Until the end (Staffel 4)

Wieso genau es passiert war wusste Ezra nicht. Vielleicht beeinflusste ihn das Gemälde und der Tempel? Vielleicht war es wegen dem knappen Entkommen von Palpatines Flammenmeer oder es könnte auch die Rettung Ahsokas gewesen sein, wobei er wohl durch eine seltsame Begebenheit es irgendwie geschafft hatte durch die Zeit zu reisen...

Oder womöglich lag es auch an der Tatsache, dass er seit...Kanans Tod nicht wirklich geschlafen, geschweige denn gegessen hatte. Das die Trauer in ihm noch immer so schwer wog und sich kaum zu entlasten schien. Das würde es wohl nie. Sein Meister, sein bester Freund, sein Vater...war weg, einfach weg und würde nie mehr wiederkommen.

Er hatte Kanan verloren wie einst seine Eltern. Wie einst alles.

Nicht mal, dass er Ahsoka geholfen und sie gerettet hatte, seinen Fehler von damals wieder gutgemacht hatte, schien zu helfen. Kein bisschen. Das Schlimmste war...er hätte Kanan retten können. Er hätte seinen Vater retten können und hatte es nicht getan!

"Du kannst deinen Meister nicht retten, genauso wie ich meinen nicht retten konnte."

Ahsoka hatte ihn davon abgehalten. Sie hatte verhindert, dass er Kanan aus den Flammen zog und ihn rettete. Und zu welchem Preis?

"Wenn du ihn aus diesem Moment rausholst, dann stirbt ihr alle, Ezra."

Für Hera. Für Sabine. Aber ganz sicherlich nicht für ihn. Er wäre sofort für seinen Meister gestorben. Mehr als das. Ezra hätte sich für Kanan geopfert, genau wie er es getan hatte. Doch Ezra lebte und Kanan nicht und...das war nicht richtig. Einfach nicht richtig.

Jemand berührte sanft seine Wange und Ezra blinzelte.

"Kleiner?"

Er blinzelte erneut.

"Ezra.."

Erst verschwommen, dann klarer erkannte er Sabine und Zeb vor sich. Erstere saß neben ihn und hatte ihn wohl versucht zu wecken. Ezra rieb sich den Kopf und setzte sich langsam auf.

"Was..was ist passiert?"

"Nun...wir sind geflohen und du hast dieses Portal versiegelt."

Sabine musterte ihn einen Moment.

"Du bist noch bleicher als vorher. Alles okay?"

Ezra senkte den Blick. Nach Kanans Tod war alles andere als okay. Und es fühlte sich auch nicht so an, als ob es das je wieder werden würde. Zeb legte ihm eine Pranke auf die Schulter.

"Kleiner.."

Ezra sah ihn nicht an, sondern erhob sich oder mehr versuchte es. Sabine hielt ihn fest.

"Woah. Passe auf. Ez, du siehst nicht gut aus. Was ist passiert?"

Ezra seufzte. Er hatte starke Kopfschmerzen und wenn er auch nur daran dachte, was im Tempel geschehen war, wurden sie noch viel schlimmer.

"Erzähle ich euch später. Wo ist Hera?"

Sabine und Zeb wechselten einen Blick.

"Draußen...du solltest dir da etwas ansehen."

Ezra nickte nur und verließ das Gefährt, indem sie geflüchtet waren. Er kletterte die Leiter herunter und fand sich vor einem unendlich weiten, leuchtenden Horizont wieder, wo in der Nähe Hera stand und eine Hand auf ihre Schulter gelegt hatte. Ezra näherte sich ihr.

"Wo..wo sind wir?"

Sie sah nicht auf, sondern blickte nur zu Boden. Ezra folgte ihrem Blick und seine Augen weiteten sich.

"Aber...wie..Kanan und ich standen hier. Hier haben wir den Tempel geöffnet."

Er sah zu dem Kreis, wo einst der Tempel gestanden hatte.

"Wie ist das möglich?"

"Sag du es mir", gab sie mit einem Lächeln in der Stimme zurück. Sie seufzte und sah ihn das erste Mal an.

"Er ist fort...nicht wahr?"

Ezra bekam einen Kloß im Hals und konnte nur daran denken, dass es seine Schuld war. Wäre er nicht so feige gewesen, dann hätte er Kanan daraus holen können. Ahsoka musste Unrecht gehabt haben. Irgendwie hätte es einen Weg geben können! Irgendwie..

Er schluckte und erwiderte zögerlich ihren Blick.

"Ja.."

Sie senkte den Blick erneut und Ezra sah in die Ferne.

"Ich weiß was wir jetzt zu tun haben. Gewisserweise...hat es Kanan mir gezeigt."

Sie sah erneut auf. Ihr Blick beinhaltete Neugier, Überraschung, aber auch...Furcht. Ezra wusste dies, aber wandte den Blick nicht ab. Er wusste was er nun zu tun hatte und das...das würde ihr nicht gefallen. Niemanden.

"Eine letzte Lektion..."

Die, die Kanan ihm gelehrt hatte. Die sein...Tod ihm gezeigt hatte. Eine letzte Lektion, dann würde alles sein Ende finden. Und er war bereit dazu.

Hera lächelte nur, legte eine Hand auf seine Schulter und ging dann zurück zu dem Fahrzeug. Ezra blieb allein zurück und wollte es ihr gleichtun. Doch er spürte etwas hinter sich, drehte sich um und....sah ihn.

Kanan.

Es war ein Anblick, den er nie zuvor gesehen hatte. Sein Meister hatte dasselbe Aussehen wie vor Malachor und doch trug er die Klamotten, die er sich danach angeeignet hatte. Er sah nun wie ein wahrer Jedi aus. Wie ein wahrer Meister. Doch Ezra sah nur das breite, strahlende Lächeln auf seinem Gesicht, welches einen Funken Traurigkeit enthielt. Sein Herz schien aus seiner Brust zu schlagen und seine Sicht wurde von Tränen verschleiert. Er war kein Geist. Er war...einfach Kanan. Ezra spürte seine Präsenz und fühlte die Wärme und Liebe in ihrem Band. Fühlte das Vertrauen, die Zuneigung, den Respekt, den unschätzbaren Stolz. Sie sagten für einen Moment nichts, jegliche Worte blieben unausgesprochen, aber Ezra konnte alles in seinen Augen sehen. In diesen smaragdgrünen Augen, die er dachte nie wieder erblicken zu können.

"Eine letzte Lektion, mein Sohn."

Kanans Augen schienen bei den letzten Worten zu strahlen und Ezra nahm dieses in sich auf. Er schluckte und nickte langsam.

"Ich werde das beenden, was du angefangen hast, Dad."

Das letzte Wort schien ihr Band geradezu pulsieren zu lassen und Kanan schien noch breiter zu lächeln.

"Ich bin sehr stolz auf dich."

Ezra wischte sich eine Träne aus dem Auge und lächelte seinen Vater an. Das erste Lächeln seit dessen Tod.

"Bleibst du bei mir?"

"Ich war niemals weg. Ich bin immer an deiner Seite, Ezra. Bis zum Schluss."

Ezra schloss die Augen und spürte eine Welle der Wärme und vor allem der Liebe um sich, die nur von seinem Vater kommen konnte. Als er die Augen wieder öffnete war Kanan verschwunden. Doch irgendwie...irgendwie machte das Ezra nichts. Nicht mehr. Denn er hatte das leise Gefühl, dass er bald seinen Vater wiedersehen würde und dann würde es für immer sein. Ezra sah einen Moment in die leuchtende Ferne, dann drehte er sich erneut um und kehrte dieser den Rücken zu. Die Trauer in ihm war noch immer da, aber sie drückte ihn nicht mehr nieder. Er wusste was er nun zu tun hatte. Mehr als das. Und bald würde es endlich sein Ende finden. Alles.

"Eine letzte Lektion..."

Sie hatten es gemeinsam angefangen, also würden sie es auch gemeinsam zu Ende bringen. Seite an Seite so wie es immer gewesen war. Bis zum Schluss.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top