Kapitel 4:
Es war ziemlich schwer, zu sagen, wie viel Zeit verging. Ich hasste es, die Sterne nicht sehen zu können. Wenn man an die Decke der Zelle sah, war da nur deprimierendes grau. Kein Horizont, den man überschreiten konnte, keine Möglichkeit, in der Unendlichkeit zu verschwinden. Der Himmel war für mich immer das gewesen, was es zu überschreiten galt, eine Grenze, die man überwinden musste. Höher, schneller, weiter. Viele hatten nie verstanden, warum ich immer weitermachte. Wieso ich ohne irgendeine Sicherung einen steilen Felshang heraufkletterte, wieso ich alles flog, was in meine Nähe kam, ob es funktionstüchtig war oder nicht. Sie verstanden nicht, dass in dem Moment, in diesem verrückten Moment, in dem sich das Schicksal für oder gegen einen entschied, in dem man in der Schwebe hing, mit einer Hand an einem schmalen, rutschigen Absatz am Fels hing, der unter einem weit abfiel, alles hinter einem zurückblieb und nichts anderes existierte als man selbst und die Gefahr, in der man schwebte und aus der man einen Ausweg finden musste. Sie verstanden nicht, dass ich genau das wollte. Nicht mehr nachdenken. Das war auch der Grund, weshalb ich Pausen und Meditationen hasste: Ich musste nachdenken und nichts war schlimmer, als darüber zu grübeln, ob man die Fehlentscheidungen von früher nicht hätte verhindern können, wenn man etwas anders gemacht hätte.
Ich erwartete also nicht, dass an diesem Tag irgendetwas anders sein würde, als bisher. Als es aber vor der Türe mehrmals krachte und Blasterschüsse zu hören waren, richtete ich mich blitzschnell auf und griff nach meinem eigenen Blaster, der natürlich nicht da war, wo er sein sollte. Es war bisher immer still gewesen: Es musste etwas geschehen sein, etwas, das gar nicht gut war. In meinem Nacken kribbelte es unangenehm: Ich hatte kein gutes Gefühl dabei. Wenn ich mich nicht täuschte, dann waren jetzt etwa eineinhalb Wochen vergangen, seit ich erwischt worden war. Eigentlich hatten die Imperialen kein Recht, mich festzuhalten, aber es war eine Art stillschweigende Übereinkunft zwischen mir und Thaer, der wiederrum seinen Boss dazu überredete, dass in meiner Akte kein Wort über die Gefängnisaufenthalte auftauchte und das Imperium sich nicht irgendwelche erlogenen Gründe ausdachte, um meinen Ruf zu beflecken und mich genau für zwei Wochen festhalten zu können, während ich diese Zeit absass, ohne Schwierigkeiten zu machen oder irgendwem von ihrer illegalen Festnahme zu erzählen.
Ich sah mich in der Zelle um, um etwas zu finden, mit dem ich mich im Notfall hätte verteidigen können. Aber da war nichts: Der Sturmtruppler hatte sogar den Löffel und den Teller wieder mitgenommen, den ich vor zirka einer halben Stunde bekommen hatte. Ich stellte mich so neben die Zellentüre, dass man mich nicht gleich sehen würde. Dann ging die Türe auch schon auf. Ohne nachzudenken stiess ich mich von der Wand ab, rammte den hereinkommenden Typen und ging mit ihm zu Boden. Er versuchte zwar, sich im Fallen zu drehen um sich wie eine Werunkatze abfangen zu können, aber ich war stark genug, ihn festzuhalten. Sein Kopf schlug hart auf und er stöhnte.
«Nicht, Hannah!», presste er hervor, während ich schon den Arm um seinen Hals geschlungen hatte und zudrückte. Er rammte mir den Daumen in die Schulter und aus irgendeinem Grund lähmte er damit meinen ganzen Arm. Ich konnte ihn weder richtig bewegen noch spüren. Als ich erkannte, dass es Thaer war, der da von mir gewürgt wurde, liess ich los. Keuchend sackte er zusammen. Ich rieb völlig verwirrt meinen Arm. Ich hatte keine Ahnung, wie er das hingekriegt hatte, aber ich war mehr als froh, als das Gefühl wieder zurückkehrte.
Ich stand auf. «Sorry, Mann, aber wenn du einfach so in meine Zelle stürmst, während draussen ein Feuergefecht stattfindet, dann musst du damit rechnen, dass ich mich verteidige.» Ich gab ihm die Hand und zog ihn hoch. Er war ziemlich rot im Gesicht und der Knopf an meinem Ärmel hatte einen deutlichen Abdruck auf seinem Hals hinterlassen. Beinahe bekam ich ein schlechtes Gewissen deswegen, aber nur beinahe. «Was war da eigentlich...», versuchte ich in Erfahrung zu bringen, aber Thaer schüttelte hastig den Kopf.
«Nicht jetzt, Hannah. Wir müssen hier weg.»
Ich hob spöttisch eine Augenbraue. «Aha. Ich meine, ich habe nichts dagegen, aus der Zelle herauszukommen, aber wieso «Wir»? Willst du etwa endlich mit mir ausgehen?»
Thaer packte mich am Arm, den, den er einige Sekunden zuvor noch gelähmt hatte, und zog mich aus dem kleinen Raum ins Freie. Ich kam nur zu einem schnellen Blick um mich, so eilig hatte es Thaer, aber was ich sah, genügte, um mich davon zu überzeugen, dass etwas gewaltig nicht stimmte. Vor der Türe zu meiner Zelle lagen zwei Sturmtruppler, die offensichtlich erschossen worden waren, weiter vorne, als wäre der Kampf verlagert worden, hörte ich immer noch Schüsse und die schweren Fusstritte der Imperialen. Für einen kurzen Moment blieb Thaer stehen und musterte die Nummer des Soldaten, die beinahe unsichtbar auf die Schulter seiner Rüstung geprägt war. Er schien den Truppler zu kennen, schien sich aber wieder in den Griff zu bekommen und zog mich weiter, ehe ich etwas sagen konnte. Ich drehte meinen Arm aus seinem Griff und richtete unter seinem überraschten Blick meinen Ärmel, natürlich ohne stehen zu bleiben.
«Bist du gut im Multitasking?», fragte ich Thaer ein wenig angesäuert.
Er runzelte die Stirn. Als er antwortete, hörte er sich ein wenig atemlos an. «Was...?»
Ich unterbrach ihn. «Offensichtlich schon. Du schaffst es auf jeden Fall, zu rennen und zu reden. Also, Thaer.
Was. Soll. Das?»
Er zog mich in eine Ecke. «Hör zu, Hannah, das hier ist keine offizielle Imperiumsmission. Ich bin sozusagen... in meiner Freizeit hier.»
Ich schnaubte. «Und in deiner Freizeit hast du nichts Besseres zu tun, als mich aus meiner Zelle zu holen und bei einem Feuergefecht durch das ganze Gefängnis zu hetzten? Hast du keine Hobbys?»
Thaer sah sich nervös um und bedeutete mir, still zu sein. «Hannah, da sind plötzlich irgendwelche Typen aufgetaucht, die sich durch den ganzen Komplex geballert haben. Ich habe zufällig mitbekommen, dass sie zu dir wollten. Ein paar andere Sturmtruppler konnten sie gerade noch von deiner Zelle fernhalten, aber die Patrouille, die konnten sie nicht mehr warnen.»
«Ich nehme an, dass das die beiden Truppler vor der Zelle waren.»
Thaer schluckte und sah mich an. «Ja, da hast du recht. Der eine war Raen. Raen Gallaghin. Mein ehemaliger Partner.» Ich nickte nur abwesend. Tatsächlich kannte ich Raen. Ich hatte ihn sogar sehr gut gekannt, nur hatten wir uns aus den Augen verloren. Was auch an einer Lüge seinerseits lag. Ich versuchte zu verdrängen, dass ich ihn nie wieder lachen hören würde und mein plötzliches Verschwinden damals nie wieder gutmachen konnte.
Thaer runzelte die Stirn. «Hannah, ich habe dir wahrscheinlich gerade das Leben gerettet und dir eröffnet, dass es einer deiner Freunde war, der tot vor deiner Zelle gelegen hat!»
«Oh, tut mir leid, habe ich das Danke vergessen?», schnaubte ich, bemüht darum, ihm nicht zu zeigen, was ich eigentlich dachte.
Thaer musterte mich ein wenig entsetzt. «Hannah, verstehst du nicht? Leute sind gestorben, Leute wie Raen! Und wenn ich mich nicht täusche, dann war er auch dein Freund.»
Es tat beinahe körperlich weh, zu sehen, wie er auf meine Erwiderung reagierte. Als hätte er sich verbrannt. «Na und? Leute sterben jeden Tag, Thaer.»
«Ich habe die meisten von ihnen gekannt! Und du vielleicht auch!»
«Das ist der Lauf der Dinge, Thaer. Jemand von deinem Rang und deinem Job sollte das wissen.»
«Wie kannst du so kalt bleiben? Diese Menschen sind... fort! Für immer! Sie hatten vielleicht eine Familie, die sie zu versorgen hatten und die sich um sie gesorgt hat!», er schien Schwierigkeiten zu haben, leise zu bleiben. Er erwischte mich eiskalt. Für einen kurzen Moment hatte ich mich nicht unter Kontrolle und die schrecklichen Erinnerungen kamen wieder hoch. Ich hatte Mühe, sie wieder zurückzudrängen, was wohl auch der Grund war, weshalb meine nächste Frage härter herauskam, als sie eigentlich sollte.
«Hast du meinen Blaster dabei?», unterbrach ich ihn. Jetzt war es Abscheu, die in seinem Blick zu lesen war. Es war immer schon leicht gewesen, zu verstehen, was in ihm vorging. Man konnte in seinem Gesicht lesen wie in einem offenen Buch. Er drückte mir den Blaster in die Hand. Routinemässig lud ich ihn durch und kontrollierte ihn. Dann steckte ich ihn ins Holster. «Danke.»
Er schüttelte den Kopf. «Aina hatte recht. Ihr Schmuggler seid wirklich das Letzte...»
«Wie nett. Nur schade, dass du das nicht schon vorher kapiert hast.» Er schien wirklich keine Ahnung vom Leben zu haben. Seine Freunde waren tot? Irgendwann erwischte es jeden einmal. Das war die allererste Lektion, die man zu lernen hatte. Vor allem unter der Herrschaft des Imperiums, das ihn scheinbar bis jetzt vor dieser Einsicht beschützt hatte. Es schien so, als wäre er noch nicht an genug Kämpfen dabei gewesen, um das hinnehmen und akzeptieren zu können. Er öffnete schon den Mund um etwas zu sagen, als es unheilvoll hinter ihm klickte. Er schloss kurz die Augen, dann hob er die Hände über den Kopf.
«Weg von ihr, du dreckiger imperialer Wurm», knurrte eine mir gut bekannte Stimme. Die Frau mit den grünen Haaren erschien hinter Thaer, einen eindrucksvollen Blaster in der Hand. Sie nickte mir zu. «Ich hoffe, er hat Ihnen nicht allzu viele Schwierigkeiten gemacht...»
Sie lud durch und machte Anstalten, ihn zu erschiessen, aber ich schubste ihn aus dem Weg und stiess die Waffe weg. Die Rebellin hob eine Augenbraue. «Also stimmt es also. Sie haben ein Verhältnis zu einem Sturm...»
Ich liess sie nicht ausreden. «Hör zu, er hat mich aus der Zelle geholt und mir meinen Blaster zurückgegeben. Ich schulde ihm etwas.»
Sie runzelte die Stirn. «Ich soll ihn am Leben lassen, nur weil Sie in diesen Sturmtruppler verknallt...»
Ich funkelte sie an. Ich war einen halben Kopf grösser als sie und das Todesstarren hatte ich in meinen Jahren als Schmugglerin perfektioniert. Mein Lächeln wirkte nicht halb so liebenswürdig, wie normalerweise. «Ich habe kein Verhältnis zu diesem Sturmtruppler. Wir haben einmal gemeinsam Geschäfte gemacht, das ist alles. Bevor sein Hüterposten vom Imperium übernommen wurde, haben wir öfters zusammengearbeitet, wenn du also bitte aufhören würdest, ihn mit einer Waffe zu bedrohen, dann wäre ich dir sehr dankbar!»
Die Rebellin schluckte. «Er ist kein Freiwilliger, sondern ein Hüter?»
«War», korrigierte Thaer, der mir einen ungläubigen Blick zuwarf und die Rebellin nun direkt ansprach. Scheinbar hatte er seinen Schrecken überwunden und verdaut, dass ich seine toten Freunde mir keinen Eindruck zu machen schienen. «Ich war ein Ordnungshüter auf Stewjon. Vor zirka 5 Jahren...»
Die Rebellin unterbrach ihn. «Ich kenne die Geschichte von Stewjon, Hüter.» Sie warf mir einen unsicheren Blick zu. «Der General wird ganz sicher nicht glücklich damit sein, aber wenn wir Sie hierlassen, dann könnten Sie uns verraten. Sie kommen mit uns», sprach sie ihn direkt an. Thaer sah zwischen mir und der Rebellin hin und her.
Ich räusperte mich. «Rebellin, bist du sicher, dass du...»
«Ich heisse Ulean, Catallan.»
«Ulean, bist du sicher, dass er das nicht selbst entscheiden kann?»
Die grünhaarige Rebellin schnaubte. «Was sollte ihm das nützen? Das Imperium wird ihn jagen, so wie sie alle, die desertieren, jagen. Sie werden ihn als Spion brandmarken und ein Kopfgeld auf ihn aussetzten! Sie werden...» Ich blendete ihre pessimistische Rede aus und dachte nach. Die Rädchen in meinem Kopf begannen sich zu drehen. Das musste nicht so kommen. Nicht, wenn Ulean es geschickt anstellte.
«Das muss nicht sein!», stellte ich fest. Sie sah mich überrascht an, schliesslich hatte ich sie in ihrer Tirade unterbrochen. Sie schien es hier für sicher zu halten, schliesslich machte sie keine Anstalten, es eilig zu haben.
Sie musterte mich kritisch. «Und wieso nicht? Was wäre die Alternative?»
Ich grinste. «Geiselnahme.»
Ulean schnaubte. «Wie bitte?»
«Geiselnahme», wiederholte ich, während ich ihre Reaktion beobachtete. «Das ist mein voller Ernst. Bedenk doch einmal: Wenn du ihn mit dir schnappst und ihn an den Blockaden, die die Imperialen sicher irgendwo aufgebaut haben, mit einer Waffe am Kopf vorbeizerrst, ihr die Kameras in den Gängen ausschaltet und, wenn ihr ausser Reichweite von den Trupplern seid, einen Schuss abfeuert und Thaer einen netten kleinen Schrei ausstösst, gefolgt von einem Todesröcheln, dann wird er für ganz sicher für tot erklärt.»
Ulean nickte mit neuem Interesse. «Sie werden die Leiche nicht finden.»
Thaer sah vollkommen verwirrt aus. «Plant ihr etwa gerade meinen vorgetäuschten Tod? Habe ich da nicht auch noch ein Wörtchen mitzureden?»
Ich ignorierte ihn. «Sie brauchen keine Leiche zu finden. Du und die anderen Rebellen schiessen ein Loch in eines der Gitter der Müllschächte und reisst ein Stück von seinem Ärmel ab, dass dann wie zufällig noch am Gitter hängt. Ich weiss sehr genau, dass die Müllpresser sehr schnell und oft arbeiten. Sie könnten nicht mehr nachweisen, dass er nicht da drin war.»
Mit neuerwachtem Vertrauen sah mich Ulean an. «Nicht schlecht für einen Schmuggler.»
Ich zuckte nur die Schultern. «Schmuggler ist ein Beruf, bei dem man erfinderisch sein muss.»
Uleans Blick wanderte von Thaer erneut zu mir. «Aber was machen wir mit Ihnen?», fragte sie schliesslich.
Ich zuckte die Achseln. «Ich nehme einen anderen Ausgang und verschwinde. Dann müssen wir uns nie wiedersehen.»
Ulean starrte mich verständnislos an. «Wir haben dieses Gefängnis angegriffen, um Sie da rauszubekommen! Sicher, wir haben auch noch einen anderen unserer Spione herausgeholt, aber Sie waren diejenige, die uns dazu veranlasst hat. Sie wissen, wo Padmé Solo ist!»
Ich starrte sie erschrocken an. Thaer wirkte genauso entsetzt wie ich. «Bitte? Das hast du mir nie erzählt!»
Ich ignorierte ihn. «Ulean, ich habe dir schon gesagt, dass ich sie nicht...»
Die Rebellin schnaubte. «Wir haben Ihnen gerade den Hintern gerettet. Sie schulden uns etwas und das werden Sie damit begleichen, dass Sie uns zu Solo bringen.»
Ich wich einen Schritt zurück. «Du solltest lernen, wann ein Geschäft geplatzt ist, Rebellin. Dieses hier ist geplatzt. Ich werde nicht mit euch zusammenarbeiten.»
«Aber die Schuld...»
«Es gibt keine Schuld!», schnauzte ich sie an. «Ich bin kein Wookie! Bei mir gilt eine Lebensschuld nichts! Ausserdem wäre ich sowieso in den nächsten paar Tagen herausgekommen. Weisst du was? Ihr habt mich in richtige Schwierigkeiten gebracht, du und deine Rebellion. Ich werde das dem Imperium teuer bezahlen müssen, wenn die merken, dass ich verschwunden bin.» Ich konnte wirklich fabelhaft mit Menschen umgehen.
Ihr Gesicht verschloss sich und ich sah Zorn in ihren Augen funkeln. «Wie Sie wünschen, Catallan. Dann zwinge ich Sie eben, mitzukommen.»
Ich lachte trocken auf. «Glaub mir, Rebellin, ich ziehe um einiges schneller als du. Und ich treffe auch besser.»
Sie schüttelte den Kopf. «Hochmut kommt vor dem Fall, Catallan. Und wer sagt denn, dass ich Sie bedrohen will?» Der Blaster, den sie schon in der Hand gehabt hatte, drückte auf einmal erneut gegen Thaers Schläfe. «Sie hatten vollkommen recht. Geiselnahme ist die richtige Strategie. Sie waren doch so besorgt um sein Wohl! Sie werden mir ins Rebellenlager folgen, wenn Sie nicht sehen wollen, wie sein Hirn durchlöchert wird wie antalistischer Käse!»
«Mir liegt nichts an ihm», stellte ich fest. «Frag ihn. Er kann es dir bestätigen. Ich habe seine und meine Freunde tot gesehen und es hat mich kein bisschen gekümmert. Warum sollte ich mich um ihn kümmern?» Ich sah Angst in Thaers Augen, aber ich verbannte alle Gefühle aus meinem Blick, als ich Ulean ansah.
Sie schüttelte den Kopf, zuerst langsam, dann schneller. «Er ist Ihnen nicht egal, Catallan. Sie sind eine ausgezeichnete Lügnerin, das muss ich zugeben, aber ich bin sicher, dass er ihnen nicht egal ist.»
Ich lachte trocken. «Und woher willst du das wissen?»
Sie krümmte ihren Finger um den Abzug. «Daher.»
Es war, als würde sich die Zeit verlangsamen. Die Gedanken schossen mir so schnell durch den Kopf, dass sie eigentlich die Lichtmauer hätten brechen müssen. Ich konnte nicht auf Ulean schiessen. Erstens hätte ich dann Probleme mit der Rebellion und dem Imperium gehabt und zweitens stand sie so hinter Thaer, dass die Gefahr gross war, ihn ebenfalls zu erschiessen, auch wenn ich eigentlich nie mein Ziel verfehlte. Ich konnte auch nicht darauf tippen, dass sie bluffte, denn wenn sie es nicht tat, dann war Thaer tot. Noch jemand, der auf meine Kappe ging.
«Aufhören», befahl ich geschlagen. Ich sah selbst von meiner Position aus, dass ihr Finger direkt am Druckpunkt lag, dass der Schuss losgegangen wäre, hätte ich auch nur eine Sekunde länger gezögert.
Das Lächeln auf den Lippen der Rebellin hätte Mustafar einfrieren können. «Es ist wirklich befriedigend, recht zu haben, nicht wahr, Catallan?», fragte sie.
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