Opfer der Regeln
Die Nacht hatte begonnen, über dem Zeltlager der Gruppe prangten die Sterne und die beiden Monde des Planeten.
Xia lag mit ihrer Matte am Feuer, das Zelt war ihr zu stickig. Sie hörte ein Geräusch, jemand setzte sich zu ihr.
„Du kannst wohl nicht schlafen?"
Es war die Scout.
„Ich dachte immer auf Dantooine ist es milder."
„Zum Äquator hin wird es schwüler."
Xia nickte verständig.
Auf einmal war über ihnen ein Geräusch, das Zirpen der Danto- Gryllen verstummte, ein Schiff und zwar kein Kleines. Serena löschte eilig das Feuer, sie wusste, dass das Letzte, was sie wollten, wäre entdeckt zu werden. Xias Togruta-Augen gewöhnten sich schnell an die Nacht. Sie sah das Schiff über sich an.
„Imperiales Design.", stellte sie erschrocken fest und griff nach ihrem Holophon um die Szene aufzuzeichnen. Das Schiff nahm keine Notiz von dem Lager es flog einfach weiter.
Serena checkte unterdessen, die Sicherheitsdaten der Flugbehörde.
„Seltsam, es sind keine Flüge genehmigt, dabei ist das hier strengstens vorgeschrieben. Immer hin ist hier der Jedi-Tempel."
„Jedi-Tempel?", fragte Xia nach.
„Ja hier in der Nähe."
„Bring mich dahin.", der Gedanke daran, dass diese Leute das Erbe an diesem heiligen Ort beschädigen könnten, drehte Xia den Magen um.
„Morgen, es ist zu gefährlich jetzt... Runter!"
„Was?", fragte Xia überrascht, als Serena ihren Blaster zog. Schüsse fielen und Xia drehte sich erschrocken um, ein Erkundungsdroide hatte sie ausfindig gemacht.
„Wir müssen ihn zerstören!"
Der Droide war im Begriff zu fliehen, Serena hatte kein Glück ihn zu erwischen. Xia streckte geistesgegenwärtig die Hand nach ihm aus und zog den Droiden näher. Dieser piepte gestresst und verstummte erst, als ihn eine violette Klinge zweiteilte.
„Nun werde ich dich auf jeden Fall morgen zum Tempel bringen."
Xia nickte bloß, als die Männer aus allen Zelten kamen.
Lux sah das seine Tochter mit gezogener Waffe, das gelöschte Feuer und den zerteilten Droiden.
„Was ist geschehen?"
„Vater, wir müssen das Lager verlegen und alle Spuren verwischen. Sie sind hier."
„Sie?"
Xia, projizierte das Video, welches sie gerade noch gefilmt hatte. Lux betrachtete es, die Hand unter das frisch rasierte Kinn gestützt.
„Wir müssen das Lager verlegen. Verwischt alle Spuren und nehmt den Droiden mit."
„Aye Sir."
Alle zusammen hatten sie das Lager in eine Felsspalte verlegt. Xia hatte beschlossen sich ein Zelt mit ihrem Vater zu teilen, um ihn besser schützen zu können.
Nun saß sie allein hier, die Sonne schien schon dumpf durch die Plane rein. Gerade war sie dabei den kaputten Droiden genauer zu begutachten, unterdessen übertrug sie das Video in die Festplatte des kleinen Astromechs. Es hatte sich ihr als P3G vorgestellt und Xia nahm an, dass es eine sie war.
P3G piepte aufgeregt.
„Alles gut, Peg?"
Ihr halbkugelförmiger Kopf drehte sich in Richtung des Zelteinganges, durch welchen gerade Xias Vater kam.
„Du solltest schlafen."
Xia ignorierte seinen weisen Rat und bat ihn sich den Droiden näher zu betrachten.
„Was fällt dir bei diesem Symbol ein?"
Lux riss die Augen auf. Das konnte doch nicht sein?
„Das Imperium?", fragte er erschrocken.
Xia nickte.
„Astromech, scan den Droiden bitte dreidimensional ein und verlade ihn anschließend""
P3G machte sich so gleich an die Arbeit.
„Dieser Rad-On Droide ist wirklich arbeitsam."
„Ja", brachte Xia hervor halb gähnend.
„Schlaf jetzt. Wir gehen nicht ohne dich versprochen."
Xia nickte und legte sich auf die Lu- Matraze. Sie schlief binnen Sekunden sein. Lux deckte seine Tochter noch zu und betrachtete sie einen Moment. Sie war letzten erst vierzehn geworden und dennoch konnte er sich genau an das kleine Bündel erinnern, welches er damals im Arm gehalten hatte. Wehmütig seufzte er und verließ leise das Zelt um sich mit Senatorin Organa- Solo kurz zuschließen.
„Wenn es wirklich ein Splitter des Imperiums ist, müssen wir äußerst vorsichtig vorgehen."
Lux starrte auf Leias Hologram, welches dank der schlechten Verbindung regelmäßig flackerte.
„Senatorin Organa- Solo... Leia, wir werden vorsichtig sein und mit massig Beweisen zurückkehren. Wir werden die übermäßige Demilitarisierung und diese Reste des Imperiums in einem Zug aufhalten.", Lux lächelte das Hologram an und Leia seuzfte.
„Ich hoffe du hast Recht, Lux. Ich werde die Beweise der IAS weiterreichen, mit dem Antrag über eine Senatssitzung dazu sollten wir noch warten. Ich muss jetzt leider weg, eine diplomatische Mission nach Mandalore leiten, auch dort wurden ähnliche Splitter gesichtet, die den Nomaden der Steppe zusetzen. Diese Entwicklung ist beunruhigen, sehr beunruhigend. Ich muss gehen. Möge die Macht mit dir sein."
„Möge die Macht mit dir sein."
Lux trat aus dem Zelt, es war mittlerweile Mittag und er hatte seit gestern Nacht nicht mehr geschlafen. Um das nicht brennende Lagerfeuer saßen die Männer, die Scout und seine Tochter, die alle aus irgendwelchen Konserven aßen. Offensichtlich war sie wieder aufgewacht kurz nachdem Lux das Zelt verlassen hatte oder sein Gespräch mit Leia hatte länger gedauert als ihm bewusst gewesen war. Xia rückte ein Stück, sodass ihr Vater neben ihr Platz nehmen konnte, Tua reichte dem Senator eine Dose und Besteck.
„Wir müssen die Leute warnen, die hier leben. Nicht, dass noch mehr Kinder verschwinden."
Hastig stopfte sich Serena erneut den Löffel in den Mund, während Xia dabei sich an ihrem Essen verschluckte.
Lux rang kurz um Fassung, bevor er sich traute zu fragen: „Seit wann sind diese Leute schon hier?"
„Drei Standardjahre, würde ich sagen."
Lux schockte es, dass die Republik offensichtlich so lang tatenlos zugesehen hatte. Zumal ihn die Situation der Republik in beunruhigendem Maße an jene kurz vor dem Ausbruch der Klonkriege erinnerte. Er hoffte inständig, dass die Senatoren aus den Fehlern ihrer Vorgänger gelernt hatten, obwohl ihn die aktuelle Situation mehr als nur daran zweifeln ließ.
Immer noch müde erwachte Xia ein paar Stunden später in ihrem Zelt. Es war schwül, was das Schlafen quasi unmöglich machte. Sie erhob sich von ihrem Lager, schlüpfte in ihre Stiefel, machte ihren Gürtel wieder um, an welchem sie ihr Schwert befestigte. Leise verließ sie das Zelt, lauschte der Besprechung am Lagerfeuer, ohne das man von ihr Notiz nahm.
„Damit ist es beschlossen.", fasste ihr Vater zusammen, „Räumt bitte das Lager, wir sollten so früh, wie möglich aufbrechen. Serena kontaktiere bitte deinen Vater und melde uns an."
Die Scout nickte und die Männer nahmen mit einem einstimmigen: „Aye Sir", ihren Befehl entgegen, mit dessen Ausführung sie gleich begannen.
Peg piepte aufgeregt, als sie Xia erblickte. Die Halb-Togruta gähnte nochmals herzhaft. Die Müdigkeit steckte ihr in den Knochen und sie hoffte, dass sie die nächste Nacht friedlicher Schlafen würde.
„Wohin geht's?", fragte sie nun ihren Vater.
„Ah gut, du bist schon wach. Pack bitte dein Zeug, wir werden in Serenas alte Heimat gehen und die Kindesentführungen untersuchen."
Lux wollte noch etwas sagen, als Xias Holophon klingelte. Ohne ein weiteres Wort zusagen, ging sie zurück in das Zelt, aus welchem sie gerade erst gekommen war. Lythas Hologram erschien vor ihr als sie den Anruf annahm.
„Na, wie geht's den so?", begrüßte sie ihre kleine Schwester.
„Xia.", schmetterte diese ihr freudig entgegen, „Du glaubst nicht, was ich heute erfahren habe."
Vermeintlich fragend hob Xia langsam eine Augenbraue.
„Bald werde ich meinen Kristall suchen gehen dürfen."
Lytha klang so glücklich, dass sie selbst die übermüdete Xia zum Lächeln brachte.
„Das freut mich unglaublich für dich."
Neben Lytha erschien noch ein Hologram, Jacen.
„Du solltest mal sehen, wie sehr sie sich ihren kleinen Twi'lek- Kopf über ihr Schwertdesign zerbricht."
„Auch dir einen Guten Morgen, Jacen. Wo ist Ben?"
„Die Antwort würde dir sicher nicht gefallen."
„Hat sie vier Buchstaben und eine ätzende Attitüde?"
Jacen nickte bestätigend. Erst jetzt fiel ihm auf, wie übermüdet Xia aussah.
„Du siehst ganz schön zerknittert aus.", stellte er nüchtern fest.
„Frag nicht, ich hab' eine Nacht hinter mir..., das willst du nicht wissen."
Jacen nickte. Xia würde es ihnen sicher zu einem späteren Zeitpuunkt erzählen
„Musst du nicht los?"
„Ja", kam es erschrocken zeitgleich von Jacen und Xia, auf Lythas Frage. Das Hologram des Halb-Twi'leks verschwand, eine Schiebetür wurde geöffnet, nur um danach wieder geschlossen zu werden. Nun war es still, bis Lytha wieder das Wort ergriff.
„Verrat es keinem, aber ich glaube Jacen steht der Ritterschlag kurz bevor."
Xias Augen wurden groß und sie umfasste unbewusst ihren Padawanzopf. So vieles hatte sich schon im Laufe des letzten Jahres geändert und so viel würde sich noch ändern. Die Zukunft hatte bereits begonnen und sie hatte es noch nicht einmal bemerkt. Jacen wäre der Erste, der erste Jediritter, der dem wiedergeborenen Orden entspringen würde.
„Xia?"
Lythas sanfte Stimme holte sie zurück in die Realität, doch sie wusste nicht, was sie zu den Neuigkeiten sagen sollte.
„Ich... äh... muss los. Ja genau, ich muss los!"
Lytha nickte und sagte sanft: „Ich muss selbst zum Unterricht."
Sie wollte deswegen gerade auflegen, als Xia sie unterbrach.
„Ich freu mich für dich, ich freu mich für Jacen, ich freu mich sogar für Ben.", die Worte taten Xia weh, als sie sie aussprach, „Wenn ich bis dahin nicht zurück bin, dann sag ich's dir lieber gleich, sei vorsichtig!"
Lytha nickte. Sie wusste, dass Xia sich aufrichtig freute, aber momentan zu abgelenkt war um darüber in Euphorie auszusprechen.
„Ach ja, sag unserer Hoheit er soll sich mal bei mir melden. Mach's gut!"
„Mach ich. Bye!"
Mit diesen Worten legte Lytha auf und Xia begann zu packen.
Die Landspeeder-Kolonne hielt vor Toren aus gewaltigen Knochen.
„Ich kann euch nur bis hier her begleiten. Man wird euch gut empfangen."
„Warum kannst du nicht mit uns kommen?", fragte einer der Soldaten die Scout.
„Weil ich verbannt wurde."
„Weswegen?"
„Die Liebe."
Die Tore öffneten sich langsam. Xia fühlte sich an ein hölzernes Biest erinnert, welches sein knochiges Maul aufriss. Ein dutzend Männer trat heraus. Alle trugen eine Art Speere oder Bögen, wie auch die Wachen auf den Palisadenzäunen, welche sie kritisch beobachteten. Ein Mann trat aus der Mitte, die lächerlich große Krone auf seinem Kopf wirkte mehr als nur unkomfortabel.
Aus der Mitte der Soldaten trat ein Protokoll- Droide, der Xia an C-3PO erinnerte, mit dem Unterschied, dass dieser hier zum einen blau und zum anderen hoffentlich nicht so nervig war. Der gekrönte Mann sagte etwas, was für Xia eher nach wütendem Brummen und Schnauben, als einer echten Sprache klang.
„König Toruk heißt uns alle willkommen. Wir sollen folgen."
Die Männer gingen zurück durch das Tor aus welchem sie gerade gekommen waren, Xia und die anderen folgten ihnen, während sie ihre Speederbikes langsam neben sich her schoben.
Zu Ehren der Menschen, die vom Himmel kamen, wie ihnen M4PO, der blaue Droide, aus der Muttersprache des Volkes übersetzt hatte, wurde ein großes Fest gehalten. Das gesamte Dorf hatte sich an mehren Tischen verteilt, alle speisten und vergnügten sich. Xia saß an der erhöhten Haupttafel, wo durch sie einen hervorragenden Überblick hatte. Zu ihrer Linken saß ihr Vater, wie sie in der geschenkten, traditionellen Gewändern der Einheimischen gekleidet. Er unterhielt sich, so gut es ging, mit dem König. Zu Xias Rechten war de Platz frei, seitdem Serena ihn schlagartig, ohne ein weiteres Wort verlassen hatten. Die Halb- Togruta vermutete, dass es mit der jungen Frau zu tun hatte, die seitdem immer wieder sehnsüchtig auf den freien Platz blickte. Xia stand auf, verneigte sich in die Richtung des Königs und entschuldigte sich.
Je weiter sie sich von dem hellerleuchteten Platz entfernte, desto stiller wurde es. Eine milde Brise war ihr einziger Begleiter durch die stillen, schmalen Straßen. Er fuhr ihr unter das fliederfarbene Leinenkleid, dass sie als Teil der traditionellen Kleidung bekommen hatte. Es saß sehr locker und wäre wahrscheinlich vollkommen formlos gewesen, hätte Xia nicht ihren Gürtel drum geschlungen. Ihr Schwert war gut versteckt hinter einem dekorativen Stück Stoff, dass eine uralt aussehende Frau hastig gebracht hatte als sie die Waffe erblickt hatte. Das Tuch war ebenfalls aus Leinen und so leicht Xia vergas manchmal, dass sie es trug. Der hellblaue Stoff war kunstvoll bestick wurden. Die Halb Togruta hatte das Symbol an eine vierblättrige Blüte mit runden Blättern erinnert. Im Inneren der dunkelblauen Blüte befand sich ein Kreis, gehalten in einem intensiven Violett. Um den Kreis war ein vier Richtungen ausuferndes Symbol mit zackigem Rand, welches die Grundfarbe des Tuches hatte. Ein Ring , ebenfalls in intensivem Violett, unterstrich umrandete das Symbol abschließend.
„Ashla! Ashla!", hatte das Mütterchen immer und immer wieder aufgeregt zu ihr gesagt als sie ihr das Tuch überreicht hatte. Xia wusste nicht, was dies bedeutete, doch nahm sich fest vor dies so bald, wie möglich in Erfahrung zu bringen. Lautlos setzten ihren Grassandalen auf, als aus einer dunklen Seitenstraße, das Geräusch von schepperndem Blech drang.
Serena sah Xia an.
„Ich werde nicht wieder mit zurück zum Fest kommen, nur damit das klar ist."
„Ich werde dich sicher nicht dazu zwingen. Eher interessiert mich warum du geflüchtet bist."
Xia setzte sich neben die Scout und lehnte sich ebenfalls mit dem Rücken an die Häuserwand hinter ihr. Serena nahm unterdessen einen großen Schluck aus ihrer Blechtasse. Der Geruch der Xia in die Nase stieg, verriet ihr, dass ihr das nicht schmecken würde, zumindest noch nicht.
„Was glaubst du was wichtiger ist, Tradition oder Fortschritt?"
Xia überlegte einen Moment, mit solch einer philosophischen Frage hatte sie so spät abends nicht mehr gerechnet.
„Ich denke beides ist wichtig und muss in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen."
„Glaubst du, dass Tradition wichtiger als Liebe ist?"
„Nichts ist wichtiger und stärke als Liebe. Sie überwindet alle Grenze, macht aus Feinden Freunde, sogar Liebende und sie ist das einzige, was selbst den Tod überlebt."
Serena schlug sich die Hand vor das Gesicht und begann laut zu schluchzten. Instinktiv legte Xia einen Arm um sie zu trösten, wie sie es schon so oft bei Ben getan hatte.
„Mein Bruder ist fort, meine Mutter tot und ich Schuld.", brachte die Dunkelhäutige immer wieder zwischen den einzelnen Schluchztern hervor.
„Was ist geschehen?"
Serena bemühte sich, sich zu beruhigen, ehe sie ihre Geschichte begann:
„Mein kleiner Bruder wurde verschleppt, von ihnen. Er war kaum älter als drei. Meine Mutter hat es nicht verkraftet und verlor ihren Willen zu leben, während sie ein weiteres Kind unter dem Herzen trug. Und ich? Ich konnte meinen Vater nicht mal damit erfreuen, dass ich den Mann heiratete dem ich versprochen war, stattdessen verliebte ich mich, in eine Frau, in sie."
Xia verstand und ihr fiel die junge Frau mit dem sehnsüchtigen Blick wieder ein.
„Nichts davon ist deine Schuld.", sie sah Serena tief in die Augen, als sie diese Worte langsam und mit aller Deutlichkeit aussprach., „Deine Mutter und dein Bruder haben dich geliebt. Und das tun sie immer noch. Sie werden immer bei dir sein. Die Macht verbindet euch."
Serena brachten die warmen, ehrlichen Worte dazu sich zu beruhigen, während ihre Tränenspuren noch auf ihren Wangen glänzten. Ohne Vorwarnung zerrissen Schüsse und Explosionen die Stille der Nacht. Die Beiden sahen sich an, sprangen wortlos auf und rannten zurück zum Festplatz.
Seit der Befreiung von Courscant hatte Lux keine Sturmtruppen mehr gesehen und er hatte gehofft, es würde so bleiben. Bis zu diesem Abend hatte er diese Hoffnung erhalten können, doch als er sah wie ein Bataillon dieser weißen Handlanger alle Kinder, die sie hatten auffinden können zu einer Art Truppentransport trieben, während die Resttruppe die übrigen Zivilisten in Schach hielten, war die Hoffnung gestorben. Das einzig beruhigende war, dass keines der Kinder Montrale auf dem Kopf hatten, keiner hatte also Xia gefunden. Andererseits hätte sich die Zahl der Truppen wahrscheinlich auch stark dezimiert, wenn auch nur einer unangenehmen Zeitgenossen Hand an seine Tochter angelegt hätte.
Lautlos rannten Serena und Xia auf den Marktplatz zu, als die Scout die Halb- Togruta in eine Seitengasse zog. Xia verstand, sie waren klar in der Unterzahl, für jetzt war es besser Schutz zu suchen und zu beobachten.
„Wir danken für Ihre Unterstützung."
Die Stimme war verzogen, wie all die, die Xia Nacht für Nacht gehört hatte.
„Rekrutierungseinheit, zurückziehen."
„Ja, Sir!"
All diese Stimmen klangen so verzerrt, so unmenschlich, dass man fast hätte vergessen können, dass unter den Helmen echte Menschen steckten.
Keiner wagte es sich, auch nur die kleinste Bewegung zu machen, bis der Transport und die begleitenden Speeder nur noch Punkte am Horizont waren.
„Xia.", rief Lux erleichtert, als er seine Tochter erblickte.
Xia hörte ihren Vater rufen und war dankbar, dass ihm nichts passiert war, doch sie hatte keine Zeit zu verlieren. Peg rollte hinter ihr und piepte nervös. Ohne ein weiteres Wort stieg die Padawan auf ein Speederbike und aktivierte ihren Feldgenerator, während Peg in der Astromechfassung des Bikes platz nahm.
Lux hörte das Starten des Motors, während Kommander Tua an ihn herantrat.
„Sollen wir Sie begleiten Senator?"
„Nein Kommander, wie ihr wisst, ist der Republik verboten imperiale Splitter anzugreifen, aber keiner hat je gesagt, dass die Jedi Teil der Republik sind."
„Verstanden, Sir.", sagte er, ein zufriedenes Grinsen klang in seiner Stimme mit. Vielleicht waren ihm die Hände gebunden, aber das hier nicht, dass diese Padawan nichts tun konnte.
„Stattdessen möchte ich, dass ihr Schäden aufnehmt und seht was ihr an Beweisen finden könnt."
„Aye, Sir!"
Die mittlerweile abgekühlte Nachtluft umspielte Xia und löste langsam die Blumen aus der Blumenkrone, mit der ihre Lekku und Montrals geschmückt wurden waren. Langsam befürchtete sie, dass sie sich verfahren hatte, sie hätte Serena erst nach dem Standort des Tempels fragen sollen. Xia stoppte das Bike und streckte die Hand aus, die Macht sollte sie leiten. Sie konzentrierte sich, hob den dunklen Schleier der Nacht an. Sie öffnete die Augen und startete das Bike, sie hatte sie. Sie konnte die Kinder durch die Macht fühlen. Mit voller Geschwindigkeit raste Xia durch die Dunkelheit, verließ sich nur auf ihre Sinne. Sie hörte andere Motorengeräusche, sie war da.
„Peg, ab jetzt musst du fliegen, halt das Ding schön ruhig!"
Die Astromech piepte und Xia ließ die Hände vom Lenker. Mit der Macht brachte sie die beiden Speederbikes, welche den Transport vorn eskortierten aus der Bahn, nur um sie keine zehn Meter vor dem Transporter mit einander kollidieren zu lassen. Es hatte den gewünschten Effekt, das gesamte Gespann hielt, Fahrer und Beifahrer stiegen aus dem Führerhaus. Xia drehte eine schnelle Runde um sie, vergewisserte sich, dass keiner mehr bei seinem Fahrzeug war. Sie hielt vor ihnen und wurde von gezückten Blastern begrüßt.
„Identifizier dich!"
Xia ging nicht auf die Sturmtruppe ein. Einen Moment überlegte sie, die Truppler mit ihrem Lichtschwert auszuschalten, doch entschied sich dann dagegen. Sie wollte sich nicht vor einen semi-unbekannten Feind zu erkennen geben, zumindest noch nicht. Langsam hob sie die Hand, die Truppler legten an, was Xia vollkommen gelassen zur Kenntnis nahm.
„Ihr werdet eure Waffen fallen lassen.", sie betonte jedes Wort deutlich und mit Nachdruck.
Als sie das beruhigende Geräusch von in das Gras fallenden Blastern nahm, fühlte sie sich sicher.
„Ihr werdet eure Fahrzeuge hier stehen lassen und zu Fuß zurück in euer Lager laufen."
Im Gleichschritt setzten sie sich in Bewegung und verschwanden im Dunkel der Nacht, nur noch ihr Marsch war zu hören.
Xia sprang von ihrem Bike.
„Peg, eskortier' mich!"
Peg piepte, während Xia auf das Führerhaus zu ging. Sie hoffte, dass sie etwas gelernt hatte, als sie Ben immer beobachtet hatte. Sie startete den Motor und Peg fuhr vor, zeigte ihr den Weg zurück.
Lux stand neben dem König auf dem Podest der Festtafel, das Volk vor ihnen. Alle sprachen wild durcheinander, einige Frauen weinten bitterlich. Schlagartig verstummte alles, als ein Motorgeräusch näherkam. Waren sie zurück? Was wollten diese Biester, denn jetzt noch rauben? Dem onderonischen Senator fiel eine Lawine vom Herzen, als seine eigene Tochter auf dem Führerhaus stieg und mit einer schnellen Machthandbewegung die Verriegelung des hinteren Teils öffnete. All die verloren geglaubten Kinder strömten aus uns wurden herzzerreißend begrüßt. Xia lief unterdessen auf das Podest zu und landete mit einem Sprung neben ihrem Vater.
„Ist es okay, wenn ich einige Worte an sie alle richte?"
Lux nickte seiner Tochter zu und winkte den Übersetzer zu ihnen. Er nickte seiner Tochter erneut zu, welche tief einatmete.
„Ihr kennt mich nicht und ich kenne euch nicht, aber wir haben einen gemeinsamen Feind. Diese Kreaturen der Dunkelheit, diese Biester und Monster, die euch quälen, sie müssen vernichtet werden, denn sie werden zurückkommen. Es wäre mir eine Ehre an eurer Seite gegen eure Peiniger zu kämpfen. Der Kriegt naht!"
Der Droide beendete kurz nach ihr die Übersetzung und als die mechanische Stimme verstummte, aktivierte Xia ihr Schwert. Das Violett brachte die Nacht zum Leuchten, es war das einzige Licht in der Dunkelheit, alle anderen hatten sie vorhin gelöscht.
Das Volk begann zu jubeln, „Ashla! Ashla!", riefen sie, wie einen Kampfschrei. Sie erhoben ihre Lanzen und Bögen, welche ebenfalls in zu leuchten begannen. Lux vermutete, dass es ebenfalls eine Art von Kyberkristall- Waffen sein mussten. Während er das Meer aus bunten Lichtern betrachtete, machte sich Stolz in seiner Brust breit. Seine eigene Tochter wurde erwachsen und war bereit für die Dinge an die sie glaubte zu kämpfen.
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