Kapitel 160

Ben POV

Wir saßen alle gemütlich in der Cafeteria. Mittlerweile waren wir die einzigen hier, es war schon weit nach Mitternacht, aber ich spürte trotz der aufregenden Mission noch keine Müdigkeit. Diese Unterhaltung war einfach entspannend. Wir saßen hier und unterhielten uns, so wie normale Freunde. Als ob dies ein festes Ritual für uns war. Es war wirklich so als ob wir unsere Vergangenheit vergessen hätten. Ich war nicht der Verräter und Massenmörder, Rey war nicht die Zurückgelassene, Finn war nicht der, der die Gräuetaten der ersten Ordnung nicht aushielt und deswegen zum Widerstand überging und Anna war nicht das Mädchen, was von den Toten zurück gekehrt war. Rey und Finn hatten sich dann doch verabschiedet. Eigentlich wollte Finn noch nicht gehen, aber Rey war auf seiner Schulter fast eingeschlafen. Was ich verstehen konnte, denn sie hatte heute einiges geleistet. « Habt ihr jetzt eigentlich auch eine Missionssperre? » fragte Poe. Ich musste grinsen, denn Poe hasste es. « Poe, keine Sorge, wir würden doch nie ohne dich irgendwo hinfliegen. » meinte Anna und grinste. Ich nickte übertrieben und musste auch grinsen. « Hey, dass ist nicht lustig. Nächstes Mal könnt ihr fliegen. Obwohl ich glaube euer Vater wird uns sein Schiff so schnell nicht mehr anvertrauen. Vor allem mir nicht. » Poe wirkte niedergeschlagen. « Ach was. Dad ist nicht sauer gewesen. Er hat es dir doch auch gesagt... » meinte ich. « Und es gibt ja auch noch andere Schiffe. » fügte ich hinzu. Jetzt grinste Poe und meinte « Genau, wir können uns ja zu Fünft in meinem X-Flügler quetschen. » Jetzt lachte Anna laut los und wir beide stimmten mit ein. Die Stimmung war einfach nur super und ich war wirklich glücklich. Gerade an Erlebnissen, wie heute merkte ich, wie glücklich ich mich schätzen konnte. Denn vor nicht mal einem halben Jahr war ich noch eine Person, welche ohne nachzudenken Leute umgebracht hat und jetzt hatte ich meine alten Freunde zurück bekommen und sogar neue Freunde bekommen. Und das Wichtigste, ich war zurück bei meiner Familie und sogar meine Schwester hatte mir anscheinend endlich verzeiht. «Ich hätte gerne gesehen, wie Finn geflogen ist. » meinte Anna. « Ich sage dir. Sein Gesicht hatte so viele Emotionen gezeigt. Ich glaube sein einziger Gedanke war: Nicht abstürzen, nicht abstürzen. » versuchte ich zu erklären.
Die Tür ging auf und Mom und Dad kamen zu uns. Sie sahen sehr besorgt aus und ich machte mir automatisch wieder sorgen. « Ben? Können wir bitte mal reden ? » fragte meine Mutter. Sie hatte wieder diesen ernsten Gesichtsausdruck und ich nickte nur. « Anna hilf Poe bitte zu seinem Zimmer. » ergänzte meine Mutter und ich sah Anna stirnrunzelnd an. » Ich kann sehr gut alleine mein Zimmer finden. » meinte Poe und mir war bewusst, dass er nicht mitbekommen hatte, wie meine Mutter eindringlich zu mir sah. « Ich wollte eh gerade ins Bett, da können wir gerne zusammen gehen. » lenkte meine Schwester ein und zusammen verschwanden sie.
Als die Tür zu war, sah ich fragend zu meinen Eltern. Ich wollte jetzt wirklich eine Antwort. « Erinnerst du dich noch an Lando? » fragte Han. Ich sah ihn wirklich verstörend an, denn vor ungefähr 5 Stunden hatte ich doch Lando erst aus dem Gefängnis geholt. « Was soll denn das, natürlich kenne ich Lando. » Han sah Leia auffordernd an, so als ob er sie drängen würde, dass sie weiter machen sollte. « Lando hatte eine Tochter. Sie wurde entführt von... » Mom sah mich bedeutungsvoll an und ich beendete den Satz murmelnd « der ersten Ordnung. » Sie nickte und setzte sich auf den Platz von Anna. « Wir wollen herausfinden ob sie noch am Leben ist oder nicht. » erklärte Dad mir und mit einem Schlag war mir klar, was sie von mir wollten. » Ich weiß nicht, ob ich Informationen zu ihr habe, aber ich kann versuchen Informationen aus meinem Gedächtnis zu holen. » schlug ich vor. Die beiden sahen begeistert aus und nickten. Da ich um auf mein vollständiges Gedächtnis zugreifen zu können, absolute Ruhe brauchte, verabschiedete ich mich mit den Worten. « Ich geh dann mal in mein Zimmer meditieren »  ich stand auf und lief in die selbe Richtung, wie Anna mit Poe zuvor. Mein Zimmer lag zwar immer noch abseits von den anderen Quartiere, aber ich war zufrieden damit. Meine Mutter hatte mir sogar einen anderen Raum angeboten, aber ich wollte dort bleiben. Sozusagen als Erinnerung, warum ich dort war und wie ich nie wieder sein wollte. Während ich den Weg zu meinem Quartier zurücklegte, überlegte ich fieberhaft, ob ich die Tochter von Lando schon mal gesehen hatte. Allerdings kam ich immer zu dem selben Ergebnis. Ich hatte während meinem nicht ganz freiwilligen Weg zur dunklen Seite viele Leute kennen gelernt, versklavt, gefoltert und getötet. Meine größte Sorge war daher, dass Landos Tochter eine von den Unglücklichen war. Erst als ich kurz vor meinem Zimmer war, fiel mir ein, dass ich keinerlei Informationen zu ihr hatte. Ich hatte keinen Namen, kein Alter und ich wusste auch nicht, wie sie aussah. Mein Problem war nun noch größer geworden. Ich würde Lando so gerne helfen, da ich mich erstens schuldig fühlte und zweitens die Freundschaft meiner Eltern mit ihm nicht riskieren wollte. Auch wenn er sich gefreut hatte Anna und mich wieder zu sehen, konnte jeder, der halbwegs mit der Macht umgehen konnte, sehen wie eifersüchtig er war. Ich bog um die letzte Ecke und erschrak ziemlich, da ich nicht erwartet hatte, dass jemand auf dem Gang war, beziehungsweise hätte ich noch weniger erwartet, dass jemand vor meiner Tür wartet.
Meine Schwester lehnte lässig gegen meine Tür und sah mich mit einem Blick an, den ich nicht ganz entschlüsseln konnte. Unbeholfen fragte ich « Was machst du denn hier?» Anna stieß sich von der Tür an und ließ mich die Tür öffnen und trat ohne ein Wort nach mir ein und schloss die Tür.  Sie wollte anscheinend nicht so schnell gehen. Ich hatte noch immer keine Antwort. Anna schnappte sich eins meiner Kissen und setzte sich auf den Boden, erst dann sprach sie. » Wonach sieht es denn aus, ich helfe dir. »  sie deutete auf den Boden und ich setzte mich ihr gegenüber. «Woher weißt du? Haben Mum und Dad mit dir gesprochen . » fragte ich. Sie schüttelte belustigt den Kopf. « Kein Einziges. Aber ich war schon immer geschickter mit der Macht. » sie schloss bei den Worten die Augen.
Erst nach diesen Worten ging mir ein Licht auf. Luke hatte mir erzählt, dass Anna durch die Macht die Räume wechseln konnte und Gespräche mitbekam. Sie hatte mich und unsere Eltern belauscht.
Ich schloss nun auch die Augen und konzentrierte mich erst nur auf die Macht bis ich mich soweit beruhigt hatte um alte Erinnerungen hervorzurufen können, obwohl ich diese am Liebsten auslöschen würde...

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