Kapitel 91

Leia POV

Nachdem ich die Nachricht  etwas  verdaut hatte, machte  ich mich auf den  Weg zu meinem Bruder um mit ihm zu reden. Ich fing meine Suche bei seinem  Zimmer an, leider konnte ich ihn dort nicht finden.  Nach  mehreren erfolglosen Ideen, fing ich  an Leute nach ihm zu fragen. Erst als ich schon aufgeben wollte, sah ich wie er vom Schießstand zurück kam. Er war schnell,  was wohl darauf hindeutet,  das er uns aus dem Weg ging. Allerdings konnte ich  ihn das nicht durchgehen lassen.  Also  sagte ich  ein gerade mal so lautes 《Luke?》, damit nur er es hören konnte. Er blieb daraufhin stehen, drehte ich aber nicht um. Da ich selbst  keine Ahnung hatte, wie man bei so einem Thema am Besten das Gespräch anfängt. In meinem Leben musste ich schon sehr viele Situationen bewältigen, aber ich hatte noch nie mit einer Person mit Selbstmordgedanken zu tun. Mein Wissen hat mich aus der ein oder anderen schwierigen Situation heraus geholt, aber ich war mit meinem Latein am Ende. Mein Bruder hatte sich nicht umgedreht und völlig unerwartet lief er einfach weiter. Es dauerte ein paar Sekunden bis ich schließlich darauf reagierte. « Bleib stehen! Wage es nicht, nach allem einfach so zu gehen! » schrie ich ihm nach. Dies reichte schon aus, damit er stehen blieb.
Ich musste anfangen, den von selbst würde er nichts sagen. « Können wir uns bitte darüber unterhalten? Nicht hier, vielleicht an einen ruhigeren Ort.» schlug ich vor, doch mein Bruder bewegte sich nicht. Leider konnte ich auch nicht in seiner Mimik lesen, was er als nächstes vor hätte. Doch zu meiner Überraschung sprach er « Das ist nicht nötig. Man muss nicht immer über die Vergangenheit reden. » Typisch Luke, er sprach so gut wie nie richtig über seine Gefühle...
Doch dieses Thema war zu ernst, als das ich ihm das durchgehen lassen könne. « Deine Meinung! Jetzt hör auch mal deiner jüngeren Schwester zu. Lass uns bitte reden. Es muss sein. Es ist ernst. » versuchte ich es noch einmal auf die nette Tour, aber er wollte seine Meinung einfach nicht ändern. « Es war ernst. Ich habe mit der Vergangenheit angeschlossen. Das solltest du auch. » Da es so nicht funktionierte, musste er eben auf die harte Tour erfahren, wie ich ihn dazu bringen würde, das zu tun, was ich will. « Meine Vergangenheit ist gerade wieder mit der Zukunft verbunden. Sozusagen muss ich erst die Vergangenheit nochmal erleben um es in der Gegenwart zu verstehen. Und daran bist du nicht ganz Unschuld! » meine Stimme war nicht drohend, aber auch nicht sanft. Es gab ein leichter Hauch von Befehlston und ich versuchte ihm auch ein schlechtes Gewissen zu machen, da er so alles wieder gut machen wollte. Dadurch würde er vielleicht reden. Ich beobachtete ihn, während ich es sagte. Seine Gestalt spannte sich an und er sah mich nicht mehr direkt an, sondern eher an mir vorbei. Und er widersprach mir nicht, was auch ein Anzeichen dafür war, das mein Plan aufgegangen war. Ohne ein weiteres Wort zog ich ihn in den Wald hinein. Ich wusste schon wo ich hin wollte und ich zweifelte nicht daran, dass er es auch wusste. Mein Ziel war der Ort wo er erst vor kurzen mit mir über meine Probleme gesprochen hatte. Mir fiel erst bei dem Anblick an, das er mich auch da angelogen hatte. Ich verstand allerdings durch Anna, jetzt wenigstens, warum er es getan hatte. Ich behielt meine Meinung das es von beiden falsch war.
Ich setzte mich hin und deutete ihm, sich neben mich zu setzen. Nur zögerlich nahm er neben mir Platz ließ aber einen gewissen Abstand. Als ob er mir nicht zu nahe kommen wollte...
« Es tut...» « Warum hast...» wir fingen gleichzeitig an zu sprechen und stoppten dann auch. « Fang du an. » meinte er schließlich. Nachdem ich noch einmal eingeatmet hatte sagte ich. « Luke. Vertraust du uns nicht? Wir hätten dir geholfen... Luke sah mich nicht an, aber das störte mich nicht, denn er startete ein Versuch es zu erklären. « Mein Vertrauen ist da und wird es auch immer bleiben. Es ist wohl eher so, das ich euer Vertrauen verloren habe. Und wie hättet ihr mir in eurer Situation helfen sollen? Ihr hattet selber damit zu tun. » Ich wollte es wirklich verstehen und das tat ich auch, zumindest teilweise. « Aber in so einem Fall, muss man als Familie doch zusammen halten. Uns gegenseitig eine Stütze sein. Aber Selbstmord, Luke, dass kann nicht der richtige Weg gewesen sein. » sagte ich zweifelnd und verringerte den Abstand zwischen uns. « Das war aber so einfach. Ich hätte alles hinter mir lassen können. Ich wäre bei meinen verstorbenen Schüler. Die ich nicht retten konnte. » seine Stimme war so ersehnt nach dem Tod. Das es mir über den Rücken lief. « Rede mit mir, das kann dir helfen. Uns helfen. » « Ich wollte nicht, das sie mich rettet. Und ich war auch dagegen das sie bei mir blieb. Aber sie hatte diesen starken Willen und ich nicht die Kraft ihr zu wiedersprechen. Und als sie es geschafft hatte mich wieder auf den richtigen Weg zu kriegen, war schon fast ein Jahr um und dann konnte ich es euch nicht sagen. Ich habe mich in allen Formen geschämt und dachte ihr würdet mir nie verzeihen. Ich meine Anna war in diesem Jahr mehr als nur eine Stütze, sie war immer da, egal wie schlecht meine Laune war und hat mir aber auch Platz gelassen. Nebenbei hat deine Tochter sogar selbst trainiert. Du hast alles richtig gemacht mit ihr. Sie ist eine Sonne. » Ich lächelte wie er sie beschrieb, denn so wollte ich meine Kinder erziehen und es freute mich das ich es geschafft hatte. « Es wäre besser gewesen, als erst jetzt. » meinte ich und sah ihn traurig an. Da ich es mir nicht eingestehen wollte, das er mich so analog. « Das wusste ich immer. Aber Anna hatte mich danach gewollt, endlich zu einem Jedi ausgebildet zu werden und ich wollte ihr den Wunsch erfüllen, da sie alles für mich getan hatte. Aber ich dachte ihr würdet es verbieten, wenn ihr es erfährt. Und das wollte ich nicht, sie hatte es so verdient...»

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top