Kapitel 8...Identisch

Die halbe Nacht saßen Max und Sam an der Architekt - Zeichnung, wie das neue Restaurant aussehen könnte, wenn es mit dem bisherigen Restaurant verbunden wäre oder als ein Separates. 

"Und du glaubst, dass das Brooks und seiner Schwester gefallen wird?", fragte Max sie noch nicht ganz von dieser Idee überzeugt. Er drehte ihr die Zeichnungen zu, sodass sie die Möglichkeit hatte, sie von allen Seiten zu betrachten.

"Im Auge des Betrachters angenommen, den Beiden gefällt diese Idee und die Verbindung der beiden Restaurants, sowie die Umsiedlung des alten hierher, haben die Beiden das letzte Wort dazu zu sprechen. Ich finde, sie sollten Mitspracherecht erhalten, was die Veränderungen angehen. Schließlich verlassen sie ihr altes Zuhause und werden ganz von vorn beginnen. Brooks nicht, das hier war jahrelang sein Zuhause. Für seine Schwester sollte es anfangs schwer sein. Doch damit sie sich hier einleben kann, wäre es schön, dass sie sich von uns dabei helfen lässt.", und Sam pustete eine Strähne aus ihrem Gesicht.

Max trat hinter sie und legte seine Arme um sie. Sein Kinn ruhte auf ihrer rechten Schulter und sein Blick ruhte auf den Zeichnungen.

Sam lehnte sich mit ihrem Rücken an ihn und ihre Hände umfassten seine. "Es wäre schön, die Beiden hier zu haben. Ich vermisse Brooks Kochkünste...genau wie die von...von meiner Mutter...Ich könnte mich in die Küche stellen und kochen. Ich kenne die Rezepte, denn ich hab sie mit verfasst. Doch die Genugtuung werde ich dem neuen Koch nicht geben. Er hatte die Möglichkeit sich zu beweisen. Mit Brooks zusammen lief es gut. Doch seit er weg ist, fällt die Küche in sich zusammen. An den Wochenenden  macht es mir nichts aus in der Küche zu stehen. In der Woche habe ich anderweitig Verpflichtungen..." Sam drehte sich zu Max um, um ihn anzusehen. "Ich hoffe, ich tue das Richtige! Ich will die Beiden nicht aus ihrem New Yorker Leben heraus reißen. Doch Brooks Kochkünste und Kreationen machen unseren Menüplan aus."

"Gab es schon Beschwerden von unseren Gästen des Essens wegen?", fragte er sie und stupste ihre Nase mit seiner an. "Nein! Noch nicht!...Bin ich denn die Einzige, die damit unzufrieden ist?"

"Nein! Billy hat auch schon etwas daran herum gemäkelt. Er meinte, dass das nichts mit leckerem, gut gewürztem Essen zu tun hätte. Er zog sich den einen Früh an und sagte, er gehe jetzt, um Mister Brooks zurückzuholen. Ich solle mit dem Diner nicht auf ihn warten. Er wüsste nicht, ob er rechtzeitig zurück sei, um mir dabei Gesellschaft zu leisten."

"Wann war denn das?", lächelte Sam ihn verliebt an.

Max zog sie ganz nah an sich heran und mit einer Hand löste er ihren Dutt. "Das war in deiner Spätschichtwoche...vorige Woche, um genauer zu sein."

"So, so!...Er weiß, was gutes, exquisites Essen ausmacht. Ich glaube, wir haben einen neuen Koch in der Familie.", und sie begann Max zu küssen. Dann löste sie sich von ihm. Max hielt sie an ihrer linken Hand zurück und meinte schelmisch: "Kann ich noch etwas davon haben?", hauchte er sie an. "Es war süß...und mundig...und verlangend...und köstlich...", sprach er flüsternd und Wort für Worte mehr, das über seine Lippen kam, zog er sie wieder zu sich. "Wo waren wir gerade stehen geblieben?", flüsterte er an ihr linkes Ohr und küsste sie darauf. 

Sam kicherte, denn es kitzelte sie dort und verlangte nach mehr seiner Zärtlichkeiten. "Würdest du bitte nicht so herum zappeln, Stanford?", ermahnte er sie leise und küsste sie weiter abwärts die Halskuhle herunter. 

Sam bekam weiche Knie und ließ sich auf seine Romantik ein. Wenn sie manchmal allein zu Bett gehen musste, weil Max auf kleinen Reisen oder zu Terminen war, fehlte ihr diese romantische und zärtliche Nähe von ihm. Dann schlief Billy bei ihr in dem großen Bett auf der Seite von seines Vaters.

Max wurde für einen Augenblick fordernder und legte seine Arme unter ihre Kniekehlen und hob sie auf.

"Wo bringst du mich hin?", fragte sie ihn mit hauchender Stimme.

"Wir sind im Arbeitszimmer Schatz. Da sollte man solche Dinge nicht tun. Dieser Raum ist für jeden zugänglich...", beantwortete er ihr ihre Frage.

Oh nein! Sie wollte nicht erwischt werden, vor allem nicht von Billy. Ab nächste Woche waren noch zwei Bewohner mehr in diesem Haus und dann war allerhöchste Vorsicht geboten. Max lehnte sich an eine verborgene Tür in der Wand, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar war.

Sam war erstaunt und überrascht, so etwas in ihrem Haus überhaupt zu haben. "Ein Versteck?", wurde sie neugierig. Er ließ Sam kurz zu Boden, um den Mechanismus der Tür zu betätigen...ein ganz kleine Hebel, kaum sichtbar in der Nähe der Zimmerdecke in das Stuck eingearbeitet. Er betätigte ihn und die Tür ging auf.

Er reichte Sam seine linke Hand. Sie legte ihre Rechte in seine Handinnenfläche. Was würde sie dort drinnen erwarten? Sie hatte keine Ahnung von solch einem versteckten Raum. Sie folgte ihm dort hinein. Ein ganz kleiner Flur brachte die Beiden in ein kleines Zimmer von ungefähr zwanzig Quadratmeter. Es war grau -weiß gemalert. Ein rundes Sprossenfenster hatte den Ausblick zum Garten. Ein Schreibtisch und ein großes Bett standen darin und eine Kommode, auf der ein paar Bilderrahmen standen. Sam trat näher heran und nahm eines der Fotos in ihre Hände. Ihr liefen ein paar Tränen über ihre Wangen. Auf dem Foto war eine Frau mit einem Säugling in ihren Armen. Sam kannte das Foto. Es war dasselbe, das sie in dem Briefumschlag gefunden hatte, als sie im Krankenhaus wegen Unterkühlung lag. Max fand sie damals auf dem Friedhof bei strömendem Regen. An dem Tag erfuhr Sam, wer ihre wirkliche Mutter war und sie zur Welt gebracht hatte. 

Max holte hinter seinem Rücken eine Transportrolle hervor und gab sie ihr. "Was ist das?", fragte sie interessiert.

"Mach es auf."

Sam stellte das Foto an seinen Platz zurück und nahm Max die Rolle aus seinen Händen. Sie öffnete sie und zog ein weißes großes eingerolltes Papier heraus. Sie legte die Rolle auf dem Bett ab und rollte langsam Stück für Stück das Papier auseinander.

"Sind das...Sind das die Originalbaupläne meiner Mutter für dieses Haus hier?", und sie legte sie auf dem Fußboden aus und kniete sich dazu. "Woher hast du sie?", fragte sie ihn, ohne ihn dabei anzusehen. Sie hatte nur noch Augen für die Baupläne des Holzhauses. Sanft strich sie mit ihren Händen darüber hinweg. Max setzte sich zu ihr herab in den Schneidersitz und zeigte auf einen Raum. "Das ist der Raum, wo wir uns gerade befinden. Ich bin die Pläne wieder und wieder durchgegangen. Deine Mutter hatte eine Art Rückzugsort geschaffen, falls sie mal ihre Ruhe brauchte oder eine Auszeit von allem. Nicht für jeden zugänglich. Denn der Bau diese Hotels war wirklich ein großes Wagnis von ihr. Sie hatte bestimmt manchmal ihre Zweifel, ob das alles richtig ist, was sie da tut. Stell dir mal vor, es wäre nie so gut gelaufen wie es heute ist..."

Sam starrte auf die Pläne und war fasziniert davon. Max schob ihr ihre Architekt - Zeichnungen dazu, die er von Benjamin damals erhalten hatte und Kopien davon druckte. Sam begutachtete sie. "Sie sind identisch Sam, mit denen deiner Mutter...Dieses Holzhaus ist ein Meisterwerk. Deine Mutter hätte auch als glanzvolle Architektin durchgehen können...genau wie du. So hätte sie auch für den Rest ihres Lebens ausgesorgt.", und dabei streichelte er ihr den Rücken rauf und runter. "Dir dich!", flüsterte er ihr zu.

Sam wusste, was das hieß. Helen hätte sie selbst als ihre Tochter groß ziehen können. Und das ganze Versteckspiel hätte sie sich sparen können. All die Lehrjahre waren das Einzige, was Sam von ihrer Mutter blieb. 

 Max sah auf seine Armbanduhr. "Es ist schon fast Morgen, Sam. Wir sollten schlafen gehen."

Sam sah ihn an. "Ich...Ich würde gern heut Nacht in diesem Zimmer bleiben." Sam sah sich in dem Raum im Sitzen um. Überall hingen Bilderrahmen mit Fotos ihrer Mutter an den Wänden. "Ich habe das Gefühl, als wäre sie hier in diesem Moment."

Max nickte verständnisvoll. "Soll ich dir Gesellschaft leisten Muss Stanford?"

"Kann ich dieses...den Rückzug heute Nacht allein genießen?", fragte sie ihn an seinem Oberkörper gelehnt.

"Wie die Mutter, so die Tochter!", stellte er fest und gab ihr noch einen Gute Nacht - Kuss. "Wir sehen uns morgen früh, Sam Stanford!", und er verließ den versteckten Ort.

Sam hingegen rollte sich auf den Bauplänen am Boden zusammen und weinte sich in den Schlaf.

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