Kapitel 7 ↬ Return to Sender




Die Woche war scheiße. So richtig, richtig scheiße.

Das Schicksal hat sich gegen mich verschworen und mir nun endgültig den Klischee-Stempel aufgedrückt, denn so wie es aussieht, brauche ich für die drei Monate eine Art Zugangsperson, jemand erfahrenes, der meine Fragen beantworten würde. Sollte ich denn welche haben. Und wer kam dafür am ehesten in Frage? Der laufende Tränensack. Wer auch sonst? Natürlich. Es ist ja nicht so, als würden noch mindestens zwei andere, erfahrene Pflegekräfte auf dieser Station arbeiten.

Der einzige, dem dieser Fakt wohl ziemlich gut gefallen dürfte, ist Herr Jaschke, denn mit der Ernennung Felix' zu meiner offiziellen ‚Bezugsperson' endet auch meine praktische Arbeit und somit kann ich dem alten Stoffel nicht mehr auf die Nerven gehen. Da sich die Heimleitung – warum zum Geier auch immer – dazu entschieden hat, dass eine Fortbildung doch sicher super interessant sei, hat es sich Felix zur Aufgabe gemacht, mir ganz viel Theorie beizubringen. So zumindest die offizielle Erklärung für die Leiterin. Übersetzt bedeutet das lediglich, dass ich die ersten fünf Stunden meiner achtstündigen Mittelschicht von 8 bis 17 Uhr im Personalraum vor Büchern verbringe, die er mir freundlicher Weise zur Verfügung gestellt hat.

„So stellste zumindestens nichts an", behauptet er und alleine für diesen beknackten Grammatikfehler, möchte ich das Brötchenmesser nach ihm werfen. Statt den Morgen aber mit einem Blutbad zu beginnen, beiße ich mir auf die Zunge, während ich dabei zusehe, wie der doch verhältnismäßig kleine Felix nach einer Kaffeetasse greift.

Es ist wie ein Unfall, ich möchte nicht hinschauen aber sein weißes Hemd hebt sich und entblößt ein Stückchen seiner Haut. Jedes andere Mädchen dieses Planeten, hätte sicher sein Sixpack angesabbert, doch mir fiel etwas Anderes auf. Sicherlich, nicht die feine englische Art, doch ich beschloss ‚ganz aus Versehen' gegen diesen epischen blauen Fleck an seiner Hüfte zu stoßen.

In dieser einen Woche, die ich bereits hier war, habe ich mir unsagbar viele blaue Flecke eingesammelt, Himmel, was ich schon wegen Felix auf die Nase gefallen bin, da darf ich mir diese kleine Genugtuung doch gönnen. So zumindest rechtfertige ich es mir, denn das Hämatom sieht wirklich übel aus.

„Ich muss mal da hin", sage ich gleichgültig und remple ihn an. Eigentlich hätte es mir Spaß machen sollen, aber wie sagte unser alter Physiklehrer immer so gerne: Aktion. Reaktion.

„Du blöde Bitch!" faucht er mit schmerzverzerrtem Gesicht und hält sich die Seite. Ups, denke ich und will gerade ansetzen, mich zu entschuldigen, da macht er schon einen Satz nach vorne und schubst mich so kräftig, dass ich mit meinem Hinterkopf die offene Schranktür küsse. „Arschloch!" keife ich zurück. Sofort beginnt mein Kopf zu pochen und ich taste die schmerzende Stelle mit meinen Fingern an. Kein Blut, Gott sei Dank. Liebend gerne würde ich ihm mit meinen spärlich vorhandenen Fingernägeln die Augen auskratzen, doch da steckt Frau Kaltenbach schon ihren Kopf durch die Tür.

„Was ist denn hier los?" fragt sie in einer Mischung aus Empörung und Sorge.

„Mach dir keine Sorgen, Regina", beginnt Felix und setzt sein unverkennbares Grinsen auf. „Thea war nur wieder ein bisschen dumm, alles gut. Ich bin gleich bei dir."

„Ich heiße Theresa", zische ich leise und setze mich mit der leeren Tasse in der Hand wieder vor die Bücher.

„Und ich finde Tessa klingt nach Wendy-lesender, Brüder-fickender Pferdebitch." Er hält inne: „Oh, Moment. Da war ja was." Verächtlich grinsend, will er gerade durch die Tür verschwinden. Nur ist bei mir längst eine Sicherung durchgebrannt.

Dieser eingebildete Sack kann sich über mich, mein Pferd und auch meine Herkunft lustig machen, so viel er will. Soll er doch meine Eltern verspotten, wenn's ihn glücklich macht.

Bei meinem Bruder hört der Spaß auf.

„Du kleiner mieser Hurensohn!" brülle ich und erkenne mich selbst nicht wieder. Normalerweise streite ich sachlicher, benutze nur geringfügig solche Ausdrücke aber Felix bringt meine hässlichste Seite zum Vorschein. Knapp verfehlt die fliegende Tasse seinen Kopf und ich kann nicht anders, als selbstgefällig zu grinsen. Wäre mein alter Sportlehrer doch nur hier, er wäre schrecklich stolz auf mich.

Sein Blick wechselt von Erschrocken zu unfassbar wütend. Zu schmalen Schlitzen presst er seine Augen zusammen und zischt: „Noch ein Wort über meine Mutter und du bist tot. Verstanden?!" Auf diese billige Drohung gehe ich jedoch gar nicht erst ein. „Mensch, der kleine Proll ist ja doch der deutschen Sprache mächtig", foppe ich ihn stattdessen und grinse spöttisch, leider geht er darauf nicht ein.

„Mach die Scheiße weg, bevor sich jemand verletzt", nuschelt er stattdessen in seinen Bart, der eher dem eines präpubertäres 13-jährigen gleicht. „Arschloch", flüstere ich, befolge aber die Anweisung. Nicht, weil er es gesagt hat, sondern weil er leider recht hat. Ein sinnloser Gedankengang, aber egal.






Auch die folgenden Stunden spricht er kein Wort mehr mit mir. Während der Mittagspause redet er über meinen Kopf hinweg mit Dr. Stahl und wenn ich es am ersten Tag noch für unmöglich gehalten habe, freue ich mich, als ich Gabys verstrahltes Grinsen sehe.

„Hallö'sche Liebes", begrüßt sie mich pünktlich nach der Mittagspause und stellt ihren Korb auf einem der Stühle ab. „Du hängst ja wieder über de Büchers", spricht sie langsam. Dankbar darüber, dass sie zumindest versucht ihren Dialekt ein bisschen runter zu schrauben (was nur mit mäßigem Erfolg klappt), nicke ich. Felix anzuschwärzen, beziehungsweise ihn zu verpetzen kommt nicht in die Tüte. Die Blöße werde ich mir sicherlich nicht geben.

„Ich dachte einfach, wenn Frau Heidenkamp mich schon zu so einer Fortbildung oder so schicken will, sollte ich ein bisschen was wissen", antworte ich. Stattdessen liegt mir eher ein: „Wenn's dich wundert, frag dein hirnloses, vermutlich Anabolika-fressendes Arschloch" aber das bisschen Selbstachtung bewahre ich mir erfolgreich.

„Na jut, dann geh ick mal meene Runde und du machst da deine Aufjaben ok?"

Blitzschnell schlage ich die Bücher zu, stopfe meine Notizen in meinen Rucksack und springe auf: „Ach du, ich bin schon fertig. Das, was mir noch fehlt, kann ich auch zuhause machen." Gaby quittiert diese erbärmliche Show nur mit einem Lachen und deutet mir ihr zu folgen. Wir wissen beide ganz genau, dass sie mich auch morgen so vorfinden wird und dass ich deshalb ganz bestimmt nicht irgendwie zuhause lernen würde.

Egal, ob ich es gerne zugebe oder nicht: Zwei der Heimbewohner haben mein Herz im Sturm erobert, deshalb bin ich froh, Gaby begleiten zu dürfen.

Wenn ich auch zuerst nicht wusste, wie ich ihn zu händeln habe – strenggenommen tue ich es noch immer nicht – so freut es mich bisher jeden Tag aufs Neue, wenn mich der 78jährige Herr Cobalt interessiert ausfragt, wer ich denn sei und wo ich herkäme. Jeden Tag berichte ich von unserem Pferdehof und er antwortet wiederum jedes Mal mit derselben Geschichte über seinen Großvater, der im ersten Weltkrieg der Reiterstaffel angehörte. Dass Frau Kaltenbach definitiv die gute Seele des Hauses ist, fiel mir schon am ersten Tag auf und so macht es ihr und auch mir überhaupt nichts aus, wenn Gaby ihr beim Waschen assistiert und mir nebenbei erklärt, was ich zu beachten habe.

Solange ich die Möbel im Zimmer der alten Dame nicht verrücke, die Wassertemperatur 37 Grad Celsius nicht unterschritt und im Hintergrund André Rieu läuft, bleibt sie auch ein Sonnenschein. Seit ich an Tag 3 versehentlich ihren Stuhl verschoben habe, achte auch ich penibel darauf. Noch einmal möchte ich die Dame nicht so fuchsig erleben.






Trotzdem freue ich mich, als mich Gaby um 17 Uhr in den Feierabend verabschiedet.

Felix ist bereits gegangen und Luca wird erst zur Nachtschicht antreten, somit läuft der Schichtwechsel für mich völlig entspannt ab.

„Bis morgen", verabschiede ich mich von ihr und der rüstigen alten Dame und setze mir direkt die Kopfhörer auf. Anders würde ich U-Bahnfahrt nach Mitte nicht überleben.



Auf dem Rückweg kaufe ich mir einen Cortado, halte Rücksprache mit Sebastian und bestelle uns eine vermutlich viel zu große Auswahl an chinesischem Essen nach Hause. Wenn ich Glück habe, die Bahn sich nicht verspätet und mir sonst nichts dazwischen kommt, dürften die Nudeln, Shrimps, Krabbenchips und eine Sushi-Variation gleichzeitig mit mir eintreffen.

Dass mir die Sonne dermaßen ins Gesicht strahlt, bessert meine Laune um einiges. Auch die Tatsache, dass mein Telefondate mit Lotte heute Abend von ihr bestätigt wurde und die, dass mich Spotify ziemlich gut kennt und wahnsinnig gute Musik für mich auswählt, lässt mich lächeln.

Trotz alle dem geht mir der Streit mit Felix nicht aus dem Kopf. Mein Kopf beginnt direkt zu wummern, als ich ihn mir ins Gedächtnis rufe. Normalerweise kommt mir solche Sprache nicht über die Lippen. Damals, in der Schule, gingen mir die ganzen Zwerge, die sich mit Hurensohn oder ähnlichem begrüßten, tierisch auf die Nerven. Was mir aber keine Ruhe lässt, ist Felix' Gesichtsausdruck. Abscheu seinerseits und grundliegendes Nicht-Mögen bin ich nach dieser kurzen Zeit schon gewöhnt. Es bereitet mir eher Sorgen, wenn er Dinge tut, wie freiwillig Bücher bereitzustellen, die er sich zu Beginn seiner Ausbildung selbst gekauft hatte.

Aber dieser Ausdruck war anders. Seine sonst so hellblauen Augen wurden kalt, fast schon Stahlblau und es wundert mich ein bisschen, dass es mir nicht vorher aufgefallen war.

Schlauer werde ich durch mein hin und her überlegen aber auch nicht. Also beschließe ich, dass zu tun, was ich am besten kann: Das Vorgefallene mental abheften und mich auf andere Dinge konzentrieren. Dinge, die viel leichter sind, wie zum Beispiel meine Feierabend-Gassi-Runde mit Stefan oder das Füttern von Sebastians neuester Errungenschaft. Ich bin zwar der Meinung, dass der Fellklops kräftig genug ist und trotzdem bekommt Wölfi frisches Futter, nachdem ich meine Arbeitskleidung ausgezogen und die Waschmaschine gestopft habe. Dass der arme Hamster tatsächlich nach Johann Wolfgang von Goethe benannt ist, ist der Überzeugungskraft meines Onkels zu verdanken. Armes Vieh, denke ich mir immer noch aber wer fragt mich schon.

Statt mir aber weiter Gedanken über Wölfi oder gar die Überzeugungskünste meines Onkels zu machen, schnappe ich mir lieber den mittlerweile schon 17 Jahre alten Pudel und genieße weiter die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut.



Auf dem Rückweg muss ich Stefan aber wieder die Leine anlegen, was in dem Hundepark, den Sebastian mir empfohlen hat, nicht tun muss. Dass der Pudel so gut auf mich hört, ist sicher seinem hohen Alter zu verschulden, der alte Herr hat sicherlich keine Lust auf unnötigen Stress und bleibt somit auch völlig cool, wenn eine Katze frech miauend vor ihm herumtänzelt. Was aber nicht bedeutet, dass ich mich nicht zumindest ein bisschen geehrt fühle. „Guter Junge", lobe ich ihn trotzdem, als er wieder nach einem kurzen Pfiff neben mir steht und sich geduldig die Leine anlegen lässt.

Wieder zuhause angekommen, ist der erste Handgriff die Öffnung des Briefkastens. Wie immer finde ich einen ganzen Stapel Papierkram für Guido und Sebastian, doch heute bekomme ich auch einen beachtlichen Stapel. Feinsäuberlich zusammengebunden und wäre ich nicht kurz davor, enttäuscht in Tränen auszubrechen, würde ich Elvis vor mich hin trällern. Return to sender war immer eines der liebsten Lieder unserer Oma. Nun aber jeden einzelnen Brief an meinen Bruder ungeöffnet in den Händen zu halten, tut schrecklich weh.



Nichtsdestotrotz halte ich durch. Weder die Verspätung meiner Bestellung, noch das vehemente Kreuzverhör Sebastians, lassen mich heulen. Was letztendlich alle Dämme brechen lässt, ist Stefan. Völlig aus dem Nichts streckt er seinen Kopf durch die Tür in meine Abstellkammer, nickt mir kaum merkbar zu und trottet neben mich. Den aufgeklappten Laptop, mit dem ich Lotte gerade versuche zu erreichen, schiebt er von meinem Schoss und platziert seinen großen Schädel dort, wo zuvor noch der PC lag. Als ich mich nicht rühre, bellt er kurz auf, bis ich ihm über den Kopf streichle. Ob er weiß, dass es eine beruhigende Wirkung auf mich hat? Warum auch immer er tut, was er tut. Ich kann nicht anders, als Rotz und Wasser zu heulen. Weder cool, noch schön oder sonst irgendwas.

Ich klammere mich enttäuscht an Stefan fest, streichle ihm beinahe schon apathisch über sein weiches Fell und vergesse dabei völlig, was ich zuvor gemacht habe.

Lotte per Skype anrufen.

Ihre panische Stimme erinnert mich wieder daran. „Süße, was ist denn mit dir los?! Was hat er gemacht? Ich komm nach Berlin und reiße ihm den Arsch auf!" Genau deshalb habe ich sie so lieb. Dummerweise ist nicht Felix das Problem. Zumindest nicht nur. Zwar erzähle ich Lotte direkt von unserem Streit, nur leider lenkt es sie nicht lange genug davon ab und ich muss ihr letztendlich gestehen, dass ich seit einiger Zeit versuche mit Tommi Kontakt aufzunehmen. Ein Fakt, den ich bisher niemandem anvertraut habe.

„Ich will ihn wieder haben, Lotte", gebe ich zu und senke meinen Blick, aus Angst sonst gleich wieder anzufangen zu heulen. Leider weiß ich nämlich zu genau, dass die beiden früher schon nicht warm wurden. Für Tommi war sie immer mein lästiges Anhängsel, Lotte sah ihn immer als den doofen, Spaß verbietenden, großen Bruder. Für mich war er der Held meiner Kindheit und noch immer glaube ich daran, dass es sich bei seiner Verurteilung um ein Irrtum handeln muss. Mein Bruder ist niemand, der einen Menschen aus reiner Gier verletzt, ich bin mir sicher, seine komischen Kumpel steckten hinter dem Mist. Die Beweislage sieht nur sehr kritisch aus, das ist das Problem. Und der Glaube der kleinen Schwester reicht keiner Staatsanwaltschaft dieser Welt aus. Die Tatsache, dass mich mein Bruder ausschließt, hilft da leider auch nicht.

„Tessa, ich weiß nicht was ich sagen soll", spricht meine beste Freundin stattdessen und ich bin beinahe schon froh, dass sich in diesem Moment die Tür ihres Zimmers öffnet. Sicherlich wären nur wieder aneinandergeraten. Tommi ist mein Wunderpunkt. „Jetzt nicht, ich telefoniere", fährt Lotte jemanden an. Die Kamera hat sie zu gehalten und ich werde automatisch neugierig, verstehe jedoch nichts.

Als wäre überhaupt gar nichts gewesen, dreht sie sich wieder zu mir und lächelt mich an. „Wo waren wir?"

Selbst Stefan, der immer noch auf meinem Schoss liegt, inzwischen aber mit seinem Körper ins Bett gekrochen ist, hebt seinen Kopf und ich bin mir sicher, dass meine beste Freundin nun aus vier Augen dumm angeschaut wird. Wen will sie hier bitte verarschen? Mich nicht.

Unsere Blicken genügen.

Das war André", flötet sie süßlich und mir schwant Böses. Noch bevor sie ausgesprochen hat, erreicht mich eine WhatsApp mit Links zu sämtlichen seiner Social Media Kanälen, keiner davon ist privat und so kann ich frei von der Leber weg stalken.

André studiert BWL in Marburg, er mag Poetry Slams – was auch immer das sein mag – er ist 24 Jahre alt, blond und gefühlte drei Meter groß. Seine Augen sind blau aber nicht im Ansatz so tief blau, wie Felix'. Alles in Allem sieht er nett aus, wirkt charmant und hat den ein oder anderen witzigen Spruch auf Lager und trotzdem bleibe ich skeptisch. „Warum durfte er nicht Hallo sagen?" frage ich und hebe meine Augenbraue nur ein ganz klein wenig. Aber es reicht, dass Lotte eingeschnappt ist. „Du gönnst mir auch gar nichts", giftet sie und schon ist das Telefonat beendet. Sofort schreibe ich ihr eine Nachricht. »Hä? Was habe ich gemacht??« Eine Antwort bekomme ich nicht.

Trauriger als zuvor lege ich also mein Handy zur Seite. Stefan hebt seinen Kopf und steht auf. „Warum gehst du?" flüstere ich eher, als würde ich auf eine Antwort hoffen. Stattdessen steigt er nur über mich drüber und legt sich auf die andere Seite, den Kopf dieses Mal auf meinen Bauch. Fast schon erleichtert atme ich aus: „Ach so."

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