Kapitel 26

Mit dem Schläger auf der Schulter lief ich durch den kleinen Raum dessen Wände mit zahlreichen skurrielen Kostümen verhangen waren, doch von Alistair war keine spur.
"Wo bist du?" flüsterte ich und sah in den Spiegel seines beleuchteten Schminktischchens. Es war eigenartig das ein ehmaliger aggressiver säufer hier saß, sich schmickte und sich komische Kostüme anzog.
"Was soll denn dieser Lärm? Man hört euch sogar auf der Bühne" hörte ich seine aufgebrachte Stimme hinter mir. Ich drehte mich wieder zur Tür um wo Alistair mit Fassungslosen Blick zwischen seinen Tänzern stand und mich anstarrte als hätte er einen Geist gesehen. Langsam und mit bedrohlichem Blick lief ich auf ihn zu.
"Nah? Kennst du mich noch?"
"Das... das ist unmöglich. Wie hast du mich gefunden? Wie bist du da raus gekommen?" fragte er perplex und lief immer einen Schritt zurück wenn ich ihm einen Schritt näher kam.
"Ich hätte dich schon viel früher gefunden wenn mein Vater mir nicht eingeredet hätte das du mein erstes Opfer warst. Ich hätte dich gefunden, denn ehrenlose Ratten zu finden und umzulegen ist mein Job. Schon vergessen? Denn dafür hast du mich ja trainiert oder nicht?" meine Stimme war so kalt das selbst ich Gänsehaut davon bekam. Alistair stolperte über ein Schminktäschchen das auf dem Boden lag und fiel rücklings auf den Boden.
"Haley... jetzt warte doch... es war nicht so wie du denkst" fing er an, aber ich wollte es nicht hören.
"Nein Alistair! Schluss mit den lügen! Ich habe die Nase voll auf Befehle zu hören oder den Wünschen meines Vaters zu entsprechen!" schrie ich ihn an.
"Du... du bist nicht auf seinen Wunsch hier?"
"Nein! Das erste mal mache ich etwas aus freien Stücken und ich gehe erst wieder wenn ich Antworten und das hässliche Ding an deinem Hals habe!" er griff nach der Brosche an seinem Hals.
"Was willst du damit?"
"Ich stelle hier die Fragen" unterbrach ich ihn und zeigte mit dem Schläger auf sein Gesicht.
"Du willst antworten, das verstehe ich. Aber der Typ von damals... das bin ich nicht mehr ok. Was ich dir angetan habe war nicht in Ordnung und es tut mir leid" stammelter er voller Angst los, aber ich glaubte ihm nicht und schlug mit dem Schläger auf den Schminktisch ein der neben uns stand, er brach in der Mitte außeinander. Die Dasteller schrien auf und vertummten sofort wieder als ich sie wütend ansah.
"Es tut dir leid!? Sieh mich an Arschloch! Du hast mich zu einem Monster gemacht! Na los sieh dir an was deine Taten für folgen hatten!" schrie ich und zerschlug als nächstes einen Spiegel. Alistair schützte sein Gesicht mit seinen Armen vor den herunterfallenden Scherben. Ich nutzte seine unachtsamkeit und packte ihn am Kragen, damit er mir direkt in die Augen sehen musste.
"Gefällt dir was su siehst?" fragte ich so bedrohlich wie es mir möglich war und ich sah das erste mal Angst in seinen Augen.
"Was hat er nur mit dir gemacht?" hauchte er eine fassungslose Frage.
"Er!? Ich bin nur deinetwegen so geworden!" schrie ich ihn wieder an, dann riss ich ihm die Brosche vom Hals und stieß ihn zurück zu Boden.
"Ach ja!? Denkst du!?" wurde er nun lauter und er raffte sich wieder auf.
"Wer hat dir denn gesagt das ich dein erstes Opfer war obwohl ich gar nicht Tod war? Wer hat mich gefeuert damit du genau das glauben konntest? Wer hat mir den Befehl gegeben dich so zu Trainieren das du die Kontrolle verlierst? Das war alles er. Sein Plan war es von Anfang an dich in eine Gefühllose Killermaschine zu verwandeln" zweifel krochen in mir hoch.
"Du lügst"
"Tue ich das? Dein Vater hat mir diese Brosche gegeben nachdem er mich gefeuert hat. Er wusste also das wenn du eines Tages nach diesem Bunker suchen würdest, dich niemals nach mir suchen würdest, weil du denkst das ich Tod bin" verteidigte er sich während er sich den Staub von der Kleidung klopfte und dann mit dem Finger auf mich zeigte. Ich sah ihn wieder finster an.
"Und doch habe ich dich gefunden" mit dem Schläger auf der Schulter ging ich wieder auf ihn zu, irgendwas blockierte meinen Kopf, als wolle die Vernunft zu mir durchdringen aber sie schaffte es nicht.
"Begreif es doch endlich Haley! Er ist der böse. Nicht du, nicht ich. Sondern er!" versuchte er weiter mich zum nachdenken zu bringen, aber er schaffte es nicht zu mir durchzudringen.
"Sei still" sagte ich nur und erhob den Schläger um mit ihm auf ihn einzuschlagen. Angsterfüllt erhob er seine Hände um sich vor den kommenden Schlag zu schützen, doch bevor ich den Schläger auf ihn zurasen lassen konnte, befreiten sich die Tänzer hinter mir aus ihrer starre und hielten den Schläger fest. Während ich mich aus den griffen der Tänzer befreite, nutzte Alistair seine Chance und floh durch die Tür nach draußen.

Ich schaffte es mich aus den griffen der Tänzer zu befreien und rannte ihm hinterher. Er hatte schon einen guten Vorsprung, ich konnte aber noch sehen wie er um die Ecke rannte. Trotz der High Heels rannte ich ihm nach und schaffte es ihn einzuholen. Ich folgte ihm durch eine Tür die in ein Treppenhaus führte. Alistair lief die Treppe nach unten in den Keller und die einzige logische Erklärung warum er gerade dorthin flüchtete war ein Schild das ich vor dem Theater gesehen hatte welches den Weg zu einer Tiefgarage wieß. Ich musste ihn aufhalten. Mit festem griff umfasste ich das Treppengeländer und sprang darüber. Ich kam vor ihm auf der letzten Treppenstufe mit den Füßen auf und sah ihn mit emotionsloser Miene an. Er stürzte rücklings auf die oberen Stufen und ich sah die Panik in seinen Augen. Langsam und bedrohlich ging ich die Stufen zu ihm nach oben während er sich versuchte von mir weg zu robben.
"Haley... bitte tu das nicht... das bist nicht du.... wenn du mich jetzt umbringst... wirst du den Bunker nie finden" versuchte er sich herauszureden. Schief grinsend holte ich die Brosche aus der dezenten Handtasche die mir Aiden noch dazu gekauft hatte und öffnete sie vor seinen Augen.
"Glaubst du wirklich, ich weiß nicht was das für eine Brosche ist?" mit zwei Fingern hob ich den vergilbten Zettel hoch auf dem der Code draufstand der uns näher an den Bunker brachte. In seinem Blick sah ich das ihm die Möglichkeiten ausgingen.
"Na schön! Wenn du mich unbedingt umbringen willst, dann mach es doch! Aber es wird nichts ändern! Es wird nur schlimmer werden, je mehr du tötest um so mehr wirst du ein Monster werden Haley White!" schrie er verzweifelt und ich sah die Tränen die sich in seinen Augen bildeten. Ich ging noch eine Stufe höher. Ich löste die Sicherheitsnadel der Brosche und umschloss die Brosche mit meiner fFust, so das sie Nadel zwischen meinen Fingern hervortrat. Nur ein gezielter Schlag und das alle währe endlich vorbei. Ich stand genau vor ihm und hob die Faust um das alles endlich zu beenden.
"Haley Stop!" ich hielt inne. Es war nicht Alistair der meinen Namen rief. Langsam drehte ich meinen Kopf zu der Stimme und ich sah Aiden. Fassungslos sah er mich an und ich glaubte auch Angst in seinem Blick gesehen zu haben. Meine Hand begann zu zittern, als würde seine bloße Anwehsenheit mich an meinem Handeln hindern wollen.
"Verschwinde Aiden. Das hier hat nichts mit dir zu tun" murmelte ich und wollte einfach nur das er ging, ich wollte nicht das er mein wahres ich sah.
"Ich bleibe hier und verhindere das du einen Fehler machst" konterte er ernst.
"Geh einfach!"
"Haley, hör mir zu ok? Wenn du das machst, bist du nicht besser als er. Ich weiß nicht was er dir angetan hat und das muss ich auch nicht wissen. Aber lass dich nicht auf sein Nevau herab. Bitte" während er sprach merkte ich nicht das er näher auf mich zu kam und seine Hand nach mir ausstrecke. Das was er sagte löste etwas in mir aus, die kälte in meinem Herzen wich langsam dem zweifel und der Vernunft die schon die ganze Zeit versucht haben sich an die Oberfläche zu kämpfen. Nun bildeten sich in meinen Augen die Tränen und ich starrte Alistair an und langsam erkannte ich das er nicht mehr der selbe von damals war. Kein Arschloch und kein Säufer lag da vor mir. Nur ein Mann der versuchte seine Vergangenheit zu vergessen.
"Sei nicht so wie dein Vater es möchte, sei du selbst" kam es von Alistair mit ruhiger Stimme und ich schaffte es langsam die Brosche zu senken. Aiden kam schneller auf mich zu und nahm mir die Brosche ab. Mit geballten Fäusten stand ich da und konnte die Tränen nicht mehr zurück halten, ich ließ sie unkontrolliert über mein Gesicht laufen, egal ob mein Vater es mir verboten hatte.
"Mein ganzes Leben... ist eine Lüge... oder? Jeder von dem ich dachte das sie mir schaden... wurden von meinem Vater dazu gezwungen oder? Ist es nicht so!?" schluchzte ich mit geschlossenen Augen. Ich wollte die traurigen Gesichter der anderen nicht sehen, aber ich hörte wie Alistair aufstand und auf mich zuging.
"Es tut mir leid kleines" sagte er und er nahm mich in den Arm. Zuerst wehrte ich mich, wollte diesen Körperkontakt wieder abbrechen, doch je mehr ich mich wehrte, umso stärker wurde die umarmung und es half. Ich beruhigte mich und ließ zu das sich meine Muskeln lockerten.
"Es tut mir so leid" wiederholte er mit einem zittern in der Stimme, als würde auch jeden Moment anfangen zu weinen.
Ich wusste nicht wie lange er mich umarmte, aber irgendwann hörte ich die traurige Stimme von Aiden.
"Wie sollten jetzt gehen" ich löste mich von Alistair und sah in Aidens betrübtes Gesicht, ich nickte nur und spürte die großen Hände von Alistair auf meinen Schultern.
"Haley. Das ganze ist schwer für dich, aber..." er kramte etwas aus seiner Tasche, dann hielt er mir zwei unterschiedliche Karten hin.
"... du kannst mich jederzeit anrufen, wenn du Hilfe benötigst. Ich bin nicht mehr dein Feind und ich verspreche dir hoch und heilig das ich mit deinem Vater keinen Kontakt mehr pflege" zögerlich griff ich nach den Karten. Auf einer davon stand seine Telefonnummer.
"Die andere ist für ein Hotel zwei Straßen weiter. Ich kann mir vorstellen das dein Vater euch jagt und da eine vernünftige Unterkunft zu finden ist schwer. Sagt einfach das ich euch schicke und sie werden euch alle wünsche erfüllen. Auf meine kosten versteht sich... das ist das mindeste. Ich hoffe ihr findet wonach ihr sucht" erklärte er, wieder nickte ich nur und ging auf Aiden zu, der sich gleich umdrehte um mit mir nach draußen zu gehen.
"Hey" rief Alistair Aiden nach, er drehte sich zu ihm um.
"Pass gut auf sie auf"
"Das werde ich, keine sorge" bestätigte Aiden und wir verließen das Theater mit dem nächsten Code und einem neuen Verbündeten...

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