How To Fuck It Up


Ein Castor-Guide

Schritt 1: Dir wird klar, dass du verliebt bist. Keine tatsächliche Liebe – mehr Schwärmerei, Hormone, Nähe und Akzeptanz suchen. Ungewohntes Gefühl, insbesondere, seit Harrican verschwunden ist. Hattest nicht erwartet, dass es so rasch wiederkommt.

Schritt 2: Dir ist außerdem klar, dass es nicht funktionieren kann. Nicht mit einer Soldatin, die so fernab von deiner Lebenswelt ist, dass es schon ein Wunder darstellt, dass sie sich traut, dich anzusprechen... in keiner möglichen Welt, abgesehen von denen der Fantasie, würde man überhaupt zu einem gemeinsamen Gespräch kommen.

Schritt 3: Du erkennst, dass dir rationale Argumente nicht weiterhelfen.

Schritt 4: Beobachten. Wie sie lacht, wie sie mit ihren Kameraden umgeht – neckend, freundschaftlich, weichherzig und gleichzeitig stahlhart, wenn es angebracht ist, feminin trotz der Tatsache, dass sie genauso wie ihr alle schon miterlebt hat, was das Feld mit euch macht. Sie scheint dir in einigen Dingen nicht unähnlich. Sie kam auch jung, naiv, unerfahren und voller Patriotismus, der ihr nach dem ersten Feindkontakt ausgetrieben wurde. Sie bleibt für ihr Team. Überleben ist in der Gruppe einfacher, und sie will sie überleben lassen. Dein Herz hüpft, wenn sie lächelt, und du bist froh, dass die Maske über deinem Gesicht so viel undurchlässiger ist als alles, was deine Präsenz verrät.

Schritt 5: WasWäreWenn. Die ganze Zeit über. Es beginnt, dich wahnsinnig zu machen.

Schritt 6: Sie hatten dir gesagt, du solltest dir Achtung der Soldaten verschaffen. Achtung, nicht Zuneigung. Und ganz besonders solltest du keine von ihnen ins Bett zerren. Erst recht nichts darüber hinaus.

Schritt 7: WAS TUST DU?

Schritt 8: Stop. Hör auf. Du bist ein Sith, kein verliebter kleiner Junge. Such ihre Nähe nicht mehr. Sie macht dir etwas vor. Sie redet nur aus Angst. Ihr Lächeln ist vorgetäuscht, und alles, was an Gefühlen hindurchschimmert, ist es auch. Sei nicht so dumm.

Schritt 9: Du bist ein Narr. Aber du bist ein verliebter, glücklicher Narr, und für den Moment wird vermutlich kein Gegenargument zu dir durchdringen, also kannst du genausogut aufhören, dich dagegen zu wehren.

Schritt 10: Menschen und Sith sind genetisch kompatibel. Okay, okay, du weißt, dass ist langfristig geplant – sehr langfristig, vielleicht sollte man zuerst einmal zum Essen einladen, statt nur zu plaudern – aber du behälst es im Hinterkopf. Nur für den Fall der Fälle. Immer noch hast du Zabree nicht ganz vergessen, und du magst Kinder. Sie sind unbefleckt von all dem, was in der Galaxis passiert, und vielleicht ein Ruhepol zu den äußeren Schrecken.

Schritt 11: Die Widerstandskämpfer verschanzen sich. Man macht dir Druck von oben. Krieg deine Truppen in den Griff. Finde sie. Gewinne diesen Krieg, ehe wir noch mehr hoffnungsvolle Berichte ohne verzeichnete Siege abschicken müssen.

Schritt 12: Du beginnst zu planen. Manche Sachen gehen vor romantische Tändeleien.

Schritt 13: Es ist kein netter Plan. Aber er kann funktionieren. Wird funktionieren. Du weißt es. Er erfordert gleichzeitig bedingungslosen Gehorsam von den Truppen. Man folgt einem unmoralischen Anführer nur, wenn er Angst zu machen weiß. Und wie sagte Khilen gleich? Das einzige Verbrechen im Krieg ist es, zu verlieren.

Schritt 14: Wie gesagt, die Widerstandskämpfer verschanzen sich. Und lassen währenddessen Frauen, Alte und Kinder in der Sicherheit ihrer Dörfer zurück. Vernünftig, wenn man es mit der Republik zu tun hätte... nicht durchdacht beim Imperium. Ihr stürmt das Dorf und nehmt sie gefangen.

Schritt 15: Es gibt eine hohe, hohe Klippe in der Nähe des Dorfes. Sie ist weithin sichtbar. Sie soll sichtbar sein. Wäre sie es nicht, würden die Widerständler es nicht mitkriegen, würden sich nicht berufen fühlen, ihre Verstecke zu verlassen und euch etwas zu geben, auf das ihr schießen könnt.

Schritt 16: Muss ich dir extra erläutern, was mit dieser Klippe zu tun ist? Du weißt es selbst. Später wird man vielleicht von der Überwindung sprechen, die die Soldaten gefühlt haben müssen, deinen Befehl auszuführen. War es genauso schwer, ihn zu erteilen? Du weißt es nicht.

Schritt 17: Einer von ihnen widerspricht. Du richtest ihn hin. Keine Wiederrede. Nichts Hinterfragen. Ruhm dem Imperium. Der Geschmack in deinem Mund ist bitter, aber das Grauen in deinen Augen hinter dem Helm verborgen. Du bist Sith. Du bist Elite des Imperiums. Sorg dafür, dass sie es genauso wissen wie du.

Schritt 18: Die Soldaten tun ihre Arbeit. Das ganze läuft sauber, fast steril, und wenn du ein wenig bleich wirst, hinter deinem Visier würde es zumindest keiner sehen.

Schritt 19: Da ist diese Frau.

Schritt 20: Sie trägt ein Kind auf dem Arm.


Warum läuft sie auf dich zu?

Sie sollte nicht hier sein. Du solltest nicht hier sein. Keiner von euch gehört hierher.

Sie schluchzt. Schreit dich an. Du verstehst die Worte nicht.

Natürlich verstehst du sie, du kennst die Sprache dieses Landes. Du willst sie nur nicht hören.


Töte mich, Imperialer, töte mich. Nur rette mein Baby. Bitte, bitte, rette mein Baby, rette mein

Töte mich, aber rette mein Baby

Bittebittebittebitte

Es ist unschuldig.


Die Augen deiner Männer ruhen auf dir. Du bist Sith. Was immer du jetzt tust, es wird nicht nur in Akten auftauchen. Triff die falsche Entscheidung, und du verlierst Einflussgewalt. Triff die falsche Entscheidung, und es könnte besser sein, würdest du auch dein Leben verlieren.

Es gibt nur eine Art von Stärke, die das Imperium zu schätzen weiß.

Also triff die richtige Entscheidung.


Schritt 21: Du nimmst das Kind. Du glaubst, seinen Herzschlag zu spüren, durch die Decke und deine Handschuhe hindurch. Seine Aura pulsiert aufgeregt, als es von der Mutter genommen wird.

Schritt 22: Du trittst an den Rand der Klippe. Du weißt, sie sind da draußen und sehen zu.

Schritt 23:

Du presst deine Hände gegen den Schädel

bis es aufhört zu schreien

Du wirfst

Schritt 24: Als die Blasterschüsse auf dich einprasseln, hast du dein Lichtschwert bereits gezückt. Das hier ist reine Mechanik. Es lenkt ab, sorgt dafür, dass du die Ereignisse wie als unbeteiligter Zuschauer vor dir passieren lassen kannst. Der Beschuss dauert nicht lange an. Ihr habt ihre Position. Ihr bombt sie mit gezieltem Luftbeschuss in kürzester Zeit weg.

Schritt 25: Du drehst dich zu den Soldaten um. Mehr als die Hälfte von ihnen scheint weiß im Gesicht. Aber als du ihre Blicke siehst – voll Furcht, Bewunderung, Angst, Unglauben, ein perfekter Cocktail des Gehorsams – weißt du, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast.

Schritt 26: Es gibt noch 3 weitere Dörfer.

Schritt 27: Dir fällt auf, dass du begonnen hast, deinen Blick im Spiegel zu vermeiden. Du lässt ihn aus deinem Quartier entfernen.

Schritt 28: Du hast die richtige Entscheidung getroffen. Warum also kannst du nicht mehr an sie denken, ohne dass dir ein wenig übel wird, ohne dass du dich fragst, ob es wirklich du warst, der an diesem Tag kleine Köpfe hat bersten lassen?

Schritt 29: Du reist ab. Das Frontkommando hat dir eine Belobigung ausgesprochen, der Zwischenfall wird in der Akte gepriesen. Du wirst sie nicht mehr aufschlagen.

Schritt 30: Drei Monate sind vergangen. Du bist zuhause, gezwungenermaßen, und Xantico erwähnt, dass sie schwanger ist. Du entschuldigst dich einen Moment vom Gespräch. Es ist immer leicht, Panikausbrüche zu erklären, wenn von Feuer und Bomben und Lasergeschossen die Rede ist, aber niemand kann es nachvollziehen, wenn dasselbe bei Gesprächen über Kindern geschieht.

Schritt 31: Verlieben klappt nicht mehr. Du hast es versucht, ein, zwei Mal, aber es waren halbherzige Versuche ohne tatsächliche Gefühle von deiner Seite. Es ist egal, was für ein Mädchen es ist, dass du anschaust – du siehst nur Vyatnym. Nicht die Soldatin. Du siehst die Augen ihrer verzweifelten Mutter, kurz bevor sie ihr Kind einem Monster in die Hand drückt.

Schritt 32: Alles fühlt sich grau an. Gibt es so etwas wie Burnout vom Schlachtfeld? Du weißt es nicht. Wem könnte man es erklären? Eine kampfesmüde Waffe ist eine nutzlose Waffe. Eine nutzlose Waffe wird entsorgt. Du bist kampfesmüde, aber du willst nicht sterben. Und trotzdem, warum fällt es so schwer, zu empfinden?

Schritt 33: Es tut gut, Blut zu vergießen. Adrenalin in deinen Adern zeigt dir trotz allem, dass du noch lebst. Die Welt ist bunter, solange es durch dich fließt. Bleib auf dem Schlachtfeld, bis du darauf kaputtgehst. Zumindest ist es dort nicht so grau wie überall sonst. Es ist nicht so wild wie am früher, zu keinem Zeitpunkt, aber es genügt, um deinen Hunger auf Überleben aufrecht zu erhalten.

Schritt 34: Die Frontpausen werden kürzer, die Aufenthalte länger. Was dich früher gefesselt hat, interessiert kaum noch. Du suchst die kurzen Takte der Jagd, du willst dein Blut wieder pulsieren spüren, du willst Angst haben oder Raubtier sein. Die Welt in Farbe tauchen, selbst wenn diese Farbe rot ist. Wenn du dich auf den Kampf konzentrierst, verschwinden alle Erinnerungen, die du hinter dir herziehst. Du bemerkst, dass soziale Kontakte dir zunehmend schwerer fallen. Erntest seltsame Blicke von denen, die nicht dasselbe Leben führen wie du, und manchmal bedauernswerte von denen, die dich durchschaut haben. Du legst dir Masken zu, neuere, bessere, und diesmal sind sie dein Gesicht selbst.

Schritt 35: Dein Leben ist Kampf. Du schaffst es, wieder freier zu atmen, so zu tun, als wäre das nicht alles, als wärst du wie sie, als würdest du Verbindung zu anderen suchen, tief in deinem Inneren. Du weißt nicht, ob du das tust. Deine Emotionen sammeln sich an, werden nicht für andere herausgelassen, wo sie unnütz sind. Du sparst sie fürs Blutvergießen auf. Manchmal hast du das Gefühl, dass sie seltener werden, aber du bist dir nicht sicher.

Schritt 36: Würdest du in dieselbe Situation kommen, du könntest es wieder tun. Diesmal mit weniger Bedauern. Andere manipulieren ihr Umfeld zur Perfektion, du tust es mit deinen Gefühlen, deinen Worten. Machst dich selbst zum Werkzeug. Guter Sith. Perfekter Soldat.


Ist 

Es

Nicht

Das

Was

Du

Wolltest

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