Heimat

Als Xia am nächsten Morgen erwachte schien bereits die Sonne durch das Fenster. So gleich kam N3 herbeigeeilt.

„Guten Morgen Mylady. Ich soll euch unterrichten, dass das Frühstück heute auf der Ostterrasse gereicht wird. Eurer Lord Vater und Lady Mutter warten schon.", begrüßte sie die Droidin.

Xia rieb sich die Augen und gähne nochmals herzhaft.

„Los Ihr müsst euch fertigmachen.", sagte N3 und klatschte in ihre Metallhände.

Langsam setzte Xia sich auf und rutschte bis an die Bettkante. Obwohl sie gut geschlafen hatte, war sie immer noch müde, doch den ganzen Tag im Bett liegen bleiben wollte sie nun auch nicht. N3 war inzwischen dabei Kleidung heraus zu suchen. Xia schmunzelte, sie dachte daran zurück, als sie ihren Vater bat die Droidin umzuprogrammieren zu lassen, weil sie Xia immer in irgendwelche wallenden Kleider stecken wollte, was so gar nicht zu ihr passte.

Gekleidet in Shorts und T-Shirt betrat Xia die Terrasse auf, welcher ihre Eltern bereits an einem reichlich gedeckten Tisch saßen.

„Morgen", begrüßte sie die beiden.

„Guten Morgen mein Schatz.", begrüßte ihr Vater sie und sah von seinem Holopad auf. Ahsoka nickte ihr leicht zu. Es wäre auch schwierig gewesen mit Oranasaft im Mund zu sprechen. Xia setzte sich und nahm sich ebenfalls ein Glas mit dem selben Saft. Ein Kochdroide rollte an den Tisch heran.

„Guten Morgen Lady Bonteri, was wünschen Sie zu essen?", fragte er Xia.

„Ein Omlett mit Käse und Pilzen und Speck.", sagte Xia, die immer noch nicht ganz wach war.

C1-13F rollte zurück Richtung Küche. Xias Schwert, welches an ihrem Gürtel hing, störte sie nach kurzer Zeit beim Sitzen, also machte sie es ab und legte es auf den Tisch. Ahsoka sah die Waffe aus mattem silbergrauem Metall an.

„Darf ich mal sehen?"

„Tu' dir keinen Zwang an."

Sie nahm und betrachtete das Schwert. Um den silbergrauen Metallgriff war kreuzförmig ein schwarzgraues Stoffband gewickelt, welches den Komfort erhöhte.

„Die Idee, des ovalen Griffes habe ich von deinen Schwertern."

Ahsoka fühlte sich geschmeichelt, dass ihre Tochter ihre eigentlich provisorischen hergestellten weißen Klingen so wertschätze.

„Die Idee mit dem Stoff stammt aber von den Bewohnern Pan-Jas, die verwenden solch ein Waffendesign.", erklärte Xia.

Die Togruta fand es interessant wie ihre Tochter auf dieses formschöne Design gekommen war.

„Das Schwierigste war bestimmt den ovalen Griff in einen zylinderförmigen Auslass für die Klinge münden zu lassen?"

„Ja, es hat einfach verdammt nochmal ewig gedauert, in den Unterlagen, die Jocasta Nu hinterließ, etwas Passendes zu finden.", sagte Xia und erinnerte sich daran zurück, wie viele Nächte sie in der Bibliothek zugebracht hatte, bis sie auf dieses antike Design gestoßen war.

„Mhh", merkte Ahsoka verständnisvoll an. Sie erinnerte sich daran zurück, wie schwierig es gewesen war, damals ihre zweiten Schwerter zu bauen. Bei den ersten Beiden hatte sie Hilfe gehabt. Zu sehen, dass Xia durch harte Arbeit etwas so Einzigartiges konstruiert hatte, erfüllte sie mit Stolz.

„Es ist wirklich wunderschön geworden. Du kannst sehr stolz auf dich sein."

Xia lächelte und sagte zu ihrem Vater, der dem ganzen Gespräch aufmerksam gelauscht hatte hatte: „Willst du auch mal halten?"

„Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist, nicht das ich mich noch verletze. Ich bin ja nicht wie du und deine Mutter."

Xia hielt ihm den Griff unnachgiebig unter die Nase. Lux seufzte und nahm das Schwert seiner Tochter vorsichtig ab.

„Es ist schwerer als ich gedacht habe.", sagte er überrascht als er das Schwert in den Händen hielt.

Er betrachtete es einen Augenblick und gab seiner Tochter dann ihre Waffe zurück.

„Ich gehe heute in den Königspalast.", sagte er anschließend.

Xia wusste, dass er sie indirekt fragte ob sie mitkommen wollte.

„Ich würde Steela gern mal wiedersehen. Wir sehen uns viel zu selten."

„Ich wette sie freut sich sehr."

Lux wandte sich wieder seinem Holopad zu. Endlich kam auch der Droide mit dem Omelett. Er stellte es hin und Xia begann sofort es zu verschlingen. Ahsoka schmunzelte, während Lux trocken anmerkte: „Da hat sich der Benimmunterricht ja gelohnt.".

„Mir egal, ich hab' Hunger.", antwortete Xia.

Zumindest vermutete ihr Vater dies, mit vollem Mund war sie schlecht zu verstehen.

Lux und seine Tochter saßen im Landspeeder und fuhren Richtung Iziz.

„Sag mal, was ist gestern eigentlich aus der zweiten Abstimmung geworden?", fragte Xia ihren Vater.

„Der Antrag wurde abgelehnt. Die Suche nach den Imperialen wird nicht eingestellt. Allerdings denke ich jene, die dies wollten werden in der Haushaltplanung dafür das Budget verringern."

„Hmpf", schnaubte Xia darauf hin.

Es ärgerte sie auf unerklärliche Weise, dass mit diesen gefährlichen Leuten so leichtfertig umgegangen wurde.

„Glaubst du, dass was Kallus gesagt hat, ist wahr?", fragte Xia erneut ihren Vater.

„Was meinst du?"

„Na, das mit dem neu formieren."

„Ich hoffe es nicht. Ich glaube wir hätten nicht die Truppenstärke um einen Kampf zu gewinnen."

Xia wusste das er Recht hatte, die Demilitarisierung hatte der Republik, ihre die Reißzähne gezogen. Und Jedi gab es momentan auch zu wenige, um die Galaxis zu beschützen.


Xia lief über den glänzenden Mamorboden des Palastkorridors. Ihr Vater war bereits nach ihrer Ankunft zum Paralmentsflügel geeilt, wo er als Primeminister, dem Parlament im Beisein von Königin Malatesta die gestrigen Senatsentscheidungen aufzeigte.

„Entschuldigen Sie Lady Bonteri. Kronprinzessin Steela wies uns an Sie in den Trainingsraum zu bringen.", wurde Xia von einer der Palastwachen angesprochen. Xia folgte ihr stumm.

Im Trainingsraum standen Steela und einige andere hochgeborene Töchter, welche gerade von Arden Lyn eine Stunde Teräs Käsi erhielten. Als Xia den Raum betrat hörten alle mit dem Sparring auf und starrten den Neuankömmling an.

„Was glotzt ihr den alle so blöd?", fuhr Xia die Anwesend schroff an, „Macht weiter! Ihr werdet sicher nicht besser, wenn ihr mich anstarrt."

Die hohen Töchter waren solche schroffen Ansagen nicht gewohnt, ihnen war es gewohnter hofiert zu werden. Arden Lyn lachte.

„Wir hatten dich und deine große Klappe sehr vermisst.", sagte sie immer noch lachend.

„Xia", rief Steela und rannte mit ausgebreiteten Armen auf sie zu.

„Steel", rief Xia zurück und rannte in die Umarmung.

Und da standen sie zwei Kindheitsfreundinnen, die sich schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatten.

„Wie geht es dir?", fragte Steela.

„So weit so gut würde ich sagen. Hast du auch schön auf Onderon aufgepasst, während ich weg war?", fragte Xia grinsend.

„Klar"

Der Schlag war stark, aber Xia war abgehärtet und zuckte deshalb nicht einmal.

„Willst du mit machen?", fragte Arden Lyn Xia.

„Klar, kann ja nicht schaden."

Sie freute sich auf das Training, früher, vor ihren Jedizeiten, hatte sie zweimal die Woche am Nahkampfunterricht teilgenommen. Das Teräs Käsi passte vom Stil her gut zum Ataru.

„Gut, dann machen wir jetzt weiter mit dem vorhin versprochenen Sparring. Die erste Runde ist Kari gegen Xia. Der Rest nimmt bitte am Rand Platz."

Xia blieb einfach auf der Matte stehen, während Steela und die neun anderen, die nicht kämpften, sich neben Arden Lyn an den Rand stellen. Kari, ein Mädchen mit gebräunter Haut, lockigen Haaren und blauen Augen, stand ihr gegenüber. Sie stammte unverkennbar von den Ureinwohnern des Planeten ab, welche alle aufgrund der Sonnenintensität dunklere Haut hatten. Die hellhäutigen Onderonianer, wie unter anderem Xias Vater und Steela, waren vor tausenden von Jahren auf dem Planeten migriert. Kari war einer der Leute gewesen, mit denen Steela immer rum gehangen hatte. Trotzdem waren Xia und sie keine Freunde, irgendwie stimmte die Chemie zwischen ihnen einfach nicht. Das dunkelhäutige Mädchen wollte gerade angreifen, als Xia sie unterbrach.

„Warte kurz."

Sie löste ihr Schwert von ihrem Gürtel und wollte es eigentlich Steela zu werfen, damit der Kampf fair war.

„Was ist das denn?", fragte Kari.

„Das ist ein Lichtschwert."

„Zeig mal!", befahl Kari Xia.

Ausnahmsweise kam Xia dem Befehl nach, auch wenn es sonst so gar nicht ihre Art war Befehlen Folge zu leisten. Sie nahm das Schwert dieses Mal mit der Klinge nach vorn und aktivierte es. Ein leises erstauntes Raunen ging durch die Reihen der Anwesenden, als der Raum in ein violettes Licht gehüllt wurde.

„Wäre ganz schön unfair damit gegen dich zu kämpfen, nicht?", fragte Xia ihre Sparringpartnerin gespielt unschuldig. Diese sagte nichts, sie bekam nicht einmal vor Staunen den Mund zu.

Xia deaktivierte die Klinge wieder und warf Steela den Griff mit den Worten: „Fang!" zu.

„Und jetzt, lass uns kämpfen."

Das ließ sich Kari nicht zweimal sagen, mit einer geraden Faustkombination griff sie an. Xia wich ohne Mühe aus und sprang über sie.

„Hey", maulelte Kari darauf, „Das ist unfair."

Xia schmunzelte darüber und nutzte die Unaufmerksamkeit des Menschenmädchens um mit ihrem eigenen Knöchel Karis einzuhaken und wegzuziehen. Kari fiel der Länge nach auf die Matte mit dem Gesicht voraus. Noch bevor sie sich umdrehen konnte, sicherte Xia sie auf dem Boden und gewann somit diese Runde.

„Du solltest wissen.", sagte die Halb-Togruta mit stolz geschwellter Brust, „Die wenigsten Kämpfe im Leben sind fair."

Xia stand auf, verbeugte sich abschließend und ging von der Matte. Kari setzte sich schwer atmend auf und sagte: „Nächstes Mal nehme ich keinen Jedi." Sie lachte allerdings dabei.

Arden Lyn beobachtete die Situation stillschweigend, alles was sie sagte war: „Die Nächsten."

Nun erhoben sich Steela und ein rothaariges Mädchen. Xia meinte sich zu erinnern, dass sie Berah hieß.

Steela gewann alle ihre Sparringkämpfe, ebenso wie Xia, was unweigerlich zur Folge hatte, dass die beiden sich im Finale gegenüberstanden.

„Muss ich dich jetzt eigentlich mit Meister Jedi anreden?", fragte Steela ihre Freundin, um sie aus dem Konzept zu bringen.

„Das steht euch frei, eure Hoheit.", antwortete Xia schelmisch.

Steela lachte kurz auf, als sie zum ersten Schlag ansetzte. Es war ein seitlicher Haken auf Kinnhöhe. Xia wich mit einem Ausfallschritt zur Seite aus. Gleichzeitig setzte sie zur Gegentechnik an. Ihr Tritt sollte die Kronprinzessin kurz unterhalb des Knies treffen. Steela verstand was Xia im Begriff war zu tun und zog ihr Bein mit einem Schritt nach hinten geschickt aus der Affäre. Gleichzeitig setzte das Menschenmädchen zu einem geraden Faustschlag mit der Linken an. Xia Jedisinne warnten sie jedoch rechtzeitig und so konnte sie darunter hinweg tauchen.

Nach geschlagenen zehn Minuten war Steela außer Atem, doch viel zu stur um aufzugeben. Nach Luft ringend schlug sie unpräzise auf Xia ein, die darin ihre Chance erkannte. Sie fing die auf sie zufliegende Faust ab und brachte Steela aus dem Gleichgewicht. Die Kronprinzessin fiel zu Boden und hob die Hand. Sie ergab sich.

„Damit ist der Kampf beendet.", verkündete Arden Lyn, „Siegerin ist Lady Xia Bonteri."

Die anderen, und selbst Steela, klatschten. Xia schmeichelte das sehr und es spornte sie an ihre Kampffähigkeiten weiter auszubauen.

„Du musst mir unbedingt von Pan-Ja und deinen Abenteuern erzählen.", sagte Steela, während sie neben Xia durch den Palastgarten flanierte.

„Da gibt es nicht viel zu erzählen.", erklärte Xia, „Im Prinzip trainiere und lerne ich den ganzen Tag, und wenn ich das nicht tue verbringe ich meine Zeit mit meinen Freunden."

„Das klingt erstaunlich anstrengend, aber die königliche Akademie ist auch nicht leichter. Es ist gerade wieder Prüfungszeit.", jammerte die Kronprinzessin.

Die königliche Akademie war eine der renommiertesten Schulen der Galaxis. Es hatte sie schon vor tausenden von Jahren gegeben. Sie stand in einem engen Partnerprogramm mit der Akademie auf Naboo und früher auch mal mit der Einrichtung auf Alderaan. Umfassen tat sie von der Vorschule bis zur Universität alle Bildungsstufen. Einst war Xia auch auf diese Schule gegangen, dort hatte sie auch zum ersten Mal Steela getroffen. Gerade als Xia dabei war die Geschichte ihrer Kristallsuche mit Ben zu erzählen, als ein Mitglied der königlichen Garde an die Mädchen herantrat.

„Verzeiht mir Kronprinzessin, eure Königin Mutter hat nach euch und Lady Bonteri schicken lassen. Folgen Sie mir bitte."

Steela und Xia folgten dem Gardisten, bis zu dem Flügel des Palastes wo das Parlament seinen Sitz hatte. Die Sitzung schien gerade beendet zu sein, die Repräsentanten strömten aus dem Gebäude. Lux Bonteri stand bereits davor, die grauen Strähnen in seinen Haaren glitzerten leicht im Sonnenlicht. Er sprach gerade mit Königin Malatesta.

„Und deshalb eure Hoheit, ist es von höchster Wichtigkeit Kontrollen für auswärtige Schiffe zu veranlassen. Auf etlichen Nachbarplaneten kommt es in letzter Zeit zu Kindesentführungen im großen Maße."

„Das ist wirklich schockierend was sie da berichten Premierminister. Ich werde jedem Gesetzesvorschlag diesbezüglich natürlich zustimmen, aber ich denke wir werden mehr Informationen brauchen, über diese Entführungen, wenn wir auch die Exporteure vom Sinn der Maßnahme überzeugen wollen.", merkte die Königin an. Ihre goldene Tiara, besetzt mit Saphiren und Opalen, funkelte wie die Oberfläche es Ozeans im Sonnenlicht.

„Ich werde alle nötigen Informationen bald zusammen haben, dann sehen wir weiter.", sagte Lux, als er die Anwesenheit seiner Tochter und die der Kronprinzessin bemerkte.

„Eure Hoheit", begrüßte er Steela respektvoll.

„Premierminister", antwortete Steela, während sie einen Hofknicks machte.

Xia beobachtete die gesamte Prozedur äußerst amüsiert. Diese Leute kannten sich nun schon Jahre und taten so als würden sie sich das erste Mal treffen.

„Eure Hoheit", begrüßte Xia die Königin und verneigte sich leicht vor ihr. Eigentlich wurde erwartet, dass Mädchen und Frauen einen Knicks machten, aber Xia zog die Respektsgeste der Jedi hier eindeutig vor.

„Lady Bonteri, ich möchte euch zu nächst beglückwünschen.", sagte die Königin und deute damit offensichtlich auf Xias Padawanrang an.

„Vielen Dank, eure Hoheit."


Ben saß gelangweilt auf seinem Bett im Apartment der Organa-Solos auf Chandrilla. In zwei Tagen, am Tag der Befreiung, würde er vierzehn Jahre alt werden. Er seuftze, denn er würde den Tag allein verbringen. Auf Chandrilla, wo er auch vor bald vierzehn Jahren geboren worden war, hatte er keine Freunde. Die anderen Kinder mit denen er damals zur Schule gegangen war, hatten alle vor ihm Angst bekommen, als er in seinem Zorn einen Jungen lebensgefährlich verletzte. Er war damals froh gewesen, dass er danach von seinem Onkel unter die Fittiche genommen wurde, um sich kontrollieren zu lernen. Ben beschloss zu meditieren, da ihn diese Erinnerung sehr aufgewühlt hatten. Er setzte sich im Schneidersitz auf sein geräumiges Bett und schloss die Augen. Sofort erschien vor seinem inneren Auge, das Bild des blutenden Jungen, welchen er damals so übel zugerichtet hatte, nachdem er Leia als Terroristin bezeichnet hatte. Heute war ihm klar, dass er wahrscheinlich damals nur irgendwen zitiert hatte, doch damals hatte er auf ihn eingeprügelt ohne auch nur darüber nachzudenken.

„Wie hast du dich dabei gefühlt?"

Da war sie wieder, die Stimme, die Ben in seinem Kopf hörte so lange er sich zurück erinnern konnte. Er wusste, dass sie nicht weggehen würde, bis sie eine Antwort auf die Frage hatte. Des Weiteren wusste er, dass sie wusste, wenn er log.

„Befreit", entschied sich Ben also wahrheitsgemäß zu antworten.

„Willst du dich nicht immer so fühlen?"

Ben wusste, dass es gefährlich war nur aus Emotionen zu handeln, dass hatte ihm sein Onkel gelehrt, doch jede Art von Gefühlen zu verneinen war das, was dem Jediorden einst den Untergang beschert hatte. Auch dies wusste Ben.

„Nein", sagte der Junge entschlossen.

„Wir werden sehen, mein junger Schüler."

Ben fühlte sich plötzlich extrem erschöpft und ließ sich nach hinten auf die weiche Matratze fallen. Es klopfe. Leia trat ein. Sie setzte sich auf Bens Bettkante und strich ihrem Sohn beruhigend über seine schwarzen Haare. Sie wusste, dass etwas vorgefallen war, sie wusste aber auch, dass Ben jetzt nicht darüber reden wollte. Sie beschloss ihn mit ihrer Überraschung abzulenken.

„Erinnerst du dich an Neo Aldera?", fragte sie ihren Sohn.

„Ja, diese Stadt auf Onderon, die von überlebenden Alderaaneren gebaut wurde."

Neo Aldera war am Nordpol des subtropischen Onderons gebaut worden und diente etlichen Überlebenden als Zufluchtsort. Glücklicherweise war die Onderonianer schon immer sehr offen gegenüber Flüchtlingen und Migranten gewesen. Ben hatte selten so eine offene Gesellschaft wie dort gesehen.

„Nun eigentlich wollte ich dir bis morgen nichts sagen, aber du scheinst eine kleine Aufmunterung zu gebrauchen."

Manchmal war Ben sehr froh, dass seine Mutter ein solches Talent hatte Gefühle zu lesen, manchmal nervte es ihn aber auch gewaltig. Momentan traf Ersteres zu.

„Die Neo Alderaner haben uns eingeladen morgen den Tag der Befreiung mit ihnen zu feiern. Und soweit ich weiß werden auch die Königin und der Premierminister von Onderon samt ihren Familien anwesend sein."

Bens Mine hellte sichtlich auf, er würde seinen Geburtstag mit seiner Schwester verbringen. Er lächelte seine Mutter an. Es war das erste Mal seit Wochen, dass Leia ihren Sohn lächeln sah, sonst hatte er immer eine betrübte oder nachdenkliche Mine aufgesetzt.

„Du solltest jetzt schlafen Ben. Es ist schon spät"

„Gute Nacht, Mom", sagte Ben als Leia dabei war sein Zimmer zu verlassen.

Nachdem er sich umgezogen hatte, konnte er einfach nicht schlafen und so saß er am Fenster und beobachtete das nächtliche Treiben. Unzählige Landspeeder flogen auf verstopften Routen zwischen den endlos wirkenden Wolkenkratzern. Hannah City war eine der größten Städte er Galaxis, zwar nicht ganz so groß Coursant, aber definitiv von erheblichem Ausmaß. Irgendwann schlief Ben ein. Han fand seinen schlafenden Sohn auf der gepolsterten Fensterbank friedlich schlafend. Er wagte es nicht ihn zu wecken, es war selten das Ben mal eine Nacht ruhig durchschlief. So nahm Han die Bettdecke und legte sie vorsichtig über seinen Sohn. Er ging so leise wie möglich aus dem Zimmer, zu Leia ins Schlafzimmer.

Ben erwachte am nächsten Morgen aufgrund des Verkehrslärms der Rush Hour. Die Fensterbank war überraschend bequem gewesen, so gut hatte er schon lang nicht mehr geschlafen. Zu seiner Überraschung war er zugedeckt wurden. Er legte die Decke zurück auf sein Bett und verließ sein Zimmer. Seine kurze Wanderung führte ihn ins Esszimmer, wo seine Eltern bereits frühstückten. Leia war ebenfalls noch im Morgenmantel, Han hatte sich bereits umgezogen.


„Guten Morgen, gut geschlafen?", fragte Han.

„Ja sehr sogar.", sagte Ben freudig.

Leia sah von ihrem Holopad auf und sagte: „Das freut uns zu hören."

Nach einem ausgiebigen Frühstück, machte Ben sich fertig. Von seiner Mutter hatte er erfahren, dass sie am Nachmittag aufbrechen würden, da die Feierlichkeiten erst abends stattfanden. Man wollte in den Tag, an dem das Imperium formal kapituliert hatte, reinfeiern. Nun stand er unschlüssig vor seinem Kleiderschrank. Er wusste nicht so recht was er tragen sollte. Wenn er im Tempel war, war es einfach, hier gab es so viele Möglichkeiten. Am Ende wurde es eine grau melierte Hose und ein simples weises Shirt. Sein Schwert klemmte er an seinen Gürtel. Nun stand er wieder unschlüssig da, was sollte er nur mit dem angebrochenen Tag machen, bis sie nach Neo Aldera losflogen? Er beschloss raus zu gehen und die Frühlingssonne zu genießen.

„Ich geh' raus. Ich hab' meinen Holophon mit. Bin zum Mittag wieder da.", rief Ben durch das Apartment, als er schon an der Tür stand.

„Pass auf dich auch.", hallte Hans Stimme durch den Flur.

Nach einem kurzen Fußmarsch über einen der unzähligen Skywalks war Ben im Park der Demokratie angekommen. Er ließ sich auf einer Bank nieder vor der einer Statur. Sie zeigte und nannte die ursprünglichen Gründer der Rebellion. Da waren Bail Organa, Leias Adoptivvater, Mon Mothma, die erste Kanzlerin der neuen Republik und einige andere wichtige Persönlichkeiten. Doch an einer Person, oder viel mehr ihrem Abbild blieb Ben hängen, Padmé Amidala Narberrie. Ihr in Bronze gegossenes Gesicht wirkte jung und doch gleichzeitig von tiefer Trauer geprägt. Ben fühlte sich ihr auf seltsame Weise verbunden, warum konnte er sich nicht selbst einmal erklären.

„Hilfe"

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