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Mit Küssen und Umarmungen wurden wir von dem Rest meiner Familie begrüßt, nachdem wir vor dem zugegebenermaßen riesigen Grundstück zum stehen kamen.

Ich wurde direkt von irgendwem, ich glaube es war meine Tante, - auf die schnelle konnte ich sie nicht erkennen - in das Haus gezogen, wo mich die letzten meiner Familie noch begrüßten.

Unter ihnen war auch der coolste Mensch der Welt, und ich zog ihn in eine lange und feste Umarmung. Mein Cousin ist einfach der aller beste.

Nach einem gemeinsamen Abendessen und ein paar Kartenspielen wurde ich - wie sollte es anders sein - in das Zimmer meiner zwei kleinen Cousinen 'eingeteilt'. Da meine Familie relativ groß war, konnte ich nicht in ein Einzelzimmer.

Mit zwei präpubertierenden Mädchen hatte wohl niemand gerne zu tun, der außerhalb ihrer Altersklasse war. - Da wurde bestimmt gelost, wer das Glück hatte. Bei sowas verlor ich immer.

Nachdem ich mir die Zähne geputzt hatte, Schlich ich in 'mein' Zimmer und schloss die Tür leise hinter mir. Ich legte mich auf meine Matratze und schloss die Augen. Ich dachte noch eine Weile über dies und das nach, bis ich dann zu müde dafür war und einschlief.

Am nächsten Morgen wachte ich mit Rücken- und Nackenschmerzen auf, die einerseits vom schlafen im Auto kommen können, andererseits auch von der absolut unbequemen Matratze, von der ich mich gerade erhob und nach unten in den Wohnraum tapste, wo mich alle mit einem fast einstimmigen 'Morgen' begrüßten. Ich setzte mich an den gedeckten Tisch und nahm mir ein Brötchen.

Nach dem Frühstück, beschloss ich mich fertig zu machen und einmal das Grundstück abzulaufen. Es war so anders jetzt aufeinmal - auch wenns nur für zwei Tage ist - auf einer Art Bauernhof zu leben. Dem kompletten Gegenteil einer Großstadt wie Berlin.

Ich ging zu den zwei Pferden, besuchte die Schweine und zum Schluss kletterte ich auf den Heuboden und machte laut Musik an. Die Atmosphäre die hier oben herrschte, war einfach schön. Auf dem Stroh liegend mit dem Handy in der Hand, scrollte ich durch Twitter und beantwortete hier und da ein paar Fragen.

>Heute wird Lübeck unsicher gemacht!<

twitterte ich dann noch, und machte mich auf den Weg zurück zu meiner Familie. Felix meinte, er wäre ungefähr um 12:00 Uhr in Lübeck. Wie und was wir dann machten, keine Ahnung.

Es war immer noch verdammt kalt draußen, weshalb ich mir einen meiner dicksten Pullover anzog und darüber meinen Parker. Ich fühlte mich wie eine dicke Kugel, die nicht durch Türen passte.

ich schaffte es dann aber doch ohne große Mühe, aus der Haustür und machte mich auf den Weg zu dem Treffpunkt von Felix und mir. Mit jedem Schritt wurde ich zwar nicht aufgeregter, allerdings um so glücklicher.

"Hi!" Schrie ich schon fast als ich ihn umarmte.

"Na?" Grinste er und wir lösten und langsam wieder von einander.

Wir beschlossen erstmal, ein wenig außerhalb der Stadt zu laufen. Felix erzählte mir, dass das hier der Weg sei, den er mit seiner Familie zum jährlichen Weihnachtsspaziergang machte. Generell erzählte er viel von Ihnen.

Wir lachten viel und hatten auch genau so viel Spaß, es war einfach toll.

Irgendwann ließen wir uns erschöpft auf eine Bank fallen und schwiegen. Keiner sagte irgendwas und es wurde von Sekunde zu Sekunde unangenehmer.

"Wir sind länger gelaufen als ich gedacht hätte" sagte ich während ich auf die langsam untergehende Sonne zeigte. Er nickte nur.

"Schon Klischeehaft, oder?" Fragte er nach einer Weile, in der die Sonne schon fast ihren Tiefpunkt erreicht hatte.

"Was?" Entgegnete ich und schaute ihn verwirrt an.

"Das wir am Valentinstag auf einer Bank sitzen, und den Sonnenuntergang anschauen. Gemeinsam" lachte er gedämpft.

"Oh" das war das einzige was ich raus bekam. Ich hatte vergessen, oder völlig verdrängt das heute Valentinstag war. Daran hätte ich doch denken müssen, Oh Gott. Jetzt war diese ganze Situation noch komischer. Und ich dachte das ging nicht mehr. "Den hatte ich völlig vergessen" lachte ich unsicher und fühlte mich ganz schön ertappt.

"Wirklich?" Er lachte nun lauter und auch nicht mehr so gedämpft, es war ein fröhliches, lautes Felix lachen, welches mir meine Unsicherheit abnahm, und ich mich seinem lachen anschloss.

Wir entschieden uns dafür, langsam nachhause zu gehen und er bestand darauf, dass ich ihm noch den ganzen Hof zeigen sollte. Anscheinend war ihm egal, das die Chance, nicht auf eines meiner Familienmitglieder zu stoßen, fast bei null lag.

AN: Yo! Neues Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen, Kritik oder sonstiges gerne in die Kommentare. :3

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