Kapitel 5
Doktor Bitt Panith befand sich gerade in der Kommandozentrale, als sie angegriffen wurden. Durch den Ruck hätte er fast den Boden unter seinen Füßen verloren.
Als er wieder einen sicheren Stand gefunden hatte, fragte er einen der Kampfdroiden, die hier stationiert waren: ,,Was war das? Was ist hier gerade passiert?''
,,Sir, so wie es aussieht sind gerade mehrere republikanische Schiffe in die Atmosphäre des Planeten eingetreten. Sie haben auf uns geschossen.'', kam die Antwort.
,,Wie kann das sein? Wir waren doch eine geheime Einrichtung!'', sagte er ungläubig.
,,So wie es aussieht, sind wir das jetzt nicht mehr, Sir.'', sagte der Kampfdroide. Bitt wollte ihn anschreien und ihm sagen, dass er das auch selbst wusste, doch er beherrschte sich im letzten Moment noch.
,,Wir müssen ihnen unsere Truppen entgegen werfen!'', sagte Bitt.
,,Sir, zahlenmäßig sind uns die republikanischen Streitkräfte überlegen. Einen Kampf mit ihnen werden wir nicht gewinnen.'', informierte ihn der Droide.
,,Das habe ich mir bereits selbst gedacht. Es geht mir nicht darum, die Republik zu besiegen, wir müssen sie lediglich lange genug aufhalten, damit ich mit meiner Ausrüstung und den Versuchsobjekten entkommen kann.'', sagte er ruhig. Innerlich stand er kurz vor einem Schreianfall. Konnte der Droide sich nicht denken, dass sie sowieso von hier verschwinden mussten, selbst wenn sie gewinnen würden? Schließlich waren sie entdeckt worden. Wenn sie hier blieben würden, könnte die Republik sie jeder Zeit vernichten.
Der Doktor drehte sich zu der Attentäterin um. Die ganze Zeit über hatte sie nichts gesagt. ,,Es wäre wohl besser wenn sie von hier verschwinden.''
Die Attentäterin starrte ihn an und sagte: ,,Ich werde den Teil des Projekts mitnehmen, wegen dem ich ursprünglich gekommen bin. Sehen sie zu, dass auch sie von hier verschwinden.'' Sie drehte sich um und rannte aus der Kommandozentrale. Das war das letzte Mal, das Bitt sie sah.
Nachdem er kurz darüber nachgedacht hatte, was jetzt zu tun war, drehte er sich um und bedeutete zwei Kampfdroiden ihm zu folgen. Bevor er den Raum verließ, wendete er sich an fünf weitere Kampfdroiden. ,,Geht auf die Krankenstation und richtet den Jedi hin. Wir dürfen nicht riskieren, dass die Republik von ihm erfährt um was es sich bei Projekt Krossen handelt.'', befahl er ihnen.
,,Roger, Roger.'', kam die Antwort.
Doktor Bitt nickte, drehte sich um und machte sich gemeinsam mit den zwei anderen Kampfdroiden auf den Weg zu seinen Gemächern.
Lasento schaute die Droiden an. Jetzt war es vorbei. Er würde nun endgültig sterben und er konnte nichts dagegen tun.
Doch eine Sache könnte er noch tun. Er konnte seinen Tod hinauszögern. Gerade als die Kampfdroiden den Abzug ihrer Blaster betätigen wollten, schrie er: ,,Halt nicht schießen! Wisst ihr wer ich bin?''
,,Du bist ein Jedi, was solltest du sonst sein?'', antwortete der vorderste Droide.
,,Also nein. Ihr wisst nicht wer ich bin. Ich bin Lasento Maran und ich bin ein hoch angesehener Jedi-Ritter im Orden. Ich war maßgeblich an der Niederlage der Separatisten auf Geonosis beteiligt. Der Kanzler hält große Stücke auf mich. Er wäre mit Sicherheit bereit eine große Summe Credits zu bezahlen. Und wenn er sich weigert würde der Orden mit Sicherheit bereit sein zu zahlen.'', sagte er. Ein Großteil der Aussage war erstunken und erlogen. Er hatte nicht einmal an der Schlacht um Geonosis teilgenommen und der Kanzler wusste wahrscheinlich nicht einmal, dass Lasento überhaupt existierte. Doch die Ablenkung funktionierte. Die Kampfdroiden schossen nicht und er spürte, wie sich die Handfessel langsam lösten.
,,Du Idiot, wir sind nicht käuflich. Wir sind programmierte Kampfdroiden.'', antwortete der vorderste.
,,Doktor Bitt brauch mich mit Sicherheit noch, um sein Projekt zu Ende zu bringen.'', sagte er.
,,Der Befehl dich zu töten kam von dem Doktor persönlich.'', sagte der Kampfdroide. Gleichzeitig löste sich die Fessel von seiner Hand.
,,Das habe ich mir auch schon gedacht.'', erwiderte Lasento und warf die fünf Kampfdroiden mit einer kräftigen Welle Macht gegen die Wände seines Krankenzimmers. Noch bevor sich einer der Kampfdroiden wieder aufrichten konnte, entriss Lasento einem der Kampfdroiden den Blaster, mittels der Macht, und machte sie unschädlich.
Danach hielt er inne und lauschte nach Anzeichen von weiteren Gegnern, die außerhalb des Zimmers auf ihn warten könnten. Nachdem er sich vom Gegenteil überzeugt hatte, trat er hinaus in den Gang. Das erste was ihm auffiel, war, dass sich im Gang tatsächlich keine weiteren Gegner befanden. Das zweite war, dass der ganze Gang von kleinen Scheinwerfern, die überall an der Decke hingen, in ein rotes Licht getaucht wurde. Das verlieh seiner Flucht eine unheimliche Atmosphäre.
Lasento schaute sich einmal um und machte sich dann in die Richtung auf, in der er den Aufzug vermutete, mit dem er die letzten Male gereist war. Mit Sicherheit war dieser Aufzug auch mit der Krankenstation verbunden. Zuerst würde er sich sein Lichtschwert besorgen (falls es denn überhaupt in der Basis aufbewahrt wurde) und dann würde er sich auf die Suche nach Doktor Bitt machen. Der Doktor durfte auf keinen Fall entkommen. Nur leider befand sich die Attentäterin von Graf Dooku höchstwahrscheinlich bei ihm und gegen die würde er ohne sein Lichtschwert keine Chance haben.
Nachdem er einige Minuten durch die Gänge der Krankenstation gelaufen war, kam er zu dem Entschluss, dass er sich verlaufen hatte.
Gerade als er am Überlegen war, wie es nun weitergehen konnte, hörte er plötzlich Schritte. Anhand verschiedener Aspekte, erkannte er, dass es sich um mindestens zwei Personen handelte und keine von beiden ein Droide war. Doch wenn es sich bei den Personen nicht um Droiden handelte, mit wem hatte er es dann zu tun?
Er ging in die Richtung aus der die beiden Personen zu kommen schienen. Nach einigen Metern hielt er inne. Er war an einer Kreuzung angelangt. Der Gang, in dem er sich befand, kreuzte sich mit einem anderen Gang, aus dem die Schritte zu kommen schienen.
Lasento schlich auf die Kreuzung zu und blieb kurz vor der Ecke stehen. Er machte sich bereit die beiden Personen zu attackieren so bald diese um die Eckte traten.
Als es soweit war und die beiden Personen um die Ecke traten, sprang Lasento vor und rammte der Person, die näher an ihm stand, die Faust in den Bauch.
Noch während er nach vorne sprang, um die Personen anzugreifen, realisierte er mit wem er es zu tun hatte und er bereute es sofort sie angegriffen zu haben.
Mittlerweile hatte Doktor Bitt seine privaten Gemächer erreicht. Er bedeutete den zwei Kampfdroiden draußen stehen zu bleiben und betrat alleine sein Zimmer.
Es gab nicht viel in seinem Zimmer. In einer Ecke stand lediglich ein hartes Bett, auf dem er schlief. In einer anderen Ecke stand ein Schreibtisch, auf dem sich sein Computer befand, in dem er alle Dateien zu Projekt Krossen gespeichert hatte.
Er ging also auf seinen Schreibtisch zu und ließ sich auf den Stuhl sinken. Sofort machte er sich an die Arbeit. Diese stellte sich jedoch als schwerer heraus als er zunächst gedacht hatte. Er musste Dutzende von Dateien zusammentragen und durfte keine einzige vergessen. Und das auf Zeitdruck.
Doch nach einigen Minuten anstrengender Arbeit hatte er es geschafft. Die Dateien über Projekt Krossen waren zusammengetragen. In diesem Moment fühlte er die leichte Hoffnung, dass er es schaffen würde der Republik zu entkommen.
Nun ging er über zu Schritt zwei. Er fing an die Dateien auf den Schiffscomputer seines Rettungsschiffes zu übertragen. Dabei dachte er an die vergangenen Tage zurück. Das Projekt hatte so kurz vor der Vollendung gestanden. Bei diesem Gedanken machte sich eine ungeheure Wut in ihm breit. Hätte die Republik sie nicht entdeckt und angegriffen, hätte er Projekt Krossen mit Sicherheit beendet.
Gleichzeitig verspürte er jedoch auch Angst. Er wusste, dass viele der Experimente, die er an seinen sieben Versuchsobjekten vorgenommen hatte, mehr als nur grausem waren. Wenn die Republik ihn gefangen nahm, würde man ihn vor ein Gericht stellen und ihm den Prozess machen. Das Urteil, das man über ihn fällen würde, wäre mit Sicherheit um einiges milder, wenn nicht die ganze Wahrheit über Projekt Krossen ans Licht käme.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er bemerkte, dass die Dateien nun vollständig auf den Schiffscomputer übertragen worden waren.
Daraufhin stand er auf und ging auf ein Gerät in der Mitte des Raumes zu. Das Gerät sah praktisch aus wie eine Erhöhung des Bodens, mit einigen Knöpfen.
Doktor Bitt ging in die Hocke, drückte auf einen der Knöpfe und richtete sich wieder auf. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm bereit. Er fühlte sich unwohl der Person, der er gleich entgegen treten musste, von seinem Versgen zu berichten.
Das Gerät sprang an und vor Doktor Bitt tauchte das Hologramm von Graf Dooku persönlich auf. Kühl musterte dieser den Doktor.
,,Graf Dooku. Es tut mir schrecklich leid, aber ich muss ihnen von...''
Weiter kam er nicht, denn der Graf unterbrach ihn. ,,Ja, ich weiß. Meine Attentäterin hat es mir schon berichtet. Sehr bedauerlich. Ich hoffe doch sehr sie können mit den Fortschritten von Projekt Krossen entkommen.''
,,Das hoffe ich auch, Sir. Die Daten habe ich schon in mein Fluchtschiff geladen, nun muss ich mich nur noch dorthin begeben.''
,,Gut, aber seien sie vorsichtig. Ich spüre die Anwesenheit von Jedi.''
,,Das ist mit Sicherheit nur der Jedi, den die Trandoshaner gefangen und mir gebracht haben. Ich habe bereits fünf Kampfdroiden losgeschickt um ihn hinzurichten.'' Doktor Bitt fühlte den Stolz aufkommen.
Doch der wurde wieder vernichtet, als der Graf sagte:,,Sie denken doch nicht wirklich allen Ernstes, dass fünf Kampfdroiden einen Jedi töten können? Wenn dem so ist, dann haben sie noch viel über die Jedi zu lernen. Außerdem spüre ich die Anwesenheit von mehr als nur einem Jedi.'' Mit diesen Worten beendete Dooku das Gespräch und sein Hologramm verschwand.
Doktor Bitt schluckte seine Angst hinunter und trat aus seinem Zimmer. ,,Los kommt mit! Wir verschwinden jetzt von hier!'', sagte er zu den zwei Kampfdroiden und schritt davon in die Richtung, in der der Landeplatz lag, auf dem sein Fluchtschiff stand.
,,Sie können ganz schön kräftig zu schlagen, Sir.'', stöhnte der Klonsoldat, den Lasento geschlagen hatte. Er kniete auf dem Boden.
,,Ach stell dich nicht so an!'', sagte sein Kamerad.
Beide Klone hatten eine weiße Rüstung mit violetten Streifen an. Lasento konnte nicht zu ordnen, zu welcher Kampfeinheit sie gehörten, er hatte die Markierungen auf ihren Rüstungen noch nie gesehen.
,,Das tut mir schrecklich leid, Soldat. Können sie noch gehen? Oder müssen wir sie stützen?'', fragte Lasento.
,,Alles Gut, Sir. Ich glaube ich kann noch gehen.'', antwortete der Verletzte.
,,Du musst mich nicht ,,Sir'' nennen. Du dienst ja nicht einmal unter mir.'', sagte Lasento.
Dieses Mal war es der andere Klonkrieger, der antwortete: ,,Das stimmt wohl. Ist ne kleine Angewohnheit von uns. Liegt wahrscheinlich daran, dass wir uns in den letzten Wochen sehr daran gewöhnt haben unseren Jedi-General so anzusprechen.''
,,Wer führt euch überhaupt an? Wenn ich mir diese Frage erlauben darf.'', fragte Lasento.
,,Wir werden von Jedi-General Bant Erin angeführt. Wir sind hier um die Separatisten auf diesem Mond zu zerschlagen und Doktor Bitt Panith gefangen zu nehmen.'', antwortete der Klonkrieger ihm.
,,Gut. Ich bin auf der Suche nach meiner Waffe und dem Doktor. Zusammen können wir ihn vielleicht finden.''
,,Das wird nicht nötig sein, Sir. Bant Erin, ihr Padawan und ein weiterer Jedi haben sich bereits auf die Suche nach ihm begeben. Sie werden es mit Sicherheit schaffen. Unser Auftrag war es lediglich im Gefängnisblock nach Gefangenen zu schauen und sie zu befreien.''
,,Dann bin ich froh, dass ihr euren Auftrag gewissenhaft erledigt habt. Wie sieht die restliche Lage aus?''
Der Klon, der am Boden gekniet hatte, hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet und antwortete ihm: ,,Unsere Brüder führen außerhalb der Basis eine Schlacht gegen die Streitkräfte der Separatisten, Sir.''
Zuerst wollte Lasento fragen, wen er mit seinen Brüdern meinte, doch dann ging ihm ein Licht auf. Die Klone sahen sich wohl als Brüder. Dieser Zusammenhalt berührte Lasento. ,,Dann würde ich sagen, dass wir ihren Kameraden helfen werden.'', sagte er.
,,Das ist eine gute Idee. Wenn sie uns folgen würden, Sir. Wir führen sie zurück zum Aufzug.'', sagte der Klonsoldat, den er nicht geschlagen hatte.
Lasento nickte wortlos und folgte den beiden Klonen durch die Gänge des Gefängnisblocks.
,,Ich möchte nicht vorlaut oder unhöflich erscheinen, Sir, aber sie haben uns noch gar nicht ihren Namen genannt.'', sagte der Klonsoldat, den er geschlagen hatte.
,,Ich heiße Lasento Maran. Wie heißt ihr?''
,,Ich bin Mavericks und mein Kollege hier ist Scrope.'', antwortete der Klon, den er geschlagen hatte.
,,Es freut mich euch kennenzulernen, Mavericks und Scrope.'', sagte Lasento.
,,Uns freut es genauso sie kennenzulernen.''
Nach einer Weile kamen sie an ein weiteren Tür vorbei. Normalerweise wäre das nichts besonderes. Sie waren schon an Dutzenden Türen vorbeigekommen. Doch durch die Macht spürte er, dass sich hinter dieser Tür etwas besonderes befand.
,,Bleibt stehen. Ich muss diese Tür hier öffnen.'', sagte er den beiden Klonsoldaten.
,,Was ist denn so besonders an dem Raum?'', fragte Mavericks.
,,Ich weiß es nicht, aber die Macht sagt mir, dass ich es herausfinden muss.'', antwortete Lasento und schritt auf die Tür zu.
Entgegen seinen Erwartungen, öffnete sich die Tür sofort, als er vor sie trat, und gab den Blick auf einen, ebenfalls in rotes Licht getauchten, Raum frei.
Lasento trat hinein und schaute sich um. Ihm stockte der Atem, als er etwas entdeckte, das an der Wand hing.
,,Ist alles in Ordnung da drin, Lasento?'', hörte er die Stimme von Scrope.
,,Ja, es ist alles in Ordnung.'', antwortete Lasento, als er mit seinem Doppelklingen-Lichtschwert in der Hand, aus dem Raum trat. ,,Ich habe meine Waffe gefunden.''
Mit einem lauten Zischen aktivierte er seine beiden Klingen. Das helle Blau der Klingen stellte einen schönen Kontrast zu dem roten Licht, das sie umgab, dar.
,,Das ist beeindruckend, Lasento.'', stellte Mavericks fest.
,,In der Tat, das ist es.'', sagte er und fuhr die Klingen wieder ein. ,,Dann würde ich sagen, helfen wir euren Brüdern.''
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top