16. Zukünftiges Weihnachten (#littlespoiler)

{Bitte bis zum Ende lesen}

(P.o.v. Emilia)

>Schatz, könntest du mal bitte die Post holen? Die Postelbe war da<, schrie mein Mann durchs halbe Haus.

Selbst an Weihnachten hatten wir so viel zu tun, putzen, Geschenke verpacken, kochen und dieses Weihnachtszeugs halt. Natürlich feiern selbst wir Elben Weihnachten aber es ist nicht so, wie das Weihnachten, welches die Menschen damals gefeiert haben. Wir feiern es als Andenken an die große Göttin der Elben. Bis vor ungefähr 6 Jahren haben wir es nicht gefeiert aber vor diesen sechs Jahren ist das unfassbare passiert. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern.

Doch das ist eine ganz andere Geschichte, die ihr aufjedenfall auch noch erfahren werdet. Die Moral ist jedenfalls, damals hab ich die Göttin mit eigenen Augen gesehen. Genau so, wie einige andere von uns. Tja, jetzt glauben wir an sie und haben den Feiertag als Andenken an sie und an die Menschen weitergeführt. Es ist zur Tradition geworden, dass die ganze Familie am späten Abend nach draußen geht und den Sternenhimmel betrachtet. Denn, so sagt man, hat die Göttin für jeden sein persönliches Geschenk, das auch niemand anderes erfahren darf.

Es ist immer wieder eine Freude unsere Kultur für Fremde zu eröffnen. Und genau das ist auch mein Job. Ich ging zwar zu der Akademie für Kunst und Musik, doch habe ich seit meinem Schicksalsschlag einen anderen Weg gewählt. Nun bin ich Kulturspezialistin und halte Vorlesungen oder erkläre das Wesentliche für Einwanderer. Ja, Einwanderer. Denn die Tore sind geöffnet und nun können auch wir neue Kontakte knüpfen. Schon immer war unser Volk sehr abgeschottet, ohne Kontakt zu anderen Spezien.

Aber die Göttin gab uns das Geschenk, sie hat unsere Welt in ein neues Licht gestellt. Dank ihr konnten wir Elben uns weiterentwickeln, das war auch dringend nötig gewesen.
Jetzt genug gelabert über Geschichte!
Ich hab so lange geträumt, obwohl ich doch die Post holen sollte. Mein Mann übernahm grad die ganze Arbeit, damit ich mir mal einen Moment Ruhe gönnen konnte. Schnell ging ich vor die Tür und nahm die Post mit.

Wieder im warmen Haus setzte ich mich auf das Sofa und durchwühlte die Post nach etwas interessantem.

>Und Schatz, ist ein Brief oder sowas dabei?<, rief Jax aus der Küche.

>Ach nein, Rechnungen, Werbungen, das Übliche halt<, antwortete ich gelangweilt und schmiss die Post auf den Tisch vor mir.

In dem Moment klingelte es auf einmal an der Tür.

>Ich geh schon, erwartest du jemanden?<, fragte ich meinen Mann.

>Nicht das ich mich erinnere<, murmelte er nur verwirrt.

Naja, okay. Ich machte die Tür auf und sah die Postelbe. Er stotterte nur kurz angebunden, dass er das Päkchen vergessen hatte. Daraufhin verschwand er so schnell, wie er gekommen war. Das war vielleicht etwas merkwürdig gewesen.

>Hase, da ist ein Paket für mich<, teilte ich meinem Freund noch mit.

Dieser kam sofort zu mir und löcherte mich gleich mit Fragen. Ich beruhigte ihn erstmal und zog ihn mit zum Sofa. Es ist eigentlich nichts besonderes, ein kleines Päkchen. Doch dann sah ich auf den Absender.
Kane.
Von ihm hab ich ja so lange nichts gehört!
Gerade wollte ich das Päkchen aufmachen, da stach mir ein Blatt entgegen.

Ein Brief, der muss wohl von dem Paket abgefallen sein.
Jax neben mir war schon so aufgeregt, das machte mich schon ganz nervös.

>Zeig mal, Schatz, was steht in dem Brief?<, fragte er zum gefühlt tausendsten Mal.

Ich öffnete den Brief und las ihn laut vor, damit auch Jax endlich Ruhe gab.

Liebste Emilia,

es tut mir leid, dass ich mich seit 4 Jahren nicht mehr gemeldet habe. Ich habe viele Pflichten zu erfüllen, mich um meine Familie kümmern, herumreisen, arbeiten. Dazu kommt, dass nur ich das tun kann, du weißt doch noch. Eigentlich wollte ich dieses Weihnachten persönlich vorbei kommen, doch da hab ich die Rechnung ohne die Teufel gemacht. Sie sind echt die Meister, wenn es um Verwirrung geht. Jedenfalls habe ich dir ein Geschenk gegeben, bewahre es gut auf. Es ist ein kleines Geschenk der Göttin und mir. Hoffentlich gefällt es dir!
PS: Ich weiß genau, dass Jax das auch gerade liest. Also liebe Grüße an dich, bester Freund.

In Liebe,
dein ewiger Kane

Mein Blick lag nun auf Jax und wir beide waren still, um es zu verinnerlichen, was dort geschrieben stand. Dieser Text war echt atemberaubend schön, auf Kanes Art und Weise eben. Er hatte es immer schwer gehabt, seine Gefühle offen zu zeigen aber man hat es an den kleinen Dingen erkannt. Genau das ist das wichtigste.
Aber zu diesem Text gab es ja noch das Geschenk. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht neugieurig geworden bin.

Von dem oberen Stockwerk hörte ich, wie mein kleiner Sohn angefangen hatte zu schreien, weswegen Jax nach oben ging. Hier saß ich, allein und verdammt aufgeregt, was in diesem blöden Paket drin ist. Behutsam riss ich das Geschenkpapier ab und zum Vorschein kam eine kleine Kiste, überzogen mit Samt. Mit einem "Klick" ging die Schatulle auf und mir kamen die Tränen. Ich konnte dort gar nicht hinsehen, es war zu schön und traurig gleichzeitig.

Mein Mann kam sofort als er mein Weinen hörte. Wortlos nahm er mich in den Arm und sah auf den Tisch vor mir. Aufeinmal fing er auch an zu weinen und so saßen wir weinend in den Armen des Gegenübers.
Irgendwann hörten wir auf und lächelten uns nur aufmunternd zu.

>Komm Schatz, es ist schon spät, du weißt doch, was das bedeutet?<, versuchte er mich neugierig zu machen, das gelang ihm auch.

>Hmmm, also ich weiß nicht, was an Heilig Abend so besonders ist<, flötete ich, wobei ich grinsen musste.

>Du Schlawiner<, meinte er nur und kitzelte mich.

Wir waren wie Kleinkinder aber das war man in der Liebe doch immer, oder?
Jedenfalls rief ich unsere kleinen Kinder dazu, um auf unser Hausdach zu gehen.
Lachend rannten sie zu uns und wir nahmen sie auf den Arm.
Zusammen gingen wir auf das Dach, sofort entblößte sich der wunderschöne Sternenhimmel. Die Kinder liefen um uns herum und spielten miteinander. Jax hielt mich einfach im Arm und wir sahen in den Himmel.

>Und Baby, hat sie dir etwas geschenkt?<, flüsterte Jax zu mir.

Erstmals antwortete ich nicht. Ich suchte den Sternenhimmel ab und da sah ich sie. Sie tanzte um alle anderen Sterne herum.
Nach einer Weile antwortete ich.

>Ja, Jax, das hat sie. Das Schönste Geschenk auf der Welt<

Wollt ihr wissen was es war? Was das Geschenk war? Was ich dort am Sternenhimmel gesehen habe?
Tut mir leid euch enttäuschen zu müssen, doch das erfahrt ihr erst am Ende des Buches!

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So ich hoffe es hat euch gefallen! Mein persönliches Geschenk an euch Racker :) Denn... Dieses Buch hat über 400 reads! Danke dafür! *-*
Ich weiß genau wie das Buch endet, deswegen habe ich das so geschrieben :3 und musste aus Emilias Sicht schreiben, weil ich aus Kanes zu sehr gespoilert hätte. xD
Naja euch noch ein schönes Fest und viele Geschenke. <3
Ich denke, das war das letzte Kapitel für dieses Jahr. ^^
Bis dann!

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