Kapitel 11
"Hallo?" fragte Emma.
"Emma jetzt hör mir genau zu klar!"
"Haley? Wieso was ist los?"
"Du musst in das Archiv meines Vaters und alle Akten meiner Attentate rausholen" erklärte ich. Kurz blieb es still am Telefon bis Emma empört antwortete.
"Ist dir eigentlich klar was du verlangst?" Sie bemühte sich zu flüstern, dennoch war es als würde sie mich anschreien.
"Ich weiß es ist viel verlangt aber es ist wichtig und es geht um Leben und Tod schließlich wäre ich schon fast drauf gegangen also bitte!?" flehte ich fast und sah zu Aiden rüber der mich verwundert und besorgt ansah.
"Na schön wenn ich eins besser kann als an Autos zu Arbeiten dann ist es in Räume einzubrechen die für mich tabu sind"
"Ich wusste ich kann auf dich zählen" lobte ich sie und sie lachte.
"Du bist mir was schuldig! Wie erreiche ich dich?" fragte sie mich noch.
"Ruf mich auf dieser Nummer zurück die Leitung ist sicher"
"Ok ich ruf dich an wenn ich im Archiv bin" danach legte sie auf und ich steckte mein Handy weg, lief an Aiden vorbei auf die Mädchentoilette.
Mit meinen Händen stützte ich mich am Waschbecken ab um durchzuatmen, dann sah ich schnaufend in den Spiegel der an den Seiten Milchig und zerkratz war. Das war einfach zu viel, diese ganzen eindrücke, Gefühle und diese Blicke.
Hatten die Menschen nichts besseres zu tun als andere Menschen blöd von der Seite anzustarren? Keiner von uns konnte was für seine Situation weder ich, Aiden, Adam oder Emma wir alle wurden in Sachen reingezogen die wir nicht wollten und ich habe nicht darum gebeten Menschen zu Töten oder keinen normalen Führerschein machen zu können und das ich jetzt plötzlich so genau über die ganze Sache nachdachte vereinfachte meine Situation kein bisschen. Ich wollte weg, zurück zu dem Ort das ich bisher immer mein zu Hause nannte und an den ich langsam zu zweifeln begann, da das was für mich der normale Alltag war, für andere eine völlig andere Welt war und sie alle konnten einfach nicht verstehen das ihre Welt mir genauso fremd und unheimlich war wie meine Welt es für sie war.
Meine Augen fingen an zu brennen und ich hatte das Bedürfnis mir die Augen auszureißen, denn noch eine Reaktion verstehen zu wollen die mein Körper wieder gegen meinen Willen tat war eindeutig zu viel. Ich klatschte mir eine Ladung Wasser ins Gesicht als es heftig an der Tür klopfte.
"Haley? Ist alles in Ordnung bei ihnen?" rief Aiden mir zu und sofort rief ich.
"Ja!" zurück und merkte wie meine Stimme zitterte.
Was zum Teufel ist bloß los mit mir! Ich nahm mir ein Papierhandtuch aus dem Behälter das neben dem Wachbecken an der Wand hing, trocknete kurz mein Gesicht ab und ging zu Aiden raus nachdem ich das Tuch in den Müll geschmissen hatte.
Ich sah Aidens besorgte Mine die mich traf wie ein schlag ins Gesicht.
"Schauen sie mich nicht so Mitleidend an" fuhr ich ihn kalt an und er wandte seinen Blick ab.
"Wir sollten nach Hause gehen. Es war ziemlich viel heute. Meinen sie nicht?"
"Wenn wir dauernd Pausen machen kommen wir nie zum Täter und ich muss noch länger in diesem Stinkendem Loch verbringen in dem sie arbeiten!" maulte ich und stürmte nach draußen. Aiden folgte mir.
"Was ist den bloß los mit Ihnen? Sie sind ja noch komischer drauf als ohne hin schon" Ich blieb stehen, drehte mich zu ihm um und sah ihn zornig an was ihn dazu brachte ruckartig stehen zu bleiben. Zwischen uns waren fast drei Meter Abstand und dennoch hatte ich das Bedürfnis wegzurennen und Aiden mit samt seiner dumm glotzenden Vollpfeifen mit ihren mickrigen Problemen einfach zurück lassen.
"Hören sie auf!" fauchte ich.
"Mit was?" fragte er.
"Mich zu fragen wie es mir geht. Andauernd wiederholen sie diese dämliche frage wann kapieren sie endlich das ich darauf keine Antwort habe? Wenn ich mit dem Krieg der gerade in mir wütet klar komme kann ich ihnen ihre beschissene Antwort geben oder einen Bericht darüber schreiben wenn es sie glücklich macht, aber halten sie endlich ihre Klappe!" schrie ich plötzlich los was mich selbst fast mehr überraschte als ihn.
Die Wut in mir war kurz vorm Überkochen und am liebsten hätte ich meine Waffen gezückt und wäre in dieses Polizeirevier gestürmt um alles niederzumähen, doch meine Waffen wurden mir alle abgenommen und so konnte ich nicht mal verteildigen, was meine Wut nur noch mehr ansteigen ließ.
"Kommen sie mal runter! Ich kann ja verstehen das sie aufgebracht und Wütend sind und sie nach Hause wollen aber sie haben selbst gesagt das, dass nicht geht, also lassen sie ihren Zorn nicht an der Menschheit aus!" sagte er mit hartem Tonfall. Wütend ballte ich die Hände zu Fäuste und versuchte ein Ventil zu finden. Als ich neben mir einen Jungen Baum sah.
"Verdammt!" schrie ich auf und trat gegen den Baum wodurch ein Stück der Rinde absprang und Splitterte.
"Hey lassen sie das!" rief Aiden.
"Was!? Seit wann sind Bäume Menschen!?" konterte ich.
"Herr Gott sie können doch nicht auf alles und jeden einschlagen! So finden sie nie Freunde oder Vertraute!"
"Meine einzige Freundin ziehe ich gerade mit in diese scheiße und sie ist wahrscheinlich gerade dabei das Tor zur Hölle zu öffnen. Sie wollen sich gar nicht ausmalen was man ihr antun wird wenn sie erwischt wird und ich bin nicht da um ihr zu helfen, also sagen sie mir nicht wie ich mit meiner Wut umgehen soll!" Seine finstere Miene wurde weicher und er kam langsam auf mich zu und hob beruhigend die Hände.
"Haley das alles ist für alle beteiligen schwer, aber sie müssen sich beruhigen. Denn so kommen wir auch nicht weiter und wahrscheinlich wartet der Täter auch nur darauf das sie die nerven verlieren und etwas leichtsinniges tun" frustriert sah ich ihn an, da er recht haben könnte.
Was wenn das alles hier sein oder ihr Plan war? Das ich die nerven verliere und riesigen misst baue und lebenslang in den Knast komme? Nicht das ich nicht ausbrechen könnte aber möglich wäre es.
Ich neigte meinen Kopf nach unten und schloss die Augen um meine Wut unter Kontrolle zu bekommen. Meine Hände waren immer noch zu Fäuste geballt und ich war so konzentriert das ich nicht mitbekam das Aiden noch weiter auf mich zu kam. Seine Anwesenheit spürte ich erst wieder als ich seine Hand auf meinem Arm spürte und die Reaktion meines Körpers war keine erfreuliche. In Sekunden schnelle fand meine Faust ihren weg in seine Magengegend und im nächsten Moment keuchte Aiden mit Schmerzverzerrtem Gesicht und hielt sich gebeugt den Bauch. Desorientiert hielt ich meine Hände in mein Gesicht wie eine Frau die Überrascht und Ängstlich ist.
"Oh Nein... es tut mir leid Aiden geht es ihnen gut?" Er hob seine Hand.
"Alles gut...warum schlagen sie mich dauernd?" fragte er aufgebracht und ich antwortete mit einer Gegenfrage.
"Warum fassen sie mich immer ohne Vorwarnung an?" ich half ihm wieder aufrecht zu stehen.
"Haben sie Berührungsängste oder was?" fragte er als er wieder normal Atmen konnte.
"So zu sagen... Ist ihnen das das nie aufgefallen?"
"Gelegentlich hat es mich schon wie ein Schlag getroffen... Ja" scherzte er und ich verstand die Andeutung darauf das ich ihn deshalb schon zwei mal geschlagen hatte sogar und lachte kurz.
"Schön zu wissen das sie auch lachen können... auch wenn es auf meine Kosten geht" fügte er noch keuchend hinzu und wir fuhren wieder zu ihm Hause.
Bei Aiden angekommen beschäftigte ich mich nur damit auf mein Handy oder auf die Unterlagen an der Wand zu starren. Hin und wieder hing ich die Bilder um, um den Fall aus verschiedenen Perspektiven zu sehen, doch ohne Emmas Informationen kam ich nicht weiter.
Ob sie es schafft? Oder wurde sie erwischt? Wie lange würde es dauern? Diese und tausend weitere Fragen schwirrten in meinem Kopf um her bis endlich der erlösende Anruf kam der auch Aiden aus seinem Sessel holte. Er schaltete den Fernseher aus in dem gerade die Nachrichten liefen in dem immer wieder geschildert wurde was ich heute morgen für einen misst gebaut hatte. Als ich Aiden fragte ob er mich damit bestrafen wollte meinte er nur das er sicher gehen wollte das bei den folgen keiner Verletzt wurde was auch so war.
Schnell rannte ich zum Handy und nahm ab.
"Was hat denn so lange gedauert?" fragte ich ungeduldig.
"Dir auch einen schönen Abend. Das kannst du dir selbst zu zu schreiben nach der Aktion in New York sind hier alle in Alarmbereitschaft" erklärte sie und ich atmete tief durch.
"Na toll auch das noch, aber du bist jetzt im Archiv oder?"
"Natürlich was glaub du denn? Ich bin doch kein Anfänger mehr, die Backpfeifen hier werden nicht mal einen Kratzer am Türschloss finden" prahlte sie.
"Ich steh sogar schon vor deinen Akten was nicht gerade wenig sind also wie zum Henker willst du hier irgendwas finden?" fragte sie.
"Ich brauche nur die von den Auftragsmorden das müssten... 34 Akten sein"
"WAS!?" hörte ich Aiden empört im Hintergrund doch ich ignorierte ihn.
"Wer war das?" fragte Emma neugierig.
"Der... Polizist mit dem ich Arbeite, das ist aber neben Sache, hast du die Akten?" kurz sah ich zu Aiden der etwas beleidigt drein sah. Eine ganze weile hörte ich nur wie Emma sich durch die Schubladen und Akten Arbeitete.
"Ähm... Haley"
"Ja, was ist?" fragte ich nervös.
"Bist du dir sicher das es 34 Akten sind?"
"100%ig warum? Was ist los?" ich wurde immer nervöser und ungeduldiger.
"Nun ja..." fing sie an.
"Es sind nur 33"...
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