Kapitel 9

Nachdem sie einige Minuten durch die Gänge des Komplexes gelaufen waren, kamen sie an einem Raum an. Sie waren auf den Gängen zahlreichen Klonen und auch Jedi begegnet, doch leider hatte sich Bant nicht unter diesen befunden.

,,Hör auf damit. Das ist gegen den Jedi-Kodex. Es gibt keine Gefühle, es gibt nur Frieden.'', sagte Lasento sich innerlich.

Tar'sam schaute ihn an, er schien etwas bei ihm gespürt zu haben. ,,Ist alles in Ordnung bei dir?'', fragte ihn der Meister.

,,Ja, ja, es ist alles in Ordnung bei mir.'', antwortete Lasento.

,,Gut.'', sagte Tar'sam und trat durch die Tür, die aufgegangen war, sobald der Jedi-Meister vor sie getreten war. Kommandant Fryce und Lasento folgten ihm.

Der Raum erinnerte Lasento an den Raum, der sich (auf dem Sternzerstörer, auf dem er sich vor ein paar Stunden noch aufgehalten hatte) vor der Brücke befunden hatte. Hier gab es lediglich einen großen, runden Holotisch um den sich drei Klone und ein junger Nikto drängten. Die drei Klone trugen ungefähr die gleiche Ausrüstung wie Kommandant Fryce, doch in ihren Markierungen unterschieden sie sich von einander.

Bei dem Klon, der am meisten in der Mitte stand, befanden sich nur auf der unteren Hälfte des Helms weiße Markierungen, so dass es aussah, als hätte das abgebildete Skelett nur noch einen halben Kopf. Der Klon, der von Lasento gesehen am weitesten rechts stand, hatte lediglich wenige weiße Markierungen um die Augen, sonst war sein Helm komplett schwarz. Der Klon, der am weitesten links stand, hatte weiße Markierungen auf der Stirn und auf den Wangen.

Tar'sam begann zu sprechen: ,,Alle mal herhören. Wir haben einen Neuzugang. Dies ist Jedi-Ritter Lasento Maran. Er wird uns für unsere Mission nach Mimban begleiten und wahrscheinlich auch darüber hinaus im Laufe der Klonkriege unterstützen. Er ist einer eurer neuen Kommandanten.''

,,Freut mich sehr, ihre Bekanntschaft zu machen, Sir.'', sagte der Klonsoldat mit den Markierungen, die aussahen, als hätte das, auf ihm abgebildete, Skelett nur noch einen halben Schädel, ,,Ich bin CT-3719. Freut mich...'', weiter kam er nicht, da er von Kommandant Fryce unterbrochen wurde. ,,Die Namen. Er möchte nur die Namen wissen.'' ,,Na wenn das so ist. Ich bin Arc-Soldat Panther.'', sagte der andere Klon.

,,Freut mich ihre Bekanntschaft zu machen, Panther.'', sagte Lasento.

Nun trat der Arc-Soldat vor, der den schwarzen Helm mit weißen Markierungen um die Augen trug. ,,Ich bin CT-2557. Sie können mich Cabon nennen.''

Bei diesem Klon spürte er etwas in der Macht. Sein Gefühl sagte ihm, dass Cabon ihn noch lange auf dem Weg von Lasentos Leben begleiten würde. ,,Cabon. Es freut mich ihre Bekanntschaft zu machen.'', sagte Lasento.

Nun trat der letzte Klon vor. ,,Ich bin CT-2558, Sie können mich Darkshift nennen. Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, sie sehen aus wie ein Kämpfer. Ich freue mich an ihrer Seite gegen die Separatisten in die Schlacht zu ziehen.'', sagte er.

,,Darauf freue ich mich auch.'', erwiderte Lasento.

Als letzter stellte sich der Padawan vor. ,,Ich bin Jul-Gun Di, der Padawan von Meister Tar'sam.'' Der Name erinnerte Lasento an Ima-Gun Di, einen Jedi von dem er schon viel gehört hatte. Mit Sicherheit war Jul mit Ima verwandt.

,,Ich nehme an du bist mit Ima-Gun Di verwandt. Liege ich mit dieser Vermutung richtig?'', fragte Lasento.

,,Genau, das bin ich. Ich kann voller Stolz sagen, dass ich sein Neffe bin.'', sagte Jul.

,,Gut, da wir uns nun alle kennengelernt haben, haben wir hier alles erledigt, was hier zu tun war. Ich gebe euch also allen für den Rest des Tages frei. Ihr dürft machen, was ihr wollt. Betrinkt euch nicht zu stark. Wir werden morgen früh aufbrechen.'' Damit drehte sich der Jedi-Meister um und verließ den Raum.

,,Ihr habt den General gehört Jungs. Betrinkt euch nicht zu stark.'', sagte Kommandant Fryce und verließ dann ebenfalls den Raum.

,,Und was machen wir jetzt?'', fragte Jul in die Runde.

,, Ich weiß ja nicht was ihr macht aber ich gehe mich betrinken.'', sagte Panther.

,,Du übertreibst gleich immer so. Mein Meister hat gesagt, dass wir uns nicht zu hart betrinken dürfen. Und ich darf nicht mal ein bisschen Alkohol trinken. Dafür bin ich noch zu jung.'', sagte Jul. Lasento empfand dies anders. Der Nikto- Padawan war mindestens sechzehn Jahre alt. Er könnte also Alkohol trinken, solange dieser nicht zu hart war.

,,Ach seien sie nicht so verklemmt, Kommandant. Wenn sie mit mir kommen, zeig ich ihnen eine Bar, wo alles in Ordnung geht, solange sie bei mir sind.'', sagte Panther.

,,Ach lass den Jungen, Panther! Wenn er nicht will, dann will er nicht. Das ist total in Ordnung.'', schaltete sich nun Cabon in das Gespräch ein.

,,Ja, du hast ja Recht. Ich mach nur Spaß.'', sagte Panther. Er drehte sich zu Darkshift und Lasento um, ,,Was ist mit euch beiden? Kommt ihr mit?''

,,Nein, danke. Ich muss noch andere Sachen erledigen.'', sagte Lasento.

,,Ich gehe mich mit dir betrinken, wenn wir Mimban von den Separatisten befreit haben. Aber jetzt noch nicht. Es gibt nichts zu feiern.'', sagte Darkshift. Cabon nickte zustimmend.

,,Gut, dann frage ich mal ein paar von den anderen Jungs. Ich werde schon jemand finden. Wer weiß, vielleicht kann ich ja Moses überreden, was zu trinken.'', sagte Panther.

Cabon schnaubte. ,,An dem Tag, an dem es irgendwer, außer einem Jedi, schafft, Moses dazu zu überreden, was zu trinken, werde ich mit bloßen Händen einen Wampa erlegen.'', sagte er.

,,Na dass kann ja was werden.'', sagte Panther und verließ den Raum.

,,Was haben sie jetzt noch vor zu machen?'', fragte Darkshift Lasento.

,,Ich muss noch einmal zu dem Jedi-Tempel zurück. Bei der letzten Mission, ist mir leider mein Abfangjäger kaputt gegangen und jetzt brauche ich einen neuen.'', antwortete Lasento.

,,Hätten sie was dagegen, wenn wir sie begleiten würden?", fragte Cabon.

,,Nein, absolut nicht. Ich habe gerne Gesellschaft.", sagte Lasento.

,,Ich komm' auch mit.",  sagte Jul.

,,Dann lasst uns nicht weiter Zeit verschwenden und dem Kommandanten helfen, sich einen neuen Abfangjäger zu besorgen.'', sagte Cabon und gemeinsam verließen die vier den Raum.

Darkshift übernahm die Führung und führte sie durch die Gänge zu dem Hangar des Militärkomplexes. Lasento staunte bei dem Anblick, der sich ihm bot. Überall standen dutzende Vertreter verschiedener Kriegsmaschinerien. Darkshift führte die Truppe ohne zu zögern zu einem Kanonenboot, um das sich mehrere Klonpiloten postiert hatten und miteinander redeten. Anhand der schwarzen Rüstungen mit weißen Markierungen, ging Lasento davon aus, dass die Piloten zu der gleichen Einheit gehörten, wie er neuerdings selbst.

,,Hey, Slicker, wir würden gerne dein Kanonenboot in Beschlag nehmen. Besser gesagt: Kannst du uns bitte zum Jedi-Tempel bringen?'', fragte Darkshift.

,,Klar. Ich habe gerade sowieso nichts zu tun.'', antwortete der angesprochene Klon. Da er keinen Helm hatte, konnte Lasento sehen, dass Slicker eine Glaze trug.

Slicker drehte sich zu einem anderen Klonpiloten um, der blonde Haare hatte. ,,Scratch. Los, fliegen wir die vier zu dem Tempel.'' Die anderen Piloten verabschiedeten sich und liefen davon. Scratch und Slicker stiegen über eine Leiter in die Cockpits des Kanonenbootes. Lasento und die anderen drei stiegen in den Bauchbereich des Kanonenbootes. Dabei fiel ihm auf, dass sich ein Symbol an der Seite des Kanonenbootes befand, zwischen Bauchteil und Cockpit. Es stellte einen schwarzen Kreis da, mit einem weißen Totenkopf in der Mitte.

Nachdem sie alle eingestiegen waren, drückten die Piloten einige Knöpfe, hoben schließlich ab und flogen in die Skyline Coruscant's hinaus.

,,Sie sind der Neue, oder?'', wurde Lasento von Slicker gefragt.

,,Genau der bin ich. Lasento Maran. Ich kämpfe von nun an mit euch.'', antwortete der Jedi-Ritter.

,,Freut mich sie kennenzulernen. Sie werden Scratch und mich mit Sicherheit noch öfter an der Backe haben.'', sagte Slicker.

,,Allerdings sind wir die besten Piloten des Bataillons, also können sie sich mit Sicherheit auf die Zusammenarbeit mit uns freuen.'', sagte Scratch.

,,Hoffentlich ist dem so.'', erwiderte Lasento. ,,Ich persönlich kann mich nicht wirklich für das Fliegen interessieren.''

,,Keine Sorge, das Fliegen überlassen sie uns.'', sagte Slicker.

Nach einigen Minuten kamen sie am Jedi-Tempel an. Lasento war froh, dass sie in einem Kriegsschiff folgen und so Vorrang im Luftverkehr hatten. Mittlerweile herrschte nämlich Rush Hour auf Coruscant und sie hätten wahrscheinlich doppelt so lange zum Jedi-Tempel gebraucht, wären sie zivil unterwegs gewesen.

Slicker und Scratch landeten das Kanonenboot im Hangar des Jedi-Tempels, was für Lasento in sofern gut war, da er sowieso dorthin musste um sich einen neuen Abfangjäger zu bestellen. Als sie gelandet waren, stiegen Lasento, Jul, Darkshift und Cabon aus. Slicker und Scratch blieben im Cockpit.

,,Wir warten hier auf euch.'', sagte Slicker. Darkshift nickte als Zeichen, dass er verstanden hatte.

Die vier liefen gemeinsam durch den Hangar. Dieses Mal hatte Lasento die Führung übernommen. Er lief geradewegs auf einen Rodianer zu, den er an Hand der Uniform als einen Angestellten der Firma ausmachte, die dem Jedi-Orden die Raumschiffe baute und lieferte. Seine drei Begleiter folgten ihm ohne ein Wort.

Der Rodianer war groß gebaut, er überragte Lasento wahrscheinlich um einen Kopf. Aber Lasento war generell nicht gerade der größte. Darüberhinaus war der Rodianer schmächtig und hatte grüne Haut. Er war gerade damit beschäftigt etwas auf dem Holopad zu tippen, das er in der Hand hielt, als die vier bei ihm ankamen.

,,Was wollt ihr?'', fragte der Rodianer sie, ohne von seinem Holopad aufzusehen.

,,Ich bräuchte einen neuen Delta- 7b Abfangjäger, inklusive Hyperraum-Ring. Mein Alter wurde auf meiner letzten Mission zerstört.'', sagte Lasento.

,,Welche Farbe hättest du gerne? Wenn du willst kannst du dir auch mehr Farben aussuchen.'', sagte der Rodianer.

Lasento musste gar nicht groß nachdenken. Er wusste sofort, wie sein neuer Abfangjäger aussehen sollte. ,,Der Großteil soll bitte schwarz sein, mit ein bisschen weiß an den Seiten und der Spitze.''

,,Gut. Die Bestellung ist aufgenommen.'', sagte der Rodianer, ,,Wie schafft ihr Jedi es bloß andauernd eure Schiffe zu zerstören?''

,,Wir haben wohl ein Gespür dafür.'', sagte Lasento.

Der Rodianer erwiderte nichts und ging. Doch noch bevor er außer Hörweite war, murmelte er: ,,Dieser Skywalker ist der Schlimmste. Wenn ich bloß daran zurückdenke, wie oft ich schon für ihn einen neuen Sternjäger bestellen musste.''

Wie Lasento bemerkte, weiteten sich die Augen von Jul, bei der Erwähnung des jungen Skywalker. Lasento wusste, dass viele Jünglinge und Padawane zu Anakin Skywalker aufsahen. Lasento konnte dies verstehen. Es stand außer Frage, dass Skywalker überaus begabt im Umgang mit der Macht war. Darüberhinaus war er auch ein sehr guter Duelist. Doch Lasento wusste auch, dass Anakin noch einen weiten Weg vor sich hatte, bevor er ein richtiger Jedi sein würde. Er hatte seine Gefühle nicht unter Kontrolle. Konnte sie nicht beherrschen. Lasento selbst glaubte, dass an den Gerüchten über den Vorfall im Dorf der Tusken-Räuber mehr dran war, als ihm lieb war.

,,Ich habe ja schon viel über diesen Skywalker gehört. Er soll ein guter Anführer sein.'', sagte Cabon.

,,Das habe ich auch schon gehört.'', sagte Darkshift.

,,Wenn ich groß bin, werde ich wie er sein.'', sagte Jul. Dafür, dass der Nikto mindestens schon sechzehn Jahre alt war, fand Lasento, dass das gerade eine sehr kindliche Aussage gewesen war.

,,Ich denke, du solltest eher Meister Kenobi nacheifern, Jul.'', riet der Mimbanese dem Padawan.

,,Findest du? Aber Meister Skywalker ist ein mächtigerer Krieger als Meister Kenobi.'', sagte der Padawan verdutzt, aber auch trotzig.

,,Der junge Skywalker ist noch kein Meister, Jul. Und der Orden der Jedi wurde nicht dafür gegründet, um Krieg zu führen.'', sagte Lasento.

,,Jetzt hörst du dich schon an, wie mein Meister.'', sagte der Padawan mürrisch.

Auf eine seltsame Art und Weise berührte diese Aussage Lasento. Er wusste zwar, dass Jul das nicht als Kompliment gemeint hatte, doch er hatte sich früher immer gewünscht, einmal selbst einen Padawan auszubilden. Heutzutage war er sich da nicht mehr so sicher. Vielleicht würde er sich einen Padawan suchen, nachdem der Krieg zu Ende war.

,,Habt ihr auch Hunger?'', fragte Cabon in die Runde.

,,Ich auf jeden Fall.'', sagte Darkshift. Jul nickte zustimmend.

,,Ich kenne ein nettes kleines Restaurant. Dort können wir mit Sicherheit was essen.'', sagte Lasento.

,,Dann haben wir ja einen Plan.'', sagte Cabon.

Eine Stunde später saßen sie in einem Restaurant mit dem Namen ,,der betrunkene Hutt''. Selbst nach all den Jahren, in denen Lasento jetzt schon in dieses Restaurant einkehrte, empfand er diesen Namen immer noch als sehr seltsam. Immer, wenn er den Laden betrat, fragte er sich, ob Hutten überhaupt betrunken werden konnten. Bis heute hatte er die Archive des Jedi-Tempels immer noch nicht nach der Antwort auf diese Frage durchforstet. Das Restaurant befand sich in einem kleinen, rechteckigen Gebäude in einem der vielen Wohnbezirke Coruscant's.

Slicker und Scratch hatten sie nicht begleiten wollen, egal wie oft man es ihnen angeboten hatte. Nachdem sie die vier in der Nähe des Wohnbezirkes abgesetzt hatten, waren sie zurück zu dem Militärkomplex geflogen.

Zu dem Glück der zwei Jedi und der zwei Klone befand sich das Restaurant relativ am äußeren Ende des Wohnbezirks. So mussten sie nicht besonders lange laufen, bevor sie ihr Ziel erreichten. Doch nichtsdestotrotz hatten sie doch ziemlich viele verwirrte Blicke von den ganzen Lebewesen bekommen, denen sie begegnet waren. Lasento konnte dies gut verstehen, sie gaben mit Sicherheit ein komisches Vierergespann ab. Doch Lasento dachte, das es trotzdem gut war, dass man Jedi und auch Klone außerhalb des Schlachtfeldes zu Gesicht bekam. Schließlich sollten die Jedi später nicht nur noch mit Gewalt und Tod in Verbindung gebracht werden.

Eine weiter Sache, die Lasento aufgefallen war, war die Tatsache, dass die Gebäude des Wohnbezirkes nach innen immer kleiner wurden. Gerade die äußersten Gebäude waren, im Vergleich zu den andern Gebäuden, so groß, dass es Lasento ein bisschen so vorkam, als ob sie eine Mauer gegen die Außenwelt bilden würde.

Nachdem sie in das Restaurant eingetreten waren, waren sie von der Inhaberin, einer kleinen, stämmigen Togruta, begrüßt worden. Besonders Lasento hatte sie ausgiebig gedrückt. Er hatte immer das Gefühl gehabt, dass ihn die kleine Frau, als den Enkel betrachte, den sie nie gehabt hatte. Vermutlich lag das daran, dass sein Meister ihn schon mit hier hergebracht hatte, seit er noch relativ jung gewesen war. Er hatte sich immer bemüht, so nett wie möglich zu der alten Dame zu sein. Auch nachdem er zum Jedi-Ritter ernannt worden war, war er noch regelmäßig in das Restaurant eingekehrt. Über die Zeit hatte er sie sehr lieb gewonnen. In gewisser Weise war sie mehr Familie für ihn, als es der Jedi-Orden jemals sein konnte.

,,Du bist aber groß geworden, Junge. Wie viel möchtest du denn noch wachsen?'', sagte sie, nachdem sie ihn gedrückt hatte.

,,Evra, du weißt doch, dass ich schon länger nicht mehr gewachsen bin.'', sagte Lasento. Evra hatte leider schon seit geraumer Zeit Gedächtnisverlust.

,,Das mag sein. Sag mal, hast du mittlerweile schon den Ritterschlag bekommen?'', fragte ihn Evra nun.

,,Den habe ich schon länger.'', antwortete Lasento.

,,Wieso erzählst du mir das nicht?'', fragte Evra entrüstet. Lasento konnte nicht sagen, ob die Entrüstung echt war, oder nur gespielt.

,,Das habe ich dir schon mehrere Male gesagt. Du kannst es dir nur nicht behalten. Aber das ist nicht so schlimm.'', er konnte deutlich sehen, wie Jul versuchte sich das Lachen zu verkneifen. Den beiden Klonsoldaten erging es wahrscheinlich nicht anders.

,,Hast du noch einen Tisch für uns?'', fragte er die alte Togruta.

,,Für dich und deine Freunde doch immer. Kommt folgt mir.'', sagte diese und führte sie durch das Restaurant. Lasento glaubte sich zu erinnern, dass es nie auch nur einen Tag gegeben hatte, an dem das Restaurant nicht fast voll mit Kundschaft war. Heute hatte sich nichts daran geändert. Die Kundschaft war bunt gemischt. Er sah Rodianer, Wookies, Twi'leks, und viele andere.

Als sie am Platz, der am weitesten vom Eingang entfernt war, ankamen, sagte Evra: ,,So, da wären wir. Ein Tisch für vier. Ich schicke gleich die Bedienung zu euch.'' Lasento nickte stumm und die vier setzten sich.

Als sie saßen, nahmen Cabon und Darkshift ihre Helme ab. Zum ersten Mal sah Lasento die beiden ohne Helm. Im Gesicht unterschieden sich die beiden nicht sonderlich stark voneinander. Cabon trug einen schwarzen Vollbart. Das war der einzige Unterschied zwischen den beiden. Sie trugen sogar die gleiche Frisur. Beide trugen jeweils zwei schwarze Streifen Haare auf dem Kopf, ansonsten trugen sie eine Glatze.

Lasento wollte die beiden gerade fragen, was es mit der Frisur auf sich hatte, da kam auch schon die Bedienung. Es handelte sich um eine junge, hübsche Twi'lek. Sie trug einen weißes Hemd und einen Rock, der ihr zu den Knien reichte, in der gleichen Farbe. Sie lächelte die vier an und sagte: ,,Darf es schon was zu trinken sein, die Herren?''

,,Ich hätte gerne ein Glas blaue Milch.'', sagte Jul. Lasento überraschte dies nicht. Blaue Milch war praktisch DAS Getränk in der Galaxis. Er konnte es gut verstehen. Sie schmeckte wirklich gut.

,,Alles klar.'', sagte die Kellnerin und notierte sich die Bestellung auf ihrem Holopad.

Die beiden Klone bestellten ebenfalls blaue Milch, doch Lasento bestellte erneut corellianischen Brandy, wie er es schon einmal heute getan hatte. Normalerweise trank er keinen, oder nur wenig, Alkohol, aber heute machte er eine Ausnahme, er konnte sich selbst nicht erklären warum.

Nachdem die Kellnerin mit den Bestellungen wieder gegangen war, stellte Lasento die Frage, die ihm nun schon unter den Nägeln juckte, seit die beiden Klone ihre Helme abgenommen hatten. ,,Warum tragt ihr beide eigentlich, diese identischen Frisuren?''

Er merkte wie die Stimmung der beiden Klone schlagartig sank, nachdem er die Frage gestellt hatte. ,,Das ist ein Andenken an die restlichen Mitglieder unserer Einheit.'', sagte Darkshift niedergeschlagen.

,,Sie sind alle in der Schlacht auf Geonosis gefallen.'', ergänzte Cabon traurig.

,,Es tut mir leid, das zu hören.'', sagte Lasento.

,,Ich verspreche euch, wir werden die Separatisten ihrer gerechten Strafe zuführen dafür, dass sie so viel Tod und Gewalt über die Galaxis gebracht haben.'', sagte Jul, bestimmt aber auch zornig. Lasento wollte ihn schon tadeln und ihm sagen, er solle seine Gefühle unter Kontrolle bringen, doch er war nicht Jul's Meister und sollte ihn daher nicht belehren. Außerdem konnte er seine Wut nur zu gut nachvollziehen.

Kurz darauf kam die Kellnerin wieder und brachte ihnen die Getränke. ,,Habt ihr euch schon entschieden, was ihr zu essen haben wollt?'', fragte sie die vier.

,,Ähm ja... Ich denke schon... Ich nehme... das... das Steak.'', stammelte Cabon.

,,Das Steak. Medium, oder durch?'', fragte die Kellnerin den Klonsoldaten.

,,Medium.'', sagte er, seine Stimme hatte er nun wieder unter Kontrolle.

,,Mit irgendwelchen Beilagen?''

,,Äh, Kartoffeln würde ich nehmen.''

,,Alles klar, was möchten die anderen Herren haben?'', fragte sie in die Runde.

,,Ich nehme das Gleiche wie er.'', sagte Jul.

,,Und ich nehme die Suppe à la Naboo.'', sagte Darkshift.

,,Ich nehme nichts.'', sagte Lasento. Er hatte von Anfang an nicht vorgehabt etwas zu essen. Der Fisch hatte ihn ziemlich satt gemacht. Doch er hatte sich darauf gefreut, mal wieder Evra zu sehen und er wollte mehr über seine neuen Kameraden erfahren.

,,Gut, dann bemühen wir uns ihnen ihr Essen so schnell wie möglich zu bringen.'', sagte die Twi'lek und verschwand wieder.

Als sie gegangen war, fragte Cabon in die Runde: ,,Denkt ihr, jemand wie sie und jemand wie ich...''

,,Nein. Auf keinen Fall.'', sagte Darkshift prompt und fing an zu lachen.

,,Hey, du musst dich ja nicht gleich über mich lustig machen.'', sagte Cabon entrüstet.

,,Du hast recht. Entschuldige.'', Darkshift wandte sich nun an die beiden Jedi, ,,Und was ist mit euch beiden? Gibt es bei euch jemand Besonderen?''

,,Wir dürfen keine Beziehungen eingehen.'', sagte Lasento. Vor seinem inneren Auge tauchte Bant erneut auf. Vermutlich hatte er tatsächlich jemand besonderes.

,,Stimmt ja, ich vergaß. Ihr habt da ja so ein Keuchheitsding am Laufen.'', sagte Darkshift. Sein Tonfall verriet was er davon hielt.

Cabon wollte gerade zu einem neuen Satz ansetzen, als die Kellnerin bereits mit den Gerichten kam.

,,Na das ging schnell.'', merkte Jul an.

Das Thema Liebe kam nicht mehr auf, weder während sie aßen, noch nachdem sie sich auf den Rückweg machten.

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