Kinder von Naboo
Ben und Xia liefen nebeneinander durch die schmalen Gassen Theeds. Während Ben wirklich beeindruckt war von der Schönheit der Stadt, ging Xia ihrer zweit liebsten Beschäftigung, neben kämpfen, nach: essen.
„Du solltest wirklich probieren. Diese Fünfblütenbrot ist verdammt köstlich."
Ben wollte dankend ablehnen, als Xia ihm einen Bissen in den Mund stopfte.
„Iss!"
Ben aß und es war tatsächlich köstlich.
Eine Weile schlenderten sie einfach weiter, bis sie sich am Ufer eines Sees auf eine Bank setzten. Während Xia sich genüsslich weiter vollstopfte, lauschte Ben der alten Fremdenführerin, die einer Touristengruppe die Stadt zeigte.
„Und wenn Sie ihren Blick nach links richten, sehen sie das Mausoleum einer der bedeutendsten Königinnen von Naboo, Padmé Amidala Naberrie."
Ben betrachtete die Pagode auf der Halbinsel. Das sechs-eckige Gebäude, welches auf einem dreistufigen Fundament thronte, wirke wahrhaft königlich. Das Licht spiegelte sich in den bunten Mosaikglasscheiben, welche wiederum das bunte Licht auf den das Gebäude fast vollständig umgebenden See. Der Ort strahlte eine seltsame Ruhe aus, welcher Ben sich hingab. Er wollte gerade in Richtung des Mausoleums, als ihn Xia am Arm festhielt.
„Wo willst du denn hin?"
„Zu dem Mausoleum."
„Warum?"
Ben hatte keine plausible Antwort, also zuckte er mit den Schultern.
„Lass die Toten tot sein, und lass uns Speeder Ski fahren gehen."
Xia deutete mit ihrer linken Hand auf einen Verleih am Ufer des gewaltigen Sees.
„Ähm okay, aber denkst du die geben uns welche?"
„Du wirst uns zwei Speeder geben, ohne nach unseren Ausweisen zu fragen."
Xia unterstrich die Aufforderung mit einer kleinen Handgeste.
„Ich werde euch zwei Speeder geben, ohne nach euren Ausweisen zu fragen."
Der Verleiher ging, wahrscheinlich Feldgeneratoren holen.
Xia drehte sich zu Ben und warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Der Angesehene war unterdessen leicht schockiert, wann hatte Xia das Manipulieren so gut gelernt?
Noch bevor er seiner Schwester die Frage stellen konnte kam der Mann mit zwei Generatoren zurück und deutete an, dass die Padawane ihm folgen sollten.
Er führte sie zu einem Steg, an welchem bereits zwei Speeder warteten. Der Mann übergab den beiden die Feldgeneratoren, welche sie so gleich an ihren Gürteln befestigten.
„Wissen Sie, wie man fährt?"
„Ja ja, und jetzt verschwinden Sie.", antwortete Xia patzig.
Der Mann schlurfte ohne ein weiteres Wort davon.
Ben nahm auf seinem Speeder Ski Platz und betrachtete seine Technik. Xia hatte unterdessen keinerlei Zeit verloren und das Gefährt zum Laufen gebracht.
„Komm schon du lahmer Hutte.", brüllte sie, als sie mit Vollgas auf den offenen See hinaus fuhr. Ben startete ebenfalls und folgte ihr.
Eine Weile fuhren sie einfach nur. Xia konnte es natürlich nicht unterlassen mit den Speeder Ski Tricks zu machen. Unterdessen genoss Ben einfach nur das Rauschen des Fahrtwindes in seinen Ohren und die winzigen Wassertropfen, die sanft in sein Gesicht gesprenkelt wurden.
„Ben, pass auf!"
Der Angeschriene drehte seinen Kopf nach links und konnte gerade so den zwei, auf ihn zukommenden, Speedern ausweichen. Er verlor das Gleichgewicht und drohte ins Wasser zu fallen, gerade so konnte er sich mit der Macht abfangen. Nun schwebte er über dem Wasser, während Xia langsam an ihn ran fuhr.
„Habt ihr 'ne Macke oder was?", brüllte sie währenddessen den beiden Rasern hinterher.
Xia hob Ben mit der Macht zurück auf seinen Speeder.
„Alles gut?"
Ben nickte, was Erleichterung in Xias Gesicht zauberte.
Unterdessen waren die beiden Raser umgedreht und waren zurück zu den Padawanen gefahren. Sie hielten vor ihnen und einer nahm den Helm ab. Das Gesicht eines Jungen knapp zwei Jahre älter als Xia kam zum Vorschein. Seine Augen leuchteten wie Bernsteine im Licht und seine schmalen Lippen waren zu einem leichten Grinsen verzogen.
„Das war echt heftig, Alter. Alles gut bei euch?"
Ben wollte gerade beschwichtigend nicken, als Xia intervenierte.
„Du hast ihn halb überfahren, du Trottel! Kannst du nicht glotzen?"
Xia baute sich mit jedem Wort mehr auf und Ben befürchtete schon sie würde nach vornüberkippen.
„Jetzt beruhig dich mal.", sagte nun die Zweite der Raser. Sie setzte den Helm ebenfalls ab. Das Mädchen schien im gleichen Alter wie der Junge zu sein. Sie hatte dieselben helle Haut und das schokobraune Haar.
„Ich bin übrigens Cadence und das ist Marek.", stellte sie sich und den Jungen vor.
„Aha", Xia hob skeptisch eine Augenbraue
„Und wer seid ihr überhaupt?"
„Das ist Xia und ich bin Ben."
„Cool, wollt ihr mit uns rumhängen?"
Ben überlegte, wollte er? Leider verpasste er durch seine Grübelei die Chance auszuschlagen, stattdessen sagte Xia für beide zu.
„Na dann, folgt uns, wenn ihr könnt.", sagte Marek in einem angeberischen Ton, setzte seinen Helm auf und fuhr davon. Cadence folgte ihm.
„Komm schon, gegen die verlieren wir nicht!"
Noch während sie den Satz sprach war Xia den beiden am Folgen, Ben bildete die Nachhut.
Knapp nach den zwei Menschen erreichte Xia den Steg.
„Haha gewonnen!", lachte Marek schadenfroh, als eine Frau auf den Steg kam.
„Da seid ihr ja.", sagte sie, „Ich hab' mir schon Sorgen gemacht."
„Alles gut Mum, wir haben Freunde mitgebracht.", beruhigte Marek seine Mutter.
Die Frau sah Xia und Ben an. Xia musterte sie, das gleiche Haar und der selbe Hautton, wie die beiden Menschen.
„Das sind Ben und Xia.", stellte Cadence ihre vor.
„Freut mich, ich bin Pooja Naberrie. Kommt doch bitte rein, wir essen."
Die vier folgten der Frau, ohne Widerworte. Ben grübelte unterdessen, diesen Namen, er hatte ihn schon mal gehört.
Poojas Ehemann kam kurz bevor das Essen anfangen sollte. Nun saßen alle sechs um den gedeckten Tisch.
„Eins muss ich aber mal fragen.", warf Xia in die heitere Gesprächsrunde, „Warum kriegen auf Naboo die Kinder den Nachnamen der Mutter, auch wenn die Eltern verheiratet sind?"
„Xia, so was fragt man nicht!", stieß Ben empört hervor.
„Ich will die Leute doch nicht beleidigen, ich bin nur neugierig."
„Nun", setze Galen Tas, Poojas Mann, an, „... weil die Mutter den Kindern das Leben schenkt."
„Ah, interessanter Ansatz, dann wäre mein Name Tano und deiner Organa, 'ne Ben?"
Pooja verschluckte sich und hustete.
„Organa?", hakte sie entsetzt nach.
„Ja", gab Ben eingeschüchtert zu.
„Galen, kommst du bitte mal"
Pooja und ihr Mann erhoben sich und gingen in die Küche. Ben war verunsichert.
„Sie fürchten dich! Sie alle fürchten dich!"
Der Schmerz machte sich wieder in Bens Kopf breit.
„Alles gut?", fragte Cadence.
„Das hat er immer mal.", beschwichtige Xia die Zwillinge.
Jacen stand unruhig auf dem Balkon und blickte in die Ferne. Weder er, noch Lytha, noch sonst wer hatte von Ben und Xia gehört. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf alle Machtpräsenzen, die er fühlen konnte. Zu erst nahm er Lytha war, die immer noch mit seiner Mutter am Tisch saß, dann fühlte er etwas, weiter weg, aber doch nicht unwesentlich weit. Er öffnete seine Augen und sah in die Richtung der Präsenz. Enttäuscht stelle er fest, dass es lediglich das Seemausoleum der ehemaligen Königin war. Noch bevor er an seinen eigenen Fähigkeiten zweifeln konnte, betrat Lytha den Balkon.
„Sind sie immer noch da draußen?"
Jacen nickte nur bestätigend.
„Lass uns zusammen suchen."
Jacen legte seine Hand auf die Schulter der Lethan- Twi'lek, welche wiederum ihre Hand suchend ausstreckte.
„Da ist etwas... im Wald, eine Villa. Sie ist finster, verlassen, blutgetränkt. Da, ist mehr! Es kommt! Jacen hilf mir!"
Der Angesprochene öffnete seine Augen, doch das einzige, was er tun konnte, war Lytha aufzufangen, die mit einem Schmerzschrei zu Boden ging.
Ben und Xia gaben unterdessen ihre Speeder Ski zurück. Das Abendessen bei den Naberries hatte sich ungeahnt in die Länge gezogen, als noch eine alte Bekannte der Familie vorbeigekommen war. Xia war die ältere Dame nicht geheuer gewesen, hatte sie doch Ben unablässig mit Fragen über seine Familie gelöchert. So hatten sie sich unter einem Vorwand von der Gesellschaft verabschiedet und nur noch schnell Nummern mit den Zwillingen getauscht. Xia lächelte leicht beim Gedanken daran, dass sie Mareks Nummer hatte.
Doch die Ruhe der sternenklaren Nacht war für die besten Freunde nur von kurzer Dauer.
Ben sah zu Xia, Xia sah zu Ben.
„Lytha?"
„Lytha!"
Die beiden rannten in Richtung der Akademie, ohne auch nur ein einziges Mal langsamer zu werden. Ihrer kleinen Schwester war sicher etwas schreckliches zugestoßen.
Lytha lag in ihrem Bett und war ganz blass, so blass, wie jemand mit roter Haut nun mal sein konnte. Jacen saß an ihrer Seite, seine Hand auf ihrer warmen Stirn.
„Meinst du nicht doch, dass wir Luke Skywalker verständigen sollten?"
„Nein Mutter, ist schon gut. Sowas passiert manchmal, wenn man mit einer überwältigenden Masse an Dunkelheit in Berührung kommt."
Jacen wusste nicht wenn er versuchte zu beruhigen, sich oder seine Mutter.
„Jacen", sagte diese zu ihrem Sohn, als sie sich von der Wand abstieß und näher auf den Angesprochenen und Lytha zu ging, „ Ich verstehe vielleicht nichts von der Macht, aber ich weiß, wenn ein Schiff Schaden erlitten hat, sucht man einen Mechaniker auf und fliegt nicht einfach weiter."
Der Grünhaarige schmunzelte über die Analogie, es nahm ihm ein Wenig die Sorge um Lytha. Zu seiner weiteren Erheiterung fühlte er zwei vertraute Präsenzen in der Macht.
„Xia und Ben sind wieder da.", verkündetete er seiner Mutter, „Und sie stürmen ins Zimmer in drei, zwei..."
Xia stieß die Tür lautstark auf, als sie Jacen „eins" sagen hörte. Ben folgte ihr und stand außer Atem mit der Halb- Togruta im Türrahmen.
„Was ist passiert?", fragte der schwarz haarige Junge immer noch außer Atem.
Ein leises Stöhnen war die erste Antwort, die Ben erhielt. Alle vier Anwesenden sahen auf Lytha herunter, die gerade aufwachte.
Xia stürmte auf das Bett der Lethan Twi'lek zu, wobei sie Ben unsanft zur Seite schob.
„Uff", stieß dieser überrascht Luft aus, doch Xia schenkte ihm keine Aufmerksamkeit. Stattdessen zog sie Lytha, die sich mittlerweile aufgesetzt hatte in eine feste Umarmung.
„Ich bin so froh das es dir gut geht, kleine Schwester."
Lytha sagte nichts, sie war zu entkräftet.
Ein Servierdroide betrat das Zimmer mit einem Tablett mit Wasser und leichter Kost. Jacen nahm ihm das Tablett ab, erst jetzt fiel ihm auf, dass seine Mutter sich leise davongestohlen hatte. Ben stand unterdessen unschlüssig hinter Jacen und beobachtete die Situation. Er erwachte erst aus seiner Schockstarre als Lytha ihn ansprach.
„Gibst du mir bitte mal das Wasser vom Tablett?"
„Ähh... klar sorry"
Als die Lethan Twi'lek Ben das Glass aus der Hand nahm, berührten sich ihre Finger unmerklich. Lytha erschauderte.
„Sie fürchtet dich, sie alle fürchten dich! Gib ihnen einen Grund dazu!"
Ben hielt sich den Kopf, er war es leid seit ewigen Zeiten von dieser Stimme geplagt zu werden.
„Alles okay?", fragte Jacen.
„Passt schon. Ich geh' ins Bett. Nacht Leute."
Hektisch verließ der schwarzhaarige Junge das Zimmer und ließ seine Freunde verdutzt zurück.
„Was war das denn? Und da ich gerade am Fragen stellen bin, wo wart ihr heute die ganze Zeit?"
„Kurzfassung?"
„Kurzfassung!"
„Okay, also, wir waren in der Stadt, aber das war voll öde, deswegen haben wir uns Speeder Ski geholt, auf dem See wurde Ben fast von zwei anderen überfahren, aber die haben sich als ganz nett heraus gestellt und wir haben mit ihnen Abendbrot gegessen, da ist so eine komische alte Frau aufgetaucht, die Ben voll gelöchert hat, dann haben wir die Speeder zurück gebracht und sind hier her gekommen."
Jacen sah Xia mit großen Augen an und das nicht nur, weil sie gerade zweimal so schnell, wie jedes andere Wesen gesprochen hatte, ohne einmal Luft zu holen, sondern auch weil er wusste, dass man Ski Speeder nicht unter 16 Standardjahren leihen konnte.
„Wie seid ihr an die Ski Speeder gekommen?", fragte er minimal verunsichert.
„Ich kann sehr überzeugend sein."
Jacen wusste nicht so recht, was er von dieser Aussage halten sollte, aber er war sich sicher, dass Xia und Ben heute wohl mit dem Gesetz in Konflikt gekommen waren. Xia fühlte unterdessen Jacens Anspannung über ihre Aussage und beschloss, dass es für heute genug war. Sie gähnte
„Ich würde ja gern noch weiter mit euch quatschen, aber ich bin müde. Nachti."
Xia war gegangen, ohne die Antwort der anderen abzuwarten. Eigentlich wollte sie nochmal zu Ben ins Zimmer, aber dort war bereits alles dunkel, also hatte sie beschlossen ihn schlafen zu lassen. Bevor sie selbst ins Bett ging checkte sie ihr Holophon nochmals. Zu ihrer großen Freude hatte Marek ihr eine Nachricht geschrieben:
Hey 😊
Ich hoffe du bist gut heim gekommen. <3
Wollen wir morgen zusammen was machen?
Xias Herz schlug ein bisschen schneller, als sie das Herz in der Nachricht sah, sie antwortete ihm sofort:
Klar
Ich bring die anderen mit
Wo treffen wir uns
Nervös starrte Xia auf die holographische Fläche.
Ich dachte nur wir zwei 😉
Nun war die Halb- Togruta verunsichert.
Können sie nicht doch mit?
Xia hatte irgendwie ein mieses Gefühl in der Magengegend, sie konnte nicht genau beschreiben, ob es Nervosität oder etwas anderes war.
Wenn du unbedingt willst
Könnt ihr hier hinkommen?
Marek schickte ihr einen Standort via Messenger.
Xia öffnete den Link und sah auf das 3D-Karte. Es war ein Standort nicht unweit von hier an einer kleineren Ausbuchtung des theedschen See.
Klar
Nacht <3
War das Herz zu viel gewesen?
Nacht
Xia legte ihr Holophone weg und schlief mit dem flauen Gefühl im Magen ein.
Bens Schlaf war unterdessen alles andere als friedlich. Er stand in einem dunkeln Haus. Es war verwaist und Ben war allein, doch etwas beobachtete ihn.
Ein blutiger Schrei durchbrach die gespenstische Ruhe, er rannte in seine Richtung. Das Zimmer welches er betrat war nicht verwaist, im Gegenteil, es war sündhaft teuer möbliert und nicht das kleinste bisschen Staub war zu entdecken. Ben sah sich um und entdeckte den Grund des Schreis. Ein Mann lag tot am Boden, eine Frau, vermutlich seine Frau knie mit Tränen in den Augen neben ihm. Über ihnen stand ein junger Mann mit rotem Haar und einem roten Schwert in der Hand. Die Frau flehte ihn auf Knien um Gnade an, doch er gewährte sie nicht. Ohne eine Spur von Reue oder Bedauern enthauptete er sie.
Eine Stimme aus dem Schatten sprach: „Gut mein junger Schüler. Du musst die Fesseln der Vergangenheit abstreifen, sonst wirst du nie zu dem werden zu was du bestimmt bist."
Ben kannte die Stimme nicht, doch sie jagte ihm einen Schauer über den Rücken.
Der rothaarige Mann schien Ben für eine Sekunde an zu sehen und er fragte sich, ob er ihn sehen konnte. In einer dunklen Ecke des Raumes bewegte sich etwas, jemand. Es trat ins Licht, verhüllt in einem schwarzen Mantel. Es war eine schmale, große Gestalt mit hohem Schädel, die von ihnen umhüllt wurden. Ben hatte diese Spezies schon einmal gesehen, aber konnte sich nicht an ihren Namen erinnern.
„Meister?", fragt der Rothaarige die Gestalt.
„Mein junger Schüler.", antwortete die verhüllte Gestalt darauf. Aber sie war nicht die einzige, es rief auch nach Ben.
Schreiend erwachte dieser aus dem Traum und schaltete sofort das Licht an. Sein Herz raste und sein Atem war ungleichmäßig. Er setzte sich auf, wobei sein ganzer Körper schmerzte.
„Auch du wirst die Fesseln deiner Familie abstreifen, eine nach der anderen."
Panisch sah Ben sich um als die Stimme erklang, fast hätte sein Herz ausgesetzt als er in einer dunklen Ecke seines Zimmers einen Schatten sah. Er ließ sich zurück in die Kissen fallen, an Schlaf war für ihn nicht zu denken.
Übernächtigt kam Ben am nächsten Tag als Letzter beim Frühstück an. Hera und ihre Gäste frühstückten getrennt von den restlichen Piloten heute, in den Privatgemächern der Syndullas.
„Morgen.", begrüßte der junge Solo die Runde, welche gerade einer von Heras Geschichten über die Rebellion lauschte.
„... und dann hat der Todesstern einfach so Scarif zerstört mit all seinen Truppen. Die Pläne konnten damals gerade so gerettet werden."
„Klingt spannend, aber verzeihen sie mir die Frage Frau Syndulla, warum waren sie in der Schlacht von Yavin nicht anwesend?"
„Ich war auf Yavin IV, aber statt den Angriff auf den Todesstern zu begleiten, wurde mir die Aufgabe anvertraut Mon Mothma zu evakuieren, für den Fall das der Angriff fehlschlägt."
Während Jacens Mutter Xias Frage beantwortete, hatte Ben leise platzgenommen und sich eine Tasse Caf genehmigt. Normalerweise war er kein Freund von diesem Gesöff, aber heute musste es mal sein, sonst würde auf der Stelle einschlafen.
Heras Holophon piepte.
„Entschuldigt mich kurz."
Sie verließ den Raum.
„Was brennt dir eigentlich so auf der Seele, große Schwester?"
„Na ja", sagte Xia mit halbvollem Mund.
„Ab 50 Gramm wird's undeutlich.", merkte Jacen sarkastisch an
Xia rollte mit den Augen und schluckte das Essen runter.
„Also", setzte sie erneut an, „Ich treffe mich heute mit Marek und ihr werdet alle mitkommen."
„Sagt wer?", fragte Jacen und hob fragend eine seiner grünen Augenbrauen.
„Ich und bitte Leute."
Xia versuchte sie so überzeugend wie möglich anzusehen und es funktionierte.
Am frühen Nachmittag waren die Vier auf dem Weg zum Treffpunkt.
„Warum so angespannt, Xia?"
„Ist nichts, Lytha."
„Du weißt, dass es nichts bringt mich über Gefühle anzulügen, oder?"
Xia atmete einmal tief durch und setzte sich mit Lytha ein Stück hinter die Jungs, leise flüsterte sie ihr ins Ohr: „Ich glaube ich habe einen Crush auf Marek."
„Xia ist verliebt.", stieß Lytha laut aus.
Ben gefiel das gar nicht. Er wusste nicht warum, aber so ganz vertraute er Marek und seiner Schwester nicht, warum konnte er nicht genau beantworten.
Jacen sagte gar nichts, würde er jetzt seine Bedenken äußern, würde Xia selbst ihm sowie so nicht glauben.
Als sie endlich das Wäldchen durchlaufen hatten, sahen sie eine kleine Holzhütte direkt am Ufer. Auf der Veranda saßen Marek, Cadence und noch ein paar andere, die sie noch nicht kannten.
Cadence war die Erste, die sie entdeckte. Sie stand auf und lief der Gruppe entgegen. Sie begrüßte zunächst Ben und Xia mit einer Umarmung, die sich irgendwie kalt anfühlte. Danach erblickte sie Jacen, den sie bewusst ignorierte.
„Und du bist?", fragte sie leicht abschätzig.
„Das ist Lytha.", stellte Xia ihre Schwester vor.
„Eigentlich dachte ich du kommst allein."
„Tja", mischte sich Jacen in das Gespräch nun ein, „Wollt ihr einen, müsst ihr alle nehmen."
Cadence sagte nichts dazu, sondern warf dem Halb-Twi'lek lediglich einen abschätzigen Blick zu.
„Na dann kommt mal mit. Fühlt euch wie zu Hause."
Die Gruppe folgte dem Menschenmädchen bis auf die Veranda, wo Marek saß. Er saß auf dem alten Sofa, als wäre es ein Thron, die Arme über die Lehne ausgebreitet, je um eines der Mädchen, das neben ihm saß. Zu seiner Linken eine Miralanierin, mit recht spärlicher Gesichtstätowierung und rechts eine Tholothianerin mit den unnatürlich wirkenden blauen Augen, der gesamten Galaxie. Als würde dieses Ensemble an Mätressen nicht schon reichen, saß zu allem Überfluss auch noch Theelinin auf seinem Schoß. Diese stieß er allerdings schnell von sich runter als er Xia und die anderen erblickte.
„Hey", begrüßte er die Halb-Togruta und umarmte sie.
Xia erwiederte die Umarmung nur zu gern.
Ihre Freunde sahen sich währenddessen um. Neben den drei Aliens, von denen sich Ben sicher war, dass Xia sie absichtlich ignoriert hatte, waren noch zwei Jungs, etwa im gleichen Alter, wie Ben anwesend. Während der eine dunkle Haut, Haare und noch dunklere Augen besaß, war der Zweite so blass, dass Ben sich sicher war das er, dass Sonnenlicht reflektierte, was es schwer machte ihn direkt anzusehen.
„Ich hab' da ein ganz mieses Gefühl.", sagte Jacen leise zu seinen Freunden.
Ben und Lytha konnten nur bestätigend nicken.
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