Kapitel 17

,,Wow, ich glaube, ich habe noch nie eine so schöne Explosion gesehen.'', gab Cabon fast schon fasziniert zu, während er auf den riesigen Feuerball blickte, der einmal das Kontrollschiff der separatistischen Kampfdroiden gewesen war.

,,Da du noch nicht besonders alt bist, hast du allerdings auch noch nicht viele Explosionen gesehen.'', erwiderte Darkshift ernst, wandte sich von seinem bestem Freund und der Explosion ab und setzte sich auf einen der grauen, in der Wand integrierten Sitze.

Cabon wandte sich nun ebenfalls von der Explosion ab, richtete seinen Zeigefinger auf Darkshift und erklärte dem Arc-Soldaten:,,Du, mein Freund, solltest dich wirklich mal ein bisschen lockern.'' Damit rief der Klon vereinzeltes Gekicher unter den anderen Männern hervor.

,,Ich glaube, ich bin erst wieder locker, wenn wir von diesem Planeten weg sind.'', gab Darkshift zu.

,,Das verstehe ich. Mimban ist auch nicht gerade mein Lieblingsplanet in der Galaxis.'', stimmte Jul Darkshift zu.

,,Euer Gemecker über Mimban sollte bloß nicht Kommandant Maran zu Ohren kommen.'', meinte einer der anderen Klone scherzhaft.

,,Falls Maran überhaupt jemals wieder mit uns zu tun haben wird.'', gab Darkshift zu bedenken. Die anderen Anwesenden nickten zustimmend, wussten jedoch nicht, was sie darauf antworten sollten. So verbrachten sie den Rest des Fluges in Schwiegen gehüllt. Jul konnte spüren, wie froh manche Klone waren, dass nun Ruhe eingekehrt war. Es war ein harter Tag für diese Männer gewesen. Um der Republik den Sieg zu sichern, hatten sie sich in Lebensgefahr begeben und sie hatten zusehen müssen, wie manche ihrer Brüder während der Mission gestorben waren. Das würden sie erst einmal verarbeiten müssen.

Jul's Blick wanderte nun zu General Surd. Slicker und Scratch hatten den Neimodianer auf einen der Sitze gesetzt und ihm einen Gurt umgelegt, damit er an Ort und Stelle sitzen bleiben würde. Der Separatist war immer noch von Cabon's Schuss betäubt und Jul fragte sich, wann Surd wieder aufwachen würde. Der junge Jedi tastete mittels der Macht nach dem Geist des Neimodianer und wollte herausfinden, was in diesem gerade vor sich ging. Zu seiner Überraschung fand Jul tatsächlich nur reine Ruhe vor. ,,Das wird sich wahrscheinlich ändern, sobald man ihn vor das Kriegsgericht stellt. Falls er nach seinem Erwachen nicht schon die Ruhe verliert.'', ging Jul der Gedanke durch den Kopf.

,,Es ist soweit, wir befinden uns im Landeanflug auf die Station.'', gab Slicker die Info aus dem Cockpit raus.

Nur wenige Momente später setzte das Shuttle auf einem Landeplatz innerhalb der Station auf und ein kleiner Ruck durchzog das Schiff.

,,So, wir sind gelandet und ihr könnt das Shuttle jetzt verlassen.", informierte sie Slicker und schien sehr erleichtert zu sein.

Als hätte Surd mitbekommen, dass sie gelandet waren, wachte der Neimodianer auf. Er schlug die Augen auf und war für die ersten Momente verwirrt, vor allem, als er versuchte sich aufzurichten und von dem Gurt davon ab gehalten wurde.

,,Na, befinden Sie sich auch wieder unter den Lebenden?", fragte Cabon den Separatisten sarkastisch.

,,Was ist passiert?", fragte der Neimodianer verwirrt.

,,Ich habe auf Sie geschossen.", erwiderte Cabon schlicht, so als wäre das das Normalste in der Galaxis. Daraufhin weiteten sich die Augen von Surd und er blickte an seinem Körper hinunter.

,,Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ihnen fehlt nichts. Zumindest nicht wegen mir.", klärte Cabon ihn schulterzuckend auf.

,,Lösen Sie den Gurt.", befahl Darkshift Surd ernst. Der Neimodianer leistete dem Befehl Folge und löste den Gurt langsam und argwöhnisch.

,,Jetzt stehen Sie auf und strecken mir die Hände hin.", trug der Arc-Soldat dem Neimodianer als Nächstes auf und der Separatist kam auch dieser Aufforderung nach. Surd streckte Darkshift die Hände hin und dieser nahm Handschellen von seinem Gürtel und legte Surd diese an.

,,Alles klar! Lasst die Laderampe runter, Jungs!", befahl Darkshift nun den beiden Piloten des Shuttles.

,,Wir haben verstanden! Laderampe wird runtergelassen!", erwiderte Scratch so professionell wie ein Pilot wohl professionell antworten konnte.

Langsam wurde die Laderampe runtergelassen und nach und nach drang Licht in das Shuttle ein.

Da Jul als einer der Letzten in das Shuttle eingestiegen war, verließ er es nun als einer der Ersten. Den Anblick, der sich ihm bot, hätte sich Jul jedoch wirklich nicht vorstellen können. Ein paar Meter vor der Laderampe standen Meister Tar'sam und Kommandant Fryce. Tar'sam hatte seine dunkelbraune Jedi-Robe angelegt und Fryce hatte seinen Helm abgenommen und unter seinen linken Arm geklemmt. Dadurch konnte Jul einen Blick auf den Bart des Kommandanten erhaschen. Dieser war mittlerweile dichter geworden und sah auch immer ungepflegter aus. Trotzdem konnte man erkennen, wie sich Fryce's Mundwinkel zu einem leichten und erleichterten Grinsen verzogen. Sogar Tar'sam lächelte die Rückkehrenden an. Etwas, das der Jedi nur sehr selten tat. Hinter Tar'sam und Kommandant Fryce standen viele Klone in geordneten Reihen und bildeten so eine Gasse hinter dem Jedi und dem Klon-Kommandanten.

Jul wusste, dass ihm die Klone folgten und so ging er auf seinen Meister und Fryce zu. Wenige Schritte vor den Beiden blieb der Padawan stehen und wartete nun erwartungsvoll auf das, was als nächstes passieren würde. Cabon und Darkshift stellten sich neben Jul auf und nahmen sofort eine stramme Haltung ein. Die anderen Mitglieder der kleinen Truppe positionierten sich hinter den Dreien, gemeinsam mit General Surd.

,,Ihr habt es geschafft!'', verlautete Fryce und dabei schwang eine deutliche Portion Erleichterung und Freude in seiner Stimme mit.

,,Ja, scheint so als hätten wir es geschafft.'', erwiderte Cabon stolz.

Nun ergriff Tar'sam das Wort. ,,Ihr habt eure Mission erfolgreich gemeistert und uns damit den Sieg gesichert. Die Republik kann nun mit dem eigentlichen Schlag gegen die Separatisten hier auf Mimban starten. Und das hat sie zu einem Teil euch zu verdanken. Ich bin sehr stolz auf euch!'', verkündete der Twi'lek ernst, mittlerweile war sein Lächeln auch verschwunden. Trotzdem bedeutete Jul dieses Kompliment sehr viel. Tar'sam war ein strenger Lehrer und ein Kompliment hörte man von ihm nur selten, was die wenigen Male aber umso besonderer machte.

Tar'sam setzte seine Rede fort: ,,Ihr habt für heute genug geleistet. Nehmt euch frei. Das habt ihr euch redlich verdient.'' Auf diese Ansage folgte tosender Applaus und Jubel. Kommandant Fryce salutierte vor ihnen und Jul und die Klone erwiderten die Geste. Dann trat Tar'sam vor und reichte der Truppe nach und nach die Hand. Der Erste, dem er die Hand reichte, war Darkshift. Nachdem sie sich die Hände geschüttelt hatten, ging Tar'sam zu Cabon und wiederholte die Geste. Nach Cabon wandte sich Tar'sam an Jul und reichte auch dem Nikto die Hand. Doch noch während er ihm die Hand reichte, beugte sich der groß gewachsene Twi'lek nach vorne und flüsterte seinem Schüler leise ins Ohr: ,,Besonders auf dich bin ich stolz, Jul. Das war dein erster großer Auftrag und du hast ihn erfolgreich abgeschlossen.''

,,Vielen Dank, Meister.'', erwiderte Jul und selbst wenn er versucht hätte den Stolz in seiner Stimme zu unterdrücken, hätte er es nicht geschafft.

Nachdem dem Händeschütteln schritten die Mitglieder des Infiltrationstrupp durch die Gasse, die sich zwischen den Reihen der Klonsoldaten gebildet hatte. Einige Klone applaudierten ihnen, als sie an ihnen vorbei schritten, andere klopften ihnen auf die Schulter. Jul inspizierte währenddessen die Gebäude, aus denen die eroberte separatistische Station bestand. Die Gebäude waren alle in einem schlichtem Grau gestaltet, relativ niedrig und in die Länge gestreckt.

,,Wo genau gehen wir jetzt eigentlich hin?'', fragte einer der Klone hinter Jul leicht verwirrt.

,,Ich würde sagen, wir suchen uns einen freien Platz in diesen... Unterkünften und dann sehen wir weiter.'', schlug Cabon entspannt vor. Niemand widersprach ihm, daher nahm Jul an, dass Cabon's Plan nun zur Tat wurde. Zusammen liefen sie durch die Station und suchten nach einer Bleibe zum Ausruhen.

Tar'sam konnte den Stolz und die Freude seines Padawans sehen und spüren, nachdem er Jul mitgeteilt hatte, wie stolz er auf ihn war. Nachdem er fertig mit Händeschütteln war, schritten die Rückehrenden zwischen den Reihen der anderen Klonsoldaten davon. Einzig General Surd blieb zurück.

An diesen wand sich nun Tar'sam. ,,Es freut mich zu sehen, dass Sie sich an den Plan gehalten haben, General.'', gab der Twi'lek ernst kund.

,,Dieser Sieg der Republik hat nichts zu bedeuten! Der Krieg ist noch lange nicht entschieden!'', zischte der Neimodianer wütend.

,,Doch, für Sie ist dieser Krieg vorbei, Surd.'', erwiderte Tar'sam todernst und tatsächlich konnte der Twi'lek erkennen, wie sich die Wut in Surd's Augen in Angst verwandelte.

Auf einen Wink von Kommandant Fryce traten zwei Klone aus den Reihen hinter ihnen hervor und liefen zu ihnen und positionierten sich hinter dem separatistischen General.

,,Jungs, seid so freundlich und bringt Surd in seine Zelle.'', trug Fryce den beiden Soldaten auf.

,,Sir, ja, Sir!'', gaben die Klone von sich, dann schritten sie mit General Surd von dannen.

Tar'sam wandte sich nun an den Klon-Kommandanten. ,,Kommandant, wenn Sie mich bitte begleiten würden. Wir haben noch einiges zu tun.'', erklärte er förmlich und streckte seinen linken Arm in Richtung der Mitte der Station aus. Dort befand sich das größte Gebäude der Station.

,,Wie Sie wünschen, General.'', antwortete Fryce ebenso förmlich und so machten sie sich gemeinsam auf den nicht allzu langen Weg zu dem Gebäude. Auf dem Weg dorthin begegneten sie immer wieder kleine Gruppen von Klonsoldaten, die entweder alleine oder in kleinen Gruppen herumliefen. Oft führten diese kleinen Gruppen auch gefangen genommene Mimbanesen zu ihren Zellen. Tar'sam wusste nicht, was man mit den vielen Gefangenen machen sollte. Sie waren nur einfache Soldaten gewesen. Jeden einzelnen von ihnen vor ein Kriegsgericht zu stellen, würde nicht funktionieren. Dafür waren sie schon zu viele. Außerdem hatten sie in dem Glauben gehandelt, dass die Republik ihr Feind war und sie hatten nur ihre Heimat verteidigen wollen. Konnte man jemanden dafür bestrafen?

Bevor der Jedi-Meister zu einer Entscheidung kam, wandte sich Fryce an ihn und riss ihn damit aus seinen Gedanken. ,,Wenn ich mir die Frage erlauben dürfte, Sir, ... Woher kam Ihr plötzlicher Sinneswandel in Bezug auf Fetcher?'', erkundigte sich Fryce vorsichtig und auch etwas unsicher.

,, Er hat mir etwas klar gemacht, Kommandant. Ich habe zu wenig an die Männer gedacht und zu sehr an den Sieg. Fetcher hat mir das klar gemacht.'', gab Tar'sam seine Gedanken wieder. Der Jedi-General konnte förmlich spüren, wie sich Unbehagen in Fryce ausbreitete. Er war sich auch ziemlich sicher warum. Fryce hatte eigentlich genauso viel gegen Tar'sam's Befehl gehabt, wie Fetcher. Nur hatte er, im Gegensatz zu Fetcher, nicht viel dafür getan, dass dieser Befehl nicht ausgeführt werden würde und dafür schämte er sich nun.

Tar'sam entschloss sich nichts zu sagen. Für Fryce wäre es wahrscheinlich seltsam darauf hingewiesen zu werden. Durch die Macht konnten Jedi Gefühle auf einer Ebene spüren, die andere Lebewesen oft nicht erreichen konnten. Und genau diese Fähigkeit verängstigte Lebewesen, die nicht machtsensitiv waren.

Nach einigen Minuten kamen die beiden vor dem größten Gebäude der Station an. Das Gebäude war ein großer Kuppelbau, der ungefähr doppelt so groß war, wie die Gebäude in der Umgebung. Das Gebäude war in dem gleichen schlichten Grau gestaltet, wie die anderen Gebäude der ehemaligen separatistischen Anlage. Vor Fryce und Tar'sam führten Treppen hinauf zu dem erhöhtem Eingang des Gebäudes. Diese Treppen stiegen sie nun hinauf. Nach wenigen Momenten hatten sie die Eingangstür des Gebäudes erreicht. Mit einem leisen Zischen ging diese auf und der Jedi und der Klon-Kommandant traten ein.

Innerhalb des Gebäudes war es ziemlich dunkel. Es gab keine Fenster, weshalb von außen kein Licht ins Innere vordringen konnte. Zudem gab es kaum Lampen oder Ähnliches, die als Lichtquellen hätten dienen können. Tar'sam kannte sich mit dem Aufbau von Kampfdroiden nicht aus, vermutete jedoch, dass sie im Dunkeln gut sehen konnten. Die Mimbanesen konnten auf jeden Fall auch gut im Dunkeln sehen. Schließlich lebten sie schon seit Generationen unter der Erde.

,,Ziemlich dunkel hier drinnen.'', kommentierte Fryce die Situation trocken. Tar'sam erwiderte nichts und so wanderten sie ohne etwas zu sagen durch die engen Gänge des Gebäudes. Immer mal wieder kamen ihnen Klonsoldaten entgegen.

Es dauerte nicht lange, da hatten sie eine weitere Tür erreicht, durch die sie hindurch traten. Sie betraten einen neuen Raum. Dieser war ebenso dunkel wie der Rest des Gebäudes wurde. Der Raum bestand aus Sitzreihen, die zur Mitte hin immer unter der vorherigen Sitzreihe angeordnet waren. In der Mitte des Raumes stand ein großer, breiter und zylinderartiger Tisch mit einer flachen Scheibe, die auf ihm fest montiert war.

Tar'sam schritt hinunter zu dem Tisch. Kommandant Fryce folgte dicht hinter ihm. Angekommen an dem Tisch drückte der Twi'lek einige Knöpfe an der Seite des Tisches und wartete ab.

Kurz nachdem er die Knöpfe betätigt hatte, erschien das Hologramm von Jedi-General Laan Tik, dem Befehlshaber der 224. Division. Der Nikto musterte Tar'sam abschätzend und fing dann an zu reden: ,,Was wollt Ihr, General?''

,,Ich möchte Euch lediglich mitteilen, dass wir unseren Teil des Plans erfüllt haben und der eigentliche Schlag der Republik nun beginnen kann.'', teilte Tar'sam seinem alten Rivalen eiskalt mit.

Plötzlich machte die Abneigung von General Tik Erschöpfung und Müdigkeit Platz, wie Tar'sam fühlen und auch in dem Blick des Jedi sehen konnte.

,,Ist alles in Ordnung bei Ihnen und Ihrer Kampfeinheit?'', fragte Tar'sam den Nikto, mehr aus reiner Höflichkeit als aus echtem Interesse.

Dessen Blick hatte sich wieder verhärtet, sobald der Twi'lek die Frage gestellt hatte. ,,Meine Männer und ich sind sehr ermüdet von den letzten Tagen. Da Ihre Kampfeinheit sich Zeit gelassen hat, bei Ihrem Auftrag, konnten wir nicht mit dem unseren beginnen und wir konnten die feindlichen Stellungen nicht angreifen. Das hat die Gegner aber nicht daran gehindert, unsere Stellungen anzugreifen. Es waren meistens kleinere Gruppen, die versucht haben unsere Kriegsmaschinerie zu zerstören. Wirklich Schaden angerichtet haben die Separatisten mit diesen kleineren Angriffen zwar nicht, aber sie haben doch sehr an meinen und den Nerven meiner Männer gezerrt.'', erwiderte Laan Tik und starrte sowohl Tar'sam als auch Kommandant Fryce vorwurfsvoll an.

Die Anschuldigung des Generals machte Tar'sam zwar nicht wütend, trotzdem war es unfair die Schuld dem Knochenbataillon in die Schuhe zu schieben. ,,Mit Verlaub, General Tik, aber die unerwartete Länge unserer Mission lag nicht an meinen Männern. Der Feind hat uns nur größere Probleme bereitet als erwartet.'', erklärte Tar'sam so förmlich wie möglich.

Laan Tik war nicht wirklich überzeugt von dieser Aussage. ,,Na ja, wie auch immer. Jetzt habt ihr es geschafft und wir können anfangen.'', sagte der Nikto achselzuckend.

,,Genau. Man sieht sich dann auf Coruscant.'', mit diesem Satz verabschiedete sich Tar'sam von seinem Rivalen und beendete das Gespräch, indem er die Übertragung abbrach.

,,Ein sehr nervtötender Zeitgenosse.'', dachte sich der Twi'lek, während er sich innerlich darauf vorbereitete dem Jedi-Rat Bericht zu erstatten.

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