3. Unknown Girl

Ich wachte ruckartig aus meinem etwas zu tiefen Schlaf auf. Denn ich hörte eine dumpfe Stimme die ich anfangs nicht einordnen konnte.
Warte, hatte ich nicht etwas vor?

Ich sah auf die Uhr und sah das es schon kurz vor 17 Uhr ist. Ich stand in aller seelenruhe auf, um mich dann wieder hinzusetzen. Ich versuchte angestrengt darüber nachzudenken, was ich vergessen habe. Es wollte mir einfach nicht einfallen.

Bis es an meiner Tür klingelte. Ich machte die Tür auf und sah einen etwas geschockten Jax. Ich unterdrückte mir ein Gähnen. Aufeinmal fiel mir auch wieder ein, was er hier wollte.
Tja, da guckten wir beide dumm aus der Wäsche.

>Man, Kane! Hast du echt schon wieder verschlafen? Wenn wir es schaffen wollen musst du dich echt beeilen!<
dabei sah er mich an als wäre ich hoffnungslos. Vielleicht bin ich das auch.

Ich atmete tief durch, damit ich mich dann im Höchsttempo umziehen kann.
Wie in einem schlechten Klischee zog ich einen Anzug an, als wäre ich irgendso ein Typ, der in seinem schlechten Bürostuhl sitzt.

Wie man merkt hasse ich formelle Kleidung. Sie ist doch viel zu eng. Aber der Gesellschaft wegen, tat ich das.

Ich kam die Treppen wieder runter und hatte gerade mal 15 Minuten gebraucht. Hatte mich wohl daran gewöhnt immer alles auf den letzten Drücker zu machen.

Jax grinste mich schon an. Ich hasste es wenn er dieses schelmische Grinsen drauf hatte, wie ein schlechtes Abbild von einem echten Typen. Es tut mir ja leid, dass ich ihn als "keinen echten Typen" bezeichne, aber er ist einen halben Kopf kleiner als ich, sowie eine etwas dünnere Statur. Zusammenfassung: kindischer, kleiner, schmächtiger Typ.

Und das obwohl er etwas älter ist als ich. Naja um genauer zu sein nur ein halbes Jahr.

>Kommst du, du warst doch derjenige der meinte wir sollten nicht zu spät kommen<
>Jaja, ist doch schon okay< meinte er und lachte daraufhin herzhaft.

Das mochte ich schon immer an ihm. Er war so ziemlich das Gegenteil von mir. Wenn ich mies gelaunt war oder so kalt, war er fröhlich und so.. Ich würde mal sagen, dass ich dafür kein Wort finde. Da ich selbst nicht so bin kann ich es nicht beschreiben.

Wir flogen los. Ja, flogen.
Ich denke, es ist nicht so wie ihr euch das jetzt vorstellen würdet. Mit prächtigen, großen Flügeln, ähnlich wie bei Engeln.
Nein, denn es sind eher kleine Flügel, halb so groß wie die von Engeln. Deswegen können wir auch nicht höher als eine Hüttengröße fliegen. Das würden die Flügel garnicht aushalten. Nur die Elben die königliches Blut in sich haben, haben engelsgleiche Flügel.

Meine Flügel sind ozeanblau und die von Jax grasgrün. Meistens sind es die Farben von den Haaren, damit es harmoniert.

Wir waren während Des Fluges ziemlich still. Ich habe nur gespürt wie aufgeregt Jax die ganze Zeit war. Er freut sich wie ein Kleinkind das mit seinen Eltern in einen Freizeitpark fährt.

Vielleicht seid ihr etwas verwirrt davon, dass ich so viele Dinge über andere Spezien weiß. Sagen wir es so... Ich hatte damals etwas mit Menschen zu tun gehabt. Aber die Menschen gibt es nicht mehr. Keinen von ihnen.

Ungefähr 20 Meter von dem Königshaus entfernt, hörten wir auf zu fliegen. Also liefen wir ganz normal weiter und unterhielten uns noch dabei.

>Denkst du, ich werde dort drin eine Freundin finden?< fragte er mich verträumt.
>Nichts für ungut, ich denke eher weniger< und lächelte ihn leicht an.
>Danke, jetzt ist mein Herz gebrochen< sah er traurig aus, aber ich wusste das er es nur spielte.

Wir waren in der Burg angekommen und waren überwältigt von dem Bild, dass uns gerade bot. Alles war so schön festlich eingerichtet.

Um es anschaulich darzustellen, es gibt eine kreisförmige Treppe mit roten Teppich, die in die oberen Stockwerke führt. In der Mitte, über dem ganze. Geschehen ist eine Plattform mit 4 Stühlen. Überall leuchtet, funkelt, schimmert es.
So viele Elben sind gekommen, verschiedene Farben sind zu sehen.

Ich hab mich schon lange von diesem Anblick gefangen. Es interessiert mich eigentlich nicht so sehr. Innerlich natürlich schon aber äußerlich würde ich es niemals zeigen.

Es war echt ziemlich komisch mitanzusehen wie Jax mit einem total verdatterten einfach nur dumm rumstand. Wirklich amüsierent.

>Hattest du nicht erst gerade eben noch davon geredet, dass du deine Liebe hier finden willst?< grinste ich ihn an.
Als Antwort nickte er nur stumm.
>Dann solltest du hier nicht so rumstehen, sonst kannst du es gleich vergessen< währenddessen stellte ich mich vor ihn und legte meine Hände auf seine Schultern.

>Oh, ehm ja genau< stotterte er nur wobei er mich dabei ansah.
Ich nahm meine Hände wieder weg und sah ihm dabei nach wie er sich aus der Starre löste. Er gab mir noch kurz ein entschuldigendes Lächeln. Damit verschwand er in der Menge.

Ja, jetzt war ich alleine auf einer Party, zu der ich mich nur überreden lassen hatte. Toll gelaufen für mich. Ich kannte mich hier nichtmal aus, also was sollte ich jetzt hier tun?

Ich spürte, wie sonst auch, ein Bedürfnis hier rauszukommen. Ich schlich mich raus in den königlichen Garten. Zuerst sah ich mich um. Es konnte ja sein, dass hier noch jemand den gleichen Gedanken hatte. So wie es ausschien, eher weniger.

Ich hatte mir zum Notfall meinen Block und einen Stift mitgenommen. Ich fing wieder an zu zeichnen aber da ich nicht so gut gelaunt war, habe ich den Garten gezeichnet. Ich war so sehr darauf fokussiert, dass ich eine Person hinter mir nicht bemerkt habe.

>Das ist aber echt schön, was du dort zeichnest<
Ich drehte mich zu der Stimme und versuchte leicht meine Zeichnung mit meinem Arm zu überdecken.

Jetzt sah ich sie mir etwas genauer an. Ich konnte sie zwar nicht so gut erkennen, da wir Elben Wesen des Tages sind, aber es ging schon.
Ich glaube, ich habe es nicht genau realisiert aber es ist die Lichtelbe, meine Nachbarin.

>Warum willst du denn das Bild nicht zeigen? Es sieht wunderschön aus< sagte sie etwas leise, weil sie die Ruhe hier draußen nicht stören wollte. Sie lächelte dieses unbeschwerliche Lächeln, was man nur bei normalen Leuten sieht, die nie etwas schlechtes erlebt haben.

>Es hat niemanden zu interessieren, was ich zeichne< eigentlich wollte ich abweisend klingen, brachte es aber nicht zustande. Sie hat etwas an sich, warum ich nicht so zu ihr sein kann wie zu allen anderen.
Interessant.

>Tut mir leid wenn ich dir damit zu nahe trete< erwiderte sie etwas zurückhaltend.
>Ist schon okay<
Warum hab ich das jetzt gesagt? Das ist wirklich ziemlich... Anders.

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Was denkt ihr über die beiden? Schreibt es in die Kommentare :)

Versuche die Kapitel jetzt immer ungefähr so lang zu machen. Also um die 1000 Wörter oder etwas mehr. Denkt ihr es soll länger sein?

Danke für die Reads, bis dann! :D

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