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[4 Jahre]

"Ich brauch' jetzt deine Hilfe, aber nicht als meinen festen Freund, sondern als meinen besten" schrie ich überfordert in mein Handy, und hoffte, dass Felix keine Hörschäden davon trug.
"Du kannst nicht einfach sagen das wir nach vier Jahren auf unser erstes Date gehen, und dann von mir verlangen zu wissen was ich anziehen soll" motzte ich weiter und Felix an der anderen Seite der Leitung lachte leise.

"Das du dir über sowas Gedanken machst" schmunzelte er und ich seufzte leise. "Zieh' was schönes an, aber keine zu hohen Schuhe. Ich hol' dich um acht ab"

"Du spinnst doch. Das sind nur noch zwei Stunden?" Überfordert stellte ich ihn auf Lautsprecher, um schon mal in meinem Schrank zu wühlen.

"Tschüss, ich liebe dich" flötete er und legte dann auf.

Während ich also in meinem Schrank nach den richtigen Sachen kramte und die Zeit viel zu schnell verging, überlegte ich krampfhaft, was Felix geplant haben könnte.

Zum ersten Mal hatte er eine Verabredung von uns als 'date' bezeichnet, allerdings konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen das Felix ein krasser Romantiker war.

Immerhin waren wir jetzt schon mehr als vier Jahre zusammen.

Triumphierend zog ich, etwas meiner Meinung nach passendes, aus dem Schrank und hielt es mir vor dem Spiegel ein mal dran, bevor ich mit Neuer Unterwäsche ins Bad rannte und schnell unter die Dusche hüpfte.

Nach der viel zu kurzen Dusche, zog ich mir erst einmal meine Unterwäsche an und föhnte dann meine Haare.

Ich hatte nämlich keinen Bock jetzt krank zu werden.

Ich zog mir meine Klamotten an, und probierte irgendwie einen Lidstrich zu machen, der nicht ganz so scheiße aussah. - am Ende gab ich dann doch auf, und trug nur etwas Mascara auf.

Zehn Minuten vor vereinbarter Zeit suchte ich noch schnell eine einigermaßen passende Tasche raus - daran hätte ich wirklich früher denken sollen - und schmiss Handy und Schlüssel in diese.

Meine Mutter kam, gleichzeitig mit mir, aus ihrem Zimmer und als sie mich sah stahl sich ein breites Lächeln auf ihre Lippen.

"Mein Mädchen wird erwachsen" nuschelte sie, und nur mit Mühe Verstand ich, was sie sagte. Das hieß nicht, dass ich wusste von was sie da redete.

Immer länger starrte sie mich an, bis sich Tränen in ihren Augen bildeten. Trotzdem lächelte sie weiter. Und es war ganz sicher kein aufgesetztes Lächeln.

"Ist alles okay?" Fragte ich entsetzt und umklammerte mit meinen Händen jeweils eine Schulter von ihr. sie nickte schnell und als es an der Tür klingelte schickte sie mich zu dieser und verschwand schniefend, mit einem tiefen Lächeln im Gesicht, in ihrem Zimmer.

Verwirrt öffnete ich die Tür und Felix hielt mir grinsend seine Hand entgegen.

"Meine Mutter hat gerade angefangen zu weinen, und ich weiß nicht, ob ich nicht lieber zu ihr gehen sollte. Ich glaub' sie ist verrückt geworden, sie hat dabei gelächelt!" Erklärte ich schnell und zeigte dabei immer mal wieder auf die noch geöffnete Haustür.

Felix probierte sich ein Schmunzeln zu unterdrücken und zog leicht an meiner Hand.

"Findest du das etwa lustig?" Fragte ich empört und probierte leicht meine Hand aus seiner zu lösen.

Er schüttelte den Kopf und zog mich endgültig zu seinem Auto. Grinsend öffnete er mir die Autotür und immer noch verwirrt stieg ich ein. Jetzt hätte wirklich nur noch das "My Lady" gefehlt, und ich würde denken Felix wäre der 100%ige Gentleman.

"Hättest du gesagt das du mit dem Cabrio kommst, hätte ich mir 'nen Zopf gemacht" seufzte ich und probierte meine Haare trotz des Fahrtwindes einigermaßen unter Kontrolle zu halten.

"Ist besser so, offen steht dir mehr" Grinste er und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel, während die andere sicher das Lenkrad umschloss.

"Und wo geht's jetzt hin?" Fragte ich zum gefühlt hundertsten Mal, felix schwieg aber einfach grinsend weiter, toll.

Mitten in der Innenstadt fuhr er auf einen Parkplatz, welcher hinter Hochhäusern etwas versteckt lag und sprang aus dem Auto. Keine fünf Sekunden, und gerade als ich meine Tür öffnen wollte, kam er mir zuvor und öffnete meine Tür von außen.

"My Lord" lachte ich und konnte mir einen Knicks nicht unterdrücken, Felix grinste ebenfalls und führte mich in das wohl schönste Restaurant das ich jemals auch nur gesehen hatte.

"Das ist ja abnormal, und du hast nicht mal 'ne Jogginghose an" flüsterte ich fasziniert als wir zu unserem Tisch geführt wurden.

"Tja" schmunzelte er und der Kellner reichte uns jeweils eine Karte, in die ich mich sofort vertiefte.

Doof nur, dass ich kurz bevor ich Felix angerufen hatte, schon gegessen hatte. Obwohl meine Mutter mich, warum auch immer, mit allen Mitteln davon abhalten wollte.

Sie hatte doch tatsächlich probiert mein bestelltes Essen, wieder abzubestellen.

Ich bestellte mir also nur einen Salat und eine Cola, während Felix sich wahrscheinlich schon nach drei Minuten für das Steak entschieden hatte.

Hätte ich gewusst wie klein diese Portionen hier waren, hätte ich wohl doch was richtiges genommen.

Felix Steak hatte gerade mal die Hälfte an Durchmesser seines Tellers, während mein Salat vielleicht aus 15 salatblättern und drei Tomaten bestand. Wow.

"Das war der totale Reinfall" seufzte Felix nach dem verlassen des überteuerten Restaurants.

"es war mal.. was anderes" lachte ich und stupste ihm in die Seite. "Jetzt mach' nicht so ein Gesicht, es war schön" grinste ich und auch er lächelte wieder leicht.

"Wir sind eh noch nicht fertig" lachte er und hielt mir die Autotür ein zweites Mal an diesem Abend auf.

"Oh, ich bin gespannt!" Lachte ich nach dem er selbst auf der anderen Seite eingestiegen ist und ausparkte.

Wieder fuhren wir ein Stück. Mittlerweile war es dunkel und ich könnte draußen wahrscheinlich keine zehn Meter weit gucken.

Er hielt wieder an, auf diesem Parkplatz gab es allerdings leichtes Licht, weshalb ich die Tür schnell Aufriss und Ausstieg, bevor Felix hier wieder antanzte um meinen persönlichen Butler zu spielen.

"Anzug solltest du übrigens öfter anziehen" schmunzelte ich und fuhr ihm ein mal mit der Hand über diesen, bevor er meine Hand in seine nahm und weiter zog. - keine Ahnung wo hin.

Er nahm mich vor sich, bevor er seine Hände auf meine Augen legte und anfing mich in die richtige Richtung zu lenken.

"Wenn du mein Make-Up verwischst, bist du tot" murrte ich und machte den nächsten, wackeligen Schritt.

Leise lachend führte mich Felix noch eine gefühlte Ewigkeit herum, und ich hatte das Gefühl wir gingen die ganze Zeit im Kreis, ohne irgendein Ziel zu haben. Obwohl, doch, vielleicht ein Ziel; mich kotzen zu lassen.

"Okay, ich nehme jetzt die Hände von deinen Augen, und du musst mir versprechen einfach leise zu sein, okay?" Fragte er eindringlich und ich wurde immer aufgeregter.

Leicht nickte ich und er nahm langsam die Hände von meinen Augen.

"Weißt du, wo wir sind?" Fragte er zaghaft und nach dem ich mich ein mal umgeschaut hatte, nickte ich lächelnd. Wir waren hier doch tatsächlich, mitten in der Nacht, auf dem Tempelhoferfeld, und mit hoher Wahrscheinlichkeit genau dort, wo wir uns das erste Mal gesehen hatten.

Auf seiner Stirn bildeten sich einige Sorgen-Fältchen, als er mich sorgfältig musterte, bevor er sich ein mal, mit der flachen Hand, übers Gesicht fuhr und sich langsam vor mich kniete.

"Du kannst dir wahrscheinlich schon denken, was jetzt kommt. Oh Gott..- ich hab' diese scheiß Rede so lange geübt und auswendig gelernt, dabei war mir eigentlich klar, dass wenn ich's dann vor dir kniend sagen muss, alles wieder vergesse" er lachte leise und man spürte seine Aufregung beinahe. "Ich improvisier' jetzt einfach. Brook, ich schwöre dir, du bist das beste was mir passieren konnte, und das ich dich, genau hier, vor fast fünf Jahren kennen lernen durfte ist wundervoll. Ich bin deiner Schwester unheimlich dankbar, dass sie dich hier gegen deinen Willen hingeschleppt hatte, und das du..- das du einfach du bist. Oh man, du glaubst nicht wie aufgeregt ich gerade bin, und eigentlich rede ich die ganze Zeit drum rum, weil ich verdammt Angst vor dieser einen frage habe" er holte ein mal tief Luft bevor er wieder Ansetzte. "Also, Brooklyn, ich liebe dich verdammt noch mal, und ich will den verdammten Rest meines Lebens mit dir verbringen, deshalb frage ich dich jetzt einfach okay? Okay. Brooklyn McCall? Willst du meine Frau werden?"

Ich blinzelte schnell die Tränen weg, die bei seiner viel zu langen Rede aufgekommen waren und atmete einmal tief durch.

"Ich könnt' bei dieser romantischen Kacke hier kotzen, aber ja, ja ich will"

AN: Okay, dass wars jetzt. Ich bin gerade ziemlich glücklich und gleichzeitig total traurig.
War 'ne verdammt coole Zeit!
Die Danksagung bzw. das Nachwort wird später kommen, damit ich hier nichts zu Mülle. Entschuldigt Rechtschreibfehler, aus irgendeinem Grund bin ich super aufgeregt, huiuiu.

Allerdings hätte ich eine Frage an euch, kann hier jemand so richtig, richtig schöne Cover machen? Da ich dieses Buch drucken lassen wollte, wahrscheinlich nur für mich, haha, brauch' ich dafür noch mal ein vernünftiges Cover. :D - meldet euch bitte per Privatnachricht deswegen. NICHT in den Kommentaren! :)

Das erste Kapitel der neuen Fanfiction müsste jetzt auch online sein, Freunde. Schaut da gerne vorbei, würde mich freuen. :3
Ich hoffe euch hat das letzte Kapitel gefallen, und ich musste euch nicht enttäuschen! :)

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