Kapitel 60

Vorsichtig lugen wir an der Hausecke vorbei. Mein Gesicht ist so nah an der Wand, dass ich die Kälte und die Unebenheiten der Steine fühlen kann.
Weiter dürfen wir in diese Richtung nicht gehen, da an der Eingangstür ein Bewegungsmelder für zusätzliches Licht ist.
Iven und Arka stehen hinter mir und können aus ihrer Position nicht sehen, während Ced, sozusagen, unter mir hockt und ebenfalls in Richtung Garten schaut.
Die männliche Wache mit dem weißen Halsband ist ganz am Rande des Gartens zu sehen. Vermutlich befürchtet er, dass Eindringlinge über diese Seite des Zauns kommen würden, weil hinter dem Garten ein winziges Waldstück ist.
Und ganz unrecht hat er mit dieser Vermutung ja auch nicht, schließlich ist das Eichhörnchen vorhin dort lang gehüpft.
Beim Ausatmen merke ich, dass ein kleines Wölkchen aus meinem Mund kommt.
Naja, es ist nun Oktober, also Herbst. Kalte Temperaturen, besonders um diese Uhrzeit, sind nicht unnormal.
Zudem können wir von Glück reden, dass es nicht regnet. Das würde zwar unseren Duft verwischen, aber wir könnten auf dem glitschigen Rasen hinfallen.
„Sollten wir nicht vielleicht Parfüm benutzen?" fragt Iven leise in dem Moment.
„Ja, ist bestimmt besser, um an den Wachen vorbeizukommen" antworte ich und drehe mich zu Iven um, während Ced weiter in den Garten schaut. Dabei meint er flüsternd:
„Hast du denn noch das Gras Parfüm, Irina. Wenn wir gesehen werden sollten, ist Menschen Parfüm zu gefährlich. Ich vermute nämlich sehr stark, dass die Wachen Bilder, zumindest von uns beiden und eventuell sogar von Iven, haben"
Ich nicke und krame dann in meiner Hosentasche. Glücklicherweise ist der Flakon noch da und ich ziehe ihn heraus. Dann sprühe ich etwas auf mich und Ced und reiche es dann Iven weiter.
Der erklärt Arka, wo man das Parfüm am besten benutzen sollte und wofür es da ist.
Als er es mir zurückgibt, fragt er aber an Ced gerichtet:
„Woher sollten die denn ein Bild von mir haben. Ich meine bei euch ist klar. Aber die haben doch bei ihrem Überfall kein Bild von mir gemacht?"
„Du vergisst leider etwas, Iven"
„Was denn?"
„Du hast einen Zwilling, der genau so aussieht wie du und von Oren konnten sie ganz einfach Fotos machen"
„Oh stimmt, das hab ich vergessen" antwortet der Junge, der sich in ein Pferd wandeln kann, nachdenklich.
„Wissen wir denn, welches Tier die Wache hier draußen ist?" wechselt Arka das Thema.
Ced schüttelt den Kopf: „Also mir ist es nicht klar, aber vielleicht könnt ihr ihn am Geruch erkennen"
Er deutet auf Arka und mich und verlässt seinen Platz neben mir an der Hausecke.
Arka nimmt seinen Platz ein und ich versuche den Geruch des Mannes wahrzunehmen und einzuordnen, während ich jede seiner Bewegungen beobachte.
Wie beim Eichhörnchen konzentriere ich mich und kann deshalb, trotz der Entfernung, etwas riechen.

Und irgendwie kommt mir der Geruch bekannt vor. Aber woher nur?
„Also ich kann es nicht zuordnen" sagt Arka kopfschüttelnd, doch ich gebe nicht so leicht auf.
Ich inhaliere schon fast die wenigen Duftpartikel, die mich erreichen und krame in meinen Erinnerungen nach einer Übereinstimmung.
Auf keinen Fall ist er eine Katze, das würde ich schneller erkennen und Arka auch.
Vielleicht ein Vogel?
Nein, zu schwer, zu holzig.
Der Geruch schreit nach Fell und Wald, genau das Gegenteil was man zum Beispiel beim Arzt riechen würde.
Bei Professor Doktor Zea roch es hauptsächlich nach Desinfektion, aber bei Doktor Ursus...
Das ist es, daher kenne ich den Geruch.
„Die Wache ist ein Bär. Er riecht fast genauso wie der Arzt, der Oren hat" flüstere ich aufgeregt.
„Dann sollten wir ihm auf keinen Fall zu nahekommen. Er sieht als Mensch schon stark aus, da will ich gar nicht wissen, wie er in seiner Tierform agiert" überlegt Arka laut und drückt seine Zähne aufeinander.
„Na kommt, dann gehen wir zur anderen Hausecke. Die Kuguars haben bestimmt auch eine Terrasse, vielleicht ist da eine Tür offen, die Wache kommt bestimmt nicht nur durch die Vordertür rein" sagt Iven und flitzt flink, im Schatten des Hauses, zur anderen Ecke.
Wir folgen ihn und lugen dann wieder in den Garten hinein. Und tatsächlich, die Wache ist immer noch hinten am Zaun und wir stehen direkt neben einer angelehnten Terassentür.
„Du bist wirklich genial, Iven" sagt Ced anerkennend und klopft dem Jungen auf die Schulter.
Dieser grinst stolz und erwidert: „Ich sag ja, ich bin nützlich"

Während Arka die Wache im Auge behält, schleicht der Rest von unserer Truppe zur Tür herüber. Zum Glück gibt es hier keinen Bewegungsmelder.
Falls die Wache zu uns herüberkommen sollte, gibt Arka uns ein Zeichen und wir würden uns hinter den Hochbeeten oder Sonnenliegen verstecken.
Leise öffnet Ced die Tür ganz und betritt das Haus, das fast im Dunkeln liegt. Das wenige Licht, welches das Wohnzimmer, in dem wir nun stehen, bestrahlt, reicht nur knapp aus, um nicht gegen irgendwas zu stoßen. Weiteres Licht dürfen wir aber nicht anmachen, das würde die Wache sehen und außerdem vermuten wir ja noch eine Wache hier im Inneren des Hauses.
Aus Ceds Sicht scheint die Luft rein zu sein, denn er winkt Arka zu sich, der geduckt zu uns herüberschleicht und die Tür hinter sich zuzieht.
Für einen kurzen Moment atmen wir alle einmal durch.

Das Wohnzimmer ist sehr groß. Wir stehen neben einem Esstisch, an den sechs Leute passen könnten und ein Kamin ist knapp neben die Terassentür gebaut worden.
Auch das Sofa und der Flachbildfernseher sind nicht zu vergessen. Es wirkt eher so, als würde hier eine Großfamilie und nicht drei Leute wohnen.
„Ich kann keine Wache hören, ihr?" fragt Iven in die Runde und schaut sich suchend um, während Arka vorsichtig durch das Fenster blickt und die Bären Wache nicht aus den Augen lässt.
Ich lausche ebenfalls und schüttele dann den Kopf:
„Ich höre auch nichts, aber hier sind viele gemischte Gerüche. Ich kann nicht genau sagen, wo wenn noch eine Wache sein könnte"
„In Ordnung, dann machen wir es so," beginnt Ced leise zu gestikulieren „Ich suche hier unten alles ab, vor allem suche ich nach einem Eingang zum Keller. Arka bleibt am Fenster und schaut nach der Wache, seine Augen sind dafür am besten geeignet, wegen der Nachtsicht. Und ihr beide..." er deutet auf Iven und mich „ihr geht hoch und schaut, ob dort etwas Verdächtiges oder ein Dachboden ist. Ehrlichgesagt vermute ich keinen, aber wir sollten sichergehen"
„Alles klar" antworte ich und zeige einen Daumen nach oben.

Langsam gehen Iven und ich die Treppe nach oben. Die Steintreppe, unter unseren Füßen, kann ja nicht knarren, weshalb ich mich schon etwas sicherer fühle.
Ich gehe vor, da ich eine bessere Sicht habe und weil ich etwas älter bin. Naja, eigentlich bin ich nur ein Jahr älter als Iven und Oren.
Zu gerne würde ich Iven fragen, was er über mich denkt, ob er sauer auf mich ist, wegen der Sache mit Kieron und wie es Oren gerade geht. Aber dafür ist jetzt keine Zeit.
Ich wende meinen Blick von dem Jungen ab, zurück auf die restlichen Treppenstufen.
Die obere Etage ist nun nicht mehr aus hell poliertem Stein, sondern es wurde Laminat verlegt. Schon fast schwarzes Holz lässt unsere dunklen Schuhe aus meiner Sicht verschwinden.
Vor uns liegt ein recht übersichtlicher Flur mit fünf Türen.
Alle sind ebenfalls aus dunklem Holz und stechen ziemlich hervor, weil die Wände in hellem gelb tapeziert sind.
„Teilen wir uns auf?" flüstert Iven mir zu und ich schüttele den Kopf.
„Nein, wir gehen sowieso nur kurz in die Zimmer, das können wir eben schnell zusammen machen"
Iven nickt und schaut dann an die Decke.
Ich tue es ihm nach. Es scheint keine Klappe zu geben, wenn es einen Dachboden gibt, ist der Eingang nicht hier im Flur.
Iven geht zur ersten Tür und öffnet sie vorsichtig. Leichter Schweiß ist auf seiner Stirn zu sehen. Ich selbst bin zu angespannt, um zu schwitzen.
Ich trete an ihn heran und blicke über die Schulter. Vor uns liegt ein geräumiges Badezimmer mit Whirlpool, Dusche und eben allem, was man so im Bad hat.
„Hier ist auch keine Luke" meint Iven und schließt die Tür, da es sich nicht lohnen würde hier nach verdächtigen Sachen zu suchen.
Bei den nächsten drei Zimmern haben mir ebenfalls kein Glück, das Schlafzimmer von Terrys Eltern, ein Gästezimmer und ein weiteres Bad.
Nur noch zwei Zimmer bleiben übrig.
Ich trete zur nächsten Tür und öffne sie. Ich muss schlucken, das ist Terrys Zimmer. Eigentlich dachte ich, dass ich mich freuen würde, ins Zimmer von meiner Feindin zu kommen und ihre Privatsachen zu sehen, aber ich kann mich nicht freuen.
Ich bin wütend und meine Hand klammert sich um den Türgriff. Nein, ich bin nicht nur wütend. Erschreckend muss ich feststellen, dass ich auch Angst habe.
Angst davor, dass Terry im nächsten Moment hinter mir steht und sieht, was ich tue.
Ich drehe meinen Kopf über die linke Schulter und dort steht auch jemand. Iven. In diesem Moment bin ich wirklich froh, dass ich diesen Jungen bei mir habe.
Schnell schaue ich mich im Zimmer um, viele Pflanzen und Bilder stehen herum. Komisch, ich hätte gar nicht gedacht, dass Terry einen grünen Daumen hat.
Ein Himmelbett und viele Schränke stehen an den Wänden. Aber noch etwas anderes sticht mir ins Auge: Urkunden und Medaillen.
Ich trete ein Stück näher heran. Wofür hat Terry Medaillon gewonnen?
Auf den ersten Moment sehen die Preise normal aus:
Anerkennung für gute Leistungen in der Schule und Ballett Auszeichnungen. Aber noch etwas anderes thront auf dem Tisch. Ein Pokal mit der Beschriftung
Terry Kuguar 1. Platz Karate Jugend"
Terry kann Karate? Vermutlich sollte mir das jetzt Angst machen, aber ehrlichgesagt frage ich mich, was das soll. Laut den anderen Urkunden war sie ein Ballett Naturtalent, aber seit ihrem 12 Geburtstag scheint sie damit komplett aufgehört zu haben und ist stattdessen auf Karate umgestiegen.
Schlecht ist sie dort offensichtlich auch nicht, aber ich frag mich, wie es zu diesem Wandel gekommen ist.
„Irina, komm mal her" höre ich plötzlich Iven flüstern und ich merke, dass er gar nicht mehr in der Tür zu Terrys Zimmer steht.
Schnell eile ich hinaus auf den Flur, wo der Junge vor der letzten, noch ungeöffneten, Tür steht.
„Was ist denn?" frage ich.
„Es riecht hier so seltsam, vielleicht ist Oren hier drin" erklärt Iven noch leiser als vorher.
Neugierig trete ich an die dunkle Holztür heran und schnuppere.
Tatsächlich riecht es hier seltsam, nach Metall, Schweiß und Putzmittel.
„Glaubst du, die haben hier so etwas wie ein Krankenzimmer eingerichtet?" fragt Iven.
Ein Krankenzimmer mit Oren drin, hier so offensichtlich? Das kann ich irgendwie nicht glauben, aber wir müssen es überprüfen, bevor ich vorschnell urteile. Deshalb zucke ich nur mit den Schultern und gebe Iven ohne Worte zu verstehen, dass ich die Tür auf machen werde.
Meine Hand schließt sich um die Klinke und mit einem Schwung drücke ich sie herunter, sodass die Tür aufspringt.
Iven zuckt überrascht zurück und ich starre in einen dunklen Raum.
Ich hatte Recht, es ist kein Krankenzimmer, obwohl es ähnlich gerochen hat. Stattdessen ist es ein Sportraum mit vielen unterschiedlichen Geräten. Manche von ihnen habe ich noch nie gesehen und ich hoffe einfach, dass es nur Sport- und keine Foltergeräte sind.
„Hier ist auch keine Luke. Es scheint wirklich keinen Dachboden zu geben. Wir sollten wieder nach unten" stelle ich fest und Iven nickt. Seine Haut wirkt unnatürlich blas und ich klopfe ihm beruhigend auf die Schulter.
Wenn er jetzt vor Nervosität ohnmächtig wird, haben wir noch ein ganz anderes Problem.

Unten angekommen, kommt Ced uns direkt entgegen. Er scheint ebenfalls nervös zu sein, aber eher im positiven Sinne:
„Ich habe den Keller gefunden und Arka hat das Arbeitszimmer durchsucht. Er scheint irgendwelche belastenden Infos gefunden zu haben. Er hat Fotos mit seinem Handy gemacht"
„Wow und wo ist der Keller, wart ihr schon unten?" frage ich aufgeregt.
Ced deutet hinter sich in den Flur:
„Hier unter der Treppe ist eine Art Abstellkammer und dort drinnen ist eine Tür, die in den Keller führt, aber ich war noch nicht unten. Habt ihr was gefunden?"
Iven und ich schütteln den Kopf.
„In Ordnung," beginnt Ced selbstbewusst „dann hole ich jetzt Arka und wir gehen zusammen in den Keller. Denn eins ist sicher, irgendwas ist da unten"

„Warum glaubst du, dass da unten was ist?" flüstert der Pferdejunge, als wir zu viert den Abstellraum unter der Treppe betreten.
„Als ich die Tür aufgemacht habe, habe ich ein wenig Licht gesehen und ein Pfeifen gehört. Dort unten ist mindestens eine weitere Wache, deshalb müssen wir doppelt vorsichtig sein"
„Ich mag keine Keller" stoße ich leise aus, als Ced die Kellertür öffnet.
Weiße Wände und Treppenstufen leiten uns unter die Erde.
An der Decke sind zwar Lampen, doch wir dürfen sie nicht anmachen. Stattdessen leuchten wir mit unseren Handykameras vorsichtig in Richtung unterirdisches Gewölbe.
Die vor uns liegenden Gänge sind so verwinkelt, dass ich Sorge habe hier nie wieder herauszufinden.
„Wir teilen uns auf keinen Fall auf" stoße ich aus und die anderen scheinen mir liebend gerne zuzustimmen.

Vom Licht und dem Pfeifen, welches Ced vorhin gehört hat, ist nichts mehr wahrzunehmen, weshalb wir beschließen uns zusammen zu reißen und loszugehen.
Der erste Raum, den Ced todesmutig öffnet, ist ein Abstellraum. Alte Möbel und Kisten türmen sich, sogar ein Fahrrad ist an die Wand gelehnt.
Um eine Ecke herum kommen wir zum nächsten Raum, dieses Mal traue ich mich die weniger schöne Holztür zu öffnen. Allerdings ist dieser Raum nur die Speisekammer mit vielen Dosen und langehaltbaren Dinge.
Seltsamer Weise gabelt sich der Weg manchmal und führt dann auf einer Seite einfach ins nichts. Ced vermutet, dass dort früher Gegenstände wie zusätzliche Schränke oder Werkzeuge standen.

Der Gang, in dem wir nun laufen, führt auf eine Wand zu, am Ende scheint er scharf nach rechts abzuzweigen.
Plötzlich höre ich etwas und bleibe wie angewurzelt stehen. Sofort richte ich mein Kamera Licht auf den Boden und die anderen tun es mir nach.
„Dort vorne um die Ecke ist das Pfeifen, dort muss die Wache stehen" erkläre ich etwas panisch. Eigentlich wollten wir die Wache möglichst umgehen, aber das scheint nicht möglich zu sein.
Arka scheint nun ebenfalls nervös zu werden, denn er reibt sich seine Hände und wischt sie an seinem Pullover ab.
„Ich gehe jetzt da vorne zur Ecke und schaue, wie die Lage ist. Ihr bleibt hier" sagt Ced eindringlich, schaltet sein Handylicht aus und steckt es in die Tasche.
Wir beobachten, wie Ced die wenigen Meter zur Abzweigung schleicht und vorsichtig um die Ecke schaut.
Nach wenigen Sekunden kommt er zurück und schildert uns die Lage:
„Also, dort sitzt ein Typ auf einem Stuhl. Er sieht der Wache draußen ähnlich, aber das heißt nichts. Er tippt auf seinem Handy herum und scheint auf eine Tür aufzupassen, die hinter ihm ist. Danach ist der Keller nämlich zu Ende"
Ced deutet auf Iven: „Du musst zurück zum Abstellraum gehen und ein Seil holen, damit können wir ihn fesseln und denk dran, du darfst dich nicht wandeln, außer Oren zwingt dich dazu, verstanden?"
Iven nickt und eilt flink zurück zum Eingang.
„Und was machen wir jetzt?" fragt Arka.
„Ihr beide lenkt ihn ab und ich hole sein Handy und die Schlüssel, die unter seinem Stuhl liegen" sagt Ced entschlossen und ich staune über seinen Mut.
Mich bedrückt der Keller ziemlich und ohne die anderen würde ich wohl durchdrehen.
„Na gut, aber pass auf" erwidere ich besorgt. Doch Ced lächelt nur leicht und wandelt sich dann blitzschnell in einen Fischadler.
Er hopst mit uns an den Rand der Ecke und wir beschließen, dass Arka vor gehen soll, da die Wachen ihn auf keinen Fall kennen.

Arka tritt hinter der Ecke hervor und fängt freundlich an mit der Wache zu reden:
„Hey hallo, ich wollte mal fragen, wo die Fahrräder sind. Ich wollte die abholen"
Der Mann steht überrascht auf und legt sein Handy auf den Stuhl:
„Wer zur Hölle sind Sie?" fragt er perplex.
In dem Moment breitet Ced seine Flügel aus und saust an den beiden Männern vorbei und schnappt sich mit seinen Krallen das Handy und den Schlüssel der Wache.
Dieser merkt das und wird rot vor Wut.
Nun springe ich auch hinter der Ecke hervor und sehe wie der Mann mit den dunklen Haaren zu explodieren scheint.
„Oh Scheiße" murmelt Arka, denn vor uns steht ein riesiger Elch.

Auch Ced scheint ziemlich überrascht zu sein, denn er fliegt so hoch an die Decke wie es geht und ruft uns zu: „Schnell bringt euch in Sicherheit!"
Das lassen wir uns nicht zweimal sagen, zusammen springen wir wieder zurück hinter die Ecke und Arkas Worte sprudeln nur so aus seinem Mund, als er mir eine Kampfeinweisung gibt.
„Du musst vorsichtig sein, komm niemals zu nah ans Geweih. Geh auf die Beine, aber lass dich bloß nicht treten. Wenn wir ihn zu Boden reißen können, können wir es schaffen!"
„Ich hab nicht so viel Kampferfahrung" stottere ich und denke zurück an meine Kämpfe mit Terry.
„Denkst du ich?" antwortet der Werluchs hastig.
Er dreht seinen Kopf in Richtung schnaubende Geräusche und als ich seinem Blick folge, sehe ich wie ein Geweih um die Ecke ragt.
Vor einer Sekunde stand Arka noch über mir und jetzt steht er fauchend auf allen vieren.
Ich werfe mich ebenfalls auf den Boden und bevor meine Knie und Hände auf dem kalten und rauen Steinboden aufschlagen können, sind sie zu Tatzen geworden und meine Krallen kratzen mit kreischenden Geräuschen über die Erde.
Ich spüre die Macht des Elches, er ist so viel größer als wir, sein Geweih bedrohlich, aber ich spüre auch meine Kraft eines Raubtieres.
Falls der Elch Wächter ebenfalls tierische Instinkte hat, lässt er sich die nicht anmerken. Stattdessen stampft er wütend mit den Hufen auf, sodass Staub von der Decke fällt.
Zum Glück ist Iven noch auf der Suche nach dem Seil, der hätte uns hier nicht helfen können, nur in gewandelter Form.
Ich knurre dem großen Tier vor mir entgegen und meine Lefzen ziehen sich nach oben. Obwohl er nicht Terry ist, lege ich so viel Hass in meinen Blick. Er verteidigt Terry, er ist mein Gegner.

Und dieser Gegner senkt seinen Kopf, schart mit den Hufen und fängt an auf uns zu zulaufen.
„Los weg hier!" ruft Arka neben mir und dreht sich springend um.
Ich tue es ihm nach und hechte durch den Keller.
Mal hin mal her und in die Sackgassen laufen Arka und ich, um uns dann durch die Beine des Elches hindurch zu schlängeln, weil dieser dort schlecht wenden kann.
Ced kann uns in dieser Situation nicht wirklich helfen, er versucht zwar unseren Gegner von oben abzulenken, doch er hält immer noch die Dinge der Wache in der Hand, die entscheidend und wichtig sind.
Gerade fauche ich den Elch wieder an, der durch die schmalen Gänge noch wütender geworden ist, als ich ein lautes „Hey du da" höre. Und zwar mit Ivens Stimme.
Auch die Wache scheint den Jungen gehört zu haben, denn er schaut überrascht in die Richtung des neuen Gegners und lässt mich für eine Sekunde aus den Augen.
Das war ein Fehler, denn Arka springt mit voller Wucht auf seinen Rücken und der Schwung drückt den Wandler gegen die Wand. Auch ich springe mit ausgefahrenen Krallen auf den Elch zu und drücke ihn mit voller Kraft auf den Boden.
Erst jetzt scheint er zu begreifen, was gerade passiert ist und versucht uns mit seinem Geweih zu verletzen und von ihm herunterzuwerfen. Doch wir sind so geschickt positioniert, dass er uns nicht erreichen kann.
Vorsichtig eilt Iven, mit einem Seil, zu uns herüber.
„Binde die Beine fest zusammen" gibt Ced die Anweisung von oben und Iven befolgt diese gerne.
Nach kurzer Zeit ist der Elch Wandler fest gefesselt.
Nachdem ich und meine Freunde uns wieder zurückverwandelt haben, sagt Ced kalt zu der Wache:
„Ich an deiner Stelle würde mich nicht zurückverwandeln, deine Beine sind so gefesselt, dass du dir sie brechen würdest, wenn du wieder ein Mensch bist"
„Was wollt ihr überhaupt, seid ihr Schatzräuber?" fragt der Elche mit seiner männlichen Stimme und windet sich hilflos hin und her.
Schatzräuber, was ist das denn für ein Blödsinn?
„Na kommt, der will uns nur verwirren und aufhalten" winkt Arka ab und geht zurück zu der Tür, die nur wenige Meter entfernt ist.
Der Klappstuhl, auf dem die Wache sahs, ist umgekippt. Die Tür dahinter ist aus Stahl und sieht fast so aus wie eine Tresortür.
Ced reicht mir das Handy von der Wache und steckt dann einige Schlüssel nacheinander ins Schloss. Als er den richtigen findet, dreht er ihm um und legt eine Hand an die Klicke.
Hinter mir stellen sich Iven und Arka kampfbereit hin und auch ich spanne meine Muskeln an. Wer weiß, was uns hinter dieser Tür erwarten wird.

Mit einem Ruck stößt Ced die Tür auf und was wir in dem Raum sehen, lässt mir den Mund offenstehen.
Die Wände sind mit rotem Samt bekleidet und der Boden ist aus dunklem glänzendem Marmor. Der Raum ist etwa so groß wie mein Zimmer und wirkt wie eine Schatzkammer, denn noch beindruckender sind kleine Podeste auf denen goldene Dinge thronen.
„Wow, was ist das denn bitte?" fragt Arka überrascht und auch Iven tritt an die Podeste heran.
„Schau mal, dieses Schatulle mit dem Schmuck sieht aus, als würde sie aus dem Museum kommen" meint er und deutet auf die entsprechende Dinge, die aus purem Gold sind und mit Diamanten, Saphiren und Rubine besetzt wurden.
„Irina, bist du dir sicher, dass die Kuguars keine Adeligen sind?" fragt Ced nachdenklich und schaut sich grübelnd in den Raum um. Er scheint nicht so beeindruckt von den vielen wertvollen Dinge zu sein, es scheint ihn eher zu wundern, dass der Raum existiert.
Ich nicke und antworte auf seine Frage: „Ich bin mir sicher, das hätten sie uns nicht verheimlicht. Warum glaubst du das?"
Ced dreht sich zu mir um, ein trauriges Lächeln liegt auf seinen Lippen: „Wir hatten zuhause auch so einen Raum. Versteckt hinter einer Geheimtür in der Bibliothek. Es ist die Schatzkammer und der Stolz der Familie. Reinblütige oder adelige Familien verwahren hier gerne ihren Stammbaum"
„Tatsächlich, hier hängt der Stammbaum" meint Arka und deutet auf eine Art Wandteppich, der auf der linken Seite hängt.
Dabei übergeht er einfach den Fakt, dass Ced adelig ist, vermutlich aus Höflichkeit.
Ich trete zum Stammbaum heran und überfliege die Namen. Vor allem die weiter unten kenne ich: Terry und ihre Eltern und selbstverständlich Steve und Scarlett.
„Und diese Schwerter? Hingen bei dir auch welche?" fragt Iven, der auf der anderen Seite des Raumes steht und über die Klinge eines Einhänderschwertes streicht, welches einen edlen, aber praktischen Griff hat. Dort drüber hängen weitere Schwerter, auch sogar ein Katana und ein Dolch.
Ced schaut zu Iven herüber und verzieht grübelnd sein Gesicht:
„Hm, ja also eins hing meistens da, aber nicht so viele, das ist ungewöhnlich"
Auch ich trete neben Iven und schaue herunter zu einem alten braunen Buch, welches unter den ganzen Waffen auf einem Schrank liegt. Darauf steht:
Orden der Vier"
„Orden der Vier? Was soll denn das sein?" fragt Arka und schaut mir über die Schulter.
Ich zucke mit den Schultern und blättere es auf. Die Seiten sind kunstvoll verziert.
Ich lese laut den kurzen handgeschriebenen Einstiegstext vor:

Der Orden der Vier besteht aus den vier reinblütigen Wandlerfamilien Kuguar, Ursus, Alces und Sphyrnidae. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht alles Abweichende der normalen Wandlerkultur einzudämmen. Sie bieten anderen ihre Hilfe an, um ebenfalls für Reinheit zu sorgen. Mindestens ein Kind muss ab dem 12 Lebensjahr in die Kunst des Kämpfens eingeführt werden, bis es mit 17 Jahren als ausgebildeter Jäger bezeichnet werden darf. Im Folgenden sind die Jäger der einzelnen Familien aufgelistet.
Auf ewig der Orden der Vier
"

Ich kann nicht glauben, was ich da gerade eben gelesen habe. Terrys Familie gehört zu einem Orden, der bewusst falsche Wandler auslöschen will.
„Das ist ja krass" bringt Iven baff hervor.
Ich blättere die Seiten um, bis ich zur Familie Kuguar komme und tatsächliche finde ich dort die Namen und Bilder von Steve und Scarlett und ein freier Platz für Terry.
Ced streicht über die Bilder von Steve und Scarlett und Hass liegt in seinem Blick. Dann hebt er ein Buch auf, welches etwas kleiner ist. Der Titel des Buches ist „Aufträge"
Er blättert es auf.
Auf jeder Seite ist mindestens ein Bild von einer Person, darunter stehen unterschiedliche Daten und Informationen über die Person. Ganz unten auf den Seiten ist fast überall ein roter Stempel, das steht vermutlich für erledigt.
Unter den vielen Namen und Fotos bleibt Ced bei einem stehen, denn dort ist ein Bild von ihm.
Erschrocken ziehe ich die Luft ein. Das Bild von Ced muss ein paar Jahre alt sein, denn er sieht dort jünger aus und auch seine Friseur ist anders und er trägt einen Anzug.
Unter Ceds Bild stehen Daten über ihn, Geburtstag, Wohnort, welches Tier er ist und so weiter.
Auch die Zuständigkeit der Jäger ist vermerkt: Steve und Scarlett Kuguar.
Außerdem ist noch der Auftraggeber und eine besondere Notiz unten angefügt:
„Spurius, höchste Priorität, lebende Ablieferung"
Auf den wenigsten Seiten im Buch ist noch kein roter Stempel vorzufinden, Ceds ist eine davon.

„Es gibt keinen Zweifel. Meine Eltern haben den Orden beauftragt, mich zu finden und zu ihnen zu bringen. Sie wollen mich lebend, was bestimmt gegen die Vorschriften von diesem verdammten Orden geht" spuckt er fast aus „Familie Sphyrnidae sind übrigens Hammerhaie, gefürchtete Jäger unter Wandlern im Meer, noch schlimmer als die Zwillinge. Habe ich zumindest gehört"
„Der Elch vor der Tür ist dann wohl auch vom Orden. Alces Familie" meint Arka tonlos.
„Und Herr Doktor Ursus gehört auch zu dem Orden, kein Wunder warum er sich mit Terrys Familie verbündet hat, um erst mich und dann Oren zu bekommen" sage ich und starre auf das Buch des Ordens.
„Außerdem ist keiner von denen adelig, die wollen sich bestimmt besser fühlen und haben deshalb den Orden gegründet. Wenn die nur wüssten. Und ich habe höchste Priorität, weil ich adelig bin und sie mich seit Jahren nicht fangen können" murmelt Ced und hält kopfschüttelnd seine Hand an die Stirn

„So was muss ein Ende haben!" knurre ich plötzlich wütend und schlage das Buch energisch zu, „Oren ist nicht hier, wir fragen jetzt die Wachen, kommt!"
Perplex über meine Energie rücken die anderen mit, Iven, der von meinem Wutanfall mit angesteckt wurde, bleibt vor dem liegenden Elch stehen und ruft energisch:
„Hey du, sag mir sofort, wo mein Bruder ist! Wo habt ihr ihn hingebracht?"
Der Elch scheint verwirrt zu sein, denn er schüttelt nur den Kopf: „Ich hab keine Ahnung wovon du redest. Ich hab niemanden irgendwo hingebracht!"
Vorsichtig schiebe ich Iven zu Seite und hocke mich vor dem Gesicht des Elches hin und lächele ihn freundlich an.
Arka glaubt, dass ich die Kraft des Vertrauens habe, na dann werde wir mal schauen ob er Recht hat...

„Natürlich weißt du das nicht. Aber was ist denn deine Aufgabe hier?" meine ich zuckersüß und ekele mich selbst über meine schleimerische Art.
Der Wandler schaut mich auf einmal nicht mehr so sauer an, sondern scheint nachzugeben:
„Na gut, ich passe hier auf den Schatzraum der Familie Kuguar auf. Aber ich weiß nicht, was sie mit dem Bruder gemacht, von dem der Junge spricht"
Ich nicke und streiche mir die Haare hinters Ohr, während meine Augen ihn beobachten.
„In Ordnung, aber wer könnte uns sagen, wo sie ihn hingebracht haben? Wer hat mit Terry zu tun? Dein Freund dort oben, die andere Wache?" frage ich und ich spüre, wie der Elch an meinen Lippen hängt.
Meine Gefährten stehen währenddessen schweigend hinter mir. Verblüfft über meine Kraft.
Und auch ich selbst bin überrascht, wie einfach es geht. Aber vermutlich liegt es auch daran, dass die Wache keine Fluchtmöglichkeiten hat, außer sein Handy, aber das habe ich.
„Ja, er ist besser mit der Familie Kuguar gestellt als ich, sie vertrauen ihm mehr Geheimnisse an. Die junge Kuguar spricht oft mit ihm" gibt er dann zu.
Ich nicke und stehe dann auf, mein honigsüßes Lächeln brauche ich nun nicht mehr. Dann drehe ich mich zu meinen Freunden um, die ich mich überrascht anschauen.
„Von ihm können wir nicht mehr erfahren, wir brauchen die Wache aus dem Garten"
Ced nickt langsam „In Ordnung, komm Iven"
Er schiebt Iven vor sich in Richtung Ausgang, während Arka und ich ihm folgen.
„Und was ist mit mir?" ruft der Elche empört, er scheint von meiner Manipulation wieder erwacht zu sein.
Ich drehe mich um und sage kalt:
„Dich lassen wir hin und denk bloß an deine Fesseln, du weiß was bei der Rückwandlung passiert. Und falls wir uns nicht nochmal sehen, Alces, wir werden dafür sorgen, dass der Orden der Vier zerstört wird"
Der Elch starrt mich fassungslos an.
Ich drehe mich um und wische mir das Blut von den Händen ab, das durch den Kampf an meinen Krallen geklebt hat.

„Wir müssen ihn überwältigen, anders haben wir keine Chance. Wenn er sich wandelt, ist er zu stark" erklärt Ced uns seinen Plan, während wir durch die Wohnzimmer Fenster nach draußen schauen.
„Oder ich nutze meine Kraft" überlegt Arka „Bei Irina hat es ja auch funktioniert"
Ich nicke: „Wir sollten ihn überrumpeln und Arka kontrolliert ihn, bevor er sich wandeln kann, einverstanden Ced?"
Ced scheint etwas unsicher zu sein, aber meint dann schulterzuckend: „In Ordnung, obwohl ich es eigentlich nicht gutheiße, aber es ist für Oren. Das ist schließlich etwas anderes"
„Genau!" sagt auch Iven, dem es egal zu sein scheint, dass Werwesen übernatürliche Kräfte haben. Sein Ziel ist es seinen Bruder zu retten und Arka und ich sind im Moment seine beste Waffe.

Vom Fenster aus sehen wir, dass die Wache nicht weit vom Haus entfernt ist. Sie steht beim nächsten Pflaumenbaum, von dem man sowohl auf den Eingang als auch auf den Garten schauen kann.
Noch möglichst leise treten wir auf die Terrasse nach draußen.
„Drei. Zwei. Eins" flüstert Ced leise und bei Eins rennen wir los.
Der Rasen unter uns ist leicht nass, doch in wenigen sprungvollen Schritten erreiche ich den Mann mit dem weißen Halsband und stoße mit voller Wucht mit ihm zusammen.
Dieser scheint mit so einem Angriff nicht gerechnet zu haben, der er taumelt und fast den Halt verliert.
Doch zu schnell fängt er sich wieder und schlägt mit seiner Faust in meine Seite. Ich stolpere hustend in Ivens Arme und sehe wie der Mann anfangen will sich zu wandeln, als Arkas Stimme ertönt:
„Halt, Ursus!"
Seine Stimme klingt für mich ganz normal, doch ich weiß, wie sie für den Angestellten klingt; verlockend.

Die Wache bleibt in der Bewegung stehen und schaut in Arkas Richtung, der in ruhigen und bestimmten Schritten an ihn herantritt. Da Arka den Namen der Wache nicht kennt, benutzt er den vermutlichen Nachnamen, weil seine Kraft so effektiver ist.

In dem Moment zieht Ced sein Handy aus der Tasche, welches vibriert.
Schnell zischt er Arka zu: „Halt ihn in Schach, aber warte kurz, das sind die Anderen" er deutet mit dem Finger auf den Bildschirm, auf dem Viviens Name erscheint.
Er drückt auf grün und gespannt rückt wir ein Stück näher an ihn heran, um zu hören, was Vivien zu erzählen kann.
Sie flüstert: „Ced, hier ist etwas faul. Alle Leute sind schon weg, obwohl das Ärztehaus erst in wenigen Minuten zu macht"
„Wo seid ihr, draußen?" flüstere ich ebenfalls, obwohl wir es nicht unbedingt müssen.
„Nein wir sind in der ersten Etage, wir wollten schauen, ob wir Oren finden. Hier war ne Seitentür offen"
„Aber ihr solltet doch draußen warten, das ist zu gefährlich!" meint Ced außer sich.
„Ach Quatsch, wir sind doch ... ahhhh!" schreit Vivien auf einmal und ein wildes Stimmengewirr und eilige Schritte sind zu hören.
Dann bricht die Verbindung ab.
„Scheiße!" ruft Ced aus und sein Gesicht ist so blas wie die Kellerwand.
Arka Stimme ist fest und eindringlich, als er zur Wache spricht: „Wo haben Terry und die anderen Oren hingebracht?"
„Ins Ärztehaus" antwortet dieser wie ein Roboter.
Während Iven zu schluchzen beginnt, finde ich keine Worte.
Das Trio ist im Ärztehaus und hat in diesem Moment meine Freunde gefunden.

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