Like I Want You
Stardust Conner
"Zur welcher Uhrzeit hast du die Geräusche ungefähr gehört?", fragte ich, als wir in Kylie's Bett lagen. Wir hatten uns auf die Seite gelegt und schauten uns an.
"Ich weiß nicht mehr genau."
"Dann bleiben wir also wach?"
"Wenn wir es eie ganze Nacht durchhalten." Sie lächelte.
In meinem Bauch begann es zu flattern. Ihr so nah zu sein, war ein Gefühl von Heimat, aber gleichzeitig fühlte ich mich auch nervös.
Wir trugen lange T-Shirts. Ich hatte mir eins von Kylie angezogen. Es roch nach ihr. Wenn ich könnte, würde ich es für immer anhaben. Alles hier roch nach ihr. Das Kissen, die Bettlaken. Gott, ich hatte sie so vermisst.
"Stardust", sagte sie sanft und wischte mir mit dem Daumen eine Träne ab. Ihre Hand verweilte dabei auf meiner Wange.
Sie kümmerte sich. Sie teilte meinen Schmerz.
"Warum machst du das?"
Sie nahm ihre Hand weg. "Was?"
"Warum sorgst du dich um mich? Warum sind dir meine Gefühle wichtig, aber die von anderen Leuten nicht?"
Sie starrte mich an, bekam kein Wort heraus.
Ich fühlte mich sofort schuldig. Warum ließ ich sie schlecht fühlen, wenn sie gerade erst wieder nach Hause gekommen war?
"Es ist uralter Mechanismus, den ich entwickelt habe", sagte sie nach einer Weile. "Hört sich merkwürdig an, ich weiß, aber es ist so."
"Um dich selbst zu schützen?", fragte ich leise.
"Ja", flüsterte sie. "Ich habe einen Hang zum Dunklen. Früher fand ich das immer aufregend. Jetzt habe ich Angst davor, weil ich alle Leute in meinem Leben deswegen verscheuche und verletze."
"Ich bin aber hier." Ich berührte ihren Arm. "Darauf kannst du dich verlassen."
Ich wusste nicht, wem von uns zuerst die Augen zugefallen waren. Wir hatten uns nur in die Augen geschaut. Die Anwesenheit des anderen hatte uns schon immer gegenseitig beruhigt.
Der Wecker riss uns auf dem Schlaf. Wir fuhren beide hoch, drehten die Köpfe zueinander.
"Wachst du immer so auf?", fragte ich schockiert. Der Klingelton trieb einen in den Wahsinn.
"Anders komme ich nicht aus dem Bett."
"Ich würde einen Herzinfarkt bekommen." Ich beugte mich über sie, weil auf ihrem Nachttisch der Wecker stand.
Als ich ihn ausgeschaltet hatte, spürte ich ihren Blick auf meinem Dekoltee. Sie berührte das baumelnde Medaillon. Unsere Gesichter waren sich so nahe, sodass ich die Luft anhielt.
"Du trägst es." Sie lächelte. Ihr Blick wanderte zu meinen Augen. "Du hast es gefunden."
Ich umfasste das Medaillon. "Möchtest du es wiederhaben?"
Sie schüttelte langsam ihren Kopf und legte ihre Hand auf meine. Ihre Finger waren heiß auf meinem Dekoltee und ich fragte mich, ob sie meinen Herzschlag hören konnte.
"Ich mag es an dir."
Sie sah mich lange an. Wenn mich andere Menschen lange anstarrten, fühlte ich mich unwohl. Bei Kylie war es anders. In meinem Bauch kribbelte es und mein Herz flatterte aufgeregt. Ich wollte wissen, was sie als nächstes tun würde. Sollte ich ihr sagen, wie ich mich in ihrer Nähe fühlte? Schauten sich Freunde so an, wie wir es taten?
"Ich wollte, dass du es findest. Der Gedanke, dass du ein Stück von mir getragen hast, während ich..." Ihre Stimme verstummte.
"Was?", fragte ich leise. Ich brauchte eine Weile, bis ich realisierte, was sie gerade gesagt hatte. Ich richtete mich auf und wiederholte meine Frage.
Kylie drehte sich, sodass sie an die Decke starrte.
Ich sah sie verwirrt an. Ich setzte mich im Schneidersitz neben sie. "Du wusstest, dass du weg sein würdest?"
Sie schwieg.
"Du wusstest es?" Meine Stimme zitterte.
Sie setzte sich auf und wollte gerade vom Bett aufstehen, doch ich hielt sie am Handgelenk fest. "Antworte mir!"
"Ich hätte gewollt, dass du es findest!", sagte sie gereizt. "Okay?"
Sie wollte mir wirklich weiß machen, dass sie sich versprochen hatte? "Hälst du mich für dumm? Du lügst mich an! Sag mir, was ist wirklich passiert! Warum warst du weg?"
"Ich wusste, dass sie mich holen würden."
Ich schluckte. "Wer?"
Sie schaute auf die Bettdecke, unfähig mich anzusehen. "Ist das wichtig? Ich war weg."
"Kylie - "
" - Ich will, dass du gehst", unterbrach sie mich.
Ich ließ ihren Arm los, rührte mich jedoch sonst nicht.
"Jetzt. Geh!"
Ihre Stimme wurde lauter und ich zuckte zusammen. Ich wusste nicht, wie ich zu ihr durchdringen konnte. Sie verletzte mich. Ich ertrug es hier drin nicht. Also kletterte ich aus dem Bett, packte meine Sachen und verschwand ohne sie noch einmal anzusehen. Von ihr gestoßen zu werden, tat weh. Mehr, als es sollte.
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