Kapitel 67
Anna POV
Ich wollte aufhören, da Shiva heute große Fortschritte gemacht hatte und ich sie nicht überfordern wollte. Ich ging also wieder zurück zum Schiff, merkte aber das sie mir nicht folgte. Als ich mich umdrehte, hatte sich Shiva nicht vom Fleck bewegt. « Shiva komm wir gehen zurück. » rief ich sie, doch sie schüttelte den Kopf und blieb da wo sie war. « Shiva komm her. » mein Ton wurde ernster, doch sie schüttelte den Kopf und legte diesen zurück auf den Boden. Sie trotzte wie ein kleines Kind und war ungehorsam, dies kannte ich gar nicht von ihr. Ich wollte sie jetzt aber auch nicht anschreien, da sie so verängstigt werden würde. Als letzten Ausweg viel mir nur noch ein was ein, ich schloss meine Augen und tat das selbe wie zuvor, ich wollte gerade den Befehl geben, als mich etwas am Beine streifte und ich meine Augen vor Schreck öffnete.
Vor mir stand Shiva und stupste mich an. Es war so süß wie sie mit ihren blauen Augen zu mir hoch sah und mich immer wieder anstieß. Sie setzte sich vor mir und ich verstand endlich was sie von mir wollte. Sie wollte nicht aufhören zu tranieren. Sie war erst gekommen, als ich das gemacht hatte was wir trainiert hatten und jetzt saß sie vor mir. « Du willst weiter machen? » sagte ich lächelnd. Fast als ob sie jedes Wort verstanden hatte gab sie ihre typischen Laut ab, man konnte nicht beschreiben was es war, eine Mischung aus bellen, knurren und miauen.
Ich wusste nicht was ich noch mit ihr trainieren sollte, daher übten wir erst Mal immer wieder das selbe. Dann kam mir eine Idee. Ich hob den Zeigefinger und sofort horchte Shiva auf den Befehl. Dann erweiterte ich das Kommando, indem ich eine Hand auf ihrer linken Vorderpfote platzierte und sie nach oben schob, so als ob ein Hund “ Gib Pfötchen “ machen würde. Doch Shiva hob die Pfote nicht mal an, sobald ich los ließ, schnellte sie zurück auf den Boden. Ich versuchte noch weitere Male und sie begriff das ich ihre Pfote halten wollte, allerdings dachte sie vielleicht das sie umkippen würde, da sie es immer nur ein paar Sekunden lang aushielt, auf 3 Pfoten zu sitzen. Desto öfter wir es geübt hatten, desto besser klappte es. Aber ich musste die Pfote immer mit der Hand holen. Trotzdem war ich stolz, auch wenn es nur ein minimaler Fortschritt war. Man konnte nicht alles gleich am anfang können, das war mir bewusst.
Shiva die eindeutig lieber andere Sachen machen wollte, hatte immer noch nicht genug. Aber ich hatte immer noch eine Idee.
Ich und Shiva liefen erst durch den Wald um an den Fluss zu kommen. Ich folgte dem Fluss in die entgegengesetzte Richtig wie er floß um an einen See zu kommen, den ich bei einen meiner Testflüge mit Shiva gefunden hatte. Er war nicht weit weg, nur so ca. 2- 2 ¹/² km. Da Shiva es liebte, lange Strecken durch die Natur zu machen und ich die Gesellschaft der Natur auch sehr genoss, machten wir immer schöne Spaziergänge. Ich wanderte immer und Shiva rannte irgendwo um mich herum. Mal nahm sie irgendwelche Spuren auf oder sie machte einen kurzen Sprint, aber das schöne an unserem Vertrauen war, das Shiva immer wieder kurz auftauchte um zu zeigen “ Ich bin noch hier. “ Das hatte sie von Anfang an gemacht, das musste ich ihr nicht antranieren. Somit musste ich nicht auf sie achten und konnte die Zeit genießen und nach meinem Willen die Gegend durchqueren. Früher war ich immer alleine, was mich nie gestört hatte, aber mit einem Tier, das dein bester Kumpel war, machte es einfach noch mehr Spaß. Ich konnte mir gar nicht mehr vorstellen, ohne sie zu leben. Das hatte noch kein Tier geschafft, aber bei Shiva hat es sofort gestimmt. Ich liebe meine Tiere und ich bin froh, Shiva irgendwann Mal mein Zu Hause zu zeigen. Sie würde die Insel bestimmt lieben und sich auch mit den anderen Tieren verstehen.
Als ich merkte wie der Wald sich immer weiter verringerte, wusste ich das ich richtig war. Die Gegend war schön und verlassen, worüber ich froh war den so konnte ich ohne auf irgendwelche Menschen zu achten, mein Ding machen. Shiva war in der Zwischenzeit zurück zu mir gekommen, da wir noch nie so weit weg waren von unserem Schiff. Als ich fast am See war zog ich meine Schuhe aus und krempelte meine Hosenbeine bis zum Knie hoch. Shiva blieb vor dem Wasser stehen und sah mich skeptisch an. Ich ging langsam in das lauwarme Wasser und drehte mich zu Shiva. Dann klopfte ich auf mein Oberschenkel, was normaler Weise auch funktionierte, doch Shiva sprang nur bis zum Wasserrand und blieb abrupt stehen. Sie traute sich nicht, daher kam ich zu ihr und ging mit ihr rein. Ein Schritt ging ich vor und Shiva folgte mir. Sie schreckte zurück, doch kam immer wieder. Erst ging sie nur mit ihren beiden Vorderpfoten ins Wasser und sprang dann in sichere Entfernung, das ging immer weiter, irgendwann waren dann alle Pfoten im Wasser und sie lies es aus, immer raus zu springen. Das Wasser sah sie nicht mehr als Feind an und ich kam zu ihr. Ganz vorsichtig machte ich ihren Rücken nass, da ich nicht wusste ob sie es mochte. Doch Shiva schnurrte und ging noch weiter ins Wasser. Sie mochte das Wasser, da sie nur noch mit dem Kopf aus dem Wasser sah. « Shiva, nicht so weit. » sagte ich, da ich keine Ahnung hatte, ob Val' s schwimmen konnte. Doch meine Sorge war unbegründet, da ich erkannte, das sie eine ausgezeichnete Schwimmerin war. Ich ging im Wasser auf und ab. Ich war bei Shiva abgemeldet, das Wasser war eindeutig interessanter!
Ich hatte gerade so viel Lust auf akrobatik und da ich eh nichts zu tun hatte....
Erst machte ich ein paar Räder hin und her in den Wellen. Dann einen Handstand und paar mal Brücke, wobei ich beinah ins Wasser geflogen wäre. Und dann ging ich aufs ganze. Ich machte einen Salto nach vorne, zu meiner Freude klappte es. Nach meiner kleinen Sportstunde war ich echt fertig. Ich hatte gar nicht gemerkt, das die Sonne dabei war unterzugehen. Es war ein wunderschöner Augenblick und die Landschaft wurde in einen schönen rot- orange Ton gefärbt. Da ich erschöpft war setzte ich mich ins Gras und sah zu wie die Sonne unterging.
Shiva hatte sich auch zu mir gesetzt und ihren Kopf auf meine Oberschenkel gelegt. Zusammen genossen wir den Anblick.
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