4. Grauenvolle Versammlung
Ich hatte nicht vor noch in irgendeiner Art und Weise ein Gespräch mit ihr zu führen.
Ist ja schon genug, dass sie etwas in mir auslöst. Zum Glück hat mich etwas gerettet.
Naja, "gerettet" trifft es nicht da es genauso schlimm ist. Die Glocken wurden geläutet. Dieses hörte man in der ganzen Stadt. Es hieß, dass sich alle zu versammeln hatten.
Dem Mädchen neben mir entwich kurz ein Schrei. Anscheinend eine schreckhafte Dame. Schon etwas amüsierend.
Sie wollte schon losstürmen, wahrend ich mich auch in Bewegung setzte. Plötzlich blieb sie direkt vor mir stehen und sah mich mit großen Augen an. Als ob sie auf etwas wartet.
>Wie heißt du, Madame?<
Erstmal auf Schleimer tun.
Aber das gefiel ihr anscheinend.
Sie kicherte bevor sie mit einem Strahlen antwortete.
>Nenn mich Emmi. Den Rest wirst du noch irgendwann erfahren< so nahm sie mich stürmisch an der Hand und wir gingen zurück in den großen Saal.
Es war ziemlich still geworden und deswegen waren auch wir still. Sie hielt immernoch meine Hand, was mir sehr unangenehm war. Naja, so wie es eben bei einem süßen Mädchen unangenehm sein konnte. Heißt, nicht viel.
Was dachte ich eigentlich? Süß? Dieses Wort gehört nicht in mein Leben.
Ich nahm langsam meine Hand weg, wobei ich sieh aus dem Augenwinkel betrachtete. Ihre Züge erinnerten mich an jemanden. Nur an wen?
Sie schien es zu bemerken und lächelte wieder leicht. Ich wandte meinen Blick schnell ab.
Ich versuchte mich davon abzulenken, in dem ich meine gesamte Aufmerksamkeit auf die Rede, der Prinzessin widmete. Das war wesentlich langweiliger, aber es half mir.
>Meine wunderschöne Tochter wird heute 17. Ich werde mich schon auf den Tag freuen, wenn sie ihren Gatten gefunden hat und irgendwann das Land führen wird. Ich habe viel Vertrauen in sie, aber es wird bis dahin dauern. Lasst uns darauf anstoßen, meine lieben Elben. Auf Pareway und May!< daraufhin gab es einen großen Applaus.
Ich beobachtete die Prinzessin, sie stand neben ihrem Vater mit einem Lächeln. Jeder wusste aber das es kein echtes Lächeln war. Es ist dieses künstliche Lächeln um die königliche Blutlinie zu repräsentieren.
Schon etwas traurig.
Ich dachte die ganze Zeit nach und sah sie an. Bis ich merkte wie sie den Blick erwiedert. Dieser kalte, anziehende Blick. Aufeinmal schlich sich ein Grinsen auf ihr makelloses Gesicht.
Ich muss zugeben. Das kleine Elbenmädchen neben mir, gefällt mir doch etwas besser.
Ich hatte mich gezwungen wegzusehen. Aber dann konnte ich nicht anders. Irgendetwas an ihr zwang mich dazu ihrem Blick standzuhalten.
May und ich wurden beide im gleichen Augenblick abgelenkt. Sie wurde von ihrem Vater angesprochen, jedoch war es unmöglich zu hören was der König dort sagte.
Ich vernahm ein Ziehen an meinem Arm. Die Kleine neben mir wollte auf sich aufmerksam machen. Ich sah zu ihr runter und hoffte, dass sie meinen Blick verstand. Ich mag es nicht unnötige Worte zu verschwenden.
Sie verstand anscheinend, denn sie reagierte auf die Frage in meinen Augen.
>Du, ich will nicht mehr hier sein< gab sie kleinlaut von sich. Das kam mir zu Gute, mir ist die Lust darauf hier zu sein genauso vergangen.
Sie zog an meiner Hand, doch ich musste noch ein Mal nach oben blicken. Nur ein flüchtiger Blick in ihre Richtung.
Sofort galt meine Aufmerksamkeit wieder dem Mädchen neben mir.
Ich ließ mich von ihr mitziehen während mir noch ein Gedanke kam.
>Hey, Kleine, warte mal ganz kurz< flüsterte ich in ihr Ohr.
Sie nickte kurz angebunden und ich versuchte unter den vielen Menschen, Jax zu erkennen. Dann sah ich ihn kurz bei einem schönen Mädchen und entschied sofort, dass ich ihn hierlasse.
>Wir können weiter< flüsterte ich erneut. Dabei merkte ich wie sie leicht zusammenzuckte. Ich musste mir ein Grinsen unterdrücken.
Hatte ich nichts besseres zu tun als mit einem Weib abzuhängen?
Ich legte eine Hand auf ihren Rücken, damit ich sie besser rausführen konnte. Ich spürte, dass wir von vielen Elben beobachtet wurden. Nur von denen, die an meine Schule gehen. Der Kleinen wurde sichtlich unwohl bei der ganzen Sache. Aber dann war es auch schon geschafft und wir konnten ruhig in der Nacht, nach Hause laufen.
(Sicht von Emmi)
Ich war mit einer Begleitung auf diese Veranstaltung gekommen. Diese Begleitung war zum Glück nur provisorisch. So war ich ziemlich allein. Irgendwann ist mir etwas langweilig geworden, also ging ich raus in den Garten.
Dort saß ein Junge, vielleicht in meinem Alter oder 1 Jahr älter. Ich war eigentlich schon immer sehr schüchtern gewesen. Aber es gab dort was, was mich angezogen hat.
Vorallem war es vielversprechend, dass er genauso wenig eine Begleitung hat.
Ich kam näher an ihn, stand sogar schon direkt hinter ihm. Er schien mich nicht zu bemerken, aber das, was ich gerade sah war so schön. Ein Junge, der wunderschön zeichnen kann, hat meistens einen ganz süßen Charakter, oder irrte ich mich da?
Er war etwas unhöflich, das hielt mich aber nicht ab. Nachdem wir reingegangen sind und die Rede zu Ende war, hab ich mitbekommen wie er die Prinzessin angesehen hat. Ich weiß nicht warum aber ich wollte das nicht. Die Prinzessin ist nicht gut für ihn. Also zog ich an seinem Ärmel, damit wir von hier wegkommen. Ich will so schnell wie möglich weg von hier.
Als er dann auch noch seine Hand auf meinen Rücken legte, fühlte ich mich sicher, fast schon geborgen. Aber dann spürte ich die Blicke überall. Und kurz versuchte ich herauszufinden, warum uns alle ansahen, es ging leider nicht. Ich hatte gar keinen blassen Schimmer und mir wurde immer unbehaglicher.
Aber ihm machte das nichts aus, zumindest schiebte er mich immer weiter voran.
Und dann war ich auch endlich erlöst. Wir waren in der dunklen, kalten Nacht. Nun hatte ich ein paar Fragen und hoffe nurnoch, dass diese Nacht doch noch besonders wird, abgesehen davon, dass ich gerade einen Jungen an meiner Seite habe.
(Ironie hat nie geschadet)
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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ihr bleibt ganz gespannt ;D
Im nächsten Kapitel erfahrt ihr dann auch wer das Mädchen ist. Und was haltet ihr von diesem kleinen Sichtwechsel?
Bis dann :) Lg Yuki ❤
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