Kapitel 1

20 Jahre später

"Pass auf deine Deckung auf!" kam es von Adam, während ich wie besessen auf den Box Sack vor mir einschlug. Der schweiß floss langsam meine Schläfe entlang und ich bekam langsam Seitenstechen, da ich mal wieder vergessen hatte auf meine Atmung zu achten. Eigentlich brauchte ich dieses überflüssige Training nicht mehr, ich war eine der besten hier, keiner konnte mir das Wasser reichen. Das hier machte ich nur noch zum Stressabbau und weil mein Vater es so will. Einerseits aber auch weil ich die Gesellschaft von Adam recht amüsant fand.
"Das reicht für heute, du übertreibst wieder" scherzte er und ich sah schnaufend zu ihm.
"Na schön" ich ging zu einer Bank am Rand der Trainingshalle wo eine Wasserflasche und ein Handtuch von mir drauf lagen. Nachdem ich mir den Schweiß von der Stirn gewischt und was getrunken hatte, setzte ich mich auf die Bank und fing an die Bandagen von meinen Händen zu wickeln. Adam kam grinsend und mit beiden Händen hinter dem Kopf auf mich zu.
"Du wirst immer besser, aber du solltest aufhören mit deiner Wut zu kämpfen, dein Gegenüber könnte das Ausnutzen" ernst sah ich ihn an.
"Ich bin nicht Wütend ich hab gar keinen Grund dazu" er zog eine Augenbraue und Verschränkte seine Arme vor der Brust.
"Und bei dem finsterem Blick soll ich jetzt was glauben? Das du glücklich bist wie ein Regenbogen Einhorn oder was?" Ein kurzes lachen entwich meinen Lippen.
"Na da ist doch das hübsche lächeln das ich gesucht habe" lachte er und ich stand auf.
"Ich geh mich Umziehen sag Vater das ich hier war" gab ich es ihm kalt zu verstehen und ging mit meinen Sachen zur Umkleide nachdem Adem mir mit einem nicken zustimmend nickte.

In der Umkleide ging ich zu meiner Sporttasche und holte ein weiteres Handtuch, Shampoo und Duschgel raus und verschwand hinter einer Duschkabine wo ich meine Verschwitzen Sportsachen auszog und den Haargummi aus meinen glatten dunkelbraunen Haaren zog die offen bis zu meinem unteren Rücken reichten. Das heiße Wasser auf meiner Haut entspannte meine harten Muskeln und ich wollte gar nicht mehr raus. Als ich fertig war und mir eine schwarze zerrissene Jeans und ein Dunkelbraunes Tob mit Totenkopf drauf angezogen hatte, schlüpfte ich noch in meine ebenfalls schwarzen Sneakers, packte meine Tasche und verlies mit noch feuchten Haaren die Halle, in der Adam selber noch Trainierte. Nach einem kurzem etwas schwachbeleuchteten Kellergang kam eine Treppe die in einer scharfen Linkskurve nach oben in einen weiteren Gang führte. Dieser war fast schon zu Hell. Alles in Weiß und Blautönen, da konnte man ja nur Aggressiv werden. Mit der Tasche auf der Schulter lief ich den Gang entlang an unzähligen Büros die nur Glaswände hatten vorbei durch die mich diese lästigen Anzugträger anstarrten als käme ich von einem anderem Planeten und ständig diese Telefone die Klingelten als gäbe es keinen Morgen mehr. In den spiegelnden Glaswänden konnte ich mein Spiegelbild sehen. Eine unauffällige schlanke nicht all zu Große Frau mit Hellblauen Augen.  

Als ich den Büro Teil des Gebäudes gerade verlassen wollte, öffnete sich gerade die Tür des einzigen Büros hier das nicht aus Glas bestand und dazu gesagt war das die letzte Tür von der ich wollte das sie sich öffnete. Stocksteif blieb ich stehen und starrte in das ernste Gesicht meines Vaters der mit seiner Hand ins innere seines Büros zeigte und ich Wortlos hinein ging. Routinemäßig setzte ich mich auf den Stuhl der vor seinem Schreibtisch stand hinter dem er sich jetzt auf seinen Chefsessel hockte.
"Wie oft habe ich dir schon gesagt das du hier nicht rumgeistern sollst und schon gar nicht wenn du so angezogen bist" maulte er, was für mich nichts neues war, er fand immer irgendwas um an mir Rumzumeckern.
"Und wie oft habe ich dir gesagt das es keinen anderen Ausgang aus dem Keller gibt?" Konterte ich und er lehnte sich genervt zurück.
"Wenn du schon in Geld schwimmst wie wäre es dann mit einem Fahrstuhl der direkt in die Wohnbereiche fährt, dann musst du dich nicht mehr für mich schämen... Vater" in dem Moment wo ich das sagte bereute ich es sofort wieder als mein Vater Wutschnaubend aufstand und auf den Tisch schlug.
"Wie kannst du es wagen so mit deinem Vater zu sprechen"
"Wie der Vater so die Tochter" sagte ich knapp und verlies den Raum wieder.

Früher hätte ich vor Angst gezittert aber ich war mittlerweile 20 Jahre alt und musste mir von keinem mehr was sagen lassen und Angst hatte ich schon lange keine mehr. Mein Vater hatte mir seit ich denken konnte immer wieder eingeredet das Gefühle was für schwache waren und Angreifbar machten. Er sagte mir das Jahre lang immer und immer wieder bis ich es ihm Glaubte und nun lies ich keine Menschenseele mehr an mich rann, meine Gefühle waren fest in meinem innerem Verschlossen. Wütend und genervt ging in mein Zimmer und warf meine Sporttasche aufs Bett. Langsam verstand ich doch was Adam mit meiner Wut meinte, manchmal kam es mir vor als wäre Wut das einzige Gefühl das ich noch Spüren konnte.

Ich setzte mich auf einen Sessel der am Fuße meines Bettes stand und sah mich um. Mein Zimmer war klein aber der Platz reichte mir. Gegenüber von meinem Sessel stand eine kleine weiße Kommode auf der ein Flachbildfernseher mit integrierten DVD-Player stand. Daneben lag mein Handy das mit dem neusten Schnickschnack ausgestattet war, doch diente es mehr als Staubfänger. Die einzigen Kontakte die ich darauf gespeichert hatte waren mein Vater, Adam, Jake und Emma das war es. Mein Blick schweifte weiter durch mein Zimmer das nur kahle Weiße Wände hatte an denen früher Poster von Rockbands hingen, diese hatte ich aber vor langer Zeit in eine Schublade verbannt. Auf der anderen Seite der Tür stand ein Schreibtisch mit Lampe, Stuhl und Schreibkram in der Dunkelsten Ecke des Raums und daneben noch ein hoher Kleiderschrank in dem nur Schwarze oder dunkle Kleidung hing. Neben meinem Sessel stand ein DVD-Schrank der voll mit Actionfilmen war, nach Liebesschnulzen konnte man da lange suchen. Ich stand auf, nahm einen meiner Lieblingsfilme raus und ging an der Badezimmertür vorbei zur Kommode um den Film einzulegen. Gerade als ich den Film aus seiner Hülle befreite vibrierte mein Handy. Verwirrt sah hin und legte den Film auf die Kommode um dann nach meinem Handy zu greifen das fast zu groß war um es in einer Hand zu halten.
So unnötig groß das Teil, da kann man sich doch gleich ein Tablet anschaffen. Dachte ich mir. Emma war es die mir schrieb und ihre Nachricht bestand nur aus einem Satz:

"Komm runter in die Garage, ich hab was für dich ;)"

Emma war so zu sagen das was man eine beste Freundin nannte. Sie war außer Adam die einzige die mich zum Lachen brachte. Ich schrieb ihr nur ein knappes:
"Ich bin unterwegs", dann legte ich das Handy zurück auf die Kommode und lief los um mit einem großem Bogen um die Büros runter zur Garage zu kommen was jedes mal eine halbe Ewigkeit dauerte, aber den Zorn meines Vaters ertrug ich niemals zweimal an einem Tag.

Unten in der Garage lief ich erstmal an lauter Modernen Sportwagen vorbei die Feinsäuberlich nebeneinander standen. Unterschiedliche Marken, unterschiedliche Farben und unterschiedliche Modelle als ich an den ganzen Autos vorbei gelaufen war kahm ich in einen großen geräumigen Teil mit Hebebühne in der Mitte und einer breiten Werkbank an der Wand. In der hinteren Ecke befand sich ein kleiner Raum mit breitem Fenster und einer Metalltür in der ebenfalls ein kleines Fenster war. Durch das große Fenster sah ich Emma die irgendwas aufschrieb und als sie aufblickte sah sie mich und grinste so breit es ihr Mund zuließ. Sie kam auf direkten Wege zu mir.
"Na endlich da bist du ja" begrüßte sie mich.
"Ja, mein Vater wieder, ich musste wieder den Komplizierten Weg nehmen" erklärte ich trocken.
"Ach dieser alte Grießkram der kann einem schon leid tun... wie dem auch sei ich hab was für dich es ist zwar von deinem Vater aber du kennst ja seinen Geschmack also habe ich mir erlaubt es etwas aufzuputschen" Sie zeigte auf die Hebebühne auf der erkennbar ein Auto stand das unter einer Plane versteckt war.
"Und mit was will sich Vater diesmal bei mir einschleimen?" fragte ich und Emma lachte, sie ging hin und zog die Plane vom Auto und stand stolz neben ihrem Werk das selbst mir die Sprache verschlug...

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