Kapitel 13
Nachdem Lasento und die vier Klone wieder in der Gasse verschwunden waren, aus der sie den Platz betreten hatten, gab Lasento Panther ein Handzeichen und dieser drückte auf den Zünder der, an den Schildgenerator angebrachten, Sprengladungen. Daraufhin ertönte ein lauter Knall und sogar der matschige Boden untere ihren Füßen vibrierte kurz. Man konnte nun deutlich sehen, wie das Energieschild, das die Station bisher vor schwerem Beschuss beschützt hatte und kaum zu sehen gewesen war, verschwand.
,,Na das war eine Explosion, wie sie im Bilderbuch steht!'', stieß Panther voller Freude hervor.
,,Die Schlacht ist noch nicht gewonnen, Panther!'', entgegnete Moses so ernst wie möglich. Doch Lasento spürte, dass auch Moses sich eigentlich über die Zerstörung des Schildgenerators freute. Ebenso wie er selbst es tat.
,,Dann lasst uns das ändern.'', schrie Addestan über den Lärm der Schlacht hinweg. Die Anderen nickten und die Gruppe setzte, mit Panther und Lasento an ihrer Spitze, die Suche nach separatistischen Truppen und Geschützstellungen fort.
Es dauerte nicht lange, bis sie wieder auf Gegner stießen. Nachdem sie mehrere Minuten durch die Gänge der Station geschlichen und dabei immer wieder größeren Gruppen von Gegnern, die in Richtung der Schlacht marschiert waren, ausgewichen waren, erreichte der kleine Trupp letztendlich die Mauern, die die Station umgaben. Relativ in ihrer Nähe befand sich sogar schon eine erste Geschützstellung, die sie zerstören konnten. Zwei Kampfdroiden standen an einer quadratischen, zweiläufigen Maschine, die auf vier metallenen Beinen stand. Im Abstand von wenigen Sekunden gab das Geschütz mehrere Schüsse auf das Schlachtfeld ab.
Nachdem sie sich hinter einigen Kisten versteckt hatten, die sie vor den mechanischen Augen der Kampfdroiden und den organischen Augen der Mimbanesen verbargen, fragte Rogue in die Runde: ,,So, jetzt haben wir ein Geschütz gefunden. Die Frage ist nur, wie zerstören wir es jetzt?''
Einige Zeit sagte niemand von ihnen etwas, bis schließlich Addestan eine Idee vorschlug: ,,Ich könnte einen Thermaldetonator werfen. Der hätte genug Sprengkraft um das Geschütz zu zerstören.''
,,Und wie willst du das anstellen? Keiner von uns kann so weit werfen.'', erwiderte Moses und damit hatte er recht.
,,Nicht aus eigener Kraft.'', sagte Addestan und wandte sich nun an Lasento. ,,Aber mittels der Macht könnte es funktionieren. Wenn ich sie geworfen habe, müssen sie die Wurfreichweite mit der Macht verlängern, Kommandant Maran. So könnte es funktionieren.''
Lasento nickte. Addestan war einfallsreich und das gefiel dem Jedi. ,,Das könnte funktionieren. Ich bin bereit wenn sie es sind, Soldat.''
,,Na, dann... auf geht's, würde ich sagen.'', sagte der Klon, nachdem er noch einmal tief eingeatmet hatte, und warf den Detonator mit aller Kraft, die er aufbringen konnte durch die Luft in Richtung des Geschützes. Lasento konzentrierte sich auf den Detonator und gab ihm einen Machstoß, wodurch dieser neben der Geschützstellung zum Liegen kam.
,,Was ist das denn?'', fragte einer der zwei Kampfdroiden, die das Geschütz bedienten, bevor sowohl sie als auch das Geschütz in einem roten Feuerball verschwanden.
Panther fing an zu jubeln und klopfte Addestan auf die Schulter. ,,Das war wirklich gut, Addestan.'', sagte er lachend. Die Truppe setzte sich in Bewegung und suchte nach einem neuen Ziel, das sie zerstören konnten. Doch ab jetzt mussten sie schnell sein und immer schnell vom Ort des Geschehens verschwinden. Die separatistischen Streitkräfte würden mit Sicherheit schnell begreifen, dass sich Feinde in ihrer Station befanden und dementsprechend handeln.
Zwei weitere Geschütze mitsamt ihrer Mannschaften konnten sie zerstören, doch dann waren ihnen die Thermaldetonatoren ausgegangen. Im Nachhinein würde Lasento sich sehr darüber ärgern.
,,Ab jetzt werden wir die Geschütze irgendwie anders zerstören müssen.'', sagte Moses nachdem ihre letzter Thermaldetonator ein Geschütz zerfetzt hatte.
,,Lasst mich das machen. Ihr müsst mir nur den Rücken freihalten und ich zerstöre die restlichen Geschütze, die es in der Station noch gibt.'', sagte Lasento.
,,Gut, wir werden euch den Rücken freihalten, Kommandant.'', sagte Panther.
Als sie am nächsten Geschütz ankamen, verschwendete Lasento keine Zeit und katapultierte sich mit einem gewaltigem Machtsprung zu der Geschützstellung. Ohne Wörter zu verschwenden warf er sein Lichtschwert und dessen Klingen trennten den Droiden die Köpfe ab. Danach kehrte es in seine Hand zurück, da Lasento seine Flugbahn mit der Macht manipulierte. Als er sein Lichtschwert wieder gefangen hatte, hieb er das zweiläufige Geschütz vertikal in zwei Hälften.
Danach hielt er inne und schaute von der Mauer auf das Schlachtfeld. Die Schlacht schien sich langsam zu Gunsten der Republik zu wenden, auch wenn sie sich mittlerweile zu einem weitläufigen Grabenkampf entwickelt hatte. Doch Lasento konnte schon einige Panzergefährte sehen, die aus der Dunkelheit langsam heran marschiert kamen und das Feuer auf die Station richteten. Es würde also wohl nicht mehr allzu lange dauern, bis die Republik gewonnen hatte.
Doch plötzlich holten ihn sehr viel nähere Kampfgeräusche in die Station zurück. Die vier Klone, die ihn begleiteten hatten sich hinter verschiedenen Deckungen verstecken müssen, da plötzlich mehrere Dutzend separatistischen Kämpfer von hinten erschienen waren und die Klone nun ziemlich einheizten.
Lasento sprang wieder runter von der Mauer und sprintete zu seinen Männern. Bevor er überhaupt bei den Klonen angekommen war, hatte er schon mindestens zwei dutzend Schüsse abwehren müssen.
Er stellte sich vor die Kisten, hinter denen sich die Klone Deckung gesucht hatten, fing weiter Schüsse ab und lenkte sie in nicht wenigen Fällen auf die Angreifer zurück. Obwohl auch den Schüssen der Klone einige Feinde zum Opfer fielen, rückten diese unaufhaltsam auf die fünf republikanischen Kämpfer zu. Es schienen sogar mit jedem gefallenem Feind, ein weiterer dazu zukommen. So wurden es nicht weniger und mittlerweile waren die Feinde gefährlich nahe an die Truppe herangekommen.
Lasento kam eine Idee. Er sammelte seine verbliebende Kraft und setzte eine gewaltige Welle an Macht frei, die die Gegner viele Meter weit fliegen ließ. Einige Droiden wurden zerstört oder kampfuntauglich gemacht, die Mimbanesen verloren ihr Bewusstsein oder waren für mehrere Momente betäubt. Lasento war plötzlich zu schwach um zu stehen und so fiel er zu Boden.
,,Was ist los, Kommandant? Geht es Ihnen gut?'', fragte Moses.
,,Ja, alles gut. Ich muss mich nur kurz erholen.'', antwortete Lasento keuchend.
,,Sie werden nicht besonders viel Zeit haben, Kommandant.'', sagte Panther bitter. ,,Da kommen schon wieder neue Klappergestelle, die über den Haufen geschossen werden wollen.'' Und tatsächlich hatte der Arc-Soldat recht. Aus der entgegengesetzten Richtung, als der, aus der die erste Welle Gegner gekommen war, kamen nun weitere separatistische Soldaten. Die Klone erwiderten sofort das Blasterfeuer, das auf sie einprasselte.
,,Das halten wir nicht mehr lange durch. Wir müssen irgendwie weg von hier.'', sagte Addestan, als sich die Klone nach einem langen Schusswechsel wieder in Deckung begaben.
,,Und wohin sollen wir flüchten? Die werden uns überall in der Station finden.'', entgegnete Moses entsetzt.
,,Eine Option gibt es noch.'', sagte Lasento, immer noch keuchend.
,,Und was wäre das, Kommandant?'', fragte Moses ungläubig.
,,Ich könnte euch mit der Macht über die Mauer befördern. Auf dem Schlachtfeld habt ihr mit Sicherheit größere Überlebenschancen als hier drinnen.'', sagte Lasento. Er versuchte dabei so zuversichtlich wie möglich zu klingen.
Es schien ihm gelungen zu sein, denn die Klone nickten nacheinander und gaben ihre Zustimmung. ,,Wer möchte zuerst?'', fragte er in die Runde.
,,Ich gehe zuerst.'', sagte Moses.
,,Gut. Während ich ihn über die Mauer schweifen lasse, müsst ihr anderen es irgendwie schaffen, den Beschuss auf euch zu lenken. Habt ihr verstanden?'', wies er die anderen Klone ernst an. Es würde Moses nichts nützen, wenn er es durchlöchert über die Mauer schaffte. Die Klone nickten, als Zeichen dafür, dass sie verstanden hatten.
,,Dann auf geht's!'', sagte Lasento und alle Klone, bis auf Moses, richteten sich auf und fingen an die Gegner unter Beschuss zu nehmen und so den feindlichen Beschuss auf sich zu lenken.
Lasento jedoch konzentrierte sich vollkommen auf Moses und hob diesen langsam und vorsichtig mit der Macht in die Luft. ,,Bei der Macht!'', stieß Moses aus und lachte nervös. Es war schwer Moses überhaupt in der Luft zu halten, aber ihn dann auch noch zu bewegen, schwächte Lasento's Kräfte immens. Doch trotzdem schaffte er es Moses über den Rand der Mauer gleiten zu lassen und ihn damit in Sicherheit zu bringen.
,,Moses hat es geschafft. Wen soll ich als nächstes über die Mauer schaffen?'', fragte Lasento nachdem er wieder Kraft gesammelt hatte. Keiner der Klone antwortete zuerst. Stattdessen schossen sie weiter auf die immer näher anrückenden Feinden.
,,Geh du, Rogue! Wir kommen nach!'', schlug Addestan vor. Panther nickte zustimmend.
,,Na gut. Ich gehe, aber nur ungern.'', sagte Rogue. Die beiden anderen Klone nickten und wandten sich wieder den Feinden zu.
,,Ich bin bereit, wenn ihr es seid, Kommandant.'', sagte Rogue und schaute ihn an.
,,Gut. Los geht's.'', sagte Lasento und hob den Klon in die Luft. Dieser schien den Fakt, dass er gerade von einer unsichtbaren Kraft in die Höhe gehoben wurde, mit Gelassenheit zu nehmen. Stück für Stück arbeitete sich Rogue vorwärts. Das alles ging so langsam vonstatten, dass es eigentlich ein Wunder war, dass keiner der Feinde den Klonsoldaten als Ziel benutzte. Doch wie auch schon Moses, schaffte es auch Rogue unbeschadet über die Mauer.
,,Rogue hat es auch geschafft. Der Nächste soll sich bereit machen!'', teilte Lasento den beiden verbleibenden Klonen mit.
,,Panther, geh du als nächstes!'', sagte Addestan.
,,Nein, ich bleibe bis zu letzt!'', sagte Panther todernst.
,,Wir haben jetzt keine Zeit für Diskussionen!'', erwiderte Addestan, mindestens genauso ernst.
,,Ja, haben wir nicht! Und genau deswegen wirst du jetzt auch gehen!'', schrie Panther seinen Kameraden fast schon an.
,,Nein, ich werde nicht...'', sagte Addestan. Doch bevor er seinen Satz beenden konnte, traf ihn ein Schuss in die Brust und der Klon fiel mit einem Schmerzensschrei zu Boden.
,,Addestan!'', schrie Panther. Der Arc-Soldat setzte sich hin und ergriff die Hand seines angeschossenen Kameraden.
,,Hey, Mann, bleib wach. Hast du mich verstanden? Bleib wach, verdammt! Wir schaffen dich hier raus! Du wirst es schaffen. Du musst nur wach bleiben!'', sagte Panther beinahe schon hysterisch.
,,Geh jetzt, du verdammter Idiot!'', stieß Addestan keuchend hervor und tat seinen letzten Atemzug. Panther lockerte seinen Griff um die Hand seines gefallenen Kameraden und diese sank zu Boden. Aufgelöst starrte der Arc-Soldat zu Boden.
,,Panther! Es ist Zeit von hier zu verschwinden!'', schrie Lasento, der sich mittlerweile aufgerafft hatte und den Beschuss der Feinde abwehrte.
Der Angesprochene sagte nichts. Stattdessen richtete er sich auf und fing an wieder auf die separatistischen Truppen zu schießen. ,,Das ist alle eure Schuld, ihr Mistkerle!'', schrie er sie dabei wutentbrannt an.
,,Panther!'', schrie Lasento ein letztes Mal und versuchte damit die Aufmerksamkeit des Klons wieder auf sich zu lenken. Doch Panther reagierte immer noch nicht. Er beschoss einfach weiter die Feinde, die immer näher kamen.
,,Ach, verdammt!'', sagte Lasento mehr zu sich selbst, als zu irgendjemanden sonst und stellte sich vor Panther.
,,Gehen Sie mir aus dem Schussfeld, Kommandant Maran!'', blaffte dieser.
,,Nein.'', erwiderte Lasento. Daraufhin begann er den Klonsoldaten mit der Macht in die Luft zu heben, während er gleichzeitig immer noch den Beschuss der Feinde abwehrte.
,,Lass Sie mich verdammt nochmal runter!'', schrie dieser wütend und warf sich gegen die unsichtbare Kraft, die ihn stetig höher schweben ließ.
,,Hör auf dich zu bewegen, Soldat!'', schrie Lasento nach oben. Panther's Versuch sich zu befreien, machte alles nur noch schwerer.
Der Arc-Soldat hörte jedoch nicht auf Lasento und versuchte weiterhin sich zu befreien. Daher sah sich Lasento gezwungen, seinen unsichtbaren Griff so sehr zu verstärken, dass Panther sich gar nicht mehr bewegen konnte. Der Beschuss wurde heftiger und so beschleunigte Lasento den Klon, um diesen schneller über die Mauer zu bringen. Leider hatte er dabei seine Konzentration überschätzt und Panther knallte gegen die Mauer der Station.
,,Vergib mir Panther!'', dachte Lasento und ließ den Arc-Soldaten über die Mauer gleiten.
Endlich konnte er sich wieder voll und ganz den Feinden widmen, die die Kisten, hinter denen sie Schutz gesucht hatten, fast erreicht hatten. Mit einem leichten Machtstoß schubste er die vorderste Reihe Gegner in die Reihen, die folgten. Daraufhin entstand Chaos unter den Separatisten, als diese versuchten sich irgendwie wieder zu ordnen. Lasento kümmerte sich jedoch nicht mehr um die Gegner und machte sich gerade zum Sprung über die Mauer bereit. Doch da bemerkte er plötzlich, wie ein kleiner runder Gegenstand in seiner Nähe auf dem Boden aufkam.
Lasento wusste sofort um was es sich bei diesem Gegenstand handelte und stieß den Detonator mit der Macht von sich. Wenige Millisekunden zu spät.
Der Detonator explodierte. Und Lasento befand sich noch in dem Explosionsradius.
Er konnte nicht sagen, was genau passierte, doch es fühlte sich so an, als würde etwas mit ungeahnter Heftigkeit an seinen Beinen zerren. Betäubt und vorübergehend taub fiel er zu Boden. Er konnte nichts mehr spüren und obwohl er sich zwang aufzustehen, reagierte sein Körper nicht mehr auf seine Befehle. So blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten und in den schwarzen und nebligen Himmel über ihm zu starren.
Was er weder hören noch sehen konnte, war, dass sich die Separatisten wieder aufgerafft hatten und nun unaufhaltsam auf ihn zu kamen.
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