> VII <
Noch nie zuvor war Tjara es unangenehmer gewesen, an einem Ort zu sein. Sie schien Luft für alle zu sein. Clinten unterhielt sich nur mit dem General, meist über irgendwelche Missionen. Was der Pilot in sein Headset sprach verstand sie so oder so nicht.
Der Mann neben ihr sprach kein Wort und starrte nur auf sein Tablett. Die Strumtruppler die mit am Board waren sagten nichts und standen einfach nur steif da.
Ansonsten war hier keiner. Tjara hatte schon überlegt, ob sie nicht Adams anrufen sollte. Er hatte immer einen lustigen Spruch auf den Lippen, aber sie befürchtete das sie so den Standpunkt für den Wiederstand verraten würde.
Ihr war so langweilig, dass sie sogar in Gedanken mit sich selbst sprach.
Die meisten Gedanken waren darüber, was sie als erstes machen würde wenn sie zurück kämen. Und immer wieder kam ihr die Mensa in den Sinn. Natürlich wusste sie, dass dieser Gedanke überhaupt nicht in die derzeitige Situation passte, aber sie hatte nun mal Hunger.
Vor der Abfahrt hatte sie keine Zeit zu frühstücken, was sich nun als schrecklicher Fehler heraus stellte. Leider musste sie auch feststellen, dass sie keine Waffe bei sich trug. Und wenn man Kylo Rens Worten trauen konnte, dann würden die Sturmtruppler gerade mal gut genug sein um ein schon am Boden liegendes Opfer zu treffen. Und selbst da gab es laut ihm einige Probleme.
Natürlich war Hux mehr als erbost über diese Aussage und selten hatte Tjara sein Gesicht so rot anlaufen sehen - und das nicht aus Scharm. Es war kein Geheimnis das sich die beiden Rivalen nicht leiden konnten. Sie hassten sich schon regelrecht, natürlich mit angemessenem Respekt.
Oft hatte sie Adams erwischt wie er über die hitzige Diskussion der beiden gegrinst hatte. Tjara selbst fand dies auch äußerst belustigend, zum einen beleidigten sich Hux und Ren gegenseitig aufs Äußerste, zum anderen vergaßen sie es nie sich zu Siezten.
Ein Ruck durchfuhr sie, als sie aus dem Hyperraum kamen. Als Tjara aus dem Fenster sah, erkannte sie einen großen Planeten vor ihnen. Das musste Yavin sein.
Sie hatte es sich ganz anders vorgestellt, nicht so grün. Überhaupt hatte sie noch nie so viel Grün gesehen. Auf der Star Killer Basis lag immer Schnee dadurch war das meiste nur weiß. Sonst waren halt vielen Tannen da, diese leuchteten aber nicht in einem so schönen grün wie die Bäume hier.
Als sie endlich gelandet sind, schnallte Tjara sich ganz heimlich ab und stand schnell auf. Während des gesamten Fluges hatte sie sich nicht einmal bewegt, weswegen ihre Beine eingeschlafen sind und nun unangenehm kribbelten. General Hux war schon lange raus gegangen und sprach mit den Sturmtruppler.
,,Major, wenn ich fragen darf, aber ist es nicht gefährlich für den General hier?" Clinten lachte melodisch auf: ,, Der General kann gut auf sich aufpassen. Außerdem untersteht der gesamte Planet der Ersten Ordnung und stellt somit keine Bedrohung her." Tjara nickte schnell aus Angst das Hux etwas mitbekommen haben könnte.
Sie wollte ihren General unter keinen Umständen als Schwach dar stellen dazu hatte sie nicht genug Wissen über ihn.
Tjara lief mit den anderen nach draußen und wartete auf weitere Befehle. „Corey folgen sie uns! Und passen Sie auf wo sie hin treten. Hier sind überall Fallen." Wies der General an und lief los. Natürlich nicht als erster, nein lieber soll es doch einen mit Helm treffen.
Die Kommandantin folgte ihnen schweigend und versuchte sich so viel wie möglich ein zu prägen. Doch so viel gab es da gar nicht, nur Bäume. Wie langweilig.
Als sie nach vorne blickte, sah sie auf ein herunter gekommenes Gebäude, oder vielmehr eine Ruine. Vor dieser blieben alle stehen. ,,Das ist es?" Diese Fragte konnte sie sich nicht verkneifen und konnte schwören ein belustigtes Lachen von ihrem General zu hören. „Das ist es Corey. Was für ein Luxus Sie doch bei uns haben nicht?" schon wieder war da dieser Spott. Nicht gegenüber den Bewohnern dieser Ruine, nein gegenüber ihr. Er lachte sie aus, weil sie nicht so viel wusste wie er.
Mach dir nichts draus, er war früher sicher einfach ein Streber und weiß deswegen so viel.
Tjara wollte schon etwas gegen ihren Gedanken sagen, da öffneten sich die schweren Eisentüren vor ihnen und ein gutes Duzend, bewaffnete Männer kamen heraus. Einer sah schäbiger aus als der andere.
Man konnte es nicht Kleidung nennen was sie anhatten. Auch keine Rüstung. Eher ein Fetzen nicht mal als Taschentuch würdig. Trotzdem strahlten die Männer eine Kraft aus, die Tjara selten bei Männern gesehen hatte. Sie wirkten allesamt bedrohlich. Ihre Haare, die meist bis zur Schulter oder länger gingen, waren verstrubbelt und kleine Blätter oder Äste waren drinnen verfangen.
Sie trugen Ketten und Schmuck, alles schien aus Gold. Tjara vermutete von ihren Raubzügen. Ein großer Mann, mit braunem Haar trat hervor, auf sie zu. Sofort war die Kommandantin in Alarmbereitschaft, doch alle anderen blieben ruhig.
Der Mann verbeugte sich vor General Hux und gab Major Clinten einen Kuss auf die Hand. Ein Zeichen der Begrüßung. Das taten Räuber zu ihren Vorgesetzten um ihnen Loyalität zu zeigen. Davon hatte sie mal gelesen und trotzdem kam es ihr so unnatürlich vor.
„General Hux, wir uns sehr freuen sie... ähm.. zu sehen." Jetzt verstand sie ihren Grund weshalb sie hier war. Der Mann konnte kaum ihre Sprache und mühte sich sehr ab den Satz richtig raus zu bekommen. Hux nickte ihm nur zu Begrüßung zu, dann drehte er sich zu mir. ,,Corey komm her!"
Sofort stand sie an seiner Seite und sah den Mann ehrfürchtig an. ,,Das ist Utakata. Er ist zwar ein Mensch, jedoch bei den Kyuzo aufgewachsen, weswegen er unsere Sprache nur zum Teil versteht. Die Verhandlungen mit ihnen dauern zum Teil Tage. Diese sind lästig und wollen wir abkürzen. Dafür sind Sie hier." Erklärte er ihr kurz ohne Tjara auch nur eines Blickes zu würdigen.
Sie nickte und sah Utakata genau an. Er musterte sie ausgiebig und irgendwie war ihr unter seinem Blick nicht wohl. Lachend sagte er war zu seinen Leuten. Was sie genau verstand.
,,Was sagt er?" Fragte Clinten scharf. Tjara schluckte und antworte: ,, Er hat erkannt das es mir unangenehm ist hier zu sein." Sie wagte es nicht zu Seite zu sehen, da sie aus den Augenwinkel genau sehen konnte wie Hux sie ansah.
Utakata drehte sich wieder zu ihnen und nun sprach Tjara mit versucht kalter stimmte zu ihnen:
,,Mein Name ist Tjara Corey. Ich bin Kommandantin der Ersten Ordnung und werde Ihnen helfen sich zu verständigen."
Er schien überrascht über ihren Fehlerfreien Akzent und ihrer Aussprache seiner Muttersprache. ,,Das trifft sich gut Tjara, ich kann es nicht leiden die ganze Zeit diese Menschen Sprache zu reden!"
Erwiderte er nun weniger Freundlich, wodurch sie erkannte, dass er das alles hier nur Spielte. Da aber nun nur Tjara ihn verstand musste er nichts mehr vorspielen. ,,Dann können wir nur von Glück reden das ich da bin."
,,Corey?" Kam es vom General und abwartend sah er sie an. Mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen drehte sie sich zu ihm um: ,, Er ist bereit zu reden."
,,Sehr gut. Frag ihn wie es aussieht mit dem Problem." Sie nickte verwirrt und fragte den Anführer in seiner Sprache.
,,Es ist alles getan. Alle wurden vernichtet und verbrannt."
Schwer schluckte Tjara: ,, Er sagte das alles erledigt sei." Hux nickte: ,, Gib ihm die Koordinaten für den nächsten Auftrag." Damit kam der Mann zu ihr und reichte ihr sein heißgeliebtes Tablett wo die neuen Koordinaten zu sehen waren.
Diese übergab sie Utakata sofort und bekam eine etwas aus ihrer Sicht nicht so gute Antwort: ,,Ich fürchte Tjara das wird schwer. Weißt du, es gibt da jemanden der hat uns viel gegeben um eine Ungute Sache zu machen. Ich bin untröstlich das ich dich erst jetzt kennen lerne. Wir wären sicher gute Freunde geworden! Oder nicht?"
Bei diesen Worten nickte er energisch und behielt sie dabei hungrig im Auge, was sie leicht zurück weichen ließ. Dieser Blick hatte etwas von einem geisteskranken Kind. Ihr lief es kalt dem Rücken runter.
,,Corey?! Was ist mit Ihnen? Was hat er gesagt?!" Selbst der General schien zu merken das etwas nicht stimmte. Doch dieses Mal reagierte sie nicht auf ihn und sprach wieder zu dem Mann vor ihnen.
,,Was haben Sie getan?" ,,Oh Tjara ich wünschte ich hätte es nicht tun müssen. Aber weißt du? Der Wiederstand hatte einfach mehr bezahlt. Und jeder weiß, es geht nur ums Geschäft!"
,,Corey verdammt reden Sie mit mir!" Nun hatte sich Hux komplett zu ihr herum gedreht und sah sie wütend an. Wahrscheinlich bereute er es schon sie mit genommen zu haben.
,,Eine Falle." Brachte sie nur gehaucht aus und sah den zurück gebliebenen Mann weiterhin einsetzt an. ,,Was? Reden Sie lauter!" Tjaras Blick glitt zu ihrem General. ,, Es ist eine Falle!" Dieses Mal sprach sie so laut das alle es hörten und sofort zogen alle Sturmtruppler ihre Blaster.
Hux dagegen war jeglicher Muskel aus dem Gesicht entwichen, geschockt sah er sie an. ,,Wer?" war das einzige was er sagte. ,,Der Wiederstand." War ihre Antwort und sah ihn weiter an.
Clinten hatte ebenfalls ihre Waffe gezogen. Hux griff unter seinem Umhang, der wie immer locker über seinen Schultern hing zu seinem Blaster am Gürtel und schoss ohne zu Zögern oder eine Miene zu verziehen Utakata nieder. Die Sturmtruppler folgten seinem Beispiel und schossen die anderen nieder.
Geschockt sah Tjara die rote Flüssigkeit die sich über den grünen Boden verteilte und diesen färbte. Sie begann zu zittern, noch nie im Leben hatte sie so viel Blut gesehen. Ohne ein Wort zu verlieren liefen alle los, nur die Kommandantin blieb wie angewurzelt stehen und bewegte sich kein Zentimeter.
,,Corey! Wir müssen gehen!" Rief Clinten ihr zu. So sehr Tjara es wollte, sie konnte sich nicht bewegen. Erst als sie einen starken Griff an ihrem Oberarm spürte der sie mitzog stolperte sie los.
Hux hatte sie fest im Griff und zog sie in einem beeindruckenden Tempo mit sich. Doch es war zu spät.
Über sie ertönten mehrere Zischen, kurz darauf mehrere Explosionen. Hux schien dies gar nicht zu interessieren, er lief - mit ihr am Arm- zügig weiter. Umso mehr sie sich umsah, umso mehr Zerstörung konnte sie sehen. Überall brannte Feuer welches ihnen gefährlich nahe kam.
Der ganze Wald brannte nach kurzer Zeit. Und nun erkannte Tjara was die Absicht des Wiederstandes war. Sie wollten sie nicht einfach erschießen! Sie wollten sie langsam und qualvoll ersticken lassen.
Bis zu ihrem Raumschiff war es noch weit und Tjara wusste das sie es niemals bis dorthin schaffen würden, eher würden sie ersticken oder von den Flammen erfasst werden. Während sie durch den Wald rannten riss sie sich ein Stück Stoff ihrer Jacke ab und hielt es sich vor Nase und Mund.
Das könnte ihre letzte Chance sein hier raus zu kommen. Die Sicht verschlechterte sich immer mehr.
Hux hatte die Strumtruppler angeordnet vor zu rennen um ihr Schiff ihnen entgegen zu bringen. Clinten hatte sie schon lange aus den Augen verloren.
Diese war ihr im Moment auch egal, viel mehr machte sie sich über den General Sorgen, welcher immer langsamer wurde und durch den Rauch immer wieder stark Husten musste und so noch mehr davon einatmete. Verdammt was sollte sie nur tun?
Tjara wollte gerade zu ihm sagen, er solle sich auch einen Schutz nehmen, da brach er vor ihren Augen auf den Boden zusammen und blieb regungslos liegen.
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