11. Ein komplizierter Tag
(Emilias Sicht)
~Aber ich musste wohl irgendwann eingeschlafen sein, während ich immer weiter geweint habe.
Denn am Morgen sah ich einen Zettel auf meinem Nachttisch.~
Ich war so verschlafen und gleichzeitig viel zu schlapp. Kann auch einfach zu Hause bleiben, es juckt eh niemanden. So schlecht, wie ich bestimmt aussehe, sollte ich das.
Aufstehen muss aber sein, also stand ich auf und dann passierte natürlich das, was immer passieren musste.
>AUU, man was für ein scheiß Teil!! Warum hab ich das hierhin gestellt??<
Jap. Mein Nachttisch. Nervig sowas, aber wäre das nicht passiert, hätte ich es glatt übersehen. Ein Zettel und da strand drauf "Für mein Blümchen".
Ehm, ja.. Romantisch eventuell?
Ich machte den Brief auf, setzte mich aber zuerst hin, um meinen Fuß zu schonen.
Seine Schrift ist mir schon zu sehr bekannt. Aber okay, fangen wir mal an.
>Einen schönen guten Morgen erstmal, meine Schöne.
Es tut mir leid, wegen gestern. Ich habe gesehen, dass du geweint hast, aber tu das nicht mehr. Ich werde immer dir gehören, mach dir keine Gedanken darüber.
Ich werde heute nochmal vorbeikommen.
Ps: Du bleibst heute zu Hause!
Dein lieber Kane,
Küsschen!<
Da entwischte mir ein kleines Lächeln. Er ist so ein Idiot!
Aber mein Idiot.
Warte.. Er kommt heute noch vorbei??
Wie spät ist es!?
Ich rannte nach unten in das Wohnzimmer, warum auch immer die einzige Uhr im Wohnzimmer hängt.
Nur hatte ich keinen Grund mich zu beeilen, es war gerade mal 9 Uhr morgens.
Ich dachte, ich könnte mich nochmal hinlegen, doch die Müdigkeit siegte und ich fiel in einen erholenden Schlaf.
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(Kanes Sicht)
Ich war gerade auf dem Weg zu Emilia, zusammen mit May. Ich wusste, es ist keine gute Idee, aber ich wollte unbedingt nach ihr sehen!
>Kaane schatzi, gehen wir zu dir? Oder wohin gehen wir?<
Sie nervte mich schon die ganze Zeit damit.
>Das wirst du gleich sehen<
Kann der irgendjemand den Mund stopfen?
Wir kamen bei Emilias Haus an und es war ja klar, dass sie weiter nervt.
>Wessen Haus ist das denn?<
>Das Haus von Emilia, meins ist gleich nebenan<
>Aber was machen wir hier?<
>Ich gehe kurz, bleib hier<
Ich klopfte an der Tür aber als Antwort kam ein kaum vernehmbares "Herein".
Oben an den Treppen angekommen, mache ich langsam die Tür auf und fing an zu lächeln bei diesem Anblick. Sie lag dort, noch im Halbschlaf mit geschlossenen Augen.
>Na meine Hübsche, wie geht es dir?<
Sie fing ebenfalls an zu lächeln.
>Ganz okay und dir?<
Wie verschlafen sie dabei klang, verboten süß.
Ich setzte mich zu ihr an die Bettkante und erwiederte.
>Auch ganz gut. Ich wollte nur mal nach dir sehen<
Sie legte ihre Hand vor mich und ich nahm ihre in meine.
>Ey, Kane! Was brauchst du so lange??< rief May von unten.
>Kane? Wer ist das?<
Ehm, ja. Jetzt wird es unangenehm würde ich mal andeuten.
>Das ist May vor deiner Tür<
>May!? Was macht May denn bitte hier?<
>Naja.. Ich musste sie mitnehmen weil ich noch mit ihr arbeiten muss. Gruppenarbeit in Biologie der Elben<
>Dann nimm sie nicht mit hierher!<
>Tut mir leid, ich wollte doch nur nach dir sehen..<
Ich fühlte mich gerade irgendwie elendig. Mit ihr Zeit zu verbringen, ist das Schönste auf Erden, doch die Arbeit für die Akademie ist genau so wichtig.
>Kane, geh einfach. Komm wieder, wenn du allein bist< flüsterte sie recht müde.
Ich wollte nicht, dass sie sauer wird also gab ich ihr Einen Kuss auf die Stirn und ging.
Unten vor der Tür wartete die auch schon.
>Man, Kane! Rede doch<
Ich und mit ihr reden? Neeee.
Ich blieb stumm und sie folgte mir einfach, bis in mein Haus.
Ich setzte mich auf das Sofa und machte meine Augen zu.
Wegen so einer konnte ich nicht bei Emilia sein, lächerlich. Aber okay.
>Kane?< fragte sie nun etwas zögerlich.
>Mh?< antwortete ich mit noch immer geschlossenen Augen.
>Ist das deine Freundin nebenan?<
Das kam jetzt doch etwas plötzlich. Meine Freundin?
>Mh, beste Freundin eher<
Ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich diese Frage aufwühlt.
Es sah kurz so aus als hätte sie mich mit einem misstrauenden Blick angesehen, aber bei ihr kann man nie wissen.
>Und, wollen wir nun anfangen mit dem Projekt?<
Fing sie nun an und ich seufzte auf.
>Okay, komm<
Wir mussten ein Projekt anfertigen, über eine Pflanze unserer Wahl. Wir haben uns für die Spinnenlilie entschieden. Ich hab uns die Utensilien dafür geholt und wir haben recherchiert, gemalt, geschrieben.
Bis wir endlich mal langsam damit fertig geworden sind, ist es schon gegen 20 Uhr gewesen. Ich musste sagen, dass es schon Spaß gemacht hat. Nur, ich fand sie immernoch etwas eigenartig.
>War echt ein toller Tag, danke dafür< bedankte sie sich bei mir und lächelte mich warm an.
>Kein Problem, mussten wir ja tun<
>Schon aber du bist so schlau, sonst wären wir bis morgen nicht fertig gewesen< sie wurde etwas rot, als sie das sagte.
>Ehm, naja. Ich geh dann mal, bis morgen in der Schule< stammelte sie hilflos.
>Ja, klar, bis dann< verabschiedete ich mich.
Sie lächelte nochmal und ich schließ meine Tür.
>Oh man, das war schon wieder so ein harter Tag< seufzte ich vor mich hin. In Gedanken lief ich ins Bad, zog mich aus und stieg in die Dusche. Langsam schäumte ich mich ein, bei einer Dusche geht es mir komischerweise immer besser. Mir fiel dann ein, ob ich nicht vielleicht zu Emilia rübergehen sollte.
Die Antwort, ganz einfach. Ja, ich will zu ihr, also geh ich auch.
Nachdem ich fertig war mit der Dusche, föhnte ich mein Haar, zog mich an und ging auch schon vor die Tür, in die kühle Abendluft. Auf dem Weg, zu ihrer Haustür, wollte ich in ihr Haus eintreten, doch.. Etwas war faul. Ich fühlte mich ziemlich beobachtet.
Und dann sah ich es, ein Funkeln zwischen den Bäumen. Kurz dachte ich nach, ob ich dem nachgehen sollte. Wie man mich kennt, neugierig, musste ich dort hin. Ich lief diesem Funkeln nach, und ließ im Wald langsam das Haus meiner besten Freundin hinter mich verschwinden.
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Was ist dort? Ist es gefährlich? Oder doch nur eine Einbildung?
Ab dem nächsten Kapitel will ich die Geschichte erst richtig ins rollen bringen :D
Doch.. Möchte ich mich mehr auf mein anderes Buch konzentrieren.
Bis dann❤
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