Kapitel 61
„Iven! Was ist los mit dir?" Ceds Rufe reißen mich aus meiner fassungslosen Starre. Der Junge kniet neben Iven am Boden und rüttelt an seiner Schulter.
Mein Blick wandert zu Iven. Er liegt am Boden, sein Blick starrt ins Leere und seine Mund verzieht sich vor Schmerzen.
Er stöhnt, bevor er erklärend „Oren" sagen kann.
Dann schreit er auf und seine Beine und Hände verkrampfen sich unnatürlich. Ich eile zu ihm und werfe mich an seine Seite. Als ich Ivens Hand berühre ist diese Schweißnass und dabei eiskalt.
„Mein Bein" Es brennt!" schreit der Junge auf und weitere Tränen fließen aus seinen Augen. Das kann niemals gespielt sein.
Ced robbt zu Ivens Beinen und zieht das rechte Hosenbein ein Stück hoch.
Schockiert schaue ich auf den Handteller großen roten Fleck, der im dunkler wird, eindeutig ein Bluterguss, ohne dass jemand Iven etwas angetan hat.
„Sie zwingen Oren sich zu wandeln" stößt Ced keuchend aus, als er begreift, was der Fleck auf dem Bein des Teenagers bedeutet „Sie wollen nicht mehr warten, weil sie unsere Freunde gefunden haben"
„Oh mein Gott" flüstere ich schockiert und streiche über Ivens Gesicht, das weiterhin schmerzhaft verzerrt ist.
Ced schluckt und reißt sich dann zusammen: „Iven, hör mir zu. Du musst dich wandeln, dann gehen wir zum Ärztehaus und retten deinen Bruder, versprochen"
„Ich versuch's" Ivens schwerer Atem beruhigt sich etwas und seine Hand entgleitet aus meiner.
Seine Augen probieren etwas zu fokussieren, doch im nächsten Moment kippen sie nach hinten und nur noch das Weiße ist zu sehen.
Erschrocken rücke ich ein Stück von ihm ab. Als er sich das letzte Mal vor mir gewandelt hat, sah das nicht so aus und ich will gar nicht wissen, was sie Oren gerade antun.
Nein! Das stimmt nicht, ich will wissen, was sie ihm antun, damit ich mich rächen kann!
Auch Ced hat sich etwas entfernt und beobachtet den leiden Jungen, ohne etwas tun zu können.
Dann verändert sich endlich Ivens Körper und seine roten Haare breiten sich über seine ganze Haut aus.
In wenigen Sekunden liegt der Junge in seiner Pferde Form neben mir und ich streiche beruhigend über seinen Kopf. Ich spüre den Schweiß, doch die Schmerzen scheinen vergangen zu sein, denn Iven schafft es wieder normal zu sprechen:
„Sie haben ihm Schmerzen hinzugefügt. Wir müssen Oren befreien und auch die anderen!" seine Stimme zittert noch leicht und aus seinen Augen fließt eine letzte Träne.
„Das werden wir auch" sagt Ced energisch.
„Kannst du aufstehen?" frage ich vorsichtig und denke an Ivens Bein zurück.
Dieser nickt und steht vorsichtig auf, nur das eine Beine scheint zu schmerzen. Trotzdem schafft er es sich in Bewegung zu setzen.
In dem Moment kommt Arka angelaufen, ich hatte gar nicht bemerkt, dass er weg war.
Erklärend meint er zu uns: „Ich habe die Wache ins Bad eingesperrt und ihm seine Sachen abgenommen, der kann uns nichts mehr tun"
Und tatsächlich, der Bären Wächter ist nirgends mehr zu sehen.
„Na kommt, wir müssen los!" ruft Ced uns aus der Ferne zu. Er ist schon zum Tor geeilt und öffnet es.
Iven lässt sich das nicht zweimal sagen und trabt zu seinem Freund.
Auch Arka und ich laufen los über das nasse Gras der Familie Kuguar und wandeln uns dabei. Meine Tatzen graben sich in die Erde und meine Beinmuskeln spannen sich bei jeder Bewegung an.
Auch Ced hat sich gewandelt und fliegt über uns hinweg.
Zusammen mit Iven betreten wir die Straße und laufen in Richtung Ärztehaus.
Die Hufe von Iven klappern laut auf dem Asphalt und gerade unauffällig sind zwei Luchse auch nicht, doch wir dürfen keinen Moment mehr zögern.
Am Anfang wollten wir eine Person retten, jetzt sind es fünf geworden.
„Wir müssen uns jetzt zurück wandeln, sonst kommen wir da niemals unbemerkt rein" meint Arka, als wir einige Meter entfernt vom Ärztehaus hinter einer Ecke stehen bleiben. Sein Blick fällt zu Iven, der im Moment der größte und auffälligste von uns allen ist.
„Glaubst du denn, dass ich mich zurück wandeln sollte, Ced? Wegen Oren meine ich" erwidert Iven, da er genau weiß, dass es gerade um ihn geht.
Wäre Ced ein Mensch hätte er wohl mit den Schulter gezuckt, aber so antwortet er nur nachdenklich: „Ich weiß es nicht. Aber Arka hat Recht, so kommen wir nicht weiter. Wir müssen einfach hoffen, dass sie das von vorhin nicht nochmal mit ihm machen" er schluckt und auch in meinem Hals sitzt ein dicker Kloß.
Ich schließe meine Augen und im nächsten Moment stehe ich neben den anderen als Mensch. Die anderen tun es mir nach und auch bei Iven funktioniert es, ohne, dass ihm Schmerzen hinzugefügt werden.
„Seht mal," meine ich und deute auf das Tor im Zaun, der das Gelände des Ärztehauses umgibt „Normalerweise ist das Tor geschlossen und man muss klingeln, aber es ist offen" erkläre ich.
„Hmm" murmelt Ced
„Weißt du, ob es dort Kameras gibt?" fragt Arka mich. Ich überlege kurz und schüttele dann den Kopf: „Ich glaube nicht, ich kann mich zumindest an keine erinnern"
„Gut, dann können wir doch schon mal aufs Grundstück gehen und schauen, wie die Lage ist" denkt Arka laut nach.
„Ist das nicht zu offensichtlich?" zweifelt Ced.
„Fällt dir was Besseres ein?" erwidert der Werluchs schulterzuckend. Da Ced wohl selbst keine bessere Idee hat, gibt er sich mit einem Augenrollen geschlagen.
Vorsichtig betreten wir das Gelände. Die Wege sind gepflastert, sodass unsere Schuhe zum Glück keine lauten Geräusche machen können.
Im Schatten von angepflanzten Bäumen bewegen wir uns Stückchen für Stückchen an das große Gebäude heran.
Und auch schon gerade eben war eindeutig, dass sich Person im Haus befinden. Überall ist das Licht eingeschaltet, aber aufgrund von zugezogenen Gardienen, kann man nicht erkennen was im Inneren passiert.
Iven ist der mutigste, der flink ganz nah zum Ärztehaus schleicht und dann durch ein Fenster hineinlugt.
Nach einigen Minuten kommt er zurück geflitzt und erklärt, was er gesehen hat:
„Dort drinnen, im Empfangsbereich, sind vier Typen. Alle schwarz angezogen und trainiert. Ärzte und Krankenhelfer sehe ich keine. Außerdem scheinen sie besonders auf die Türen und die Treppe aufzupassen. Ich habe im Hintergrund auf der rechten Seite auch eine Tür gesehen, durch die wohl Vivien und die anderen reingekommen sind, aber da schauen die Wachen sogar noch öfters hin, als zum Haupteingang. Da können wir auf keinen Fall durch"
„Könntest du sie nicht unter Kontrolle bringen?" frage ich grübelnd an Arka gerichtet „Dann müssten wir sie nicht verletzen, sondern nur einsperren"
Doch Arka schüttelt den Kopf, als er meine Idee hört: „Das wird nicht klappen"
„Aber warum nicht?" erwidere ich stirnrunzelnd „Du meintest, dass du eine Armee befehligen könntest"
„Stopp, dieses Beispiel hast du ausgewählt und außerdem habe ich gesagt, dass ich es theoretisch könnte. Praktisch ist es nicht so einfach umsetzbar, vier eventuell bewaffnete Wachen zu hypnotisieren, wenn die darauf vorbereitet sind, dass wer kommen wird, um ins Gebäude einzudringen.
Mein Kraft könnte höchstens bei zwei Personen von denen funktionieren, aber bis wir erstmal bei denen drinnen sind, liegen wir doch schon auf dem Boden. Wir sollten ihre Aufmerksamkeit und Stärke nicht unterschätzen"
„Ich verstehe, dann kommen wir also doch nicht so einfach rein" gestehe ich mir Arkas Erklärung ein. Es muss einen anderen Weg geben, ins Gebäude zu kommen; wenn wir das geschafft haben, werden wir schon einen Weg finden, die Wachen zu umgehen, im Notfall mit Gewalt.
„Wir sollten vorsichtig ums Haus gehen, vielleicht finden wir einen Eingang. Kommt mit" überlegt Ced und macht sich dann leisen Schrittes auf den Weg zur linken Seite des Hauses. Um auf die rechte Seite zu kommen, müssen wir hinten langgehen, denn vorne ist die große beleuchtete Eingangstür mit ein paar Wachen von Terry dahinter.
Leise folge ich Ced, der zur linken Wand sprintet und sich dann an die kühlen Steine drückt. Gebannt lauschen wir einen Moment in die Stille, es scheint uns niemand bemerkt zu haben.
Auch Iven und Arka stehen bei uns und schauen sich schon einmal suchend um.
Wir gehen die Wand entlang, doch Fehlanzeige. Keine Feuertreppe, kein offenes Fenster, rein gar keine Einstiegsmöglichkeit.
„Vielleicht bei der nächsten Wand" spricht Iven unsere Gedanken laut aus und wir huschen gemeinsam um die nächste Ecke.
„Oh mein Gott, hier ist wirklich was!" ruft Ced uns leise zu, da er schon ein Stück vorgegangen ist. Schnell eilen wir zu seiner Seite.
Vor uns ist eine kleine Kuhle im Boden, in dem ein Fenster auf Kipp geöffnet ist. Und in dem Raum hinter dem Fenster ist kein Licht an.
„Das ist ein Kellerfenster" meint Iven „Aber da passen wir nicht durch"
Ich knie mich ins Gras, da hier hinten keine Wege mehr sind und betrachte den Spalt des Fensters. Er ist wirklich sehr schmal.
Mit meiner Hand würde ich zwar gut durchkommen, aber wir müssen das Fenster ganz öffnen, um komplett reinkommen zu können.
„Meinst du, du könntest da durch passen, Ced?" fragt Arka auf einmal und ich drehe mich zu ihm um. Ced soll durch diesen Spalt passen, ich weiß ja nicht?
Auch Ced scheint etwas unsicher zu sein, sein Blick wandert vom Fenster zu sich selbst und zurück. Dann nickt er aber und meint leise:
„Ich muss es versuchen, für Oren. Wenn ich drinnen bin, mache ich euch das Fenster ganz auf"
Ich sehe, wie an Ceds Stirn ein Schweißtropfen herunterläuft. Er hat zwar schon viel erlebt, aber in einem Fensterspalt stecken zu bleiben, ist bestimmt eine Erfahrung, die er nicht machen möchte.
Er wandelt sich schnell und flattert dann auf meinen ausgestreckten Arm. Obwohl ich mehrere Schichten Klamotten anhabe, spüre ich seine Krallen auf meiner Haut.
Ced betrachtet nun nochmal den Fensterspalt sorgsam und hüpft dann auf das Fenster. Vorsichtig führt er einen Flügel durch die Öffnung und lässt seinen Kopf folgen.
Weil dies klappt, bewegt er seinen restlichen Körper vorsichtig am spitzen Metall vorbei und mit einem Schwung ist auch der zweite Flügel von Ced im Inneren des Raumes.
Drinnen ist es so dunkel, dass wir nicht sehen können, wo Ced ist, doch im nächsten Moment schließt eine Hand das Fenster und öffnet es dann ganz.
Ced reicht mir lächelnd seine Hand entgegen, sodass ich in den dunklen Kellerraum hinabsteige. Heute scheine ich es wirklich mit Kellern zu haben.
Nach mir steigen auch meine anderen Begleiter in den Raum und Ced schließt das Fenster.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du da durch passt" sagt Iven staunend und schaltet seine Handy Taschenlampe an.
„Ich auch nicht" erwidert Ced grinsend und tut es seinem Freund nach.
Da nun etwas Licht den Raum erhellt, kann man erkennen was für ein Zimmer, das hier ist. Überall liegen unterschiedliche Wergzeuge herum und ein Stromkasten blinkt in der hintersten Ecke stetig.
„Das muss so etwas wie ein Technikraum sein" sagt Arka und deutet auf die Werkzeuge.
„Aber wofür braucht man beim Arzt einen Techniker?" denkt Iven laut nach.
„Naja, wenn mal eine Lampe nicht funktioniert, der Strom spinnt oder der Fahrstuhl kaputt ist" antwortet Ced schulterzuckend.
„Oh man, Ced, du hast mich auf eine Idee gebracht!" rufe ich freudig aus „Ich habe eine Idee wie wir an den Wachen vorbeikommen können"
„Das ist wirklich eine verrückte Idee" äußert Arka nachdenklich.
„Aber sie könnte funktionieren" entgegnet Iven zuversichtlich.
Dankend lächele ich ihm zu: „Genau, diese Tür dort an der Wand sieht einfach nicht aus, wie der Ausgang, sondern wie eine Tür zum Fahrstuhlschacht. Wenn wir sie irgendwie öffnen können, klettern wir in den Schacht nach oben, denn ich möchte wetten, dass jetzt keiner mehr den Fahrstuhl benutzt. Sie haben Oren vermutlich in den zweiten Stock gebracht, da dort die Forschungs- und Operationsräumen sind. So kommen wir unbemerkt an den Wachen vorbei, da wir die Treppen und den Eingangsbereich einfach überspringen" erkläre ich meinen Plan noch einmal in kurz.
„Wir können es versuchen, aber zuerst einmal müssen wir diese Tür aufbekommen" sagt Ced und deutet auf die entsprechende Tür, hinter der ich den Schacht des Fahrstuhles vermute. Sicher sein, kann ich mir natürlich nicht, aber wenn ich Recht habe, rettet meine verrückte Idee Oren vielleicht das Leben.
„Kann einer von euch vielleicht Schlösser knacken?" frage ich in die Runde, nachdem ich mir das Schloss einmal genau angeschaut habe. Es könnte schwierig werden die Tür aufzubrechen. Und ich vermute sehr stark, dass Ced diese Fähigkeit hat.
Doch was ich nicht erwartet hätte, dass Iven, Arka und Ced gleichzeitig, fast wie aus einem Mund, „Ich kann das" sagen.
Verdutzt drehe ich mich um und schaue in grinsende Gesichter. Ich bin wohl die Einzige, die das nicht kann.
Wenn das hier alles vorbei ist, muss mir einer der drei das auf jeden Fall beibringen. Ich hoffe zwar nicht, dass ich es jemals für solch einen Fall brauche. Aber ich bin der Meinung, dass ich es können sollte. Schließlich bin ich kein normaler Wandler; ich bin ein Werwesen und gehöre außerdem zum Zoo dazu.
Lächelnd schnappt sich Iven zwei dünne Metalldrähte vom Tisch und tritt damit an die Tür heran. Bereitwillig gehe ich einen Schritt zur Seite und leuchte mit meinem Licht auf die Stelle.
Noch einigen Minuten herumprobieren klickt das Schloss und Iven öffnet die Tür nach innen.
„Du hattest Recht, Irina, hier ist der Fahrstuhlschacht und hier ist sogar auch noch eine Leiter nach oben"
„Sag ich doch" meine ich zufrieden und trete an die Tür heran.
Rotes Licht leuchtet im Schacht und scheint auf unzählige Kabel an der Wand. Ich schaue mich um und ganz oben an der Decke, also im zweiten OG, scheint der Fahrstuhl zu sei. Hoffentlich finden wir auf der ersten oder zweiten Ebene so eine Tür wie diese hier, sodass wir unbemerkt aus dem Fahrstuhlschacht wieder herauskommen können. Als ich meinen Blick zur Seite wende, sehe ich auch die Leiter, von der Iven gesprochen hat. Sie liegt nur einen Meter neben der Tür und führt bis ganz nach oben.
Ein bisschen gruselig wirkt das ganze schon, doch ich reiße mich zusammen und atme einmal tief durch. Dann klammere ich mich an den Rahmen der Tür und stehe nun mehr im Schacht als im Technikraum.
Mit meinen Füßen suche ich die Stange der Leiter und mein Blick ist auf einen Punkt gerichtet, um nicht den Halt zu verlieren.
Endlich finde ich die Stange und sie bleibt stabil, auch als ich mein Körpergewicht auf sie verlagere. Zuerst greife ich mit meiner rechten Hand nach der Leiter, dann folgt auch die Linke, sodass ich nun nur noch wirklich auf der Leiter stehe.
Ich hatte die Idee, deshalb muss ich auch die erste sein, die hochklettert. Doch bevor ich das tue, flüstere ich den anderen noch schnell zu:
„Ich klettere gleich ein Stück hoch, dann kommt ihr hinterher. Aber ihr müsst sehr leise sein, dieser Fahrstuhl ist sehr nah am Empfangsbereich"
Meine Freunde nicken und ich wende meinen Blick wieder von ihnen ab.
Dann löse ich meine eine Hand von der kalten Metallstange und greife nach einer weiter oben. Ich ziehe mich hoch und setze meine Füße ebenfalls ein Stück höher, sodass der nächste hinausklettern kann. Als ich mich umdrehe, sehe ich, dass es Iven ist.
Seine Schuhe klackern leise auf dem Metall und ich hoffe, dass wir nicht zu laut sind.
Immer weiter steige ich hoch, Stange für Stange. Nachdem Ced als letzter die Leiter betreten hat, machen wir uns gemeinsam auf den Weg nach oben.
Mucksmäuschenstill bewegen wir uns voran, denn ich bin mir sicher, auf der Höhe wo ich gerade bin, sind die Wachen und warten darauf uns draußen aufzuspüren.
Sie können nur nicht ahnen, dass wir es schon hineingeschafft haben.
Ich unterdrücke ein zufriedenes Grinsen und konzentriere mich wieder auf die Leiter, als ich plötzlich ein Flüstern höre.
Ich drehe mich nach unten um, doch keiner von meinen Freunden sieht so aus, als hätte er was gesagt.
„Irina?" ertönt das Flüstern nun etwas lauter und ichbegreife, dass es von oben kommt. Schnell schaue ich in die entsprechendeRichtung und sehe, wie etwas Kleines an der Wand auf einem Minipodest liegt undsomit vor einem roten Licht einen Schatten schlägt.
Ich schaue genauer hin und will vor Freunde aufschreien.
„Matteo, bist du das?!" flüstere ich überrascht und auch meine Freunde untermir schauen nach oben.
Die kleine Schlange bewegt sich auf uns zu und sagt mit Matteos Stimme: „Ja ichbin es. Gut, dass ihr hier seid. Sie haben die anderen in einen Raum gesperrt,aber ich konnte fliehen. Wie seid ihr denn hier hineingekommen?"
„Durch ein Fenster im Keller und du?" flüstere ich erklärend.
Matteo deutet mit seinem Kopf auf eine Luke hinter sich, die aussieht wie ein winzigerLuftschacht:
„Ich bin dadurch gekrochen und wollte einen Ausgang finden, um Hilfe zu holen.Ich habe mein Handy verloren und den anderen wurde es weggenommen" erzählt eraufgeregt.
„Wo sind die anderen, Matteo? Wenn wir sie zuerst befreien, haben wir einebessere Chance Oren zu retten" flüstere ich und ich bin mir nicht einmalsicher, ob meine Freunde, unter mir, Matteos Worte hören konnten, denn Cedfragt leise: „Ist da oben alles okay?"
Ich nicke: „Ja, Matteo ist hier"
Dieser antwortet dann auf meine Frage: „Sie sind im ersten Stock in einerAbstellkammer, ich kann euch hinbringen"
„Super" sage ich erleichtert und klettere ein kleines Stück höher, weil dortdie nächste Tür in der Wand ist. Durch die müssten wir in einen Seitenraum imersten Stock kommen.
Hoffentlich ist diese Tür nicht abgeschlossen, sonst müsste ich Iven irgendwievorlassen, sodass er das Schloss knacken kann.
Mit meiner rechten Hand halte ich mich an der Stange fest, während meine anderenach der Klinke greift. Vorsichtig drücke ich sie herunter und tatsächlichöffnet sie sich einen Spalt.
Erleichtert, aber auch unglaublich vorsichtig, öffne ich die Tür noch ein Stückund schaue in den Raum herein.
Es ist ein dunkles und winziges Zimmer, welches auch einen kleinen Kasten mitblinkenden Lichtern enthält. Auf der linken Seite ist eine Tür, die aussieht,wie die Türen, die ich im Flur gesehen hatte, als mich Doktor Ursus insÄrztehaus bestellt hatte.
Schnell klettere ich in den Raum und die anderen folgen mir. Auch Matteo hat esirgendwie geschafft von der anderen Wand über Kabel herüber zu unserer Leiterzu kommen. Er wandelt sich aber nicht zurück, sondern wickelt sich vorsichtigum Arkas Arm, weil in dem kleinen Zimmer nicht noch Platz für eine weiterePerson ist.
„Diese Tür ist wieder verschlossen" stelle ich fest, als ich versuche die Türzum Flur zu öffnen.
„Kein Problem, das mach ich" meint Iven und kramt aus seiner Jackentasche, diebeiden Drähte von gerade eben hervor.
Ein Glück, er hat sie mitgenommen, ich hätte es vergessen.
Ich rücke zur Seite, soweit es geht und lasse den jungen Wandler sein Handwerkverrichten.
Nach wenigen Minuten klickt es auch diesmal und Iven meint flüsternd:
„Wir können jetzt raus"
„Wir müssen aufpassen hier im ersten Stock ist zwar nur eine Wache, aber siesteht direkt vor dem Abstellraum, wo die anderen drin sind" verdeutlichtMatteo.
„Alles klar" flüstere ich und öffne vorsichtig die Tür.
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