Chapter 21

'Theres nobody like you.'

...

Emma

So lag er dort. Ermordet lag Thomas auf dem Boden und gab kein Geräusch mehr von sich. Ich schluckte und als ich auch meine Hände sah, merkte ich erst, wie sehr ich zitterte. Luke stand noch vor Thomas und seine Waffe war immer noch auf ihn ausgerichtet. Er zitterte genauso wie ich.

Erst jetzt wurde mir klar, wer Luke wirklich war. Bis jetzt kannte ich nur ein paar Seiten von ihm. Aber diese Seite, sie war dunkel und schwarz. Er war schon fast besessen, von der Rache und den Ermordungen. Was war nur passiert, dass er so etwas tat? Ich brauchte die Erklärung und zwar möglichst schnell sonst würde ich auch durchdrehen.

Das was ich hier gerade mitbekommen hatte, war absurd. Luke spielte mit einem Menschen, als wäre es ein Tier oder ein Monster. Ich werde ihm jedoch nichts vorwerfen, denn er hatte seine Gründe. Ich wusste er hatte sie.

Ich sah wieder zu ihm und er hatte sich immer noch nicht vom Fleck gerührt. Seiner Haltung nach zu urteilen sah es eher so aus, als würde er gleich umkippen.

"Luke?", fragte ich vorsichtig und ging ein Schritt auf ihn zu.

"Bleib von mir weg, fass mich nicht an", zischte er und ich zuckte sofort zusammen. Was er alles mit mir anstellen konnte, fasste ich immer noch nicht. Nie erschrak ich mich oder zuckte zusammen. Er schaffte das mit ein paar Worten, aber das war nicht alles. Es tat auch noch unglaublich im Herzen weh.

Ich ging den Schritt wieder zurück und spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Wie ich es bereits gesagt hatte. Ich werde mich noch so oft in ihm täuschen, immer wieder würde ich zurück gestoßen werden. Immer wieder würden wir von vorne anfangen. Aber das war es mir Wert.

Als hätte sich ein Schalter in meinem Kopf umgelegt, ging ich wieder den Schritt auf ihn zu und fasste ihn mit Absicht an. Das hätte ich gleich tun sollen. Denn so war es bei mir auch.

Es gab manchmal Momente im Leben in denen man die Menschen verletzte die man liebte, weil man selbst nicht mehr damit klar kam. Man stößt sie weg und will ihnen eigentlich gar nichts antun, aber man war mit allem überfordert.

So war das bei Luke gerade. Er sah mich an, als würde er mich gleich verprügeln, aber ich lies mich nicht beeinflussen.

"Ich hab gesagt fass mich nicht an", zischte er schon wieder sauer, aber ich blieb stark. Mit meiner Hand fuhr ich seinen Arm entlang, aber er schlug sie weg. Etwas erschrak ich, weshalb mir nur noch mehr Tränen in die Augen stiegen.

Es waren Tränen des Mitleids, Tränen der Schmerzen und Tränen der Vergangenheit. Ich sah ihm in seine Augen und biss mir auf meine Unterlippe, um nicht aufschluchzen zu müssen.

"Okay", sprach ich leise und drehte mich weg. Kurz schniefte ich und wischte mir schnell mit der Hand die Tränen weg.

"Komm her", hörte ich auf einmal von ihm. Sofort erwärmte sich mein Herz wieder, aber ich war ganz sicher nicht seine Sklavin, die nur zum Zweck diente und nur dann kam, wenn sie musste.

Er brachte mich regelrecht mit seinen Stimmungsschwankungen um. Aber ich würde ihm das Verzeihen, da er schwere, sehr harte Zeiten durchmachte.

"Komm her hab ich gesagt", wiederholte er sich selbst. Ich stand immer noch mit dem Rücken zu ihm, aber wollte eigentlich gehen.

"Jetzt komm schon her", schluchzte er auf einmal auch. Da waren wir wieder an dem Punkt angelangt, wo ich mal wieder etwas in mir spürte. Ich spürte ein Stechen in meiner Brust, da ich es nicht abkonnte, wenn er weinte.

Die letzten Jahre, lebte ich, aber mein Körper war tot. In mir lebte nichts mehr und ich lies auch nichts nah an mich heran. Luke jedoch, musste nur neben mir stehen und schon brachte er mich um meinen Verstand.

"Bitte", weinte er noch einmal und ich konnte nicht mehr widerstehen. Ich drehte mich zu ihm um und er hatte seine Arme nach mir ausgestreckt.

Ich lies mich in sie fallen und presste meinen Kopf auf seine Brust, während seine starken Arme mich umschlangen.

"So ist gut", flüsterte er noch und vergrub dann seinen Kopf in meinen Haaren. Die nächsten Minuten flossen einfach so an uns vorbei, aber niemand machte auch nur eine Anstalt, gehen zu wollen.

"Hey, lass uns gehen, hier ist nicht der richtige Ort", sagte ich dann, da wir immer noch Thomas neben uns liegen hatten.

Er nickte einfach nur und zog mich dann mit raus. Seinen Revolver aber nahm er dennoch mit. Er zog mich einfach weiter und weiter, bis wir irgendwann an seiner Wohnung angelangt waren.

Er sperrte auf, während ich meine Finger über den Holzrahmen gleiten lies, so wie beim ersten mal. Die Schnitte, welche er dort hineingeritzt hatte, sah man immer noch. Erst jetzt bemerkte ich, dass er aufgeräumt hatte. Automatisch musste ich Schmunzeln.

"Was ist?", fragte er, aber ich schüttelte immer noch meinen Kopf. Das gabs doch nicht. Erst vor kurzem hatte ich bei mir auch aufgeräumt, da ich den Drang hatte, das kaputte Zeug weg zu werfen.

"Ich habe auch erst vor nicht all zu langer Zeit aufgeräumt", sagte ich und er lachte auch. Also bei mir war definitiv er der Grund. Er lies mich Dinge tun, auf die ich sonst niemals gekommen wäre.

"Liegt wohl an dir", lächelte er und zog sich seine Schuhe aus. Unglaublich, wie ich sogar dasselbe wie er dachte.

Komischerweise legte er sich auf sein Bett und klopfte neben sich, als Zeichen, dass ich zu ihm kommen sollte. Ich legte mich also neben ihn und er platzierte seinen rechten Arm unter meinen Kopf. Etwas drehte er sich zu mir, aber ich konnte schon kaum mehr atmen. Er roch so gut und wie er mich dann auch noch ansah. Sofort bekam ich Gänsehaut und wollte ihn einfach nur küssen.

"Es begann wie gesagt alles, als meine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen.", sprach er, ohne das ich ihn auch nur annähernd in irgendeiner Weise gebeten hatte, mir alles zu erzählen. Würde er das jetzt tun? Mir alles erzählen?

"Hey, du musst das nicht, ich will nicht das wir wieder im Krankenhaus landen", sagte ich obwohl ich nichts anderes wollte, als das er mir alles erzählte.

"Schon gut", erwiderte er und ich konnte einfach nicht widerstehen. Ich sah ihm in seine Augen und fuhr mit meiner Hand in seine Haare. Er war so schön, ich musste ihn küssen.

Er näherte sich mir auch und als unsere Lippen aufeinander trafen, war es immernoch wie beim ersten Nal. Nur hatte ich das Gefühl, dass das Kribbeln in meinem Bauch noch stärker geworden war. Alles fühlte sich während unseres Kusses perfekt an. Er zog mich näher an sich heran und gab mir noch einen Kuss auf den Haaransatz.

"Das bedeutet mir wirklich viel", sagte ich und er nickte einfach nur.

"Jetzt geht's schon viel besser", schmunzelte er und ich küsste ihn noch einmal kurz. Er atmete tief durch und schaute mich noch einmal an, bevor er dann einen düsteren Blick aufsetzte und anfing zu erzählen.

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So ihr süßen! Das war dann mal wieder das nächste Kapitel :) Wie fandet ihr es?

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