Kapitel 59
Kroatien 8
Die nächsten Wochen verflogen wie die ersten. Sie lebten zu dritt wie unter einer Glocke des Glücks.
Alessia brachte sie zum Lachen, sie brachten sich gegenseitig zum Lachen. Sie genossen jede Sekunde ihres Lebens.
Alex schloss sein Projekt ab, Max war begeistert, zählte die Euroscheine, die die neueste Erfindung seines Superstars in die Kassen der Firma spülen würde.
Alex begann sofort mit seiner nächsten Idee.
Lena war mit Slowenisch durch, schaffte beim Vortest die volle Punktzahl.
Sie begann mit Italienisch. Die Sprache fiel ihr leicht, war dem Lateinischen und Französischen sehr ähnlich.
Oft saß er am Strand in der kleinen Bucht mit Alessia auf dem Schoß einfach nur da und beobachtete sie, wie sie mit den Kopfhörern auf den süßen Ohren auf die Sprache aus dem Computer lauschte, um die Worte danach zu wiederholen.
Sie sprach alles mit der richtigen Betonung, der richtigen Modulation in ihrer Stimme, ohne Akzent, einfach perfekt.
Er glaubte nicht, dass es ein anderes menschliches Wesen mit ihrer Sprachbegabung gab.
Und er war froh, dass sie das Jurastudium aufgegeben hatte.
Dass sie mit 23 den Mut gefunden hatte, sich und ihm einzugestehen, dass das der falsche Weg gewesen wäre.
„23!" dachte er oft. „Sie war wirklich erst 23."
Das Leben lag vor ihr, und er würde alles und mehr dafür tun, dass dieses Leben einmalig, wunderbar, erfüllend für sie wurde.
Oft hob sie dann ihr hübsches Köpfchen, strahlte ihn an, lächelte sehr gefährlich. „Du bist ein Spanner!" sagte sie einmal.
„O ja!" antwortete er. „Und ich werde es immer bleiben."
Es war sehr von Vorteil, dass Alessia da schon in seinen Armen eingeschlafen war. Er legte sie in ihr Bettchen und konnte seine lächelnde Süße in die Arme nehmen.
„Ti amo!" flüsterte er.
„Oh! Du sprichst Italienisch!" flüsterte sie zurück.
„Si!" antwortete er und sagte dann lange kein Wort mehr in irgendeiner Sprache.
Überraschend standen eines Tages Nick und Nicole vor ihrer Mini-Villa.
„Warum habt ihr denn nicht angerufen?" fragte Lena, während sie Nick umarmte und seine Frau, die sie noch nicht kennengelernt hatte, begrüßte.
„Wir wollte euch keine Umstände machen!" antwortete Nick.
„Papperlapapp!" erwiderte sie.
Alex kam dazu. „Na, ich hoffe, Mirkos Zimmer ist frei!" sagte er und klatschte den Freund ab.
„Wir waren schon da. Alles okay!" berichtete Nick. „Wir haben gesagt, wir sind Freunde von euch."
Nicole war etwas unsicher, was sich aber bei all der Herzlichkeit von Lena und Alex schnell legte.
„Ihr versucht es noch einmal miteinander?" fragte Lena beim Kaffee.
Nicole sah Nick verliebt an. „Ich glaube, wir sind schon etwas weiter!" gestand sie leise. „Wir fangen etwas miteinander an. Etwas Neues. Wir haben beide Fehler gemacht, aber die Gefühle waren stärker als die Verletzungen." Alex holte eine Flasche Wein, und sie stießen zu viert auf das Glück und die Liebe an.
„Ihr habt ja auch schon einiges mitgemacht!" meinte Nicole dann.
Alex nahm sein Mädchen in den Arm. „Ja! Vor allem sie. Ich hatte mich ja ins Koma verabschiedet. Aber meine Süße konnte verzeihen, zu meinem allergrößten Glück."
„Ihr heiratet im Juli?" fragte Nick.
„Ja! Dann müsst ihr wieder runterfahren!" antwortete Lena.
„Das werden wir natürlich tun!" Nick grinste sie an. „Das lassen wir uns um nichts auf der Welt entgehen."
„Wo sind eigentlich eure Kinder?" fragte Lena etwas später.
„Bei meinen Eltern!" erklärte Nicole. „Das ist etwas, was ich durch die Trennung gelernt habe. Dass ich die beiden auch mal loslassen muss. Dass wir als Paar auch noch existieren müssen."
Sie packten eine gut gelaunte Alessia in den Kinderwagen.
Seltsam!
Die Kleine war von Arm zu Arm gewandert, und alle hatten noch ihre Sonnenbrillen auf den Nasen, alle Frisuren waren unversehrt und das ganze Geschirr stand noch auf dem Tisch. Heckte sie etwas aus? Mirko empfing seine neuen Übernachtungsgäste strahlend. Er nahm Alessia auf den Arm und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie spitze das Mündchen, küsste den Kroaten und erklärte allen Anwesenden begeistert: „OOOOOO!"
Lena hielt sich den Bauch vor Lachen. „Was hast du ihr denn erzählt?"
„Dass sie in ein paar Monaten eine Freundin oder einen Freund bekommt!" verkündete der Restaurantbesitzer. Es gab ein großes Hallo, viel Glückwünsche.
„Und du bist schuld daran!" erklärte er der Kleinen auf seinem Arm, was ihm noch einen feuchten Kuss einbrachte. Als sie ihn dann so richtig eingelullt hatte, griff sie in seine schwarze Mähne.
„Na also! Sie ist noch ganz die Alte!" meinte Alex. „Achtung! Brillenalarm!"
Nick und Nicole verbrachten ein paar schöne Tage in Istrien, sprachen viel miteinander, feierten den Neuanfang auch in dem gemütlichen Zimmer über der Gaststätte.
Mirko saß eines Abends mit Alex und Lena an ihrem Stammtisch. „Ich werde hinter dem Haus zum Garten hin anbauen. Ein paar Zimmer und eine Ferienwohnung. Die Genehmigung habe ich schon. Mit der Bank muss ich noch verhandeln, die stellen sich ein wenig quer!" erzählte er.
„Welche Summe hast du eingeplant?" fragte Alex.
Mirko überschlug kurz. „In Euro? So 80.000. Wir machen ja viel selbst, Freunde, Familie. Jeder kann was anderes."
„Ich leih dir das Geld. Du zahlst es zurück, so wie du kannst. Keine Zinsen, dafür essen wir bei dir in Zukunft kostenlos!" schlugAlex vor. Mirko grinste ihn an. Die Deutschen hatten Kohle? Das hätte er nicht gedacht. Gut, sie waren keine armen Leute, aber sie wohnten zu dritt in der kleinen Hütte, Lena trug keinen teuren Schmuck außer ihrem Verlobungsring, die beiden waren so natürlich und bescheiden, so freundschaftlich.
„Du meinst das ernst, oder?" fragte er sicherheitshalber nach.„Ja klar!" beteuerte Alex. „Ich bin Maschinenentwickler, habe zur Zeit einen guten Lauf. Und wir alle haben nur ein Leben."
Mirko sah ihn an, überlegte kurz.
Sollte er das Angebot des Deutschen stolz ablehnen?
Oder sollte er sich einfach freuen darüber, was ein Freund ihm vorgeschlagen hatte?
Ein junger Mann, dessen Leben an einem seidenen Faden gehangen war? Der wusste, wie schnell alles zu Ende sein konnte, und dann half kein Geld der Welt etwas?
Ein glücklicher Mann, der durch seinen Unfall dankbar geworden war und sein Glück deshalb teilen wollte.
Er streckte ihm mit feuchten Augen die Hand hin. „Deal!" sagte er leise. „Gott segne euch dafür!" Er lief nach innen, um seine geliebte Danica zu holen und auch um seine Tränen zu verbergen.
Ein kroatischer Mann heulte nicht, schon gar nicht vor Gästen.
Lena umarmte ihn stolz. „Du bist der Beste!" flüsterte sie ihm ins Ohr.
„Worin der Beste?" fragte er und sah sie mit seinem unschuldigen Dackelblick an.
Sie prustete los. „Unter anderem bist du der Beste im Teilen und Menschen glücklich machen."
„Unter anderem? Du meinst, da gibt es noch etwas, bei dem ich der Beste bin?" Seine grünen Augen waren dunkel geworden, was nicht an der Dämmerung lag.
Seine Finger krabbelten im Schutz der Tischdecke unter ihren kurzen Rock.
Sie versuchte, die Hand festzuhalten, doch er war eindeutig stärker.
„Hörst du auf!" stöhnte sie.
Seine Lippen waren den ihren ganz nah gekommen. „Erst, wenn du mir sagst, wobei ich der Beste bin!"
„Bei dem, was du gerade vor hast. Bei allem, was deine Hände und deine Lippen mit mir machen können." Sie war kurz davor, zu kommen, was natürlich nicht ging, hier auf der vollbesetzten Terrasse.
„Und mit meinem Freund? Den hast du vergessen." Das Geplänkel erregte ihn auch ordentlich. „Ich denke, du meinst, ich bin beim Sex der Beste."
„Ja!" antwortete sie nahezu ohne Stimme.
Da zog er grinsend seine Hand zurück. „Na also! Geht doch!"
Lena atmete auf. Das war knapp gewesen.
„Rache ist Blutwurst!" knallte sie ihm hin.
Er lachte leise. „Nicht nötig! Die Rache drückt hinter meinem Reißverschluss ganz ordentlich."
Das wollte sie schon selber fühlen. Ihre Hände wanderten auf seinen Oberschenkeln hinauf zu der deutlichen Beule. Sie drückte einmal fest zu, was nun ihn zum leisen Aufstöhnen brachte.
„Biest!" hauchte er in ihr Ohr. „Böses, böses Mädchen! Mach dich auf etwas gefasst heute Nacht. Und schlafen wirst du nicht, das verspreche ich dir."
Mirko und Danica kamen mit vier Gläsern, drei mit Champagner und eines mit Orangensaft zurück.
Sie wunderte sich über die glasigen Augen der Lieblingsgäste, er nicht mehr. Er hatte sie schon oft so gesehen. Sie stießen unter Danicas Dankesworten miteinander an. Lena verstand sie, übersetzte das Wichtigste für Alex.
„Hier macht man so etwas in einer Familie füreinander, deshalb gehören wir jetzt zu ihren Familien."
Die beiden Deutschen legten die Hände auf die Herzen, eine Geste, die die Kroaten verstanden: „Wir freuen uns von ganzem Herzen über deine Worte." Glücklich und zufrieden machten sie sich auf den Heimweg.
„Ich an deiner Stelle würde nicht so grinsen!" meinte er, kurz bevor sie am Häuschen waren. „Du erinnerst dich an meine Drohung?" Er küsste sie leidenschaftlich. In seiner Hose pochte es ordentlich, wenn er daran dachte, was er alles mit ihr vorhatte.
Gut, dass er noch seine Tochter versorgen musste. Da konnte sich der Kerl etwas beruhigen. Dann schlief Alessia zum Glück ein.
Lena stand auf der Terrasse mit einem Glas Wein in der Hand. Er umfasste sie von hinten. „Trinkst du dir Mut an? Das ist gut!"
Lachend drehte sie sich um, presste sich an ihn, rieb sich an ihm.
So viel zum Thema Beruhigung! dachte er.
„Angst?" flüsterte sie. „Angst soll ich haben?" Sie stellte das Glas ab, stupste ihn in Richtung der Liege. Er stieß dagegen, ließ sich aufs Polster sinken. Doch er griff nach ihr, zog sie auf sich. Sein Mund verschlang ihren, seine Zunge führte einen wilden Tanz auf.
Seine Hände schoben ihren Rock hoch, fanden auch von hinten den Weg zu ihrer empfindsamsten Stelle. Er rieb sie, drang mit den Fingern in sie ein, rieb weiter, bis sie sich aufbäumte.
Da hörte er abrupt auf. Sie seufzte enttäuscht auf, versuchte seine Hand festzuhalten, aber das gelang ihr immer nur dann, wenn er es zulassen wollte.
Heute allerdings zeigte er ihr seine Stärke und machte sich los.
„Ich werde dich quälen, Süße! Denn du warst ein sehr böses Mädchen!" Er hob sie von sich, als wäre sie eine Puppe, trug sie ins Schlafzimmer, legte sie aufs Bett, zog sie aus. Seine Knie hielten sie gefangen.
Immer wieder strichen seine Hände über ihre Haut, von den Schultern bis zu den Knien und wieder zurück, langsam, aufreizend, anheizend. Als sie ihn anfassen wollte, hielt er ihre Hände über ihrem Kopf mit einer Hand fest, streichelte sie dann nur noch mit einer.
Die Stellen, an denen sie ihn unbedingt haben wollte, ließ er bewusst aus.
„Wenn du dich entschuldigst, werde ich dir Erleichterung verschaffen!" versprach er.
„Pf!" macht sie nur, aber sie lächelte ihn an, legte ihren Kopf schief und hatte gewonnen.
Sie merkte es sofort, öffnete seinen Reißverschluss, er ließ es geschehen.
Sie fasste ihn an, er hatte keine Willenskraft, sich zu wehren.
Sie spielte sein Spiel mit ihm, er musste es zulassen, weil sie ihn angelächelt hatte, mit schief gelegtem Kopf angelächelt hatte.
Er lieferte sich ihren Händen aus, ahnte, welche Leiden ihm bevorstanden. Doch er hatte ihre eigene Erregung unterschätzt, sie drehte den willenlosen großen Kerl um, setzte sich auf ihn, ritt ihn andächtig.
Seine Hände glitten an ihren Seiten entlang, über ihre Brüste, ihre vollkommenen Brüste, nahmen ihren perfekten Po in seine Hände. Aber er drängte nicht, wollte nicht das Tempo bestimmen, wollte nur fühlen.
Sie machte eine kurze Pause, und er befürchtete ihre Rache.
Er stöhnte auf, war sich in diesem Augenblick sicher, dass er es nicht überleben würde, wenn sie sich zurückzog.
Aber sie legte sich zurück auf seine Beine, ihre Füße umklammerten seine Taille.
Diese Stellung hatte er vor ein paar Tagen zum ersten Mal mit ihr ausprobiert. Sie funktionierte nur dann wirklich gut, wenn die Frau sehr gelenkig und derMann gut ausgestattet war. Beides traf auf sie ja durchaus zu.
Das hatte ihr also gefallen, seiner kleinen Wildkatze! Gut zu wissen! Es gab ja auch noch einiges, das er ihr zeigen wollte. Ihre Körper verfielen in einen wilden Tanz. Er stieß in sie, sie klammerte sich an ihm fest, umschlang ihn, zog sich an ihn, forderte mehr Tempo.
Er hob den Kopf ein wenig, um sie sehen zu können und der Anblick ihres schönenKörpers bei diesem Höllenritt ließ ihn schlagartig kommen, zusammen mit ihr, wie er ihrem lustvollen Stöhnen und der Art, wie sie sich um ihn zusammenzog, entnehmen konnte.
Sie hätte ihm nie etwas vorspielen können, er kannte die Reaktion ihres Körpers beim Orgasmus genau.
Abgesehen davon, dass sie das nie tun würde und auch nicht zu tun brauchte.
Sie löste sich von ihm, robbte nach oben, kuschelte sich entspannt in seine Arme. Er strich ihr zärtlich eine feuchte Strähne aus demGesicht. „Na, mein heißer Käfer? Alle okay?" flüsterte er und küsste ihre Stirn.
Sie räkelte sich wohlig an seiner Seite. „Ja! Mehr als okay! Meine Bestrafunghabe ich mir schlimmer vorgestellt." Alex lachte leise auf. „Vielleicht hast du auch nicht wirklich Strafe verdient?" meinte er. „Vielleicht liebe ich böse Mädchen?" Sein Freund jedenfalls schien durchaus dieser Meinung zu sein, denn er rührte sich schon wieder eindeutig.
Lena kicherte. „Gut zu wissen!"
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