Kapitel 2
Meet Silas.⬆️
,,Sag mal, wie viel gebt ihr so für eine Packung Eier aus?", frage ich ganz neben bei Harmony, als wir uns auf den Weg zu mir machen.
Verwirrt schaut sie mich an.
,,Wie kommst du denn jetzt darauf?", fragt sie mich.
Ich hatte den Teil ausgelassen in dem ich ihm den 50er gereicht habe, das war dann doch zu beschämend.
,,Keine Ahnung, aus Interesse einfach", murmele ich vor mich hin.
,,Also da gibts verschiedene Arten, die Eier aus Bodenhaltung und Freilandhaltung und dann gibt es auch noch Bio bei beiden Arten", redet sie drauf los und ich höre interessiert zu.
Ich weiß, was Bio ist, aber die anderen Begriffe sind mir ziemlich neu.
,,Freilandhaltung und Bio sind das beste, da werden die Hühner frei laufen gelassen und es ist Bio eben. Also um es kurz zu fassen wenn wir von der teuersten Variante ausgehen, zahlst du für 10 Eier vielleicht 3 Dollar", beendet Harmony ihre Rede und meine Augen weiten sich.
3 Dollar? Das ist ja gar nichts! Und plötzlich komme ich mir so bescheuert vor wie noch nie. Ich habe ihm 50 Dollar hingehalten, kein Wunder, dass er dachte ich wäre komplett bescheuert.
Wir laufen an der Stelle vorbei an der ich den Jungen getroffen habe und ich versuche mich an seinen Namen zu erinnern, aber er will mir einfach nicht einfallen, wahrscheinlich war ich zu aufgebracht in dem Moment um seinen Namen zu registrieren.
,,Hier ist es passiert", sage ich und Harmony schaut mich verwirrt an bis sie versteht, wovon ich rede.
,,Du redest so, als hättest du hier ein Kind auf die Welt gebracht", sagt sie belustigt und verdreht die Augen.
,,Die Gegend ist aber schon ein bisschen gruselig", sagt sie und schaut auf eine zugegebenermaßen etwas gruselige Oma, die uns aus dem Fenster eines heruntergekommen Hauses beobachtet.
,,So schlimm ist es aber wirklich nicht. Das sind auch nur Menschen hier", widerspreche ich und Harmony nickt langsam.
,,Und er sah wirklich sehr gut aus?", fragt sie plötzlich und spielt auf meine Aussage mit Adonis an.
Ich denke an ihn zurück und muss leider entschieden nicken.
,,Ja schon", sage ich leise und spüre immer noch Wut in mir.
Er hätte mir das alles schonender erklären können.
,,Wow von dir zu hören, dass ein Typ gut aussieht ist echt merkwürdig", stellt Harmony langsam fest und spielt auf mein bestehendes Nichtinteresse an den meisten Typen an.
,,Ich meine, wenn's nach mir ginge hast du sehr viele attraktive Typen um dich herum", sagt sie und ich weiß, dass sie von den ganzen Kindern der Kollegen meiner Eltern redet, die ich auf Galas oder sowas treffe.
,,Seien wir mal ehrlich, Harmony", fange ich an und sie schaut mich an.
,,Du findest die Typen doch nur attraktiv, weil du weißt, dass sie reich sind. Jetzt stell dir mal vor die hätten nicht das ganze Geld, die Autos oder die Häuser, ich verwette meinen Teddybär darauf, dass du sie nichteinmal angucken würdest", sage ich und verdrehe die Augen und Harmony verschränkt die Arme.
,,Irgendwas wahres muss schon dran sein, wenn du deinen Teddybären darauf verwettest", sagt sie und ich zucke mit den Schultern.
Ich habe immer Recht.
,,Und der Typ, den du gesehen hast sieht so gut aus, dass er sich als Nicht-Reicher wirklich attraktiv ist?", fragt sie und ich zucke mit den Schultern.
,,Ja", sage ich knapp.
,,Dann kann ich es kaum abwarten ihn mal irgendwo zu sehen", kommt es grinsend von ihr, sodass ich meinen Kopf schüttele.
,,Ich hoffe mal nicht, dass ich ihn je wieder sehen muss", murmele ich eher zu mir selber, als wir in unsere Auffahrt einbiegen.
Smithers putzt den Spiegel von dem Auto meines Vaters als wir an ihm vorbei laufen.
,,Hey, Smithers", ertönt es flötend von Mony sodass er sich lächelnd umdreht.
,,Hallo, Harmony", sagt er und nickt mir dann zu.
Irgendwie macht es mich wütend, dass Smithers mich immernoch Miss Eliot nennt, obwohl ich ihm tausend Mal gesagt habe, dass er mich doch Linnea nennen soll, weil ich ihn schon so lange kenne, wie ich mich selber und er für mich schon zur Familie zählt und nicht einfach irgendein Chauffeur ist.
Aber egal wie oft ich darauf bestanden habe, hat es nicht funktioniert, aber Harmony nennt er natürlich beim Vornamen.
Meine Mom kommt uns in ihren hohen Schuhen entgegen und lächelt uns beiden zu.
,,Harmony, lange nicht mehr gesehen", kommt es von ihr und ich verdrehe meine Augen.
,,Das war erst gestern Mom", wiederhole ich mich und beide lachen.
,,Sie ist heute echt mit dem falschen Fuß aufgestanden", sagt Mom jetzt wieder an Harmony gewendet und grinst.
,,Oh ja, wirkt so", antwortet sie nur und schaut mich wissend an.
,,Wir sind oben", sage ich und Harmony lächelt Mom noch ein letztes Mal zu bis die mir hoch in mein Zimmer folgt.
,,Hast du dir die Schuhe gekauft Schatz?", fragt meine Mom als ich schon fast oben angekommen bin.
,,Nein", sage ich knapp und überlege ob ich ihr den wahren Grund sagen soll, schließe das aber schnell aus.
,,Warum?", fragt Mom überrascht.
,,Sie haben mir nicht so gefallen wie ich dachte", sage ich knapp und hoffe, dass sie es dabei belässt.
,,Sollen wir anrufen und eine persönliche Anfertigung machen lassen?", fragt sie und ich seufze.
,,Nein, Mom", antworte ich und öffne die Tür zu meinem Zimmer und schließe sie als Harmony eingetreten ist.
,,Meinst du nicht du bist etwas unfreundlich gewesen?", fragt Harmony und ich schüttele den Kopf.
,,Wenn ich sie nicht will, dann soll sie es doch akzeptieren", stelle ich fest und Harmony seufzt.
,,Bei mir ist es immer andersrum, Ich bettele für etwas und meine Eltern erlauben es mir trotzdem nicht", sagt sie lachend und ich lächele.
,,Ich hab dir tausend Mal gesagt, dass du meine Kreditkarte benutzen darfst", erinnere ich sie und Harmony prustet los.
,,Genau das meine ich, wer bietet der besten Freundin eine Kreditkarte an?", fragt sie und wirft sich auf mein Bett.
Ich zucke mit den Schultern.
Warum denn nicht?
,,Meine Eltern sind ausgerastet als du mir einen teuren Laptop geschenkt hast, du weißt wie ewig es gedauert hat, bis du sie überredet hast, dass ich ihn doch behalten soll", sagt sie und erinnert sich an ihren 17. Geburtstag.
Eigentlich sollte es ein Auto sein, aber ich konnte mich nicht entscheiden und das weiß sie nicht und wahrscheinlich hätten ihre Eltern sie umgebracht, wenn sie ein Auto angenommen hätte.
Und tatsächlich bis ich ihre Eltern überreden konnte, dass der Laptop wirklich kein Problem ist, hat es ewig gedauert.
,,Eigentlich sollte es ja ein Auto sein", gebe ich es schließlich zu. Vielleicht hat Harmony ja ein Modell das ihr gefällt, dann kann ich es ihr zum 18. schenken.
Ihre Augen weiten sich.
,,Sag mir, dass du mich verarschst", fordert sie mich auf und richtet sich auf.
,,Nein", gebe ich knapp von mir und sie schüttelt ihren Kopf.
,,Wenn du mir ein Auto schenken solltest, dann sage ich dir jetzt schonmal im Voraus, dass ich es nicht annehmen werde", stellt sie klar und ich schaue sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
,,Aber warum denn nicht?", frage ich sie und verschränke meine Arme vor meiner Brust.
Wo genau liegt das Problem?
Harmony lacht auf.
,,Ein Auto. Ein Auto kostet mindestens mehrere Zehntausende Dollar! Das ist kein Geschenk, das ich annehmen kann und ich kann dir auch niemals sowas schenken, Nea!", sagt sie und ich verdrehe die Augen.
,,Na und? Außer dem weißt du, dass ich keine teuren Geschenke von dir erwarte und ich mir den Preisen meiner Geschenke wohl bewusst bin", antworte ich und versuche ihr meine Denkweise zu erläutern.
Ich will gar keine teuren Sachen von ihr.
Ich bin einfach glücklich eine so tolle Freundin wie sie zu haben und ich habe Angst sie zu verlieren, weil es so verdammt schwer ist eine Freundin zu finden, die einen nicht ausnutzt.
Oder einen Jungen der einem nicht von seinen oder meinen Eltern aufgezwungen wird um die Geschäfte besser laufen zu lassen.
Mein Dad ist nicht so schlimm, aber meine Mom hatte bis jetzt keine Hemmungen mir Typen auf zu drehen, die ebenfalls eine reiche Familie haben und das entschuldigt sie dann meistens damit, dass er doch auch gut aussehen würde und ein Gentlemen sei.
Gentlemen mein Hintern, das sind alles verzogene, arrogante Typen, die mit dem Geld von ihren Vätern prahlen.
Zum Glück hat es bis jetzt nicht geklappt, weil meine Mom aber trotzdem genug Einsicht hatte, mich nicht zu zwingen, wenn ich mich mehrmals klar und deutlich ausgedrückt habe, dass ich keinerlei Interesse an diesen Jungen habe.
,,Linnea, du bist wirklich zu gut für diese Welt, aber du musst mir wirklich nichts schenken, ich liebe dich auch so wie du bist", sagt Mony und lacht auf.
,,Was auch immer", sage ich und seufze.
Dann klopft es an meiner Tür und ich stehe auf und gehe zur Tür um zu sehen wer es ist.
Es ist Cara unsere Haushaltshilfe, die uns beiden einen Shake gebracht hat.
,,Für Sie, Miss Eliot", sagt sie und ich nehme das Tablett dankend an.
,,Könntest du uns vielleicht auch ein Paar Servietten bringen, Cara?", frage ich nach und sie nickt schnell und läuft die Treppen runter.
Ich nehme die Getränke und reiche eins davon Harmony und nehme das andere zu mir auf mein Sofa.
,,Ich liebe diesen Shake", murmelt sie bevor sie anfängt ihn zu schlürfen und ich grinse.
,,Das weiß ich und das weiß jede andere Person in diesem Haus", sage ich und es stimmt.
Jedes Mal wenn Harmony kommt, was sehr oft ist, macht Cara diesen Shake.
Nachdem wir unsere Getränke ausgetrunken haben und Cara uns die Servietten gebracht hat, muss sie gehen.
Auch wenn Ferien sind, muss sie früh nach Hause, weil sie Besuch bekommen.
Ich beschließe sie nach Hause zu begleiten und obwohl sie mehrmals sagt, dass ich das nicht tun muss, beschließe ich trotzdem mit zu gehen.
Ich könnte sie auch mit dem Auto bringen aber ich habe Lust, frische Luft zu schnappen.
Also gehen wir raus und laufen den Weg zu ihr, der ungefähr 25 Minuten dauert und als ich vor ihrer Tür ankomme, verabschieden wir uns voneinander.
Dann kehre ich wieder um und laufe den Weg zurück, ich atme die frische Luft tief ein als ich plötzlich einen Tropfen auf meinem Gesicht spüre.
Ich drehe mein Gesicht nach oben, nur um einen Tropfen direkt in mein Auge zu bekommen.
Ich zische auf.
,,Verdammt!",rufe ich.
Und dann fängt es an zu regnen wie verrückt.
Na super.
Ich renne im Regen durch die Straßen und komme mir vor wie eine Verrückte.
Wenn meine Eltern das sehen würden, würden sie ausrasten.
Ich greife in meine Hosentasche um mein Handy rauszufischen nur um festzustellen, dass ich kein Handy dabei habe, das ich rausfischen könnte.
Warum ich?
Also renne ich noch schneller und plötzlich verliere ich meinen Halt, da der Boden zu nass ist und ich versuche verzweifelt mich an irgendwas festzuhalten aber vergeblich.
Ich knicke mit meinem Fuß um, was höllisch weh tut und falle direkt auf meinen Hintern und als ob das nicht reicht, kippe ich nach hinten, sodass ich auf dem Boden liege.
Ich könnte heulen.
Ich bin so verzweifelt, dass ich nichtmal Lust habe aufzustehen und meine Augen zu öffnen, die ich reflexartig geschlossen habe bei dem Fall.
,,Was machen Sie da? Geht es Ihnen gut?", höre ich plötzlich eine Stimme, die mir von irgendwo bekannt vorkommt, also öffne ich meine Augen nur um in ein Paar grüne zu schauen.
Er schon wieder.
,,Du schon wieder", kommt es genervt von ihm, als er mich erkennt.
,,Was machst du hier?", frage ich während ich mich aufrichte und aufstöhne wegen den Kopfschmerzen, die mir bereitet werden.
Ich sitze immer noch auf dem nassen Boden und es fühlt sich alles ekelhaft an.
,,Ich wohne hier", antwortet er knapp und ich schaue mich um.
Ich bin in Downtown.
Hätte ich nicht vor meinem Zuhause ausrutschen können?
Plötzlich wird mir schwindelig und ich kippe wieder nach hinten, werde aber von einer großen Hand daran gehindert wieder auf meinen Rücken zu fallen.
Er stöhnt genervt auf und hilft mir auf die Beine.
,,Ich hätte das auch alleine geschafft", sage ich als ich wieder auf meinen Beinen stehe.
Er zieht seine Augenbraue leicht hoch.
,,Sicher hättest du das", sagt er und stützt mich weiter.
,,Wohin bringst du mich?", frage ich und kneife meine Augen zu als mein Knöchel weh tut.
,,Zu mir", sagt er und schaut mich an.
Meine Augen weiten sich.
Mom sagt immer, dass man nicht zu Fremden nach Hause gehen sollte, aber wahrscheinlich würde sie auch sagen, dass man nicht alleine bei der Dämmerung im Regen stehen sollte.
Also was soll's.
Vorallem wenn der Fremde so gut aussieht.
________
Kapitel 2 ist daaa.
Lasst mir wieder eure Meinungen da, darüber freue ich mich immer sehr.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top