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Harry war gerade damit beschäftigt, Data anzusehen, als dieser plötzlich direkt in seine Augen sah. "Dürfte ich erfahren, weshalb Sie mich schon seit zwei Minuten und 43 Sekunden ununterbrochen ansehen?" Fragte er. Harry schreckte zusammen, bevor er etwas verunsichert antwortete. "Äh, ja Sir, natürlich, Sir." Eine peinliche Stille entstand. "Und das wäre?" Hakte Data höflich nach. "Äh, ja... Tut mir Leid, ich habe nur noch nie zuvor einen Androiden gesehen... Ist es... Irgendwie... Komisch? Ich meine eine Maschine zu sein?" Etwas bereute Harry seine Frage, jedoch interessierte es ihn tatsächlich. "Ich kann keine Emotionen jeglicher Art wahrnehmen, also kann ich 'komisch' auf mein Dasein als Maschine nicht klar definieren, jedoch strebe ich danach menschlicher zu erscheinen." Harry musste lächeln. Er mochte diesen Androiden irgendwie.

B'Elanna und Geordi unterhielten sich gerade intensiv über die nötige Effizienz eines Warpkerns, Paris tat so, als sei er Captain Proton im Captainsessel, natürlich nur dann wenn niemand hinschaute, aber es merkte trotzdem jeder.

Inzwischen waren zwei Wochen vergangen, und Counselor Troi musste nun nurnoch mit Captain Janeway sprechen. Ihr war etwas unwohl bei der Sache. Das letzte mal, als sie die beiden gesehen hatte, war, als sie sich in der Beobachtungslounge der Enterprise auf den neusten Stand gebracht hatten, und das war vor drei Tagen gewesen.
Deanna war zur Hälfte Betazoid, also emphatisch. Die Gefühle, die sie von dem Voyager-Kommando empfing, waren intensiv. Intensiv, aber mit aller Gewalt unterdrückt und zwanghaft verändert, was es schwer machte, die wahre Natur dieser Emotionen zu deuten. Jedenfalls, wenn sie sich nicht darauf konzentrieren konnte.

Captain Janeway hatte keine Lust. Sie musste zwar wohl oder übel mit Counselor Troi reden, aber sie hatte sich fest entschlossen nicht kooperativ zu sein. Als sie dann kurz vor ihrer Tür stehen blieb, und merkte, dass sie sich gerade benahm wie ein kleines bockiges Kind, musste sie schmunzeln. Von Psycholohen hatte sie noch nie etwas gehalten. Wie sollte man sich denn um Gottes Willen mit einem Problem an einen völlig Fremden wenden? Sie schüttelte die negativen Gedanken aus ihrem Kopf, sie würden in der nächsten Stunde auch nichts helfen.
Sie betätigte sie die 'Türklingel' und wurde sogleich herein gebeten.
Die junge Betazoidin saß auf einem Sofa, und selbst wenn man keine Gefühle lesen konnte, sah man, dass ihr irgendwie unwohl war. Trotzdem setzte sich Captain Janeway auf einen Sessel, der bei dem Sofa stand, und wartete einfach. Nach einer gefühlten Ewigkeit begann ihr Gegebüber zu sprechen. "Okay, ich merke, dass wir beide ein seltsames Gefühl haben, obwohl ich Ihnen gestehen muss, dass ich eigentlich nicht weiß wieso ich so empfinde." Janeway dachte kurz nach, dann antwortete sie. "Ja, Sie haben Recht, aber ich denke ich kann mir mein Gefühl erklären. Ich habe noch nie gerne über meine... Emotionen und Empfindungen geredet." Troi lächelte. "Sie finden wohl auch medizinische Hilfe nicht sehr notwendig, ich habe ihre Akte gelesen, und bei acht von zehn Standartuntersuchungen haben Sie gefehlt." Auch Janeway konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Es war irgendwie erfrischend mal andere Leute um sich herum zu haben, und dann noch welche, die der Sternenflotte angehörten, und gleich so mit ihr sprachen. Doch auf einmal wurde Troi etwas ernster. "Hören Sie, ich muss mit Ihnen eben darüber reden, wie es Ihnen da draußen gegangen ist. Ich weiß dass es nicht so toll ist mit einem wildfremden darüber zu sprechen, aber... Es ist nunmal meine Pflicht..." Janeway hörte schon garnicht mehr zu. Sie suchte gerade fieberhaft nach Sätzen, die sich möglichst gut anhörten, und ihr das Tiefergehende ersparten. "Also. Deswegen bitte ich Sie mir einfach ein paar Standartfragen zu beantworten, dann geht das hier vielleicht etwas schneller." Beendete Troi ihre 'Rede'. "Einverstanden." Meinte Janeway, und Troi begann gleich mit der ersten Frage. "Wer war derjenige mit dem Sie die meiste Zeit verbracht haben?" Sie überlegte nicht lange. "Mein erster Offizier, schätze ich." "Dachten Sie oft an die Zeit daheim?" "Anfangs auf jeden Fall, aber später normalisierte sich das ganze." "Wie sind Sie mit ihrer Crew klar gekommen?" "Natürlich gab es am Anfang Probleme, kein Wunder, wir bildeten ein Team mit den Marquis, aber auch das hat sich eingespielt." Deanna lächelte. "Sie haben mir jetzt den Captain vorgespielt." Erstaunt blickte Janeway sie an. "Was meinen Sie?" "Naja, ich kenne das von meinem Captain. Er war anfangs genauso. Sie haben mir jetzt das geantwortet, was ein Sternenflottencaptain antworten sollte. Aber ich wollte wissen, was Sie unter dieser Maske verspürt haben." Es folgte eine lange stille Pause, bis Janeway das Wort ergriff. "Okay. Ich sage Ihnen das, was Sie hören wollen.
Ich hatte eigentlich niemanden, mit dem ich hätte wirklich... Eine Freundschaft eingehen können. Es war niemand in meinem Rang auf der Voyager." "Und Chakotay?" Janeway überlegte. Ja, sie suchte krampfhaft nach einer vernünftigen Antwort. "Soll ich Ihnen sagen was ich denke?" Fragte Troi. "Sicher." Trotzdem war sich Janeway nicht sicher ob sie es hören wollte. "Ich denke Sie konnten ihn zu sehr leiden und deswegen haben Sie sich Sorgen gemacht, und intimeren Kontakt vermieden." Das war ein Schlag und Gesicht. Sie hatte ja Recht, aber dass sie sich so einfach durchschauen ließ... Okay, Troi war eine Betazoid, aber trotzdem hatte sie das nicht erwartet. "Soll ich Ihnen noch etwas verraten?" Janeway nickte abwesend. "Ich denke es wäre das beste, wenn Sie versuchen in nächster Zeit mehr mit ihm zu unternehmen. Ich darf ihnen das jetzt eigentlich nicht sagen, aber bei diesen Umständen mache ich eine Ausnahme. Er mag Sie auch mehr als er glaubt. Und vor allem mehr als Sie glauben." Deanna bluffte. Sie konnte die Gefühle der beiden nur ansatzweise deuten, und hoffte den Schlag ins Blaue erfolgreich zu beenden.
Janeway fühlte sich irgendwie so, als hätte sie alles verloren, und gleichzeitig doch so vieles gewonnen. "Und Mark?" Brachte sie mit zitternder Stimme heraus. "Das heißt Sie ziehen eine... 'Tiefere Freundschaft' in Betracht. Also kann Ihnen Mark garnicht so viel bedeuten." Das klang hart, war aber so, und Janeway beschloss jetzt schleunigst auf die Voyager zu beamen, und in ihr Quartier zu gehen. Das ganze Gespräch musste erst einmal setzen.

Hallo!
Ja, ein weiteres Kapitel, ich hoffe es konnte euch überzeugen! Feedback ist immer willkommen!
LG

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