Neue Erkenntnisse
Müde stampfte Xia ins Klassenzimmer. Das Wochenende hatte sie damit verbracht Informationen über Jakku zu suchen und diese waren rar gewesen. Offenbar hatte das Imperium so gut wie alles darüber vernichtet. Sie musste der Sandkugel wahrscheinlich selbst einen Besuch abstatten, wenn sie mehr erfahren wollte.
Ansonsten war das Highlight dieses Wochenendes gewesen, dass die Jünglinge alle wohlbehalten zurückgekehrt waren. Das hieß Zuwachs in der Padawanklasse. Mittlerweile waren sie immerhin 14 Padawane. Dazu zählten Schweinchen und seine vier Freunde, die drei Harpien, Calvin, Cnema, Rinkah, Lytha, Ben und Xia selbst. Noch für zwei weitere war Platz, bevor mehr Tische in den Raum gestellt werden mussten, aber selbst dafür wäre mehr als nur genug Platz.
Xia betrat das Klassenzimmer und ihre Woche war gelaufen.
Tara hatte, zu ihrem Bedauern, schon eine Weile neben Ben gesessen. Sie hatte auf der anderen Seite gesessen und die Harpie geflissentlich ignoriert. Neben Xia hatte links noch Lytha gesessen. Doch jetzt saß Ju- Wel auf ihrem und Narzyssa auf Lythas Platz.
„Ich glaube, du sitzt auf meinem Platz!"
Xia war mehr als nur verärgert und sie gab sich keinerlei Mühe es zu verbergen.
„Oh nein, das ist alles richtig so.", mischte sich Tara ein, „Weißt du, ich befand es für notwendig bessere Gesellschaft für mich und meinen Prinz zu besorgen. Das verstehst du doch sicher."
Xia war im Begriff auf Tara loszugehen. Sie war unheimlich wütend. Lytha, welche sich angesichts der Lage einfach neben Rinkah gesetzt hatte, sprang vom Bodenkissen auf und hielt Xia am Arm fest.
„Sie ist es nicht wert.", versuchte sie Xia zu beruhigen.
„Mir egal, ich hab' die Schnauze gestrichen voll davon, dass sie meint so mit uns allen umspringen zu können!"
Die Halb- Togruta hatte während ihrer gesamten Rede intensiven Blickkontakt mit Tara gehalten.
„Komm, lass es gut sein.", sagte Ben zu seiner Schwester.
„War ja klar!", blaffte Xia ihn an.
„Was regst du dich denn so auf? Es sind doch noch Plätze da. Guck mal da vorn."
Die Art und Weise, wie Tara es betonte brachte das Fass zum überlaufen.
„Du mieses Dreckstück! Dir werde ich Manieren beibringen!"
Xia schüttelte Lythas Hand ab und war im Begriff auf ihre Widersacherin loszugehen.
„Lass es gut sein. Bitte!", Ben blickte sie eindringlich an.
Mit diesen Worten stiegen Xia Frusttränen in die Augen.
„Du verstehst es einfach nicht, oder?", fragte sie Ben, kurz davor bitterlich aus Frust zu weinen.
„Nein", gab Ben ehrlich zu.
„Es geht nicht um den Platz. Sie treibt uns alle auseinander! Und du! Du merkst es noch nicht mal!"
„Was ist hier los?"
Die Stimme ließ Xia herumfahren. Der Lehrer stand in der Tür.
„Ach Herr Lehrer, ich habe mich umgesetzt, damit Ben mir helfen kann besser in der Schule zu werden, aber Xia möchte das nicht."
Während sie diese Worte sprach, als wäre sie die Unschuld in Person, liefen ihr dicke Krokodilstränen über die Wange.
Die Halb- Togruta war über die dreiste Lüge fassungslos, doch was dann kam, riss ihr den Boden unter den Füßen weg.
Der Lehrer fragte, ob es wahr sei.
„Ja, so ist es.", antwortete Ben darauf.
Mit offenem Mund starrte Xia ihren Bruder an. Seine Treulosigkeit ihr gegenüber traf sie, wie ein Schlag in den Magen.
„Gut! Sehr schön, dann ist das ja geklärt. Xia setzt du dich bitte neben Tibor?"
Hilflos blickte Xia zu Lytha, aber die sah sie nur ratlos an. Die Padawan atmete tief durch und erinnerte sich an die Worte ihrer Trainerin, Arden Lyn: „Manchmal muss man seine Niederlagen einfach akzeptieren und an einem anderen Tag weiterkämpfen."
Stumm setzte sie sich in die vordere, rechte Bank. Tibor saß an der Wand, also setzte Xia sich auf den Gangplatz, um zumindest so weit weg, wie möglich zu sein. Doch als wäre diese Niederlage nicht schon erniedrigend genug, setzte sich Tibor von seinem Wandplatz nun direkt rechts neben Xia.
„Hey Baby", flüsterte er zu ihr und seine Freunde, die die komplette linke, vordere Bank in Beschlag nahmen, lachten.
Das war seine neueste Masche, um Xia auf den Geist zu gehen, er flirtete mit ihr. Natürlich nur um sie damit vorzuführen.
Sie ignorierte ihr, wie sie es schon tausend Mal davor getan hatte und der Unterricht begann endlich.
„Heute... ", begann der Lehrer seinen Vortrag, „... werden wir uns über die Schlacht von Jakku unterhalten."
Bei der Erwähnung des Sandplaneten im inneren Rand, wurde Xia hellhörig.
„Diese bedeutende letzte Schlacht zwischen dem Imperium und der Allianz zur Restauration der Republik fand fünf Jahre nach der Schlacht von Yavin statt und bezwang das tyrannische Imperium für alle Zeit. Als Narben der Schlacht blieben riesige Trümmerfelder zurück, die bis heute den Planeten zieren. Niemand weiß genau, warum das Imperium dorthin floh. Vermutet wird, dass es mit dem Observatorium zusammenhängt."
Xia grübelte. Sie hatte zwar etwas über ein Observatorium gelesen, aber mehr, als dass es eins gab, hatten die Quellen nicht offenbart.
Sie meldete sich.
„Ja, Padawan Bonteri?"
„Was wissen wir über dieses Observatorium?"
„Nicht viel, fürchte ich. Alles wichtige darüber wurde vernichtet. Das Gebäude soll wohl noch stehen, aber es ist generalverriegelt und niemand hat es bis jetzt geschafft das Schloss zu knacken."
„Ist dieser Ort einzigartig?", hakte Xia nach.
„Nein und Ja. Es gab und gibt noch mehrere von Palpatines Observatorien in der gesamten Galaxie, aber jedes hatte einen etwas anderen Zweck."
Bei der Erwähnung des Namens des toten Imperators schauderte es Xia kurz.
„Es wird vermutet, dass die Einrichtung auf Jakku der Forschung diente, aber so genau weiß das niemand."
Die Halb- Togruta nickte verständig und der Lehrer fuhr fort.
„Die Verluste auf beiden Seiten waren hoch, bis heute gelten viele als vermisst."
Die Halb- Togruta fühlte etwas Warmes an ihrem Arm. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, griff sie nach Tibors lästiger Hand und zog sie von ihrem Oberarm.
„Komm schon, zier dich nicht so.", hauchte er ihr ins Ohr.
Sein Atmen roch nach Caf und wenig angewandter Zahnhygiene. Xia hatte große Mühe nicht aufzustoßen.
„Lass! mich! in! Ruhe!"
Ihre Worte waren leise, aber überdeutlich betont und unmissverständlich.
Doch Tibor war offensichtlich leider schwer von Begriff.
„Wir könnten viel Spaß mit einander haben."
Jetzt reichte es Xia. Ihre abklingende Wut flammte wieder auf. Sie griff Tibor am Kragen, blickte ihm tief in die Augen und sprach: „Wenn du mich noch einmal berührst, sorge ich dafür, dass du bis in alle Ewigkeit im mykapischen Knabenchor singen kannst. Haben wir uns verstanden?"
Der blonde Junge nickte angsterfüllt und Xia ließ ihn los. Erst jetzt sah sie, dass die gesamte Klasse und der Lehrer sie anstarrten.
„Padawan Bonteri, ich bitte Sie sich bei ihrem Klassenkameraden zu entschuldigen und bei Padawan Tara Ebené auch."
„Nein", verkündete Xia lautstark, „Ich werde mich nicht entschuldigen. Mir reicht's! Wenn ihr alle meint, dass die beiden unschuldig wären, dann seid ihr alle blind!"
Xia erhob sich von ihrem Sitzkissen und verließ ohne ein weiteres Wort die Klasse.
Draußen auf dem Hof kühlte die leichte Brise ihren Hitzkopf. Schritte waren zu hören, die auf sie zu kamen. Eine warme Hand griff ihren Arm. Die Halb- Togruta drehte ich um und sah in Bens Gesicht.
„Was willst du?"
Sie war immer noch wütend auf ihren Bruder, immerhin hatte er sie vorhin verraten.
„Wäre es wirklich so schlimm sich zu entschuldigen?"
Seine Stimme war sanft, einladend und verständnisvoll, was Xia nur noch wütender machte.
„Du willst es einfach nicht verstehen.", aus Frust lachte sie kurz auf, „Ich hasse dieses Mädchen, ihren Bruder und alle die um sie, wie die Schmeißfliegen, rumschwirren. Hör zu Ben, es ist wie Jacen es gesagt hat, irgendwann musst du dich entscheiden."
Mit diesen Worten wollte sie sich von ihrem Bruder losreißen und gehen, aber Bens Griff un ihren Arm verstärkte sich.
Schockiert sah sie ihn an. Seine warmen braunen Augen waren schwarz geworden, sie wirkten gespenstisch leer.
„Ben?"
Sie ignorierte die Schmerzen an ihrem Arm, etwas stimmte nicht. Xia konnte es fühlten, es war hier.
Auf seinen Namen hin fing sich der schwarzhaarige Junge wieder. Entgeistert blickte er auf seine eigene Hand und Xias Arm, der unter seinem Griff blaue Flecken bekommen hatte.
Mit einer schnellen Armbewegung löste Xia den Griff und ging. Sie hatte sich gewünscht sie wäre stark geblieben, doch als sie durch das Tor des Tempels getreten war, begannen ihre Tränen zu laufen. Der heutige Tag war eine einzige Enttäuschung gewesen. Sie fühlte sich allein und verraten. Ihre Tränen machen Xia blind und so kam es, wie es kommen musste. Sie verfehlte eine der Stufen und fiel die Steintreppe nach unten.
Als sie auf das Pflaster am Treppenantritt aufschlug, fühlte sie sich einfach nur leer. Der Schmerz ihrer Abschürfungen und blauen Flecken setzte erst Sekunden später ein. Langsam fand sie die Kraft wieder um aufzustehen. Erleichtert stellte die Halb- Togruta fest, dass nichts gebrochen war.
Sie sah nach oben zum Eingangstor, niemand war ihr nachgelaufen.
Lytha machte sie keinen Vorwurf. Xia wusste, dass ihre kleine Schwester eine disziplinierte und fleißige Schülerin war. Sie würde vermutlich nach dem Unterricht kommen und Xia suchen.
Von Ben hingegen war sie mehr als enttäuscht. Doch vermutlich hatte Tara es verhindert, dass Ben zu ihr kam.
Einen kurzen Moment war die Padawan ratlos, bis sie sich entschloss einen alten Freund zu besuchen.
Bis ans Meer mit einem gezerrten Knöchel zu laufen anstrengend, doch als Xia endlich da war, wusste sie, dass es eine gute Idee gewesen war. Der tiefblaue Ozean rauschte friedlich, als wolle er die Halb- Togruta begrüßen.
Die Einladung des Meeres nahm sie gern an. Sie zog ihre knöchelhohen Stiefel aus und wickelte ihre grauen Unterschenkelbandagen ab.
Xia seufzte, als sie ihre Beine in das Salzwasser tauchte. Die Kälte war angenehm für ihren Knöchel und das Salz reinigte ihre aufgeschlagenen Knie. Eine Weile saß sie mit geschlossenen Augen da, ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen und lauschte den Wellen.
Noch nie hatte sie sich so allein gefühlt.
„Du bist nicht allein."
Xia öffnete ihre Augen. Sie hätte jemanden wie Ben, Lytha oder Meister Skywalker erwartet, aber nicht Anakin Skywalker persönlich.
„Na, wenn das nicht der Meister meiner Mutter ist.", begrüßte Xia ihn und versuchte ihre eigene Überraschtheit zu verbergen.
Anakin setzte sich neben sie.
„Ich will nicht unhöflich sein, aber was wollen Sie von mir?"
„Nenn mich einfach Anakin."
„Okay Anakin, was willst du von mir?"
„Mit dir reden."
„Okay"
„Weißt du, ich verstehe, wie du dich fühlst."
„Ich glaube nicht, dass du es verstehst."
„Doch, auch ich habe mich während meiner Padawanjahre oft einsam gefühlt."
„Aber du warst und bist der Auserwählte?"
„Stimmt und deshalb haben mich manche seltsam behandelt. Zudem kannte ich, im Gegensatz zu ihnen, ein anderes Leben."
„Aber du hattest Obi Wan und meine Mutter?"
„Ich sehe Ahsoka hat dir einiges erzählt... ", schmunzelte Anakin, „..., aber auch vor ihnen musste ich Geheimnisse haben."
„Wie die Ehe mit Padmé Amidala?"
„Woher weißt du das denn?"
Anakin klang sichtlich überrascht und Xia musste lachen.
„Erstens kenne ich deinen Sohn, deine Tochter und deinen Enkel, und zweitens hat mir meine Mutter als Kind immer die Geschichte der Liebenden erzählt, die nur im schützenden Schatten zusammen sein konnten."
Anakin schmunzelte. Er hatte immer vermutet, dass sein Padawan und sein Meister die Wahrheit kannten, aber Ahsokas Tochter hatte es gerade bestätigt.
Padmé würde es sicher sehr amüsieren, wenn Anakin es ihr, Obi Wan und Satine erzählen würden, wenn er in die Netherworld zurückkehren würde.
„Xia?", sprach er das Mädchen wieder an, dass stumm auf die Wellen starrte.
Sie drehte ihm den Kopf zu.
„Ich verstehe deinen Ärger. Auch wenn Machtgeister eigentlich neutral sein sollten, so kann ich dir ja verraten, dass ich dieses Mädchen auch nicht sonderlich mag, aber Ben ist jung. Und wer jung ist, der tut dumme Dinge. Tara wird vorbeigehen, aber seine Familie wird Ben immer erhalten bleiben, sie sind seine Wurzeln."
„Warum redest du dann nicht mal mit ihm? Und weiß einer von euch, was dieses Ding ist?"
Xia brannte diese Frage schon eine Weile unter den Nägeln. Es verhielt sich von der Art her wie ein Machtgeist, aber es war alt und es war zu tiefst böse.
„Bist du nicht Bens Familie? Seine Schwester?"
„Irgendwie schon."
Anakin dachte daran zurück, dass sein Meister für ihn wie ein Vater gewesen war, während Ahsoka eher so eine Art kleine Schwester war. Anakin hatte auch väterliche Gefühle für seinen Padawan damals gehabt, aber mit nur fünf Jahren Altersunterschied war es ihm schwer gefallen sich mit 19 als Vater einer Vierzehnjährigen zu fühlen.
„Aber was ist jetzt mit dieser Kreatur?"
Anakin wusste, dass er nicht umher kommen würde die Frage zu beantworten, Xia stand in Sachen Dickschädel ihrer Mutter in nichts nach.
„Wir wissen wenig. Alles was wir bis jetzt herausgefunden haben ist, dass es aus den unbekannten Regionen stammt und wahrscheinlich mit Darth Sidious zusammenhängt."
Anakin bemühte sich, keine verräterische Regung in seiner Stimme zu haben als er den Namen des Mannes aussprach, der ihn über zwanzig Jahre seines Lebens gequält und benutzt hatte. Zudem war es gefährlich mit Xia über so etwas zu reden. Weder sie, noch Anakins eigner Enkel schienen etwas über das zweite Leben des Anakin Skywalker zu wissen. Er fand es sollte auch so bleiben. Wie würde Ben, der von diesem finstern Ding heimgesucht wurde seit er denken konnte, reagieren, wenn er erfahren würde, dass sein eigener Großvater Darth Vader gewesen war.
Er hörte jemanden kommen.
„Danke für das Gespräch.", sagte Xia.
„Mit wem redest du?"
Die Halb- Togruta erkannte die Stimme ihrer Twi'lek Schwester.
„Mit...", sie drehte den Kopf in die Richtung wo Anakin gerade noch gewesen war.
„Mit niemandem. Offensichtlich."
Lytha beschloss das Thema zu wechseln.
„Ich hab deinen Bikini mitgebracht und Snacks. Ich dachte du magst vielleicht etwas schwimmen."
Xia lächelte, ihre kleine Schwester kannte sie gut.
Binnen nicht mal einer Minute hatte Xia ihren Bikini angezogen. Lytha hatte in der Zwischenzeit eine Decke ausgebreitet, Handtücher daraufgelegt und ihren Yukata ablegt. Sie trug einen grauen einfachen Badeanzug, welcher einmal Xia gehört hatte. Sie hatte ihn ihrer kleinen Schwester gegeben, als er der Halb- Togruta selbst zu klein geworden war. Mittlerweile war er aber auch Lyhta fast zu klein.
„Ich glaube du brauchst mal einen neuen Badeanzug."
„Du aber auch.", merkte Lytha an.
Xia wusste, dass sie Recht hatte. Allgemein brauchte Xia neue Kleidung, den vieles war ihr mittlerweile zu klein.
„Lass uns irgendwann mal nach Coruscant fliegen.", schlug Xia vor.
„Gern, aber jetzt..."
Lytha sprach ihren Satz nicht zu Ende, stattdessen nahm sie Anlauf und sprang von der Klippe in das kühle Nass. Sie alle waren schon oft hier baden gewesen, deswegen kannten sie die Stelle und ihre Tiefe gut.
„Platz da! Ich komme!", rief Xia, rannte auf die Kante zu und machte einen Kopfsprung.
Sie tauchte knappe zwei Meter in das Meer ein tauchte noch ein Stück weiter von der Felsenküste weg, ehe sie wieder nach oben schwamm. Die Halb- Togruta tauchte auf und atmete tief ein. Sie liebte es zu schwimmen und zu tauchen, und vorallem war sie gut darin.
Sowohl Lyhta, als auch Xia treiben auf dem Rücken und blickten in den blauen Himmel Pan- jas.
„Findest du nicht auch, dass die Wolke wie die Spectere 1 aussieht?", fragte Lytha und deutete auf eine der weißen Wolken, die vereinzelt am Himmel hingen, wie Watte.
Xia verengte die Augen minimal und fand, dass Lyhta recht hatte.
„Apropos Spectere 1, wo ist eigentlich dein Meister?"
„Auf irgendeiner Tagesmission, was mit einem Ordensbruder holen. Er wollte heute Abend zurück sein."
„Ah okay, meinst du wir sollten langsam raus, ehe wir schrumpelig werden?"
Lytha nickte und schwamm Richtung Ufer, Xia folgte ihr.
Der restliche Nachmittag war schön gewesen. Sie hatten gemeinsam in der Sonne gelegen, gequatscht und Snacks gegessen.
Nun ließen die Schwestern den Abend entspannt in der heißen Quelle des Tempels ausklingen. Gewärmt wurde das frische, reine Quellwasser von einer kleinen, ungefährlichen Ader, des Vulkans, welche wohl als letztes noch nicht erloschen war. Der Raum in dem sich die Quelle befand war in die erkaltete Lava geschlagen wurden. Boden, Decke und Wände, sowie das Wasserbecken bestanden aus dem schwarzen Stein. Es gab keine Fenster in dem Raum, alles Licht kam von Beleuchtungsdroiden. Es verlieh dem Raum eine ruhige und friedvolle Atmosphäre. Das Becken war, durch eine Bambuswand, zweigeteilt, wobei je ein Teil den Männern und je einer den Frauen zustand.
Lytha und Xia saßen, wie die Macht sie geschaffen hatte, im warmen Wasser auf der Frauenseite. Keine sagte ein Wort, sie genossen einfach die Ruhe.
Mit dieser war es leider prompt vorbei, als sie hörten, wie zwei im Männerabteil Platz nahmen. Sie wussten nicht, wer es war und es wäre eigentlich auch egal gewesen, wenn das Gespräch nicht so interessant gewesen wäre.
„Ich habe mit Vater gesprochen. Er meinte, dass der Oberste Anführer sehr zufrieden mit uns ist. Wir helfen seinen Plänen sehr."
Die Halb- Togruta musste sich, angesichts dieser Worte, größte Mühe geben ruhig und damit unbemerkt zu bleiben. Sie konnte nicht glauben, was sie da gerade gehört hatte.
„Dann werden wir wieder eine Familie sein."
„Einestages, wenn er sein Ziel erreicht hat und der Oberste Anführer bekommen hat, was er will."
„Ja Einestages, aber ich vermute, dass du das Thema nicht nur deswegen ansprichst."
„Nein, wir haben noch einen weiteren Befehl bekommen. Wir sollen ihn von seinen Freunden trennen. Sie sind ein zu heller Einfluss für seine Pläne."
Xia hatte die halbe Nacht wachgelegen und über das, was sie gehört hatte nachgedacht. Sie hatte beschlossen, dass sie die beiden an der Umsetzung ihrer Pläne mit aller Macht hindern würde.
Sie betrat gerade das Klassenzimmer. Ursprünglich hatte sie so tun wollen, als hätte es gestern nicht gegeben, aber als sie den Raum betrat war sie positiv überrascht.
Tibor saß auf dem Platz neben seiner Schwester und ihren Harpien auf welchem Ben gestern noch gesessen hatte.
Der junge Solo hatte wiederum Tibors Platz eingenommen. Der Platz neben Ben wiederum war frei und links von dem freien Platz saß Lytha. Xia musste keine Sekunde überlegen wo sie sitzen wollte.
Leise nahm sie zwischen ihren Geschwistern Platz. Sofort danach kam der Lehrer und der Unterricht begann.
Mitten in der Stunde schob Ben Xia einen Zettel zu.
Diese schmunzelte darüber, dass Ben sich extra die Mühe gemacht hatte einen Zettel mit seiner verschnörkelten Handschrift zu beschreiben. Er war halt ein Kalligraphie- Nerd und Xia liebte ihn dafür.
Sie öffnete das Papier.
Entschuldigung angenommen?
Xia sagte nichts darauf. Stattdessen umarmte sie ihren Bruder von der Seite und flüsterte ihm sanft ins Ohr: „Entschuldigung angenommen."
Während ihrer Umarmung konnte Xia Taras brennenden Blick auf ihr spüren. Sie schmunzelte.
Es sah ganz danach aus, als müssten die Ebené- Geschwister umplanen, denn nichts würde Xia und Ben so leicht entzweien.
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