20. Besuch einer Blechbüchse und IP-Adressen
Zu meiner grossen Erleichterung hatte es keinen Terroranschlag in LA gegeben. Der Museumsraub war das einzige, das Mockingbird, Cap und ich verhindert hatten. Allerdings waren wir, nach dem verhinderten Einbruch des Katzenmannes, ins Gespräch gekommen, was zu einer ziemlich interessanten Diskussion über Gut und Böse geführt hatte. Irgendwie hatte jeder von uns eine eigene Definition davon gehabt. Ich grübelte immer noch darüber nach, was Mockingbird gesagt hatte, als sich hinter mir die Türe öffnete.
«Sie könnten wirklich anfangen, anzuklopfen, Fury», grummelte ich.
«Ich bin nicht Fury. Meine Güte, sehe ich ihm schon so ähnlich? Dann muss ich dringend einen anderen Stil ausprobieren. Oder wenigstens den Friseur wechseln.»
Ich sah grinsend auf. «Stark! Was machen Sie denn hier?»
Er hob eine kleine Tasche neben ihm an. «Deinen Computer reparieren. Wäre doch schade, wenn du keine Musik hören könntest. Ich wette, das ist eines der Dinge, die Fury in den Wahnsinn treiben.» Er trat auf den Computer zu, an dem ich sass. «Ist es der?»
Ich nickte. «Jep. Erinnern Sie sich denn nicht mehr? Das ist der, den sie gehackt haben!»
Er kratzte sich am Kopf. «Ach wirklich? Ich habe mir schon überlegt, wie ein 192.168.0.254/27: Linux: ip addr add 192.168.0.254/27 brd + dev eth0 wohl aussehen könnte...»
Ich schnaubte. «Sie haben sich die IP-Adresse gemerkt? Was für eine Verschwendung von Gehirnkapazität.»
«Ich habe noch genug übrig...», meinte er stolz.
Ich schnaubte. «Als ob.»
«Wollen wir wetten?»
Ich grinste ihn an. «Okay. Um was?»
Er überlegte kurz. Dann grinste er. «Um eine Revanche im Monopoly. Ich habe geübt.»
Ich nickte nachdenklich. «Und wenn ich gewinne, dann darf ich mir ihren Iron Man Anzug ansehen.»
Er schnaubte. «Hast du überhaupt irgendeine Ahnung von Technik?»
Ich zuckte die Achseln. «Nö. Ich hatte A) nie das Geld dazu und B) war ich mit der Software zufrieden. Wenn der Computer nicht angeht, dann kann ich es nur reparieren, wenn er zu wenig Strom hat. Oder mit einem Tritt wieder angeht. Sonst ist er eben kaputt.»
Stark verdrehte die Augen. «Meine Güte. Das kann ich nicht glauben. Du hackst dich in mein Sicherheitssystem, hast aber keine Ahnung von Technik. Da musst du wohl noch eine Menge lernen, bevor du auch nur in die Nähe meines Anzuges kommen darfst.»
Ich zuckte die Achseln. «Hat eben nicht jeder ein privates Labor zuhause, Stark.»
Er seufzte, kramte ein bisschen in seiner Tasche herum und zog einen Schraubenzieher heraus. «Dann wollen wir dir einmal ein bisschen Technik beibringen...»
Nachdem er den Computer heruntergefahren und vom Strom genommen hatte, begann er, ihn auseinanderzuschrauben. Es war ein grosser Laptop, deswegen ging das ziemlich einfach. Und als er begann, alle möglichen Teile aus der Hülle herauszukramen, sah ich ihm schlussendlich doch neugierig über die Schulter. Als ich ihn werkeln sah, beschlich mich doch der Verdacht, dass ich etwas verpasst hatte, als ich vor einigen Jahren beschloss, dass Technik mich nichts anging. Stark erklärte mir, trotz meiner offenkundigen Unwissenheit, das ganze System, während er nach dem kleinen Lautsprecher zwischen den vielen Kabeln suchte. Es war eine seltsame Logik, die hinter alle dem steckte, ganz anders als Softwarelogik. Aber ich mochte es trotzdem. Stark brauchte nicht lange, den Lautsprecher zu reparieren. Das Problem war allerdings, dass er den ganzen technischen Schnick-Schnack nicht mehr in das Laptopgehäuse bekam. Er versuchte es auf alle möglichen Arten, sortierte das Zeug um, wendete sogar ein bisschen Gewalt an, aber nichts half. Ich war dabei keine grosse Hilfe, denn ich stand daneben und lachte über ihn, den Technikmogul, der damit überfordert war, einen Laptop wieder zusammenzubauen. Irgendwann gab er es auf, auch wenn aus dem Computer noch allerlei Teile heraushingen und er ganz bestimmt nicht fertig aussah. Aber er fand auch etwas Positives daran.
«Dann kannst du dich auch an Technik üben, ohne das ganze Ding wieder auseinandernehmen zu müssen.»
Ich zog eine Auenbraue hoch. «Ich habe nicht vor, an meinem Computer herumzuspielen. Software, okay, dass kann man beheben, aber wenn man die Hardware kaputt macht, dann ist aus die Maus. Ich fange mit einem Elektronikbaukasten für Kinder an.»
Jetzt war es an Stark zu lachen. Und er konnte gar nicht mehr aufhören. Ich war danach ziemlich beleidigt, aber er störte sich nicht daran. Irgendwie schien das Bild, dass sich in seinem Kopf bildete, wenn er an mich mit einem Elektrobaukasten dachte, extremst witzig zu sein. Leider weigerte er sich, damit herauszurücken, was denn so lustig war. Daraufhin und mit dem Vorhaben im Hinterkopf, ihn dazu zu bringen, mit dem Lachen aufzuhören, forderte ich ihn zu der Wette heraus, die wir vorhin abgeschlossen hatten. Stark suchte eine Website mit nutzlosen Fakten heraus, die wir uns merken mussten. Wer sich mehr merken konnte, gewann. Es ging eine ganze Weile gut. Stark konnte sich das Zeug merken und ich konnte mir das Zeug merken. Gleichstand. Bis ich irgendwann versuchte, mich daran zu erinnern, was Stark mir über die Elektronik eines Computers gesagt hatte. Nach einem Schreckmoment wusste ich zwar wieder alles, aber weitere Fakten passten einfach nicht mehr in meinen Kopf hinein. Also lief das Ganze auf eine weitere Partie Monopoly heraus.
Stark war nicht viel besser geworden, aber er prahlte damit, dass er seine Freundin, also die Pepper, die er schon an der Schlacht mit Lokis Armee erwähnt hatte, geschlagen hatte. Ich hatte die dunkle Vermutung, dass sie ihn gewinnen lassen hatte, um ihn nicht zu kränken. Es hatte auf jeden Fall geklappt. Sein Ego litt allerdings unter mir, denn ich besiegte ihn ganze zwei Mal. Ich liess mich nämlich tatsächlich für eine Revanche der Revanche überreden. Als wir endlich fertiggespielt hatten, war es Abend geworden.
Stark schmollte, weil ich ihn trotz seiner Übung geschlagen hatte und ich schmollte, weil er sich weigerte, mir den Iron Man Anzug zu zeigen. «Wenn du dich besser mit Technik auskennst...», sagte er. Das hiess also nie. Er bestritt das zwar ständig, aber das war eine Tatsache. Schwerfällig stand Stark auf und nahm das Starkphone vom Fussboden auf. Er putzte die Glasscheibe an seiner Hose ab, dann steckte er sie zu den Werkzeugen.
«Geht die nicht kaputt?», fragte ich ihn.
Er grinste. «Das ist sowas wie Panzerglas. Unkaputtbar.» Er sah etwas verlegen aus, als er weiter ausführte. «Vor dieser habe ich schon einige zerstört, deswegen habe ich mich entschlossen, diese hier besser zu sichern.»
Ich grinste. «Gute Idee.» Ich folgte seinem Blick zu dem Laptop auf dem Tisch und grinste. Das Gerät sah aus, als hätte es jemand ausgeweidet.
«Sorry...», murmelte Stark. «Aber ich war noch nie gut im Stapeln.»
Ich zuckte die Schultern. «Er funktioniert noch. Das ist das wichtigste. Mir ist egal, wie er aussieht, ich will ihn schliesslich nicht auf einen Laptopschönheitswettbewerb ausführen.» Ich überlegte einen Moment. «Ich glaube, ich habe gerade eine Marktlücke entdeckt.»
Stark begann zu lachen. «An so einem Wettbewerb müsste es dann ein Gewinnerpodium geben, du weisst schon, so eins auf dem der erste Platz am höchsten steht, der zweite am Zweithöchsten und der dritte am Dritthöchsten. Und dann stehen darauf die Laptops...»
Ich begann zu kichern. «Und der Moderator würde sagen: >Und der Gewinner ist... Der Asus G75VW mit der bunt leuchtenden Tastatur!<» Ich hatte mir Mühe gegeben, eine tiefe Stimme zu imitieren, aber es hatte nicht so recht geklappt.
Stark prustete los. Das Ganze endete damit, dass wir uns vor lachen krümmten. «Ich gebe auf...», keuchte Stark nach einer Weile. «Keine Witze über Laptopwettbewerbe mehr, Deal?»
«Deal!», kicherte ich. Ich rang nach Luft, während Stark sich sichtlich bemühte, wieder ernst zu werden.
Er hielt es nicht lange durch. «Weisst du was? Ich werde das veranstalten. Einen Laptopschönheitswettbewerb. Ich wette, es würden sich irgendwelche Irren anmelden, daran teilzunehmen. Und im Fernsehen wäre das sicher auch ein grosses Event.» Eine erneute Lachattacke.
«Stark! Sie wollten doch damit aufhören!»
«Sorry...» Er hörte sich nicht wirklich so an, als wolle er sich entschuldigen. Ich liess mich auf den Stuhl sinken. Stark ebenfalls. Nachdem Clint gegangen war, hatte ich keine Lust gehabt, den Stuhl zu versorgen, deshalb stand er immer noch dort, wo er stehen gelassen worden war. Wir brauchten Beide eine Weile, bis wir wieder zu Atem kamen und uns wieder wie zivilisierte Menschen unterhalten konnten.
«Sag mal, was hast du dir eigentlich dabei gedacht, dich in mein System zu hacken?»
Ich zuckte die Schultern. «Gar nichts, denke ich mal.»
Er zog ungläubig die Augenbrauen hoch. «Gar nichts. Aha...»
Ich zuckte die Schultern und versuchte, mich zu erklären. «Mir war langweilig. Ich war frustriert. Hatte keine Lust auf einen weiteren Zickenkampf mit meinen Mitbewohnerinnen. Da ist mir nichts besseres eingefallen und ich dachte, ich könnte eine Herausforderung brauchen.»
Stark runzelte die Stirn. «Zickenkampf mit deinen Mitbewohnerinnen?»
Ich seufzte. «Wäre ja nicht so, dass wir beste Freundinnen wären.»
«Kayla, wirst du gemobbt?»
Ich lachte schnaubend. «Ja, von einem Zyklopen-Furien-Direktor einer supergeheimen Geheimorganisation, die ihr Logo überall aufdruckt. Er lässt mich hier nicht raus.»
Stark grinste, wurde aber schnell wieder ernst. «Ich meine von anderen in deinem Alter. Zum Beispiel diesen Mitbewohnerinnen.»
Ich verdrehte die Augen. «Die sind einige Jahre älter als ich. Aber keine Sorge, ich bin ja hier. Jetzt kann mir nichts anderes mehr passieren, als das ein irrer nordischer Gott vorbeispaziert kommt und mich mit seinem Zauberstab antippt.»
Er sah nicht wirklich beruhigt aus. «Du weichst meiner Frage aus, Kayla.»
Ich verdrehte die Augen. «Wenn Sie es unbedingt hören wollen: Ja, ich bin nicht die Beliebteste in der Schule. Und auch sonst nicht. Und ich habe manchmal unschöne Zusammentreffen mit diesen Mädchen. Aber es ist in Ordnung. Ich habe es jetzt schon einige Jahre durchgehalten, als schaffe ich es auch, wenn ich hier rauskomme. Falls...»
Stark seufzte. «Ich diskutiere immer noch mit Fury. Aber glaub' ja nicht, dass ich mein Versprechen, dich hier rauszuholen schon vergessen habe. Ich bin dran. Auch wenn es noch ein bisschen dauern könnte.»
Ich zuckte etwas hoffnungslos die Schultern. «Glauben Sie mir, ich warte schon eine ganze Weile. Ein bisschen länger macht auch nichts mehr.»
Er stupste mich in die Seite. «Aber wenigstens hast du die Avengers getroffen. Diese Ehre wird nicht vielen zu Teil.» Ich konnte mir das Kichern nur knapp verkneifen. Ich war leider extrem kitzelig. Stark legte den Kopf schief. Und stupste mich erneut. Ich rollte so schnell ich konnte mit meinem Stuhl von ihm weg, konnte das Lachen aber nicht zurückhalten.
Ein triumphierendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. «Du bist kitzelig! Versuch noch nicht einmal, es abzustreiten. Du hast dich verraten!» Er setzte mir hinterher und versuchte erneut, mich in die Seite zu stossen, ich wich aber aus. Es endete damit, dass wir uns um den Tisch mit all den Computern drauf, der in der Mitte des Zimmers stand, jagten. Schlussendlich standen wir beide auf verschiedenen Seiten des Tisches und Stark konnte nicht darüber klettern, denn die Computer versperrten schliesslich den Weg.
Als ein Räuspern von der Türe kam, erstarrten wir beide. Langsam drehte ich mich um. Agent Maria Hill stand im Türrahmen, einen Teller dampfende Nudeln in den Händen, ein Grinsen im Gesicht.
«Oh, Agent Hill! Was machen Sie denn hier?», fragte Stark, während er etwas peinlich berührt hinter dem Tisch hervorkam. «Und wie lange stehen Sie da schon?»
Das Grinsen wurde breiter. «Lange. Und ich bringe Kayla ihr Abendessen. Wollen Sie auch ein paar Nudeln, Stark?»
Der Milliardär verzog das Gesicht. «Danke, aber nein. Ich hätte eher Lust auf einen Cheeseburger.»
Hill schnaubte. «Damit kann ich Ihnen leider nicht dienen.» Sie setzte den Teller neben meinem Laptop ab und betrachtete das Kabelchaos, dass aus der Hülle quoll. «Hübsch...», kommentierte sie.
Stark und ich sahen uns an. «Ja... War ein Unfall», versuchte Stark sich herauszureden.
Sie grinste ironisch. «Ich wette, Sie könnten das jetzt an irgendeinen verrückten Sammler verkaufen. Als Kunstwerk.»
Stark schnaubte. «Soll das eine Anspielung auf meine Kunstsammlung sein, Agent Hill? Dann haben Sie sich aber vertan. Ich habe sie schon gespendet.»
Sie nickte ernst. «Wo Sie doch schliesslich jetzt ein Ehrenmann sind. So etwas macht man wohl als Superheld, oder? Ich habe da keine grosse Erfahrung, schliesslich habe ich nicht genug Geld, um mir eine Rüstung wie Ihre zu bauen.»
«Wollten Sie noch etwas, Agent Hill?», fragte sie Stark in seinem typischen Tonfall. Nette Worte, während sein Ton die wirkliche Bedeutung klarmachte.
Agent Hill liess sich nicht aus dem Konzept bringen. «Wollten Sie noch etwas, Mister Stark? Ich arbeite in diesem Gebäude, während Sie nur Besucher sind. Und ich denke, die Besuchszeit ist jetzt vorbei.»
Stark verdrehte die Augen. «Wir wissen beide, dass Kayla so lange Star Trek schauen kann, wie sie will. Wäre es da nicht besser, sie würde mit echten Menschen reden?»
Ohne eine Miene zu verziehen, antwortete Hill. «Jedem anderen würde ich zustimmen. Nur Ihnen nicht, Stark. Sie sind keineswegs der Umgang, der jemand wie Kayla braucht.»
«Sie sind nicht erziehungsberechtigt, Agent Hill. Das können Sie nicht bestimmen», mischte ich mich ein.
Hill tippte sich ans Kinn, als müsse sie nachdenken. «Lass mich mal überlegen. Dieser Mann», sie zeigte auf Stark, «Hat das Gesetz mehr als nur ein paar Mal gebrochen. Er war Playboy, Waffenentwickler und selbst jetzt achtet er keinerlei Obrigkeit, ignoriert sämtliche Regeln und hackt sich regelmässig in irgendwelche Netzwerke, in denen er nicht sein dürfte. Ich denke, dass das genug Argumente sind, um dich zu überzeugen, dass er nicht der beste Umgang ist. Und du willst doch nicht so werden wie er, oder? Das wäre der falsche Weg. Denn du bist weder reich noch einflussreich genug, um deine kriminellen Fehltritte in Geld verschwinden zu lassen.»
«Wie schön zu hören, dass man geschätzt wird...», meinte Stark in einem ätzenden Tonfall. «Was war noch einmal ihre Aufgabe, Agent? Ich kann mich nicht erinnern, Sie jemals gebraucht zu haben.»
Ich verdrehte die Augen. «Ich weiss nicht, was ihr zwei gegeneinander habt, aber könnt ihr das bitte draussen regeln? Stark hat recht. Ich kann so lange Star Trek schauen, wie ich will. Und wenn ich ehrlich bin, dann ist es um einiges angenehmer, alleine Star Trek zu schauen, als zwei schreiende Erwachsene neben sich stehen zu haben, die sich gegenseitig fertigmachen», meinte ich zuchersüss.
Stark sah schuldbewusst aus, als er sich zu mir umdrehte. «Sorry. Ich wollte eigentlich nicht, dass mein Besuch so endet. Aber sie ist schuld!», er zeigte auf Maria Hill.
Ich lachte auf. «Wenn sich zwei streiten, dann sind Beide schuld. Versuchen Sie nicht, es Agent Hill in die Schuhe zu schieben.»
Er grinste flüchtig. «Sie hat aber wirklich angefangen!»
Ich warf Agent Hill einen Blick zu. «Da muss ich ihm recht geben. Ausserdem... Ich glaube nicht, dass Director Fury ein viel besserer Umgang ist. Oder Sie, tut mir leid das zu sagen. Ich will gar nicht erst wissen, was Sie für Leichen im Keller haben. Seine», ich nickte mit dem Kopf in Starks Richtung, «kann ich wenigstens an einer Hand abzählen. Und ich weiss, was er getan hat. Was ich bei Ihnen weder vom einen noch vom anderen behaupten kann.»
Stark hob die Hand und ich schlug ein. Er winkte in meine Richtung und hob seinen Koffer hoch. «Magst du Cheeseburgers, Kayla?», fragte er mich.
Ich zuckte die Schultern. «Klar. Wer mag die nicht? Aber wenn ich ehrlich bin, dann mag ich Chicken Nuggets lieber.»
Stark lachte. «Ich bringe dir das nächste Mal welche mit, Junior. Versprochen.» In der Türe blieb er stehen und warf Agent Hill einen eiskalten Blick zu. «Ich denke nicht, dass Sie Kayla eine Gutenachtgeschichte vorlesen. Also können Sie genauso gut mit mir nach draussen kommen, oder nicht, Agent Hill?»
Sie verdrehte die Augen und starrte ihn in Grund und Boden. Als sie hintereinander durch die Türe verschwanden, musste ich doch ehrlich sagen, dass ich Stark mehr vermisste, als Agent Hill.
«Ich halte das für keine gute Idee. Lassen Sie Stark da raus, Director», argumentierte Agent Hill lautstark, während sie vor Furys Büro auf und abtigerte. Sie stand schon eine Weile in Furys Büro, diskutierte hitzig mit ihrem Boss. Sie war eine der wenigen, die das durften.
«Und wieso? Er ist beinahe der perfekte Kandidat! Er ist intelligent, er kann hacken...»
«...ist arrogant, egozentrisch, selbstverliebt, narzisstisch...» , fügte Hill hinzu.
Fury schnaubte. «Das ist das Gleiche.»
«Bitte?», fragte Agent Hill, völlig aus dem Konzept gebracht.
«Narzisstisch und selbstverliebt ist laut Definition eigentlich das Gleiche.»
Agent Hill hatte vollkommen den Faden verloren. «Das ist jetzt egal. Wo war ich? Richtig. Er achtet keinerlei Regeln, hat weder einen moralischen Kompass noch Manieren. Und das wird er auch weitergeben. Ich denke, wir sollten Rogers in Betracht ziehen. Oder Barton. Aber nie und nimmer Stark.»
Fury runzelte unwillig die Stirn. «Was sind bitte die Vorteile von Barton und Rogers?»
Hill überlegte nicht lange. «Rogers ist freundlich, gesetzstreu, achtet auf gute Manieren, wäre ein guter Gegenpol, er hat sich auch schon für sie eingesetzt. Und Barton? Das ist doch offensichtlich. Er hat schon Familie, es wäre also kein Problem. Und er sorgt sich ebenfalls um sie. Soll ich noch mehr Argumente bringen? Ausserdem, Stark wäre wahrscheinlich sowieso nicht interessiert.»
Fury sah nachdenklich aus dem Fenster. «Vielleicht haben Sie recht, Agent Hill.» Sie wollte gerade aufatmen, als er weitersprach. «Wir werden weiterhin alle drei Kandidaten in Betracht ziehen. Abwarten war sowieso die beste Möglichkeit.»
Obwohl sie gerne widersprochen hätte, seufzte sie nur. Sie kannte diesen Tonfall. Director Fury würde nicht weiter mit sich diskutieren lassen. Ihr fiel ein, dass sie ihren Boss noch etwas hatte fragen wollen. «Sollen wir Coulson eigentlich schon wieder in den Dienst schicken?»
Director Fury sprach eher mit dem Fenster als zu ihr, als er antwortete. «Ich denke nicht. Lassen wir ihn sich noch ein bisschen erholen. Es ist wahrscheinlich nicht wirklich angenehm, zu sterben und dann mit irgendwelchen dubiosen Tricks von Loki wiedererweckt zu werden. Es wundert mich immer noch, dass der zugestimmt hat. Und ich weiss immer noch nicht, wie er es geschafft hat. Sein Gemurmel über «Tochter» und «Hel», habe ich nicht so ganz verstanden.»
Maria Hill seufzte. «Gut. Dann werde ich mich wieder meiner Mission zuwenden.»
Fury nickte abwesend und sah dem rot-goldenen Anzug hinterher, der in der Ferne verschwand. Stark hatte sich mit seinem Abflug Zeit gelassen. Hinter ihm schloss sich die Türe und er war wieder alleine im Büro. Er war immer noch der Meinung, dass Stark der geeignetste Kandidat war.
Ja, ja, ja, ich weiss, im MCU ist Hel die Schwester von Thor und Loki. Und sie heisst Hela. Aber hey, in der Nordischen Mythologie ist das eben nicht so und Hel ist Lokis Tochter. Ich finde es übrigens auch um einiges logischer, wenn Coulson von Hel wiederbelebt wird, als wenn SHIELD dieses Tahiti-Ding durchzieht. Egal, jetzt seid ihr gewarnt, es wird nicht gleich laufen wie in der Serie.
Um erneut zu fragen, Clint, Steve oder Tony? Und ja, ich werde das jetzt bei den meisten folgenden Kapiteln fragen.
Aeide_thea
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