Kapitel 13 ↬ Ein bisschen Grün

Felix über die Straße zu folgen, war wohl die beste Entscheidung meines bisherigen Lebens.

Somit wurde ich Zeuge des für mich und meine Schadenfreude wunderbarsten Spektakels der Weltgeschichte.

Ich bekam einen Front Row Seat in seinem persönlichen Shakespeare Drama, seinem verdrehten Nicholas Sparks Roman. Einfach fantastisch. Beinahe ärgere ich mich, mein Handy bei Regina liegen gelassen zu haben, als ich vorsichtig um die Ecke luge.

Dabei bin ich mir gar nicht so sicher, was mich hier am meisten amüsiert. Felix' peinliches Betteln oder das – ja, was spricht die Schickse eigentlich? Irgendwie ist es weder Deutsch, noch Englisch aber Himmel noch mal, ich mache mir gleich in die Hose vor Lachen.

„I don't know how to put this. Wie sagt man? It's not your Schuld, it is ich. Ick bin das problem." – Tja, da bin ich mir nicht so sicher. Felix ist sicherlich auch ein nettes problem.

„What do you mean? This isn't going to be like a fucking rom-com, Gina. I love you!" Verzweifelt versucht er sie dazu zu bringen, ihm zumindest zu zu hören und es könnte mir fast Leid tun. Irgendwie bin ich aber auch beeindruckt, wie gut er die Fremdsprache beherrscht. Denn es ist tatsächlich eine fucking Romantic Comedy. Mit einem ziemlich großen Comedy-Anteil. Zumindest für meine Wenigkeit.

„Okay." Augenverdrehend fährt sich diese Gina durch die Haare und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich alleine anhand ihrer Mimik einschätzen kann, was sie vor hat. Es wird wehtun. Aber nur einem der beiden. Ihr sicherlich nicht. „You know what. Let's be honest."

„Let's be honest? Are you fucking kidding me? What do you think I've been doing this whole time?" beginnt Felix zu schreien und wenn er versucht haben sollte, seine jämmerliche Verzweiflung zu verstecken, dann kann er sich das spätestens jetzt gänzlich abschminken. Es ärgert mich ein bisschen, dass ich sein Gesicht nicht sehen kann. Doch ich kann es mir ziemlich gut vorstellen, als Gina mit der Wahrheit raus rückt. Beinahe wünsche ich mir, sie hätte es nicht getan. Felix sicher auch.

„The ganze Grund warum Ick bin mit dir – gedatet – ist 'cause of your mate. Du hast gesagt mich, er wäre producer. But he's got a girlfriend. So I thought, warum nicht ich gehen aus mit dir. But you know what? It's really not worth it."

Stille.

Einfach nur Stille.

Die Stimmung ist zum Zerreißen angespannt und ich weiß, dass jetzt mein Zeitpunkt gekommen ist, sich leise zu verpissen. Dummerweise ist diese Info noch nicht in meinen Füßen angekommen und ich kann nichts weiter tun, als wie angewurzelt da zu stehen und zu warten, was passiert.

Nur passiert nichts. Felix starrt sie einfach nur an, zumindest glaube ich, dass er es tut, denn es rührt sich niemand.

Erst nach einer gefühlten Ewigkeit wirft sich diese Gina erneut ihre Haare hinter die Schulter, bevor sie in ihren Wagen steigt, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Erst kurz bevor sie den Motor startet, rührt er sich.

Wütend tritt er gegen den Reifen ihrer Nuttenschüssel. „Fuck you!" schreit er und beginnt wie wild gegen die Betonwand neben ihm zu schlagen. Ihr ist es völlig Schnuppe, sie lässt pseudo-cool ihre Reifen quietschen und verschwindet einfach.

„Fuck, fuck, fuck!" brüllt Felix weiter und tritt, wie von der Tarantel gestochen auf das Gebäude ein, als könnte es irgendwas dafür, was seine Ex-Freundin für eine Hure ist.

Beinahe tut er mir Leid.

Zumindest solange, bis mir eine Kleinigkeit einfällt. Er hat doch noch die andere Trulla. Dummerweise habe ich es aber nicht gedacht. Nur fällt mir das erst auf, als es zu spät ist.

Erschrocken fährt er herum und sieht mich an, als wäre ich ein Seelen aussaugender Zombie. Schnaubend, wie eine trächtige Wildsau stürmt er auf mich zu, ich bleibe wie angewurzelt stehen und sehe ihm ängstlich in seine stählernen Augen. Die Vene an seinem Hals sticht deutlich hervor, sie pocht bedrohlich. Blutunterlaufen starren mich seine Augen mit einer derartigen Verachtung nieder, dass es mir eiskalt den Rücken runterläuft. Es toppt jegliche Geringschätzigkeit, die er mir bisher entgegengebracht hat. Mit einer ungeheuren Wucht prallt seine Faust direkt neben meinem Kopf ab. Mir ist schlagartig schlecht.

„Halt dich verdammt nochmal aus meinem Scheiß raus, ist das klar?!" zischt er mir zu und dabei interessiert es ihn nicht im Geringsten, dass er mich anspuckt.

Meine Beine gleichen Pudding. Ich habe Angst. Angst, dass seine Faust beim nächsten Mal nicht verfehlt, was er gerne demolieren würde. Doch er tut nichts weiter, als mich nieder zu starren. Eine endlose Ewigkeit starrt er mich einfach nur an und ich spüre seinen schweren Atem auf meiner Stirn. Gänsehaut breitet sich über meinem gesamten Körper aus. Schwer schlucke ich, versuche irgendetwas zu erwidern, doch meine Kehle verlässt kein Laut.

Später in der Nacht bekomme ich kein Auge zu. Immer wieder sehe ich seinen verachtenden Blick vor meinem inneren Auge und mir dreht sich regelrecht der Magen um, wenn ich daran denke, dass ich dort morgen wieder aufschlagen muss. Für den Rest des Tages, ignorierte er mich, ich hielt Abstand und Regina nahm es mir nicht übel, dass wir uns eher langsam hinter dem Rest der Gruppe her schlichen. „Ach, ich bin ja eh nicht ganz so fit grade", winkte sie lediglich ab und ich war ihr nie dankbarer, dass sie nicht einmal nach einem Grund fragte, wieso ich mich so verhielt.
Vermutlich ist es genau das, was sie zu meinem Liebling macht.

Zuhause bekam ich keinen Bissen mehr runter, während es Ausfluges blieb ich still. Dennoch war das Glück zumindest hier auf meiner Seite, denn weder mein Onkel, noch sein Mann waren hier. Sturmfreie Bude. Von Stefan abgesehen vielleicht aber auch der große Flauscheball ließ mich in Ruhe. Dummerweise würde sich aber erst am nächsten Tag herausstellen, dass es bloß die (nicht nur sprichwörtliche) Ruhe vor dem Sturm war.

Gerade, als ich glaube endlich einschlafen zu können, wird es für den Bruchteil einer Sekunde Taghell in meinem Zimmer. Immer blitzt es, bis es endlich anfängt zu donnern. Im Gegensatz zu mir, die endlich auf Abkühlung hofft und betet, dass es in eine, angenehmen Rhythmus gewittert, läuft Stefan Amok. Winselnd kratzt der gegen die Tür, bis ich mich endlich auf quäle und ihn zu mir lasse. „Nicht so deins, huh?" flüstere ich, als wäre es nicht das offensichtlichste der Welt. Und als wäre mein Bett durch die tagsüber durchs Fenster knallende Sonne nicht schon warm genug, quetscht sich der gefühlt fünf Meter lange Koloss zu mir auf die Matratze und legt seinen schweren Kopf auf meine Brust.

Im Gegensatz zu mir scheint es ihn zu beruhigend und mit einem Fingerschnips ist er völlig ausgeknipst.

Wann ich letztendlich einschlafe, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Aber ich fühle mich wie durchgekaut und wieder ausgespuckt, als mein Wecker schließlich klingelt. Am liebsten würde ich das Scheißteil quer durchs Zimmer schmeißen, nur würde es rein gar nichts an der Tatsache ändern, dass ich meinen Arsch aus dem Bett bewegen muss.

Noch immer ist niemand, außer Stefan und mir zuhause und ich weiß wirklich nicht, ob ich mir nicht langsam Sorgen machen sollte.

Auf unserer morgendlichen Gassi-Runde stoppe ich bei einer kleinen Bäckerei. Vielleicht könnte man sich mit ein paar frischen Brötchen ja wegen der kleinen Verlauf-Aktion entschuldigen? Sicherheitshalbe kaufe ich auch noch zwei Stückchen Käsekuchen. Mit Süßkram hat man es in meiner Familie immer leicht und ich hoffe, dass sich das auch bei Guido nicht geändert hat. Was sich leider definitiv nicht geändert hat, ist meine Willensschwäche. Ich muss nur an einem Zigarettenautomaten vorbei gehen und werde schwach. Der bloße Gedanke daran, Felix in nur einer guten Stunde gegenüber treten zu müssen, reicht völlig aus, um mich dazu zu bringen, mir eine weitere Packung zu kaufen. Einfach, weil ich die erste, die ich mir hier gekauft habe, verloren habe.

Sich Mut anzurauchen funktioniert mit handelsüblicher Tabakware nur so semi-gut, also drücke ich den Glimmstängel mit zittrigen Fingern am Bürgersteig aus, entsorge sie nicht grade umweltfreundlich im nahegelegenen Gulli und beschließe mich einfach auf in den Kampf zu machen.

Eigentlich habe ich insgeheim schon damit gerechnet, dass er mich weitestgehend ignorieren wird, somit wundere ich mich über mich selbst, dass es mich fast schon überrascht. Ich werde keines Blickes gewürdigt und versuche deshalb auch, nicht zu lange auf die tiefen, dunklen Schatten unter seinen Augen zu starren. Es nimmt ihn also wirklich mit, dass ihn die billige Prostituierte abgeschossen hat? Krass.

„Theresa, kommst du mal bitte mit?" Beinahe erschrocken zucke ich zusammen, als ich die tiefe Stimme von Dr. Stahl hinter mir wahrnehme. Ein bisschen verwirrt und ein großes Stück besorgt folge ich dem Weißkittel. Ob der Regina-Vorfall doch noch ein Nachspiel hat? Wer weiß schon, was Felix so erzählt, wenn ich nicht in Hörweite bin. Es ist schließlich schon nicht schön, wenn ich es höre.

Zu meiner Überraschung lotst mich der junge Mann aber aus dem Heim heraus und einmal über die Straße, wo seine Frau ihn bereits mit einem breiten Grinsen erwartet.

„Hallo, ihr zwei.", begrüßt sie uns locker, haucht dem Doktor einen leichten Kuss auf die Wange, bevor sie sich mir zuwendet. „Überraschung, die Renovierungen sind endlich abgeschlossen. Das bedeutet, wie abgesprochen, kannst du heute endlich einziehen."

„Wie was?" frage ich verwirrt und blicke zwischen den Ehepartnern hin und her.

„Ich habe mich doch mit deinem Onkel in Verbindung gesetzt, wegen deines Zimmers?" erläutert sie fragend, als würde sie mir lediglich auf die Sprünge helfen wollen. Was ist jetzt wohl besser? So zu tun, als hätte ich es lediglich versaubeutelt oder gestehen, dass ich davon zum ersten Mal hörte. Warum auch immer, entscheide ich mich für die Variante, die meine Familie ein wenig besser dastehen lässt.

„Ach natürlich, Mensch, das habe ich schon gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt." Peinlich beginne ich zu kichern und warte darauf, dass auch die Heimleitung darauf anspringt. Weniger erfolgreich aber gut. Meine Wut konnte ich später immer noch an demjenigen auslassen, der es offensichtlich verbockt hat.

Peinlich berührt folge ich der Frau also in ein kleines Zimmer, in welchem ich wohl die nächsten zweieinhalb Monate verbringen werde. Es ist nichts überwältigendes und die Gruppendusche auf dem Gang finde ich absolut nicht gut, wenn ich aber daran denke, was mir damit für Gemecker erspart bleibt, dann lässt es sich definitiv aushalten.

„Eines mit Kochnische konnten wir dir leider nicht anbieten, die unteren Etagen sind noch nicht fertig aber du hast einen kleinen Kühlschrank", beginnt sie mich herum zu führen, doch mich fasziniert viel mehr, was sich hinter dem großen Gebäude, in welchem wir stehen abspielt.

„Da ist ja ein kleiner Park", nuschle ich mehr zu mir selbst und realisiere erst gar nicht, dass Frau Heidenkamp neben mir steht. „Ja, es ist zwar leider ein Privatgrundstück aber ich denke, die Aussicht freut dich." Und wie sie das tut!

Statt mich weiter von ihr unterrichten zu lassen, was mein Zimmer alles für coole Features hat, starre ich weiter aus dem Fenster. Völlig zusammenhanglos denke ich laut: „Ist mein Heimweh so offensichtlich?"

Kurz lacht die junge Frau auf, bevor sie mir über den Oberarm streichelt und sagt: „Ziemlich, ja. Du hast dir bisher keine große Mühe gegeben, das zu verheimlichen." Nach einer kurzen Pause sieht sie mich eindringlich an: „Aber bitte, laufe nicht noch einmal weg. Dein Vater hat uns ganz schön die Hölle heiß gemacht."

Na das nenne ich doch mal eine Bombe. Normalerweise überlässt er sowas doch eher meiner Mutter und macht mir später die Hölle heiß. Jetzt wundert es mich doch, dass gerade er hier gewütet haben soll und gleichzeitig, bin ich überrascht, solange nichts mehr von meinen Eltern gehört zu haben.

Statt mir darüber aber weiter Gedanken zu machen, bittet Frau Heidenkamp mich nun, ihr wieder zurück ins Büro zu folgen.

In nur wenigen Minuten unterzeichne ich eine Empfangsbestätigung für meinen Zimmerschlüssel und werde gebeten, mich bei Gaby zu melden. Heute solle ich lediglich bis zu meiner sonstigen Mittagspause arbeiten, dann bekäme ich den Nachmittag und morgen früh frei, um mich einzurichten. Ein bisschen rasen meine Gedanken nun doch. Habe ich überhaupt meinen Kram beisammen?

Vorerst versuche ich aber auch diese Gedanken zu verdrängen, werde auf dem Weg in den Personalraum wieder von Al begrüßt und unterhalte mich kurz mit dem alten Herrn über seinen bisherigen Tag.

„Kannste mir nich ein paar Kirschen besorgen, Kindchen? Die haltn mich hier tatsächlich für so dumm, dass ich mich am Stiehl verschlucke." Ich bin mir sicher, er meint die Kerne und ich glaube auch, dass ich wirklich Ärger bekommen könnte, wenn das in die Hose geht. Trotzdem verspreche ich, nach meinem nächsten Einkauf, ein paar Kirschen ins Heim zu schmuggeln. „Hach, du bist toll, Tanja."

„Gern geschehen", lache ich und verabschiede mich von ihm. Schließlich habe ich mich bereits daran gewöhnt, dass er meinen Namen immer wieder durch einander werfen wird.

Aber auch Gaby scheint an diesem Tag nicht so recht auf der Höhe zu sein. Immer wieder hetzt sie von einer Ecke, in die nächste, fängt zwölf verschiedene Aufgaben an, um sich mittags zu ärgern, nichts geschafft zu haben.

Auch, wenn man mir sagte, ich bekäme den Nachmittag frei, kehre ich fünf Minuten nach Beginn meiner Mittagspause ins Heim zurück. Zwei Packungen chinesische Nudeln und eine Hand voll Glückskekse in der Hand klopfe ich an die Tür des Personalraumes an.

„Ach Theresa, du bist ein Engel." Mehr sagt die junge Frau nicht, sondern macht sich direkt über ihre Portion her. Dummerweise hat sie mir die gebratene Ente unter der Nase weggeschnappt und ich muss mich mit seltsam marinierten Tofu zufrieden geben. Dabei wollte ich nur darauf vorbereitet sein, falls ich verpeilt habe, dass sie kein Fleisch isst.

Eigentlich habe ich ja bezwecken wollen, dass sie sich ihren offensichtlichen Kummer von der Seele redet, doch wie es aussieht, sind wir noch lange nicht an diesem Punkt angekommen. Auch ich ziehe Lotte vor, um ihr zu erzählen, was für irrationale Ängste mir durch den Kopf gehen, wenn ich daran denke die nächste Zeit völlig alleine zu wohnen. Inklusive alleine waschen, einkaufen und mich selbst versorgen.

Auf dem Weg zu meinem Onkel starre ich immer wieder auf mein Handy und warte sehnsüchtig darauf, dass sich meine beste Freundin meldet. Als es endlich so weit ist, nehme ich ein bisschen zu enthusiastisch ab, lasse sie gar nicht richtig zu Wort kommen und erzähle ihr von meinem miserablen Wochenende.

„Ich dachte wirklich, er poliert mir die Fresse", schließe ich meine Ausführungen ab und lasse mich erst einmal ins Bett fallen. Ob Guido mittlerweile zuhause ist, weiß ich gar nicht, denn wie immer ist es Stefan, der mich zuerst begrüßt und mir schwanzwedelnd hinterher läuft.

»Naja, also verdient hättest du es. Das war schon echt dumm, du weißt doch, was das für einer ist.«

Wo sie recht hat, hat sie recht, aber das muss sie mir ja nicht direkt unter die Nase reiben.

Auch sonst halten sich ihre Tipps eher in Grenzen, denn wem erzähle ich das alles? Schließlich wohnt auch sie seit fast drei Wochen alleine – wenn man ihre unfähigen Mitbewohner außer Acht lässt – und muss sich selbst irgendwie über die Runden bringen. Trotzdem rät sie mir, zumindest eine Camping-Kochplatte zu bestellen und den Rat befolge ich gerne. Inwieweit ich mich sonst im Zimmer ausbreiten kann, habe ich irgendwie überhört.

Genau, wie die Tür, die anscheinend ins Schloss fiel, denn Sebastian steht mit einem Mal in meinem Ersatzzimmer und sieht mir verwirrt dabei zu, wie ich mit dicken Kopfhörern auf den Ohren meine Tasche packe. Zumindest schließe ich anhand seines Applaus, dass er meinem Koffer-pack-Tanz schon ein Weilchen zugesehen hat.

Mit roten Wangen nehme ich die schwarzen Kopfhörer ab und stoppe Rihannas ‚Please don't stop the music'. Über diese Ironie würde ich gerne schmunzeln, doch mein Bauchgefühl sagt mir, dass der Mann meines Onkels nicht ohne Grund noch an Ort und Stelle steht.

„Guido hat also mit dir geredet?" fragt er, sobald ich ihm verdeutlicht habe, vollständig Aufnahmefähig zu sein.

„Worüber denn?" antworte ich und ärgere mich, dass ich es doch nicht schaffe, meine Wut, mein Beleidigt sein an die richtige Person zu richten.

Statt aber auf mein Gezicke einzugehen, bittet er mich einfach in die Küche und reicht mir eine dampfende Tasse Kaffee. Shit, er weiß genau, welche Register er ziehen muss. „Er wollte dir nicht auf die Füße treten und du solltest auch nicht glauben, dass wir dich loswerden wollen. Sicher, dein Chaos geht mir gewaltig auf die Nerven aber wir meinten es nicht böse, Tessa, das weißt du oder?"

„Ja", gebe ich nur widerwillig zu. Eigentlich möchte ich weiter beleidigt sein, doch dass Sebastian direkt anbietet, meinen gröbsten Kram in Richtung Heim zu fahren, besänftigt mich. Schließlich habe ich mich schon mit meinen Kartons und Koffern durch die U-Bahn stolpern sehen. Wetten hätten abgeschlossen werden können, wie viel von meinem Kram tatsächlich in Kreuzberg ankommt.

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