42. Kapitel

Kapitel 42

"Wir gehen Campen!", grinst Jeongin, drückt dabei sein Schlafsack gegen seine Brust, während er einen riesen Rucksack auf dem Rücken hat.
"Wie kann man sich nur so darauf freuen?"
"Lass mich! Ich freue mich halt einfach!", grinst der pinkhaarige, zwinkert Hyunjin zu, welcher nur den Kopf schüttelt, sein Kissen an sich drückt.
"Hast du kein Zelt, Ji?" fragt Chan neugierig.
"Nop. Ich schlafe gerne unter dem Nachthimmel.", erklärt Jisung, grinst ihn an, während er sich nach Minho umsieht.
"Er ist noch nicht da. Eigentlich sind es gerade nur wir vier. Der Rest kommt wieder zu spät."
"Seungmin musste bis eben auch noch arbeiten. Er kommt gleich.", sagt Hyunjin, nimmt seinen Freund in Schutz.
"Weiß ich doch.. Minho holt ihn doch ab...Glaubt ihr Felix kommt auch? Ich habe ihn gestern gefragt, aber er hatte mir nicht geantwortet..", schmollt Jeongin.
"Ich habe ihn auch gefragt, da meinte er, dass er keine Ahnung hat und er auch nicht weiß ob Chan ihn sehen will. Von daher werden wir wohl sehen ob Minho ihn mit schleift.. so wie Lix es bei diesem macht.", sagt Hyunjin, zuckt mit den Schultern.
Jisung schaut zu dem ältesten, welcher an seinem Jeep lehnt, dabei auf dem Boden schaut.
"Hyung.."
Chan schaut zu Jisung, lächelt ihn sanft an.
"Wenn Minho ihn mit schleift, werde ich mit ihm reden. Wenn nicht, dann wenn wir wieder zurück sind...Ich denke es ist so langsam fällig."
"Du vermisst ihn sehr, nicht wahr?"
"Ich habe seit drei Wochen nicht mehr wirklich geschlafen, weil ich mich schlecht fühle. Ich hätte ihm gleich hinterher gehen müssen anstatt sauer zu sein..ich hätte ihm das nicht böse nehmen dürfen. Ich weiß wie es ist, wenn die Krankheit alles übernimmt und..."
"Es ist okay auch Mal sauer zu sein, damit nicht klar zu kommen. Es ist menschlich und du bist auch nur ein Mensch. Nicht mehr und nicht weniger...Irgendwann wäre es so oder so der Fall gewesen."
Chan fährt sich durch die Haare, welche seit einer Woche oder so blau sind.
Er meinte er bräuchte eine Veränderung, also hatte er sie blau gefärbt.
Was Jisung jedoch nicht weiß, dass Chan Minho gestern Abend die Haare gefärbt hatte.
Minho wollte seinen Freund damit überraschen, weshalb er Jisung heute früh nur snaps mit schwarz/weiß Filter geschickt hatte.
Er wollte seine live Reaktion sehen.
"Ich weiß, aber ich fühle mich so schlecht, Ji...Ich will ihn wieder haben. Ihn knuddeln und nie wieder los lassen. Ihn küssen und für ihn da sein. Ich bin es noch immer, aber jetzt eher im Hintergrund, ohne das er es merkt..und.."
Durch ein: "Hay Ho Bitches~. Hay Baby.", wird er unterbrochen, weshalb beide zu Changbin sehen, welcher zu ihnen gestoßen ist.
"Binnie!"
Jeongin lässt sein Schlafsack fallen, wirft den Rucksack vom Rücken um seinen Freund an zu springen.
Lachend hält dieser ihn fest.
"Baby, wir haben uns erst gestern Abend gesehen."
"Ja und? Du musstest dann gehen und hast mich alleine mit Amira und Yoon gelassen.", schmollt der pinkhaarige.
"Tut mir leid, Baby."
Jisung sieht wieder zu Chan, welcher nur traurig lächelt.
"Ich wünschte Lixie würde es auch wieder tun..Ich vermisse sein lächeln, sein strahlen.."
"Du wirst ihn bald wieder haben, Hyung. Das weiß ich. Felix wartet wahrscheinlich auch nur darauf das ihr wieder miteinander redet, zusammen kommt."
"Er ist ein Sturkopf."
"Oh, das ist er.", lacht Jisung, drückt seine Hand kurz.
"Aber ich hab's im Gefühl. Ihr werdet wieder zusammen kommen. Dafür liebt ihr euch zu sehr."
"Hoffentlich.."
"Mit welchen Autos fahren wir eigentlich?"
"Mit Chans und Minho seinem.", sagt Hyunjin auf Changbin seine Frage, setzt sich auf dem Gehsteig, hat keine Lust mehr zu stehen.
"Wann kommen die anderen?"
"Minho bringt Seungmin mit. Ob Felix kommt weiß keiner.", sagt Hyunjin wieder, schaut zu den anderen hoch.
"Wie fühlt es sich an Mal größer als ich zu sein?"
"Ich trete dir gleich in dein perfektes Gesicht.", sagt Changbin.
"Dann bringt Seungmin dich um. Wie ist es eigentlich das dein bottom Freund größer als du ist?"
"Streu halt noch Salz in die Wunde.", murrt Changbin, will Hyunjin wirklich nur zu gerne ins Gesicht schlagen.
"Sei nicht so fies, Hwang. Steht dir nicht.", sagt Seungmin. "Außerdem ist das mein Job."
"Hay Baby~."
"Wo ist Minho?", fragt Jisung, sieht Seungmin mit großen Augen an.
"Dein Freund parkt gerade. Ist gleich da. Felix ist auch dabei."
"Wirklich?", fragt Chan, weshalb Seungmin nur nickt und dann auf die Geschwister deutet, welche zu ihnen kommen.
"Oh mein Gott...oh Gott. Oh no. Fuck. Nein..du..das...oh Gott."
Sprachlos sieht Jisung seinen Freund an, streicht durch seine Haare.
"Sieht es nicht gut aus?"
"Es ist perfekt! Das steht dir so gut, MinMin. Fuck."
"Da geb ich Ji Recht. Ich würde fast vor dir auf die Knie gehen.", sagt Hyunjin, weshalb alle ihn verstörend ansehen.
"Was denn? Als ob ihr das nicht tun würdet."
"True. Ich würde es sofort tun." sagt Jeongin, bekommt ein Schlag gegen den Hinterkopf.
Jedoch nicht von Changbin sondern von Jisung.
"Er ist mein Freund. Saug an dem Schwanz deines Freundes."
"Oh oh..Ji wird eifersüchtig.", grinst Felix schwach, steckt seine Hände in seine Hosentaschen.
"Ich bin nicht eifersüchtig!"
Minho lacht leise, drückt ihn fest an sich. "Keine Sorge, Baby. Ich habe nur Augen für dich. Ganz alleine nur für dich."
"Bäh, Liebe.", kommt wie zu erwarten von Seungmin, drückt dabei Hyunjin seine Hand.
"Also gut. Wer fährt wo mit?", fragt Jeongin neugierig.
"Ich fahre bei Minho mit.", sagt Felix schnell, umklammert den Arm seines Bruders.
"Gut, dann fahren Jeongin und Hyunjin mit mir mit.", sagt Minho, weshalb Jisung mit schmollen beginnt.
"Wie bitte? Du steckst mich mit denen in ein Auto?"
"Sieht so aus. Wir sehen uns dann am Wald. Packt alles ein."
Mehr sagt Minho nicht, küsst Jisung kurz, eh er wieder zu seinem Auto läuft, Jeongin dabei mit seinen ganzen Sachen hilft.
"Na komm, Ji.", sagt Chan, öffnet seine Tür.
"Seid wann darf Minho eigentlich so einfach bestimmen? Und wieso fügen wir uns ihm?"
"Weil wir ihn nicht sauer erleben wollen.", sagt Changbin nur auf Seungmin sein gebocke, packt seinen Rucksack zu den anderen.
"Dann wollen wir Mal.", sagt Chan, grinst die anderen kurz an.
"Wieso will man Minho nicht sauer erleben?", fragt Jisung neugierig als sie los gefahren sind.
Er kann sich gar nicht vorstellen das sein Freund wütend werden kann.
In seinen Augen ist Minho wie eine knuffige Katze, welcher gerne ärgert, aber nicht wirklich wütend werden kann.
"Als er das letzte Mal wütend gewesen war, hat er jemanden Krankenhausreif geprügelt.", sagt Seungmin, welcher neben ihm sitzt.
"Huch? Wieso das? Worum ging es?"
"Es ging um Yongbok.", sagt Chan, sieht durch den Rückspiegel zu Jisung.
"Er rastet nicht oft aus, aber wenn es um Felix geht.."
"Oder Seungmin.", fügt Changbin hinzu. "Dann schaltet sein Kopf ab und er dreht durch.", ergänzt Chan seinen Satz.
Jisung nickt, schaut dann aus dem Fenster, schaut auf die vorbeiziehende Landschaft, eh sein Handy kurz aufblinkt.
Dies bekommt dann seine gesamte Aufmerksamkeit, geht auf dem Chat mit Hyunjin, welcher wohl ein Foto von Minho gemacht hatte.
Verträumt lächelnd lehnt er sich im Sitz zurück, kommt noch immer nicht auf sein rasendes Herz klar.
Kommt noch immer nicht auf diese Gefühle für Minho klar, welche von Tag zu Tag immer und immer mehr werden.
Kaum zu glauben das dieser ihn auch liebt.
"Wie widerlich Liebe doch ist.", sagt Seungmin welcher Jisung beobachtet.
"Wieso sagst du das ständig, obwohl du selbst in einer Beziehung bist? Das ist doch unlogisch.", entkommt es von Changbin.
"Ich bin in einer Beziehung, ja, aber das heißt nicht, dass ich liebe nicht eklig finden kann. Jedenfalls bei anderen finde ich es eklig. Außerdem könnte ich mir auch nicht vorstellen mit jemand anderen als mit Hyunjin in einer Beziehung zu sein."
"Du bist A-Sexuell oder?", fragt der älteste.
"Was weiß ich. Juckt mich nicht. Ich weiß das ich Hyunjin liebe und auch das er manchmal mit mir schlafen darf, aber der Rest juckt mich nicht."
"Okay.", schmunzelt Chan.
Wieder ist ruhig zwischen den vieren.

"Oh Gott endlich.", sagt Jeongin. "Länger hätte ich nicht mehr sitzen können."
"Sagst du das beim Sex auch?", fragt Seungmin, weshalb er ein Schlag gegen den Oberarm bekommt.
"Was denn? Ich Frage bloß."
"Okay, wer hat alles ein Zelt?", fragt Chan.
Kurz darauf haben alle außer Jisung die Hand oben.
"Gut. Da wir genügend Zelte haben, kann ja jeder alleine schlafen."
"Was?", fragt Felix, mit viel zu hoher Stimme.
Mit kommen ist okay, aber alleine in der Nacht draußen im Zelt zu sein?
Haben sie nie Krimis oder sonstiges gesehen?
Die Menschen werden oft im Wald abgeschlachtet!
"Du kannst bei mir schlafen, Lix.", sagt Minho, weshalb der jüngere der Brüder durch atmet.
"Wo schläfst du, Ji?", fragt Changbin.
"Unter dem Sternenhimmel. Ich mach das oft mit Jihyun im Sommer. Oh übrigens, Minho. Hast du am Wochenende etwas vor?"
"Kommt drauf an, was du als nächstes sagst."
"Gehst du mit Jihyun, Gaon und mir campen? Ich hab's den beiden vorhin versprochen und.."
"Klar.", sagt Minho, lässt seinen Freund nicht aussprechen.
"Gut, Zelte aufbauen. Dann holen zwei Brennholz, während Chan und Minho sich um das Essen kümmern.", sagt Seungmin, klatscht in die Hände.
"Jisung gehst du mit Felix Holz holen?"
"Nein, Chan und Felix.", sagt Jeongin, sieht die beiden angesprochenen streng an.
"O-Okay."
Mehr sagt Felix nicht, geht schon vor in den Wald, während Chan seine Sachen erst abstellt, Felix dann folgt.
Während die Holz sammeln, ist es unangenehm ruhig zwischen den beiden.
Felix hebt die Äste auf, legt sie in Chan seine Arme.
"Lixie..", fängt der ältere an, doch als er sieht, dass dieser kurz vor dem weinen steht, verstummt er wieder.
"Wieso bist du mitgekommen? Ich weiß das du große Panik vor der Dunkelheit hast."
"Darum.", mehr sagt der blondhaarige nicht, hebt noch ein paar kleine Stöcker auf.
"Lixie.."
"Blau steht dir ziemlich gut.", sagt der jüngere, schaut seinen Exfreund an.
"Danke.."
Schwach lächelt Chan, möchte dem jüngeren ein paar Strähnen aus dem Gesicht wischen, doch funktioniert das ganze nicht so gut.
Schließlich trägt er das Holz.
"Ich will meine Haare rosa färben.", sagt Felix nachdenklich. "Aber dadurch das Innie jetzt pink ist, möchte ich ihm nicht nach machen. Also doch vielleicht rot?"
"Egal welche Farbe..du wirst wunderschön aussehen.", haucht der ältere, weshalb Felix ihn an sieht, ohne es zu wollen rot wird.
"Es tut mir leid, Bok. Es tut mir so unendlich leid und ich.."
"Lass uns nicht darüber reden, okay? Ich möchte heute nicht darüber reden. Aber ich bin dir nicht mehr böse. Eigentlich war ich das nie so wirklich."
"Ich bin dir auch nicht mehr böse, Sunshine."
Beide schauen sich an, lächeln schwach.
"Wir sollten zurück zu den anderen. Hoffentlich steht mein Zelt schon und MinMin ist am Grill. Ich habe so Hunger."
Leise lachend folgt Chan den jüngeren zurück zu den anderen.
"Und?", fragt Jisung, als er zu dem älteren geht, ihm beim Feuer machen hilft.
"Er möchte nicht darüber reden. Nicht heute."
"Oh..okay..aber so alles okay ?"
"Ich denke schon."
Chan schaut zu Felix, welcher sich einfach auf Hyunjin sein Schoß gesetzt hat, dabei skittles in sich hinein schaufelt.
"Er hat mit mir über Haare färben gesprochen."
"Naja, ein Anfang.", schmunzelt Jisung. "Ich bin am überlegen wieder blond zu machen oder ins Orange über zu gehen."
"Orange würde Minho töten.", schmunzelt der ältere, sieht zu Jisung.
"Achja, Ji? Danke."
"Huch? Wofür bedankst du dich denn jetzt?", fragt der blauhaarige, sieht ihn verwirrt an.
"Danke das du Minho so glücklich machst. Es ist wirklich schön ihn wieder so glücklich und unbeschwert zu sehen."
"Ich tue mein bestes.", lächelt Jisung, sieht zu seinem Freund, welcher gerade Seungmin ärgert, dabei lacht.
"Du hast ihm sein lachen wieder gebracht, Ji."
Der blauhaarige lächelt, steht auf und geht zu seinem Freund, schlingt die Arme von hinten um ihn. Stützt sein Kopf auf dessen Schulter ab.
"Hay Baby."
"Hay MinMin.", murmelt Jisung, sieht auf dem Grill.
"Ich habe noch Hähnchenspieße für dich gekauft.", sagt Minho, welcher in der letzten Woche herausgefunden hatte, dass sein Freund nur diese Spieße isst, alles andere an Fleisch nicht mag.
"Du bist ein Schatz, danke."
Jisung haucht ihm ein Kuss auf dem Hals, beobachtet Minho beim Grillen.
Chan dagegen hat es endlich geschafft ein Feuer zu machen, sieht zu Hyunjin und Felix, welche miteinander reden, lachen.
Seungmin sitzt neben ihnen, liest ein Buch.

"Lasst uns Gruselgeschichten erzählen!", ruft Jeongin , weshalb Felix ihn mit großen Augen ansieht.
Er hat schon genug damit zu kämpfen nicht bei jedem kleinsten Geräusch durch zu drehen, weil nur noch der Mond und das Feuer die einzigen Lichtquellen sind.
Er hätte doch Zuhause bleiben sollen.
Eindeutig.
"Ohja!", ruft Seungmin, klatscht in die Hände.
Auch die anderen waren mehr als nur begeistert davon.
Chan sieht zu Felix, welcher die Arme um sich schlingt, so aussieht als wäre er am liebsten ganz woanders.
Er kann es verstehen.
Felix muss unglaublich leiden.
Nur sollte er sich neben ihn setzen? Ihn in den Arm nehmen?
Ist es ihm überhaupt erlaubt dies zu tun?
"Ich fange an!", ruft Seungmin, stellt die Taschenlampe an, hält sie sich vor die Nase, eh er anfängt zu sprechen:

"Es war einmal eine Frau mit drei kranken Töchtern. Die Älteste hatte nur noch eine Woche zu Leben, die Zweitälteste zwei Wochen und die Jüngste drei. Nach sechs Tagen bat die älteste Tochter die Mutter, eine rote Rose an ihr Bett zu stellen, an der sie sich vor ihrem Tod erfreuen konnte.

Die Mutter lief zum einzigen Blumenladen in der Nähe und bat um eine rote Rose. Die Verkäuferin sagte, dass sie nur noch schwarze Rosen hätten und in ihrer Verzweiflung kaufte die Mutter die schwarze Rose und stellte sie ans Bett der Tochter. Die Tochter sah die Rose und sagte "Ich wollte doch eine rote Rose. Ich spüre, diese Rose wird Unglück über mich bringen.”

Am nächsten Morgen fand die Mutter ihre Tochter tot im Bett vor. Sie sagte den anderen beiden Schwestern nichts von ihrem Tod, um ihnen ihre letzten Tage auf Erden nicht noch beschwerlicher zu machen. Als eine Woche vergangen war, verlangte auch die zweite Tochter nach einer roten Rose, doch wieder gab es nur schwarze im Blumenladen. Auch diese Tochter spürte, dass mit der Rose etwas nicht stimmte. Wie ihre Schwester fand die Mutter auch sie tot im Bett vor.

Die Mutter fürchtete sich vor der kommenden Woche und jeder Tag wurde zur Qual. Mit den schwarzen Rosen konnte etwas nicht stimmen. Als wieder sechs Tage vergangen waren, bat nun die jüngste Tochter um eine rote Rose und wieder gab es nur schwarze. Auch dieses Mädchen sagte, sie spüre nichts Gutes, wenn sie die Rose anschaue. Daraufhin blieb die Mutter diese Nacht am Bett des Mädchens sitzen und bewachte sie mit einem Küchenmesser in der Hand.

Als sie den Glockenschlag um Mitternacht hörte, sah sie, wie eine schwarze Hand aus der Rose kam und sich um den Hals ihrer Tochter legte. Erschrocken nahm die Mutter das Küchenmesser und hackte sie ab. Daraufhin zog sich der Arm zurück in die Rose, die abgehackte Hand löste sich in Rauch auf. Zu ihrer Freude lebte das Mädchen am nächsten Morgen noch.

Außer sich vor Wut und Trauer um ihre anderen beiden Töchter begab sich die Mutter zum Blumenladen, um die Verkäuferin zur Rede zu stellen. Als sie gerade in den Laden stürmte, bemerkte sie, dass die Verkäuferin einen Verband um den Arm trug und eine ihrer Hände fehlte. Es lief ihr ein eiskalter Schauder den Rücken herunter, sie rannte heraus und hat den Blumenladen nie wieder betreten."

"Das ist so unglaublich bescheuert.", lacht Jeongin, nachdem Seungmin aufgehört hatte zu erzählen.
Felix dagegen sitzt zitternd und wie steif auf seinem Platz, will einfach nur noch nach Hause.
Das wird er nicht überleben.
Nicht diese Nacht.
Chan sieht zu diesem, wechselt seinen Platz zu Felix, zieht ihn vorsichtig in seine Arme.
Ängstlich klammert Felix sich an ihm, fühlt sich schon etwas sicherer, doch überkommt ihm immer und immer mehr die Angst, kann nicht anders als sein Gesicht in Chan seine Halsbeuge zu drücken.
"Ich beschütze dich, Lix. Dir passiert nichts.", flüstert er ihm zu, während nun Jeongin eine Geschichte anfängt zu erzählen.

"Eine Mutter und ihre Tochter gingen wöchentlich zusammen in den Supermarkt. Nebenan war ein Gebrauchtwarenladen, der in seinem Schaufenster einige Puppen ausgestellt hatte. Die Tochter hatte eine besonders heruntergekommene Puppe ausgewählt, die sie unbedingt haben wollte, weil sie etwas Besonderes sei. Die Mutter fand sie genau aus dem Grund gruselig, denn die Puppe hatte ihre Hand auf der Brust und zeigte "zwei” mit ihren Fingern.

Sie beugte sich schließlich dem Willen ihrer bettelnden Tochter, zumal die Puppe auch günstiger als alle anderen verkauft wurde. Die beiden wollten geradewegs nach Hause als der Händler die Mutter fest an der Schulter packte und sagte: "Lassen Sie das Mädchen niemals mit der Puppe allein, hören Sie, niemals! Man sagt die Puppe sei verflucht. Sie wurde schon oft wieder hergebracht.” Die Mutter hielt den alten Mann für verwirrt und dachte sich nichts Weiteres dabei.

Jahre vergingen, das Mädchen wurde älter und ging zur Schule. Eines Tages kam sie früher als die Mutter nach Hause und ihr fiel plötzlich ihre alte Puppe wieder ein, mit der sie so gern gespielt hatte. Sie suchte sie überall und fand sie schließlich auf dem Dachboden. Als die Mutter nach Hause kam, rief sie ihre Tochter und sah ihre Schultasche unter der Dachbodentür liegen. Sie rief weiter und stieg die Treppen zum Dachboden hinauf.

Als sie den Kopf durch die Öffnung steckte, sah sie direkt vor sich die blutverschmierte Puppe, die sie lächelnd anstarrte und nun "drei” mit ihren Fingern zeigte. Die Mutter schrie vor Angst und wollte Hilfe holen, doch die Puppe regte sich plötzlich, richtete sich auf und gab ihr einen Stoß, sodass sie die Dachbodentreppe herunterfiel. Sie machte keinen Mucks mehr und die Puppe zeigte "vier” "

"Leben wir jetzt bei Chucky?", fragt Changbin, gähnt gelangweilt.
"Die Geschichte ist so langweilig, Innie.", kichert Jisung, sitzt auf Minho seinem Schoß, welcher über seine Seiten streicht.
"Ich will hier weg.", schnieft Felix, klammert sich mehr an Chan, welcher sanft durch seine Haare streicht.
"Es sind nur Geschichten, Baby. Alles nur erfunden. Nichts wird passieren. Niemals..Nicht solange ich lebe, wird dir nichts passieren.", flüstert Chan ihm zu.
"Habt ihr von dem Gerücht gehört, dass dieser Wald neben dem in Japan ein Selbstmordwald sein soll?", fragt Hyunjin plötzlich. "Es heißt das die Geister, der Menschen, die sich hier umgebracht haben, sich neue Seelen schnappen, diese tiefer in den Wald locken, nur damit diese sich dann auch umbringen."
Weinend hält Felix sich die Ohren zu, will das alles nicht mehr hören.
Die anderen schauen zu dem blondhaarigen.
"Lixie.."
Chan hält ihn fester an sich gedrückt, sieht die anderen an.
"Ich bringe ihn ins Zelt und kümmere mich um ihn, ja? Gebt mir Mal eine Taschenlampe."
Minho reicht ihm seine, eh Chan aufsteht, den kleinen klammeraffen hoch hebt.
"Wir zwei gehen ins Zelt, ja?"
Felix nickt nur, will einfach das alles hinter sich bringen.
Wann wird es endlich wieder hell?
Chan trägt Felix in sein Zelt, setzt ihn vorsichtig auf dem Boden ab.
"Möchtest du ein Hoodie, Baby?"
"J-Ja.", schluchzt Felix.
Kurz darauf trägt er einen Hoodie von Chan, zieht dessen Geruch ein.
Etwas was ihn ein wenig beruhigt.
Der ältere, öffnet den Schlafsack.
"Leg dich rein Baby, du bist eiskalt.", sagt der ältere, weshalb Felix es einfach macht.
Gerade als Chan diesen schließen möchte, schüttelt der jüngere den Kopf.
"K-Kannst du m-mit rein k-kommen?"
Der ältere nickt nur, nimmt sein Handy und seine Kopfhörer vor, legt sich neben dem blondhaarigen..
Erschöpft und müde schließt dieser die Augen, während Chan ihm ein Kopfhörer ins Ohr steckt, die Musik auf seinem Handy anstellt.
Etwas was Felix immer beruhigt.
Während die Musik läuft, malt er beruhigende Kreise auf dessen Rücken.
Felix kuschelt sich mehr an seine Brust, klammert sich an ihm..
"Ich beschütze dich, Baby.", flüstert der ältere, lehnt sein Kopf an dem von Felix.
"Ich liebe dich, Channie.", murmelt der jüngere im Halbschlaf, ist eindeutig zu erschöpft von diesem Tag. Aber Chan hat es geschafft das er sich wohl fühlt, dass er nun sogar fast schläft.
"Ich liebe dich auch, Bokkie.", haucht der ältere, stellt die Musik etwas lauter, während er die Taschenlampe neben Felix legt.
"Es tut mir leid. Es war so falsch was ich getan habe.", sagt er dann.
"Du meintest es nicht böse. Ich hab's nur nicht kapiert gehabt...und dann habe ich dir so sehr weh getan, Channie.."
Dann ist es ruhig zwischen ihnen.
"Sei mir bitte nicht mehr böse.."
"Bin ich nicht.", haucht Chan, zieht ihn enger an sich. "Bin ich schon so lange nicht mehr. Gott, ich vermisse dich. Ich vermisse alles von und an dir. Lass mich dich wieder küssen." 
Felix öffnet die Augen, sieht zu ihm hoch.
"Wieso wartest du auf eine Erlaubnis?"
"Das fragst du noch? Du hast Schluss gemacht."
Felix lächelt traurig, beugt sich dann etwas zu ihm hoch, küsst ihn.
Der Blauhaarige erwidert den Kuss, streicht über seinen Rücken.
Doch löst sich Felix schnell wieder von ihm, beißt sich auf die Unterlippe.
"Ich möchte dich wieder meines nennen, Lixie."
"Dann tue es. Ich bin eh nur deines.", haucht der blondhaarige, küsst Chan dann wieder.
Wartet nicht einmal auf eine Antwort ab.
Doch wissen beide, dass es stimmt.
Das sie einfach zueinander gehören.
Und das wird sich so schnell auch nicht ändern.
Zum Glück.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top