Attentat

Und wie aufs Stichwort wurde der Plenarsaal verdunkelt. Nur die mittig gelegene Redekanzlei wurde angestrahlt. Auf ihr stand ein sich sammelnder Alexandr Kallus und je schräg hinter ihm versetzt Holdo und Zeb. Es war totenstill, bis Kallus das Wort ergriff: „Werte Senatorinnen und Senatoren, Abgeordnete aller anwesenden Welten, ich möchte mich ihnen vorstellen, mein Name ist Alexandr Kallus und ich bin ein ehemaliger Agent des imperialen Sicherheitsbüros."

Ein erschrockenes Raunen ging durch den Senat, als könnten es die feinen Herrschaften nicht fassen, dass sich solch eine Abscheulichkeit in ihrer Mitte befand.

Kallus wirkte unbeeindruckt davon und sprach ohne Unterbrechung weiter: „Im Namen dieser imperialen Einrichtung habe ich unaussprechliche Gräueltaten verübt. Ich war am Genozid der Lasat beteiligt und habe Unschuldige und mutige Rebellen gleichermaßen unnachgiebig gejagt. Meine Reue, die ich Angesichts dieser Taten empfinde ist unaussprechlich, doch ich war nicht der einzige, der Unaussprechliches getan hat. Hätte mir ein Rebell in meiner schwächsten Stunde nicht Gnade und Mitgefühl erwiesen, dann hätte ich wohl weiter hin solchen Grausamkeiten beigewohnt. Durch sie erkannte ich, dass ich einem totalitären Terrorregime diente, durch die Rebellen kam ich davon los. Andere Imperiale hatten nicht diese Einsicht, sie dienten dem Imperator und seiner rechten Hand Darth Vader weiter. Sie töteten, misshandelten, versklavten und schändeten ohne einen Funken Reue. Als ihr Regime vor ihnen in der Schlacht von Jakku zu Asche verbrannte, waren die wenigsten bereit die Konsequenzen ihrer Gräueltaten zu tragen. Ich bin hier und heute dazu bereit mich von der neuen Republik anklagen zu lassen und ihnen die Wahrheit über das Imperium und seine abtrünnigen Truppen preiszugeben. Lassen sie sich eins gesagt sein werte Senatorinnen und Senatoren, ich glaube, nein ich weiß, dass jene Splitter des Imperiums sich irgendwo sammeln und wenn sie stark genug sind, wird es erneut Krieg geben. Diese Militärs kennen keine Gnade, keine Kapitulation, keine Demokratie, keine Diplomatie, deshalb hören sie auf meine Warnung, wenn sie die Strafverfolgung oder auch nur die Suche nach diesen Extremisten einstellen, wird das Blut Millionen Unschuldiger an ihren Händen kleben. Vielen Dank."

Der Saal brach in tossenden Applaus aus, zumindest die Populisten klatschten und jauchzten. Allerdings konnte Ben auch einige Zentristen ausmachen, die Beifall für diese ehrliche Rede spendeten.

„Was glaubst du, werden sie ihn zu Gefängnis oder Schlimmerem verurteilen?"

Bens Frage erwischte Xia aus der Kalten, doch sie bemühte sich die richtigen Worte zu finden.

„Das wäre dumm. Ich meine, wenn sie andere ehemalige Imperiale ermutigen wollen ihre Informationen preiszugeben, dann wäre es doch schwachsinnig an ihm ein Exempel zu statuieren. Außerdem bereut er seine Taten offensichtlich zu tiefst und hat der Rebellion gute Dienste geleistet. Ich persönlich glaube ja an Wiedergutmachung und auch Erlösung. Die Macht hat doch schon so vielen vergeben."

Ben war über Xias sanfte Worte überrascht, ließ sie sich sonst doch sehr schnell zu voreiligen Schlüssen hin verleiten. Nun war die Gegenseite dran ihre Argumente vorzutragen. Senatorin Ran-Dan betrat das Rednerpult. Sie war eine der schärfsten politischen Gegner von Bens Mutter und Xias Vater. Sie war die Art von Politikerin, die gern im Dreck anderer Leute wühlte. Zu Xias Ärgernis wurde sie nicht müde ihren Vater als Separatisten und Leia als Kriegstreiberin zu benennen. Mittlerweile war die Blonde am Rednerpult angekommen. Ihr schwarzes und rotes Kleid zog sie hinter sich wie einen Schatten her. Es wurde wieder still im Saal.

„Werte Senatorinnen und Senatoren, ich sage ihnen, es gibt Wichtigeres! Mit einer solcher Intensität nach den paar Verschollen suchen, ist als ob wir mit Ionenkanonen auf Porgs schießen."

„Ein paar?", fragte Leia empört, aber nur so laut, dass ihre Bestürzung nicht über die Loge zu hören war.

„Wohl eher ein paar tausend.", sagte ihr Gatte darauf hin um ihrer Empörung Gehör zu verschaffen.

Ben schmunzelte über das Hin und Her seiner Eltern.

Währenddessen setzte Ran-Dan ihre Rede fort: „Lassen sie uns doch die schändliche Vergangenheit begraben, und doch aus ihr lernen. Für eine stärkere Zukunft und eine geeignetere Galaxis."

Es fiel Beifall, nicht ganz so viel wie bei Kallus, aber doch genug damit die Rednerin süffisant schmunzelte. Nach der Rede ging es Hin und Her, Für und Wieder der Maßnahmen wurde erläutert. Xia kam das Geplänkel schon zu den Ohren raus und sie war froh, als ein B13R- Droide ihnen allen Erfrischungen brachte. Endlich wurde abgestimmt.

Die Senatsratsvorsitzende Canmyra Edos verkündete: „Für die Straffreiheit für den ehemaligen Agenten des Imperiums Alexandr Kallus in Anerkennung seiner Verdienste in der Rebellion, stimmten mit „Ja", 5326 Abgeordnete, mit „Nein" 4597, Enthaltungen 389. Damit wird dem Antrag auf Straffreiheit stattgegeben."

Kallus, der, mit Zeb und Holdo, schon vor einer Weile in die Loge zurückgekehrt war, lächelt erleichtert. Sein Freund und Kollege klopfte ihm auf die Schulter und lächelte genauso erleichtert. Ben fühlte das zwischen den beiden eine starke Verbindung bestand. Unterdessen war die Senatsratssprecherin dabei, dass Ergebnis der Hauptabstimmung zu verkünden, als die Beleuchtungsdroiden alle wie auf Kommando klirrend und scheppernd zu Boden gingen. Dunkel war es in Plenarsaal, nur der Mond schien hell durch die Fenster. Aufgeregtes Gemurmel drang aus den Logen in die Dunkelheit. Unter der Geräuschkulisse hätte Ahsoka fast nicht bemerkt, dass sie ungebetenen Besuch hatten. Erst als die dunkle, maskierte Gestalt im Türrahmen stand, schlugen ihre Togruta-Jagdinstinke an.

„Runter", schrie sie und alle folgten ihrem Befehl.

Der Blasterschuss traf in Folge dessen nur die Wand in der Höhe wo vor wenigen Momenten noch Kallus blonder Schopf gewesen war. Der Attentäter wollte nachsetzten, doch Ben war schneller. Er sprang auf und wehrte die folgende Blasterschüsse, mit seinem Lichtschwert, ab. In diesem Moment war er dankbar, dass er Jacen gebeten hatte, ihm neben seiner präferierten Form, Djem So, auch etwas Soresu beizubringen, so dass sein Stil nun eher dem Shien ähnelte. Der Attentäter hatte wohl eingesehen, dass er gegen einen Jedi zwangsläufig den Kürzeren ziehen musste. Er ergriff die Flucht, was ihm allerdings nur gelang, da er Unterstützung bekam.

„Ein Heckenschütze.", schrie Xia, während sie den Schuss abwehrte, welcher Ben wohl sonst fatal getroffen hätte. Blitzschnell war sie aufgesprungen und hatte ihr Schwert gezogen und den Schuss mit dessen Hilfe die Wand umgelenkt.

„Verfolg den Attentäter. Ich schnapp' mir den Schützen."

Mit diesen Worten war Xia vom Geländer ihrer Loge auf die Nächste gesprungen.

Ben bevorzugte die Tür, durch welche er die Verfolgung des Attentäters aufnahm. Dieser hatte einen Vorsprung von knappen drei Metern. Ben verlor keine Zeit und rannte ihm nach, dankbar, dass er recht ausdauernd war.

Unterdessen setzte Xia ihre Parkouringtour über die Logen verschiedener Abgeordneten fort. Sie wurde weiterhin beschossen, was sie nicht im Geringsten störte. Als Ataru-Kämpferin war sie agil und schnell genug um mühelos auszuweichen. Was sie nicht schaffte auszuweichen, schaffte ihre Klinge abzuwehren. Je näher sie dem Scharfschützen kam, desto unpräziser wurden die Schüsse. Circa sechs Logen vor dem Ziel hörten sie ganz auf. Der Schütze schien dabei zu sein die Flucht zu ergreifen, doch mit der tatsächlichen Schnelligkeit Xias hatte er wohl kaum gerechnet. Mit ihrer violetten Klinge, die sie wie eine Schleppe hinter sich hergezogen hatte, landete sie einen Augenblick später in der Loge. Der Schütze hatte nur noch Zeit sein Gewehr zu schnappen und das Weite zu suchen.

Ben verfolgte den Attentäter weiter, welcher in Richtung der unteren Etagen wollte. Ben vermutete das die Beiden sich wohl von da aus Zugang verschafft hatte. Allmählich wurden Bens Beine schwer, doch sein Verfolgter zeigte keine Anzeichen von Ermüdung. Er versuchte sich daran zu erinnern was Xia ihm darüber gesagt hatte, wie man mit der Macht seine physischen Fähigkeiten verstärkt. Er atmete tief durch und versuchte sich zu konzentrieren. Es gelang ihm nicht, dafür hatte er jetzt eine andere Idee. Dafür musste er nur ein Stück näher rankommen.

Auf die Idee das die Beiden wohl Richtung Keller wollten, war Xia aufgrund der Strecke, die ihr Opfer gewählt hatte, auch schon gekommen. Dank ihrer Fähigkeit sich selbst mit der Macht zu verstärken wurde sie nicht so schnell müde, aber auch sie kam so langsam an ihre Grenze. Der Scharfschütze rannte unbeeindruckt weiter. Wobei Scharfschützin passender wäre, denn Xia vermutete, dass es sich, aufgrund der Statur, um eine Frau handelte. Nichts wünschte sich Xia sehnlicher als, dass sie Ben kontaktieren konnte um mit ihm zu beraten.

Ben hatte währenddessen alle Hände voll zu tun den Blasterschüssen des Attentäters auszuweichen, denn dieser hatte wohl eingesehen, dass er den Jungen nicht so einfach abhängen konnte. Ben fand es überaus schwierig elegant denen auszuweichen, welche er nicht abzuwehren vermochte. Er schwor sich Xia unbedingt zu bitten ihm grundlegende Ataru-Techniken zu zeigen, wenn er seine Schwester je wiedersehen würde.

Xia versuchte unterdessen fieberhaft Ben mit der Macht zu erreichen, doch sie hatte kein Glück.

Ben schnaufte heftig, er hatte sie fast eingeholt.

Xia hörte Schritte, die nicht von ihr oder ihrer Verfolgten stammen, sie hörte ein Schnauben und sie dachte nur eins: „Ben"

Der Bedachte hatte es derweilen unter großen Anstrengungen geschafft sein Ziel einzuholen, mit aller Kraft stieß er den Attentäter mit Hilfe der Macht zu Boden. Er schrie auf, zu hoch für einen Mann. Ben identifizierte den Attentäter, oder viel mehr die Attentäterin, somit logischerweise als Frau.

Die Scharfschützin rannte und erblickte ihre Schwester in der Dunkelheit am Boden.

„Renn Schwester.", schrie diese. Die Heckenschützin wollte über sie springen, als sie von Xia mit der Macht zurückgezogen wurde. Sie landete der Länge lang über ihrer Schwester. Ben hielt die Obere mit der Macht am Boden, während Xia schweratmend ankam. Sie half Ben, als endlich die Notstromversorgung ansprang. Keine Minute später kamen auch schon die Senatswachen angeeilt, von denen Xia sich schon gewundert hatte, wo sie eigentlich abgeblieben waren. Sie fesselten die Schwestern und demaskierten sie. Terellianischen Parcourrenner kamen unter den Masken zum Vorschein.

„Das erklärt zumindest ihre Ausdauer.", merkte Xia immer noch schweratmend an.

„So meine Damen", sprach der Mann mit der prächtigsten Uniform, den Xia für den Chef hielt.

„Dann erzählen Sie mal, wer hat Sie den geschickt?"

Eine der Zwei wollte gerade den Mund öffnen, doch statt Worten kam nur ein würgendes Geräusch. Ihre Schwester drehte sich bestürzt zu ihr, als sie ebenfalls begann zu würgen.

„Das, mein junger Schüler, ist die Macht der dunklen Seite."

„Verschwinde!", schrie dieser und sank kraftlos auf die Knie, während er sich die Hände gegen die Schläfen presste.

Xia sank ebenfalls auf die Knie, umarmte ihren Bruder und strich ihm beruhigend über den Rücken.

„Es wird alles gut. Es ist gleich vorbei."

Diese Worte wiederholte sie, als wolle sie nicht nur Ben, sondern auch sich selbst überzeugen.

„Was ist mit ihm?", durchschnitt die Stimme der herbeigeeilten Senatorin Organa-Solo Xias beruhigendes Gemurmel.

„Ben hat ...", Xia pausierte und sah Leia an, während sie ihre nächsten Worte überlegte, „Ben hat mal wieder einen Anfall." Leia sank zu ihrem Sohn auf den Boden und zog ihn in ihre Arme, synchron als Xia ihn aus ihren entließ.

„Alles wird gut.", hörte Xia Leia flüstern.

Sie fühlte sich hilflos und stand da unschlüssig was zu tun war. Die Schwestern waren mittlerweile tot. Ihre Leichen lagen mit offenen Mündern und geweiteten Augen am Boden.

„Was ist hier passiert?", hörte Xia ihre Mutter fragen, die gerade mit Xias Vater, Han, Amilyn, Alexandr und Zeb angerannt kam.

„Ich weiß es nicht.", gab Xia ehrlich an, „Sie fingen auf einmal an zu würgen, als würden sie stranguliert werden, aber es hat sie nicht mal jemand berührt, und dann sind sie einfach gestorben."

Xia atmete schwer. Sie hatte jetzt realisiert, dass in ihrer Anwesenheit jemand gestorben war.

„Das ist nicht gut.", dachte Ahsoka laut, „Es erinnert mich an das Machtwürgen, welches die dunkle Seite gern benutzte."

Ben hatte sich inzwischen wieder gefangen. Er und seine Mutter richteten sich auf.

„Das ist nicht möglich.", kommentierte er den Gedanken der Mutter seiner besten Freundin, „Der letzte Sith starb mit dem Imperium."

Ahsoka wollte Ben antworten, als Senatorin Ran-Dan auftauchte.

„Was habt ihr Jedigören wieder angestellt?", fragte laut, ungehalten und erzürnt.

Jetzt platzte Xia endgültig der Kragen.

„Was bilden Sie sich eigentlich ein?"

„Tje", Ran Dan schnaubte verächtlich, „Ich spreche nur aus was alle denken."

Xia war kurz davor ihr an die Kehle zu gehen, als sie eine warme Hand auf ihrer Schulter spürte. Ben ergriff das Wort: „Senatorin ich versichere Ihnen, dass wir mit dem Tod der beiden Assassinen nichts zu tun hatten. Unsere Bemühung war es lediglich diese zu stellen, um heraus zu finden wer sie geschickt hat. Damit könnten Sie uns aber vielleicht weiterhelfen, denn die Scharfschützin schoss aus Ihrer Loge."

Xia nickte und sah wie die Senatorin nur für einen Herzschlag die Fassung drohte zu verlieren.

„Keine Ahnung, wie die da reingekommen ist. Ich für meinen Teil war bei einem Kollegen. Das ist alles was ich weiß. Wenn Sie alle mich jetzt entschuldigen würden, ich muss noch arbeiten. Guten Abend!"

Mit diesen Worten ging Ran-Dan, ihr Kleid folgte ihr.

Als sie außer Hörweite war, schlug Xia Ben sanft anerkennend gegen die Schulter und sagte: „Elegant Solo. Äußerst Elegant."

Es war bereits tiefste Nacht, als sie alle in Richtung ihrer Schiffe liefen. Die Verhöre hatten ewig gedauert Holdo war die erste, die sich aus der Gruppe löste und zu ihrem Schiff ging. Anschließend verabschiedeten sich Kallus und Zeb.

Der Lasat verabschiedete sich mit den Worten: „Möge die Macht mit euch sein.", von den Padawanen.

„Möge die Macht auch mit euch sein.", sagte Ben, während Xia nur verdutzt guckte. Diese Art von Verabschiedung verwendeten eigentlich nur Jedi, Xia wunderte sich woher der Lasat sie kannte. Kallus sagte nichts und folgte einfach Zeb. Zurück blieben nur die Bonteri- und die Organa-Solo-Familie.

Der Rückflug nach Onderon war von angenehmer Stille geprägt. Die Fulcrum, das Flaggschiff des Hauses Bonteri, glitt sanft durch den blauen Hyperraum. Xia lag im Halbschlaf auf einer äußerst bequemen Bank.

„Wir sind da.", weckte ihr Vater sie so sanft wie möglich auf.

Xia öffnete ihrer blutunterlaufenen Augen, an wirklichen Schlaf war nach den Ereignissen in letzter Zeit nicht zu denken.

Die Fulcrum landete vor dem Haus der Bonteris, dem Esquelin Anwesen. Xia schnappte sich nur ihre Tasche und ihr Schwert und ging ohne ein weiteres Wort ins Haus, für jede Art von Gespräch war sie viel zu geschafft.

Als sie endlich, nach schier endlos langen Gängen, ihr Schlafzimmer erreicht hatte, warf sie ihre Tasche in die Ecke, legte ihr Schwert auf ihren Nachttisch und sich selbst aufs Bett. Sie wäre vermutlich in ihrem Kleid weggedöst, wenn sie nicht von N3 , ihrer persönlichen Droidin, zum Umziehen gezwungen wurden wäre.

Nun lag sie unter ihrer Decke und starrte den Himmel ihres riesigen Bettes an. Er war dunkelblau, fast schwarz, und mit silbernen Punkten unterschiedlicher Größe durchzogen. Er ähnelte nicht unerheblich dem Firmament bei Nacht. Sie hatte die Hoffnung auf ihren langersehnten Schlaf schon aufgegeben, da klopfte es an der Tür. Es bedurfte keiner Worte. Ahsoka trat in das Zimmer ihrer Tochter. Ihr luxuriöses rotes Samtkleid hatte sie gegen ein schlichtes Nachthemd und einen Morgenmantel aus bronzefarbener Seide getauscht. Zudem balancierte sie ein Tablett mit zwei Tassen warmen Coaka. Sie stellte das Tablett auf Xias Nachttisch und reichte ihr eine der Tassen. Xia setzte sich auf und nahm sie dankbar entgegen. Ahsoka selbst nahm die andere Tasse und setzte sich auf den Rand der Matratze.

„Ich glaube, dass dich die Ereignisse in letzter Zeit sehr angestrengt haben. Möchtest du mir davon erzählen?"

Für Ahsoka wäre es auch vollkommen in Ordnung gewesen, wenn Xia erstmal alle mit sich selbst ausgemacht hätte und vielleicht nie mit ihr gesprochen hätte.

„Wo fange ich bloß an?", fragte Xia eher sich selbst, „Am besten mit unserer Suche."

Und so erzählte Xia von der Reise, die sie und Ben unternommen hatten, von all den Gefahren und auch von den schönen Dingen. Xia vertraute ihrer Mutter auch an, dass sie der mysteriöse Tod der beiden Assassinen von heute belastete.

„Und dann ist da noch die ganze Geschichte mit Ben"

„Du meinst die Sache mit den Alpträumen?"

„Nein, nicht nur.", antwortete Xia wahrheitsgemäß, „Ich habe das Gefühl, dass das was ihn bedroht immer stärker wird. In der Kristallhöhle konnte es seine schönen Zukunftsvisionen zu Grässlichen verziehen. Dieses Ding will ihn verführen seinem Zorn und seiner Angst nach zu geben. Einmal hätte Ben nachgeben, wenn ich ihn nicht gestoppt hätte. Mama, was ist, wenn ich ihn irgendwann nicht mehr beschützen kann davor?"

Ahsoka war im ersten Moment sprachlos. Nur zu gut konnte sie sich an sich selbst in etwa in Xias Alter erinnern. Auch sie war damals sehr besorgt um ihren Meister, der ähnliche Tendenzen zu haben schien. Das Ben als sein Nachkomme von solchen Dingen ebenfalls geplagt wurde, sorgte sie sehr. Die Skywalkerblutlinie war mächtig, geboren aus der Macht selbst. Jeder Skywalker der der dunklen Seiten an heim fiel, war eine große Gefahr für die Galaxie.

„Als ich in deinem Alter war, hatte ich ganz ähnliche Sorgen."

„Um deinen Meister?"

„Ja, doch am Ende konnte ich ihn nicht vor sich selbst retten."

„Du hast doch gesagt, dass Anakin Skywalker zusammen mit den Jedi verschwand?"

Ahsoka fühlte sich ertappt, auf keinen Fall konnte sie Xia die ganze Wahrheit erzählen, zu groß war der Schmerz, zu groß die Gefahr.

Sie holte tief Luft und begann sich selbst du revidieren: „Du hast Recht, Anakin Skywalker verschwand mit der alten Republik, durch die Hand von Darth Sidious. Doch Anakin kehrte noch einmal zurück um seinen Sohn zu retten. Was ich damit sagen will ist, dass ich ihn nicht davor schützen konnte eine Zeitlang zu verschwinden und das lastete eine ganze Zeit tonnenschwer auf mir. Du wirst nie in der Lage sein jemanden vollständig beschützen oder im Alleingang zu retten, das kann nur jeder am Ende selbst. Mach dich deswegen nicht so fertig Xia, du tust doch schon so viel für Ben."

Ahsoka lächelte ihre Tochter sanft an und strich ihr sanft über ihren dunkelblauen Lekku.

„Hat dein Kampf gegen Darth Vader auch etwas mit Anakin zu tun?", frage Xia ihre Mutter im Halbschlaf.

Die Frage erschütterte Ahsoka bis ins Mark und sie musste sich ihre nächsten Worte sorgfältig zurecht legen um das Kartenhaus nicht zum Einsturz zu bringen.

„Ja, Vader war der unmittelbare Grund für Anakins Verschwinden. Ich erkläre es dir morgen gern weiter, aber jetzt solltest du unbedingt mal schlafen. Dein neues Schwert kannst du mir morgen zeigen. Gute Nacht mein Schatz."

Sie erhielt keine Antwort, Xia war bereits friedlich eingeschlafen. Leise nahm sie die leeren Tassen und das Tablett und verließ das Zimmer.

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