6. Der Vorfall in den Minen

In meinem Auto angekommen, rufe ich direkt Eren an, der auch direkt abnimmt. "Alter, in dieser Stadt geht eine verdammt merkwürdige Scheisse ab..", sage ich direkt. "Was ist denn passiert?", fragt Eren etwas besorgt. "Nicht am Telefon. Wo bist du gerade?", frage ich ihn. "Na, bei Armin. Du kannst uns ja abholen.", antwortet Eren. "Und Mikasa?", frage ich weiter. "Sie ist Babysitten. Sie wollte auch etwas Geld verdienen und da sie mit Kindern gut umgehen kann, macht sie das.", meint Eren und ich lege mein Handy auf den Beifahrersitz. Ich weiß genau das Eren mit "bei Armin" meint, dass er mal wieder vor dem Haus sitzt. Die Eltern heutzutage kommen mit Homosexualität überhaupt nicht klar, leider..

Bei Armin angekommen finde ich wie erwartet Eren vor der Tür hocken, welcher direkt in mein Auto steigt. Kurze Zeit später kommt Armin aus dem Haus und setzt sich auf den Rücksitz und ich fahre zum nächstgelegenen Parkplatz, um dort in Ruhe mit den beiden zu sprechen. "Also, was ist los? Du trägst ja auch noch deine Schürze.", fragt Eren nachdem ich das Auto zum Stehen gebracht habe. "Wendy hatte einen Zusammenbruch.", antworte ich und ziehe die Schürze aus, um sie nach hinten neben Armin zu werfen. "Wirklich? Was ist passiert?", fragt nun Armin. Ich erzähle den beiden die ganze Geschichte und gehe dabei besonders auf die vier Onkel ein. "Stimmt, von diesen vier Brüdern hatte ich schon gehört. Ich wusste aber nicht das Wendy mit ihnen verwandt ist. Ich dachte das alle aus der Familie Tod wären.", fügt Eren meinen Erzählungen an. "Ja, sie ist die letzte. Aber... Glaubt ihr das der Tod der vier etwas mit dem Verschwinden der Menschen zu tun hat?", bestätige ich und frage beide, was sie von meiner Theorie denken. "Ich.. Ich weiß es nicht, Annie. Vielleicht hat das Verschwinden zur gleichen Zeit begonnen..", gibt Eren zurück. "Wie können wir das herausfinden?", frage ich weiter. "In den Polizeiakten müsste es stehen.", schlägt Armin vor. "Und wenn ich meinen Vater nicht fragen kann?", gebe ich schwach zurück. Eren schüttelt den Kopf. "Keine Ahnung.", meint er nur. "Und was ist mit den Akten von Geschichts Verein?", schlägt Armin als nächstes vor und ich bin gerade echt froh das er zu meinen besten Freunden gehört. "Ja, stimmt Armin. Sie sind nur eine Straße weg vom Supermarkt.", erklärt Eren und ich mache mich direkt mit ihnen auf den Weg dorthin. Auf der Fahrt schaltet Eren sich aber direkt wieder ein. "Hey, warum machen wir das eigentlich?", fragt er und ich wusste das diese Frage kommen wird. Doch eigentlich hatte ich gehofft vorher selbst mehr Antworten zu haben, bevor ich ihm eine geben muss. "Katy..", ist alles was ich sagen kann und Eren versteht sofort was los ist und fragt nicht weiter nach, ebenso wie Armin, doch dieser wusste es ja bereits.

Im Geschichts Verein angekommen sehen wir dort nur einen Raum mit zwei Tischen, von denen einer leer und der andere voll mit Büchern gestapelt ist. Hinter diesen Bücher Türmen, kann man jemanden am Computer tippen hören. Um Aufmerksamkeit von der Person zu erlangen, räuspere ich mich. "Hallo?", fragt eine weibliche Stimme und eine kleine Frau, kaum größer als ich, taucht hinter dem Schreibtisch auf. Ich erkenne sie wieder, als die Frau, die uns in der 5. Klasse einen kleinen Ausschweich der Geschichte erzählt hatte. "Oh, was kann ich für euch tun, Kinder?", fragt sie liebevoll und schaut uns mit einem kleinen Lächeln an. "Ähm, ja.. Wir haben ein paar Fragen zu der Geschichte dieser Stadt.", antworte ich ihr. "Oh wie schön! Wird das ein Jahresendbericht?", fragt sie fröhlich und deutet uns auf die Stühle hinter dem anderen Schreibtisch. Armin, Eren und ich setzen uns ihr gegenüber. "Ja genau, es geht um einen Aufsatzt den wir in Gruppenarbeit schreiben müssen.", erkläre ich ihr.

"Also Miss... Miss...", Eren sucht verzweifelt nach einem Namensschild. "Miss Scando, aber ihr drei könnt mich ruhig Melinda nennen.", stellt sie sich vor und wir nicken. "Melinda... wir möchten etwas über die vier Brüder erfahren, die in den Minen gestorben sind.", erkläre ich ihr gespannt mein Anliegen. "Oh.. das ist ein dunkler Teil der Geschichte, aber trotzdem Geschichte.", meint sie nur und lächelt dann wieder. "Ja, wann ist das passiert?", frage ich sie und Armin schaltet sich noch schnell mit ein. "Und wie sind sie gestorben?", erweitert Armin meine Frage. "Nun, sie sind nicht gestorben. Ja, sie sind sicherlich in den Minen umgekommen, aber ihre Leichen wurden nie geborgen. Also kennen wir die Antwort darauf nicht. Ich denke das Dehydrierung, Hunger und erschöpft sie innerhalb weniger Tage getötet haben, nachdem sie sich in den Minen verirrt hatten. Und zu der ersten Frage. Das war... 1953 glaube ich?", erzählt sie uns alles. "Und die Minen wurden im diesen Jahr geschlossen?", fragt Armin weiter. "Nun, genau genommen wurden die Minen ein Jahr später erst offiziell geschlossen. Es gab einen großen Rechtsstreit zwischen der Stadt und der Familie von Henry, welche die Minen offen lassen wollten, bis die Leichen gefunden worden waren. Die Stadt gewann und die Minen wurden dann geschlossen. "Moment, warum hat das Zack's Vater so interessiert?", unterbreche ich sie, als ich den Namen von Zacks Vater höre. "Ähh.. Wollt ihr euch das denn nicht aufschreiben?", fragt Melinda etwas verwirrt, als ich auffällt das keiner von uns einen Block oder ein Notizbuch in der Hand hat.

"Ich merke mir das, ich bin gut darin.", meint Armin mit einem freundlichen Grinsen und hat ums wiedermal aus dieser Situation gerettet. Melinda zuckt nur mit den Schultern bevor sie weiter spricht. "Nun, Henry's Familie und die Brüder waren eng miteinander verwandt. Henry bezahlte Teams von arbeitslosen Bergarbeitern, die in den Minen nach den Leichen der Brüder suchten, aber die Stadt hatte genug davon, da der Berg instabil war und man nicht noch mehr Todesopfer in Kauf nehmen wollte. Die Minen waren schon vor Jahren aufgegeben worden, da sie strukturell unsicher waren. Nachdem die Stadt den Bergungsmanschaften den Zutritt in die Minen verbat, kletterten Familien Mitglieder von Henry selbst in die Minen herab. Die Stadt hatte genug davon und sie ließen die Minen einstürzen.", erklärt sie uns die damaligen Ereignisse. "Mit Bomben?", fragt Eren. "Naja,... Mit Sprengstoff eben. Und das hat zu dem Zwischenfall geführt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Minen schon ein paar Jahre unrentable und die Stadt war ziemlich pleite. Sie beauftragten eine nicht gerade seriöse Firma mit der Sprengung der Minen. Nun ja.. Als sie strengten, brachen sie versehentlich in den Grundwasserspiegel von unserer Stadt ein. Die Stadt verschuldete sich bei dem Versuch das Wasser von Schlamm und Eisenerz zu befreien. Erst zwei Jahre später ging es wieder aufwärts, dank Henry und seiner Familie, die unsere Stadt wirklich wiederbelebt haben.", erzählt Melinda weiter, bis mein Handy vibriert und ich eine Nachricht von Mikasa bekomme. "Mikasa möchte das wir vorbeikommen.", teilte ich meinen Freunden ihre Nachricht mit und wende mich wieder Melinda zu. "Vielen Dank, Melinda.", bedanke ich mich und Armin und Eren tun es mir gleich, als wir aufstehen und Richtung Tür gehen. "Gerne, ihr drei. Falls ihr weitere Fragen habt, könnt ihr jederzeit vorbeikommen. Ich bin jeden Tag hier oder ihr könnt eine E-mail schreiben.", meint sie freundlich und wir bedanken uns nochmal und verlassen das Gebäude.

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