Kapitel 48 - And the Oscar goes to
Henry
Sie war unglaublich.
Wieso musste ich erst so spät mitbekommen, wie angenehm die Oscar Verleihung und die damit verbundenen Interviews auf dem roten Teppich waren, wenn Aurelia bei mir war?
Aurelia war unheimlich süß, witzig und clever zu den Reportern. Dank ihr konnten wir beide nicht nur die englischen Reporter bedienen, sondern auch die Deutschen und Spanischen ohne, dass die Interviews von den Reportern anschließend ins Englische übersetzen mussten.
Gut, bei den deutschen Reporter, der sich als Steve vorstellte, verstand ich zwar viel, konnte jedoch nicht viel auf Deutsch reden, was mir dann Aurelia abnahm. Jedoch schien es zu reichen um ihn glücklich zu machen.
Bei Magda, die von einem spanischen Sender war, konnte ich dafür besser mitreden.
Dank meines Managers und Aurelias Managerin bekamen wir wirklich gute Reporte zugeteilt.
Die wenigstens waren allerdings an mir interessiert, sondern viel mehr von meiner wunderschönen Aurelia, die jede Frage professionell, freundlich und höflich beantwortete.
Das Singen mit Chris schien sie wirklich beruhigt zu haben. Vielleicht, so hoffte ich, lag es aber auch ein bisschen auch an mir, der ihr den Rücken stärkte und ihr dann weiterhalf, wenn die Fragen doch zu intim oder zu Detailliert wurden.
Darin hatte ich Übung.
Nur hin und wieder kamen Fragen zum Witcher Dreh, die ich absichtlich nur oberflächlich beantwortete. Ich versuchte meinen Zorn mir mit nicht anmerken zu lassen. Das war aber auch nicht allzu schwer, dank Aurelia.
Ansonsten kamen die typischen Fragen. Wo ist Kal? Wie gehts Kal? Was zockst du im Moment? Welche neuen War Hammer Figuren hast du dir zuletzt ins Team geholt? Wann wird der nächste Computer aufgebaut?
Eine weitere spanische Reporterin, die sich als Juliette vorstellte, beglückt wünschte uns zu unserer Beziehung und fragte uns kurz, wie es uns ging.
Und da sah ich es. Aurelia überkreuzte die Füße voreinander, so wie es immer tat, wenn sie bei dem nächsten Reporter anhielt und in Interviewstellung ging.
Doch dieses Mal schien die Liebeskugeln ihre volle Wirkung zu zeigen.
Blitzartig zog sie die Lippen zusammen und presste die Oberschenkel zusammen.
Sie versuchte ihr gesamtes Gesicht unter Kontrolle zu bekommen, bevor man ihr ansah, was die Kugeln mit ihr machten. Innerhalb von wenigen Millisekunden und mit einer unheimlich Selbstbeherrschung, schaffte sie es gerade noch so, sich nichts anmerken zu lassen. Nur ich schien es gesehen zu haben.
Unterstützend ließ ich meine Hand von ihren Rücken zu ihrer Hand fahren und umfasste sie.
Sofort drückte sie zu und biss sich lächelnd auf die Unterlippe.
Ich übernahm das Interview sofort mit einem Lächeln und gab ihr die Zeit sich zu sammeln. „Bestens vielen Dank. Uns geht es sehr gut. Es ist ein wirklich schöner Abend hier. Wir sind sehr glücklich hier sein zu dürfen."
Aurelia kämpfte immer noch obwohl sie bereits wieder lächelte. Doch die Anspannung in ihren Körper spürte ich vollkommen.
„Die Fans und auch wir waren völlig aus dem Häuschen als wir erfahren haben, dass Superman in einer Beziehung mit Aelin ist. Ausgerechnet der Frau, die wohl der größte Marvel-Fan auf der Welt ist. Aurelia, wie hat es Henry geschafft dein Herz zu erobern?"
Oh weh.
Aurelia schien definitiv noch nicht für diese Frage bereit. Ihre Hand drückte immer noch meine so fest als läge sie in den Wehen.
Doch dann lächelte sie. „Nun, manchmal muss man den Menschen ihre größten Fehler verzeihen." sagte sie neckisch, woraufhin Juliette loslachte.
Aurelia lächelte süß, sah kurz zu mir auf, bevor sie sich wieder darauf zu konzentrieren schien, das ausgelöste Gefühl der Kugeln zu verdrängen. Ich wusste jetzt schon, dass ich für die Aktion mit den Liebeskugeln bluten würde.
„Nein. Nein. So war es nicht. Henry ist ein sehr charmanter, herzlicher und fürsorglicher Gentleman. Etwas, was es heute kaum mehr gibt. Und auch wenn es etwas Zeit zwischen uns gebraucht hat, war er in dem Moment für mich da, als ich ihn während meiner Verletzung am meisten gebraucht habe. Aus so einer Situation kann ja eigentlich nur etwas Gutes und Inniges wachsen. Da sehe ich gerne über die Superman-Sache hinweg. Wir haben schon unsere Wege und Mittel gefunden, die Balance zwischen Marvel und DC zu finden." gab sie zuckersüß zurück.
Oh, sie stand so kurz davor sich den aufkommenden Höhepunkt hinzugeben. Sie kämpfte mit allen Mitteln darum, damit man ihr nichts ansah. Immer wieder versuchte sie den Rücken durchzustrecken. Ihr Rüstung aus Mut, Kraft und Schönheit anzulegen. Doch es gelang ihr nicht wirklich.
Sie wirkte keineswegs unruhig für die Reporterin und den Kameramann. Aber ich, der sie nun wohl mit am besten kannte, merkte ihren Kampf.
Ja. Ich würde dafür heute bezahlen. Wahrscheinlich schon, sobald sie die nächste Möglichkeit dazu hätte.
„Also war es nicht die Liebe auf den ersten Blick?" fragte die Reporterin.
Auris Lächeln wurde nun echter. Träumerischer. „Oh doch. Nur habe ich Zeit gebraucht, um das mir auch einzugestehen. Aber Henry blieb bei mir am Ball. Gott sei Dank."
Wieder kam die Frage an mich gestellt, wo Kal sei. Lächelnd antwortete ich, dass ich ihn bereits bei meiner Ankunft in LA für heute und morgen früh an ein Hundehotel abgegeben hätte. Ich wusste ja nicht wie spät es heute noch werden würde, und er sollte so wenig Stress wie möglich hier haben.
Der eigentlich Grund, warum er aber auch eine Nacht im Hundehotel vor sich hatte war, dass ich diese Nacht nicht mit ihm teilen wollte. Sie gehörte nur Auri und mir. Und die brauchten wir dringend nachdem wir uns fast drei Monate nicht richtig gesehen hatten.
Es tat mir leid heute von uns getrennt zu schlafen. Aber Kal war am Ende nicht besser als ich. Er hatte Auri auch schrecklich vermisst und würde heute Abend garantiert nicht von ihrer Seite weichen. Daher musste ich heute mal egoistisch sein. Wenigstens einmal.
„Aurelia, gibt es schon irgendwelche Neuigkeiten zur Serie Thron of Glass? Nach dem Trailer vergangene Woche zur neuen Staffeln, brennen die Fans förmlich darauf, dass es im Juli weitergeht. Man hatte in den wenigen Momenten, die man mit dir als Aelin und Henry als Rowan bisher hatte, das Gefühl, man würde die Leidenschaft, die zwischen euch beiden als Paar im richtigen Leben herrscht, auch auf der Leinwand sehen. Wie war es für dich mit deinem echten Partner im realen Leben zu drehen? Haben sich die Szenen besser angefühlt?"
Ich musste mir das Lachen verkneifen. Alles was man von uns beiden im Trailer gesehen hatte, war der kurze Ausschnitt, in dem Rowan Aelin an den Baum gedrängt und ihr bereits in den Hals gebissen hatte.
Man sah wie ich Aurelia kampfesbereit ansah. Und wie sie mit purem Hass zu mir zurückblickte.
Allgemein gab es von mir bisher nur wenig im Trailer zu sehen, weil man die Fans noch auf mich warten lassen wollte. Allerdings, so fand ich, luden die wenigen Szene mit mir, schon ein einzuschalten. Ich hoffte wirklich, dass ich der Rolle gerecht sein würde.
Aurelia holte tief Luft und lächelte. Es schien ihr wieder besser zu gehen, weshalb ich langsam ihre Hand losließ und sie wieder auf ihren Rücken ablegte.
„Leider darf ich nicht viel verraten. Aber ich kann jetzt schon sagen, dass es die beste Staffel von allen dreien sein wird. Wir stecken unsere Ziele für diese Serie immer höher und wollen noch besser werden, ohne an Qualität zu verlieren. Ich würde behaupten, dass ist uns gelungen. Gerade auch mit Henry und Chris in Besetzung wichtiger Rollen. Sie bringen noch mal mehr Qualität mit sich und können diese wichtigen Rollen mit noch mehr Leben füllen, als es andere getan hätten. Darauf bin ich sehr stolz." erklärte sie, holte nochmal kurz Luft um die nächsten Fragen zu beantworten. „Aber Ja. Es hat sich wesentlich einfacher und vertrauter angefühlt angefühlt mit meinem Partner zu drehen als es mit anderen Kollegen war. Ich lernte Henry beim Dreh zur Serie zwar auch erst richtig kennen, aber es ist am Ende nochmal etwas ganz anderes, wenn ich mit Henry. Was nicht heißt, dass ich mich mit meinen Kollegen unwohl fühle. Ganz im Gegenteil. Dennoch habe mich wesentlich vertrauter und wohler gefühlt. Wir kennen ja alle die Szene aus den Büchern, in den Rowan Aelin in die Badewanne bringt, nachdem ihre Kräfte völlig durchgebrannt sind. Zu dem Zeitpunkt hatte ich selbst auch noch meine Fußverletzung, durch die ich lange Zeit keinen Sport mehr machen durfte und konnte mich noch besser in die Beziehung zwischen Aelin und Rowan hineinfühlen. Weil Henry auch für mich da gewesen war, als die Sache mit meinem Fuß passiert war. Es macht vieles einfacher und schöner und wir hoffen, dass die Zuschauer davon vielleicht auch etwas sehen werden."
Mhm. Ja, das waren alles keine schlechten Drehtage mit ihr gewesen. Ich werde meinen Agenten nochmal dafür danken müssen, dass er mich in diese Serie unterschieben konnte.
Das Interview war beendet und Juliette bedankte sich bei uns, ehe wir weiter zogen.
Vorsichtig beugte ich meinen Kopf zu ihr herab. „Gehts?" fragte ich nach.
Aurelia schenkte mir nur einen kurzen Blick, ehe ihre Managerin, Grit, uns schon wieder zum nächsten Reporter winkte. „Ich bin so kurz davor einen Organismus zu bekommen, den ich, statt wie sonst, auszukosten bis zur letzten Sekunde - unterdrücken muss! Was hast du dir dabei gedacht?"
„Na ja. Das war schon Sinn der Sache."
Ihre smaragdgrünen Augen funkelten mich erneut an. „Aber nicht so! Ich kann mich gar nicht richtig konzentrieren."
Ich bot ihr meinen angewinkelten Arm als Stütze an, bei dem sie sich sogleich einhängte. „Ich weiß. Das tut mir auch leid. Ich wusste nicht ... dass sie sofort und so gut wirken. Tut mir leid. Ich kümmere mich darum, sobald wir etwas Luft haben."
Das schienen auch nicht die richtigen Worte zu sein. Denn prompt sah sie mich wieder an. „Denk. Nicht. Mal. Daran! Wir ziehen das hier durch. Keiner von denen wird mir vorwerfen, dass ich dich mit aufs Frauenklo gezogen habe, um mir Erleichterung zu verschaffen."
Ah! Wieder musste ich mir ein Grinsen verkneifen. „Das war der Deal, Darling. Sex dafür, dass du mich begleitest."
„Aber nicht während dieser Veranstaltung! Was und wo wir es bei bei der Party danach machen, ist mir egal! Aber nicht, wo uns jeder nüchtern und mit Kameras beobachten kann, Cavill!"
Damit war wohl das letzte Wort gesprochen.
*
Die Verleihungen waren so langweilig und aufgesetzt wie immer. Eigentlich hätte ich die Zeit auch sinnvoller gestalten können. Zockend, mit Kal oder und Aurelia. Hauptsache keine fünf Stunden sitzend. Mit Dauerlächeln auf den Lippen. Und das in einem absolut überfüllten Saal.
Ich war jedes Mal unheimlich dankbar, wenn das Licht gedämmt wurde und ich die Möglichkeit hatte mich bei Aurelia wachzuhalten.
Auch wenn ich sie meistens sanft anstießen musste, selbst nicht einzuschlafen.
Wir hatten gerade die Hälfte geschafft und der nächste Showact wurde aufgeführt als das Licht im Publikum wieder gedrosselt wurde.
„Auri. Hey." Dieses Mal waren ihre Augen sogar schon zu und ihr Kopf war ein Stück nach vorne gesackt. „Aufwachen."
Ich hätte sie am liebsten schlafen gelassen. Auch sie hatte einen langen Tag hinter sich gehabt. Aber hier waren überall Kameras, die uns in viele Länder zeigten. Ich wollte nicht, dass sie später etwas bereuen würde.
„Lass mich schlafen, Henry." murmelte sie müde und öffnete nur einen kleinen Spalt ihre Augen. „Ich könnte gerade so schön in Madrid Tennis spielen. Tennis spielen mit dir. Stattdessen sehen wir uns jetzt das hier an."
Zuversichtlich nahm ich ihre Hand in meine und versuchte sie aufmunternd zu zulächeln. „Darling, wenn das morgen hier vorbei ist, steht uns für deine Pläne nichts mehr im Weg. Hast du schon vergessen? Wir fliegen zurück nach London und können da theoretisch von früh bis spät auf dem Platz stehen und mich für den Wettkampf startklar machen."
Endlich erkannte ich ein Lächeln auf ihren Lippen. „Du hast drei Monate nicht mehr gespielt. Wir werden bei Null anfangen."
„Kommt auf meine Trainerin drauf an." neckte ich sie zart, ließ ihre Hand los um ihr über die Wange zu streicheln. „Sie kann zwar ein ziemliches Biest sein, wenn ich mich dumm anstelle, aber sie holt immer das Beste aus mir heraus."
„Du stellst dich nicht dumm an, Henry. Du bist großartig. Wenn auch zu muskulös für den Sport. Aber das werden wir auch noch unterbringen."
Einladend hielt ich ihr meine Schulter hin, auf die sie sofort ihren Kopf legte und zufrieden seufzte.
Meine Hände fanden wieder ihre. „Ich hab dich vermisst, Henry."
„Ich dich auch, Darling." Ehrlicher hätte ich die Worte nicht meinen können. Aurelia war ein Teil meines Lebens geworden. Ein unheimlich wichtiger und großer Teil, der mir so vieles gab.
*
Der zweite Teil des Abends, eigentlich schon Nacht, gefiel mir deutlich besser. Die Party.
Selbstverständlich musste man sich hierfür nochmals umziehen. Zumindest taten das die Damen.
Ich blieb in meinem Anzug. Aurelia dagegen tauschte ihr schönes funkelndes Kleid durch ein dezenteres aus.
Es war ein dunkles blau-grau Satin-Kleid. Hatte lange weite Ärmel. Die Vorderseite war recht geschlossen gehalten. Dafür lag ihr Rücken hinten fast komplett frei und wurde nur durch einige Spitzenabblikationen an der Seite umrahmt.
Der Faltenrock war lang und ging bis zum Boden.
Sie sah aus wie die Göttin des Abends.
Dazu trug sie silbernen Schmuck und ebenfalls silberne ziemlich hohe Riemensandalen.
Die Haare trug sie nun offen und man hatte ihr dunkelbraune Extension ins Haar gepflochten, sodass ihr die Haare nun bis zur Mitte ihres Rückens gingen.
Sie war so schön, dass ich kaum wusste, wie ich es den ganzen Abend neben ihr aushalten sollte. Gerade wo sie immer noch die Kugeln in sich hatte. Und Aurelia schien mehr als bereit zu sein, sie endlich wieder herausgenommen zu bekommen.
Während der Verleihung konnte sie sich wieder gut erholen zu haben. Nun gut. Sie saß ja auch zum größten Teil und versuchte nicht noch einmal einzuschlafen. Was ihr nur mehr oder minder schlecht gelang.
Doch kaum hatte sie die zweite Tasse Kaffee während ihres Unstylings getrunken, war sie auch schon wieder das blühende Leben.
Wieder mussten wir Fotos von uns machen lassen, bevor wir zur Party durfte. Fotos in in den nächsten Stunden schon im Netz sein würden.
Aber wir bekamen es problemlos hin. Auch, weil Aurelia dieses Mal auf mich hörte und wir zuvor einige Posen einstudiert hatten.
Bei der Party endlich angekommen, führte man uns erst einmal zu unserem Tisch.
Die Vanity Fair Party wurde in Schüben eröffnet. Die ersten Gäste waren schon vor 21 Uhr da. Das waren meisten Produzenten und alt eingesäßene Leute vom Set, die nicht mit an den Oscar Verleihungen teil nahmen.
Der nächste Schub an Stars kam 21 Uhr. Das waren die absoluten Top Stars.
Danach ging es immer weiter so mit kleinen Zeiträumen dazwischen. Je später man zur Party eingeladen wurde, umso tiefer stand man in der Rangliste.
Wir waren für halb zehn eingeladen. Keine üble Zeit.
Zuerst bekamen wir einen runden großen Tisch zugeordnet, an dem es später Essen und Trinken geben sollte. Im selben Raum gab es auch die weltbekannte Bar, an den schon so manch glorreiche Filmbesetzungen ausgehandelt wurden.
Wenn das geschafft war, blieb man entweder an seinem Tisch und der Bar hängen oder ging zur Tanzfläche in einen anderen Raum.
Letzteres interessierte mich in den vergangenen Jahren absolut nicht. Lieber hing ich bei der Bar und kostete die sündhaft teueren Whiskys, die es hier für uns kostenlos gab.
Mit Aurelia als Begleitung sah das allerdings aus. Sie schien Tanzen zu mögen. Also musste ich dafür sorgen, dass genug Alkohol durch mein Blut floss, damit ich ihr später folgen würde.
Schwieg allerdings, wenn man zuvor deftiges Essen bekam.
Wir hatten einen kurzen Blick in die Karte geworfen, bevor eine Kellnerin schon erschien.
Ich beschloss mich Aurelia anzuschließen und wählte auch das Vegane Menü.
Mit uns am Tisch saß Jason Momoa. Er war alleine gekommen. Er hatte sich erst im Januar von seiner Frau getrennt. Allzu schwer schien ihn diese Trennung aber nicht zu fallen. Denn er flirtete schon recht offensichtlich mit Aurelia. Nicht gerade zu meiner Freude.
Aber ich kannte Jason und wir waren miteinander gut befreundet. Ich wusste ja, dass er gern in Flirtlaune war. Aber er wusste auch genau, wie weit er dabei gehen durfte.
„Henry hat verdammtes Glück, dass er jemanden so bezaubernd schönes für sich gefunden hat." liebäugelte Jason weiter und legte sein charmantes Lächeln auf die Lippen. „Sag mal, sehen alle Tennisspielerin so aus? Ansonsten würde ich vielleicht doch mal eins, zwei Stunden bei dir nehmen."
Aurelia lächelte ebenso charmant zurück. „Alle Tennisspielerinnen sind schön. Aber du musst damit leben, dass sie um alles im Leben kämpfen werden. Wir sind dickköpfig. Und ehrgeizig. Du brauchst nie damit zu rechnen, dass wir vor 18 Uhr vom Platz kommen. Wir essen, atmen und leben Tennis. Selbst noch als Aussteiger."
Nun hob ich die Brauen an. „Es sei denn eure Partner kommen selbst mit auf den Platz."
Ihr Blick, den nun auf mich fiel wurde verliebt. „Da hast du Recht. Und es pusht die Beziehung deutlich auf."
Jason gab einen brummenden Ton von sich, der uns beide zu ihn umdrehen ließ. „Ihr zwei seid ja derart verknallt ineinander, dass es fast schon ekelig ist."
Ich verdrehte die Augen. „Danke. Sowas hört man total gern."
Versöhnlich legte mir Jason eine Hand auf die Schulter. „Ich gönn es euch doch. Echt. Du hast nur das Beste verdient, Henners! Und es scheint mir so, als hättest du das mit der kleinen Lady gefunden."
Oh nein.
Aurelia hob spielerisch eine Braue. „Wie hast du mich genannt?"
Unschuldig zuckte Jason mit den Schultern. „Du bist doch nun mal nicht größer als die Tischkante hoch ist. Ich habe das nur nett gemeint."
Oh weh.
Doch statt ich Ärger auf Aurelias schönen Gesicht sah, zog sie eher neckisch eine Miene. „Wow. Ich wurde diskriminiert von einem Mann, der Aquaman spielt. Die personifizierte Diskrimierung in Person!"
Aufgebracht fuhr Jason ein Stück nach oben. „Aquaman wird von niemanden diskriminiert!"
Ich schüttelte bereits den Kopf in Jason's Richtung und flüsterte ihm zu. „Gib auf. Sie liest Comics."
„Oh nein!" hörte ich ihn leise sagen, doch da war Auri auch schon auf Hochtouren.
„Aquaman ist wohl die unbeliebtes Comicfigur im ganzen DC Universum! Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich freiwillig als er auf eine Comic Con verkleidet. Nur die wirklich vernarrten Fans. Du warst es doch erst, der in alltagstauglich und cool gemacht hat. Obwohl es die Comic-Figur absolut drauf hat. Total übersehen und trotzdem ein absolut starker Charakter. So wie Squirrel Girl in den Marvel Comics. Alle machen sich über sie lustig. Aber wer hat Thanos in den Hintern getreten? Wer hat es geschafft Deadpool zu besiegen? Sie. Sie mit ihrer TippyToe und ihrem Eichhörnchenschwanz. So ähnlich geht es dem blonden Aquaman mit seinem Seepferdchen doch auch, oder?"
Sie hatte sofort gemerkt, dass er nicht annähernd so tief in der Comic-Materie war, wie wir beide. Und sie hatte ihn Schachmatt gesetzt.
„Sag mir nicht, du hast eine so schöne clevere Frau gefunden, die aber auch zu deinem inneren Nerd passt?"
„Da sind wir beide ziemlich auf Augenhöhe, Jas. Du willst dich nicht mit ihr auf diesem Gebiet duellieren. Glaub mir."
Neckisch grinste Auri.
„Girl?" hörten wir plötzlich alle eine weibliche Stimme hinter uns fragen.
Wir alle drehten uns herum - und Aurelias Mund klappte nach unten auf, als hätte sie einen Geist gesehen. Dann jedoch entfuhr ihr ein freudiger Aufschrei, ehe sie halb über den Stuhl aufsprang und in die Arme der Frau nahezuflog.
„Serena!"
Mit entglitten nun endgültig die Gesichtszüge als ich zu meiner Rechten sah.
Eine wunderschöne Frau mit kurzem, blondgefärbten Bob und ebenmäßiger brauner Haut stand da vor mir.
Athletisch. Sportlich. Muskulös.
Und ihr Kleid war ... wow. Kurz. Sehr kurz.
Sehr kurz, sehr körperbetonend geschnitten und funkelte mit den silbernen Pailletten wie eine Discokugel.
Oh weh. Da stand sie. Die Frau, die mich wohl tatsächlich auch nachts heimsuchen würde, wenn ich Aurelia das Herz brechen würde. Was ich natürlich niemals freiwillig tun würde!
Aber selbst wenn ... dann würde ich es mir zwei Mal überlegen. Jetzt wo ich Serena Williams mal in Natura sah.
Ihr Körper war bis in die letzte kleinste Muskelfaserriss trainiert und ich war mir tatsächlich gar nicht so sicher, ob sich nicht auch Bodybuilding machte.
Im Gegensatz zu Aurelias Körper, von dem ich auch wusste wie er in ihrer Tenniskarriere aussah - kaum anders als jetzt - war sie das Gegenteil davon.
Aurelia war drahtig. Dünn.
Serena strotze so vor Kraft und Energie. Das Jahrzehntelange Training hatte sie geformt.
Umso erstaunlicher fand ich dieses Kontrast, der sich vor meinen Augen bot, als Aurelia tief in ihrer Umarmung mit Serena versunken war und die 23-fache Grand Slam Siegerin wie eine geliebten Teddy in den Armen hielt.
„Oh, Girl." säuselte sie zu Aurelia hinunter und streichelte sie durch ihr offenes welliges Haar.
Die beiden Frauen standen so eine kleine Ewigkeit da, bis sie Aurelia langsam löste. Sie lächelte traurig und ich meinte eine kleine Träne in ihrem linken Augenwinkel zu sehen. Schnell wischte sie sich mit den Handrücken über Nase und Augenwinkel, worauf Serena einem liebevollen Blick schenkte.
„Ich habe dich so ewig lange nicht mehr gesehen. Und dann tu ich das ausgerechnet hier? Soweit weg von einem Tennisplatz, dass ich niemals damit gerechnet hätte!"
„Oh, Girl!" fing Serena in ihrer weichen schönen Stimme an und streichelte meiner Verlobten über ihre Wange. „Es ist Ewigkeiten her, da hast du Recht. Aber du bist nicht die einzige Tennisspielerin, die als Schauspielerin ein zweites Bein hat. Gut. Du verdienst inzwischen mehr Kohle als manch anderer Tennisspieler bei einem namenhaften Turnier, aber das hast du dir auch verdient."
Serena war auch als Schauspielerin unterwegs?
Ich überlegte einen Moment bis es mir einfiel. Natürlich. Sie hatte in einigen Serien und Filmen mitgespielt. Wirklich namenhaft wurde sie aber erst als Produzentin in der Biografieverfilmung ihres Vaters im Film King Richard.
Ein unglaublich guter Film, für den es bei der diesjährigen Verleihung mehrere Normierungen gab. Gewonnen hatte Will Smith als bester Hauptdarsteller an diesem Abend.
„Serena, darf ich dir jemanden vorstellen?" hörte ich Aurelia fragen und war schlagartig wieder bei der Sache.
Meine Verlobte grinste mich breit an und deutete auf mich. „Das ist Henry Cavill. Der Mann, wegen dem ich heute Abend hier bin."
Plötzlich wurde das Grinsen von Serena schelmischer. „Ah! Der Typ der dir so den Kopf verdreht hat! Na sieh einer an. Lerne ich dich auch endlich mal kennen!"
Sie reichte mir die Hand und für einen kurzen Moment war ich wirklich in Versuchung, mich vor ihr zu verbeugen. Diese Frau hatte mehr geleistet als so manch anderer hier. Sie hatte es nie einfach gehabt und immer hart an sich gearbeitet, um heute hier stehen zu können. Sie hatte meinen absoluten Respekt verdient.
„Mrs. Williams." begrüßte ich sie höflich und schüttelte ihr die Hand.
„Na, na. Nicht so förmlich. Serena reicht."
Ich lächelte charmant auf. „Serena." verbesserte ich mich.
Sah ich da wie ihre Wangen sich leicht rot verfärbten?
Wenn ja, dann ließ sie es sich nicht anmerken. Sie hob beeindruckt die Brauen in die Höhe und wandte sich zurück an Auri. „Na da hast du dir aber einen sehr hübschen Mann ausgesucht. Ich hoffe er ist auch brauchbar. Du weißt, was ich immer sage; aus schönen Schüsseln kann man nicht essen."
Wie bitte?
Versöhnlich lächelte Auri mit zu. „Oh, Henry ist mehr als gebrauchsfähig. Ich würde sagen, ich hab da wirklich jemand ziemliches tolles abbegekommen."
„Und wieder nur am Schleimen." nörgelte Jason halb lachend.
Aurelia verengte die Augen. Doch ehe sie etwas sagen konnte, kam ihr auch schon Serena dazwischen. „Hey, Fischboy. Mein Girl darf soviel über ihren Mann schleimen wie sie will. Du hast keine Ahnung was diese wahnsinnige Frau schon alles in ihrem Leben geleistet hat. Dir würden die Ohren schlackern!"
Hervorsehende lehnte sich Jason vor und grinste Serena herausfordern an. „Na schieß los."
Auris Wangen wurden rot. Ich konnte nur ahnen wie sie sich in diesem Moment fühlte. Sie mochte es nicht im Mittelpunkt zu stehen.
Und nicht nur, dass sie es jetzt tat, sie bekam gleich auch noch Serena als ihre Vertridigung zugeordnet.
„Unsere Geschichten, sind aus einem Holz geschnitzt. Aufgewachsen bei Eltern, die in uns das Potential gesehen habe und uns förderten, wo immer es ging. Wir sind aufgewachsen mit Idealen. Mit den Wünschen unserer Eltern, mal etwas großes zu werden.
Ohne, dass unsere Eltern dabei an ihr eigenes Wohl gedacht hatten.
Wir alle stand seit sie klein war auf dem Tennisplatz. Tag ein. Tag aus. Weil sie einen verdammten Traum hatte. Es konnte regnen. Es konnte stürmen. Es konnten vierzig Grad draußen sein. Jahrelang übten wir immer nur an unserer Technik. An unserer Ausdauer.
Wir war nicht vom Platz zu bekommen.
Wir übten. Und übten. Alleine. Mit Fremden zusammen. Mit ihrer Familie. Mit unseren Brudern und Schwestern. Selbst wenn wir verletzt oder krank waren.
Aber was dieses Girl noch besonderer macht als alle anderen Spieler ist, dass sie all das getan hat, obwohl ihr viele sagten, dass sie nicht das Niveau einer Profispielerin erreichen würde. Weil sie zu klein war. Zu schwach. Zwar unheimlich schnell und ausdauernd, aber zu kleine. Und trotzdem wollte sie es. Sie kämpfte gegen ihre Ängste an. Sie kämpfte gegen ihre Schmerzen an. Und das können eine Menge beim Tennis sein.
Und wenn sie nicht auf dem Platz stand, studierte sie noch nebenbei oder schauspielerte später auch noch. Sie hatte Null Freizeit. Sie hatte nie Zeit für sich. Keine Zeit dafür, ihre Jugend auszuleben. Mit ihren Freundinnen shoppen zu gehen. All das, was ein Mädchen in ihrem Alter sonst so gemacht hätte. Sie hatte nur diese Träume. Nur ihre Ziele vor Augen.
Und hat man sie je Jammern sehen? Nein. Hast du ihr je die Angst vorm Versagen angesehen? Nein. Sie schluckte das alles runter. Die Kritiken. Die Schmerzen. Die Ängste. Weil sie genau wie meine Schwester und ich ein Vorbild für junge Mädchen sein wollte. Sie wollte ihnen zeigen, dass Mädchen alles erreichen können, wenn sie wollen. Und Aurelia Halle ist der fucking Beweis dafür."
Nun war Aurelia wirklich knallrot angelaufen und suchte flehend Unterstütztung und Zuflucht bei mir. Hol mich hier raus! Hilf mir!
Doch ich war gefangen von Serenas Worten. Sie kannte Aurelia noch viel länger und besser als ich. Was sie sagte, waren nur Worte der Ehre und ich kam nicht mehr aus der Bewunderung für diese beiden Frauen heraus.
„Hast du eine Ahnung, was sich dieses Girl schon alles anhören durfte? Wie schwer manche Kritik gegen sie war? Die Kritiker haben sie nach jedem Spiel, nach jedem Match auseinander genommen, weil sie nicht an ihren Erfolg glaubten. Aber sie hat es allen gezeigt. Mit Witz. Mit Charm. Mit einem Lächeln und soviel Mut und Kraft, dass sie wohl jeden hier im Raum damit neidisch werden lassen würde.
Ich sag dir was, Fischboy. Mein Girl hat nur das allerbeste verdient und wenn es dieser Mann neben sie ist, dann bekommt sie ihn. Dafür würde ich persönlich sorgen.
Einfach nur, weil sie es verdient hat. Sie zählt noch zu einige der wenigen hier, die ein Vorbild darstellen. Die sich nie etwas zu schulden hat kommen lassen. Die ehrlich ist. Die korrekt ist. Die immer kämpfen musste. Die sich für Mädchen sich stark macht. Nenn mir sieben Personen hier im Raum, die das auch getan haben und ich gratuliere dir."
Wow. Ab jetzt war ich begeisterter Serena Williams Fan!
„Du und Venus wären schon mal zwei." gab Auri leicht lächelnd zurück.
„Oh wow." murmelte Jason beeindruckt von sich und wendete sich an mich. „Henners, du sitzt so dermaßen in der Scheiße, wenn das mit deiner Kleinen nicht klappt."
Ich verdrehte nur müde die Augen. „Habe ich nicht vor. Nicht heute. Nicht morgen. Nicht irgendwann einmal. " Ich hatte das Gefühl, dass ich diesen Spruch heute noch öfters sagen würde.
„Besser so!" brummte Serena und wendete sich dann wieder meiner Aurelia zu. „Es ist echt schon Ewigkeiten her. Ich komm einfach nicht mehr nach Madrid. Wie lange bleibt ihr noch in LA?"
Aurelia verzog missmutig das Gesicht. „Nur noch morgen. Dann gehts zurück nach London."
„London?" erklang es nun deutlich begeisterter von der Profitennisspielerin.
Auri nickte. „Ja. Wir müssen Henry wieder in Tennisform bekommen. Er wird mit mir zusammen bei Saschas Veranstaltung im Gemischten Doppel spielen."
„WAS?!" Das kam nicht nur von Serena sondern auch von Jason, der mich völlig fassungslos ansah. „Du spielst mit deiner Freundin auf einen Tennisturnier? Alter, was hab ich denn alles verpasst?"
„Nicht Freundin, sondern Verlobte, Fischboy!"
Nun war es endgültig mit Jason's Selbstbeherrschung aus. „WAS!? Ihr seit verlobt? Warum zum Teufel weiß ich davon nichts?"
Ich zischte ihn zu. „Ruhe! Das ist noch ein Geheimnis!"
Serena schüttelte den Kopf. „Nicht mehr lange, wenn Fischboy so schreit."
Jason versuchte sich zu sammeln. „Seit wann?"
„Seit Oktober." antwortete ich.
„Ihr seid seit einem halben verdammten Jahr verlobt und keiner weiß es?" kreischte er flüsternd.
Serena zuckt mit den Schultern. „Ich wusste es. Und ihre Familien wissen es. Chris Evans weiß es. Reicht doch aus."
Aurelia seufzte schwer. „Wir wollten es vor der Öffentlichkeit geheim halten. Wir kannten uns ja erst seit August. Viele denken immer noch, dass wir aus PR Gründen zusammen sind. Für die Serie. Wenn wir da noch eine Verlobung angegeben hätten, wäre jedes Klatschmagazin explodiert."
„Du musst niemanden Rechenschaft über deine Gefühle ablegen, Aurelia!" sagte die Tennisspielerin nun im deutlich ernsten Ton. „Wenn er dich glücklich macht und du ihn, hat das niemanden zu interessieren, was ihr beide macht!"
„Trotzdem habe ich keine Lust auf tausende von Magazinen abgedruckt zu werden mit der Frage, ob er nur um meine Hand angehalten hat, weil ich schwanger bin!"
Nun würde das Grinsen der Frau schelmischer. „Oh, Aurelia! Girl! Hab ich da was verpasst? Ist er wirklich der Mr. Right, mit dem du viele schöne Babys zeugen willst?"
Aurelia seufzte wieder und ließ die Schultern sinken. „Muss denn immer das Leben einer Frau mit Kindern und Kinder-bekommen verwachsen sein?"
Das ließ mich kurz aufschrecken.
Ja, Aurelia mochte das Thema Kinder-bekommen nicht. Sie sagte von sich selbst, dass sie noch nicht so weit wäre. Das hier klang aber fast so als wolle sie nie welche haben. So abgeneigt hatte ich sie noch nie von diesem Thema sprechen hören.
Oder lag es am Stress gerade, der von Jason, Serena und der Veranstaltung ausging? ... Oder gab es noch einen anderen Grund dafür?
„Das sag ich nicht, Auri. Jede Frau soll leben wie sie es will! Und du besonders! Aber schau dir mal diesen sexy Man neben dir an! Ihr würdet die schönsten Babys auf der Welt machen." Ihr Stimmfarbe wurde dunkler. Rauchiger. Finsterer und den Blick, den sie mir zuwarf, ließ mich fast schon frösteln. „Ich wette, du kannst dich nicht über ihn beschweren, was die Übung für das Babys Machen angeht, oder?"
Nun lief ich rot an. Und Aurelia wirbelte zu ihrer Freundin herum. „Serena!" fauchte sie auf und schlug ihrer Freundin spielerisch gegen den muskulösen Oberarm.
Doch die Tennisspielerin lachte nur. „Ach, Auri, mach dich locker."
Aurelia verdrehte ein weiteres Mal die Augen. Doch bevor sie etwas sagen konnte, hatte sich Serena schon bei ihr eingehakt. „Girl, es gibt übrigens jemanden, den ich dir gerne vorstellen würde. Wenn ich dich vielleicht mal kurz entführen dürfte?"
Die Tennisspielerin drehte sich bereits herum und wirbelte Aurelia mit sich, als ich wieder erkannte, dass sich Auri schlagartig verkrampfte.
Fuck.
Die Kugeln!
„Serena, ich kann nicht!" Auri biss die Zähne zusammen und brachte sich ins Stoppen.
„Wieso?" wollte Serena sofort wissen.
Auris Blick wurde fehlend. „Ich. Kann. Mich. Nicht. Bewegen. Ohne. Dass. Etwas. Unüberhörbares. Passiert."
„Was hat sie?" wollte nun auch Jason von mir wissen.
„Ischiasnerv." log ich sofort. Dass ging Jason nun aber überhaupt nichts an.
Mitleidverzog Jason die Mundwinkel nach unten. „Ach die Arme."
Ja. Die Arme.
Serena schien davon jedoch nichts zu glauben. Sie zog die Augen zu zwei Schlitzen zusammen.
Wieder konnte nur Aurelia seufzen und deutete dann ihrer Freundin an, sich zu ihr herunter zu beugen.
Sie flüsterte ihr etwas ins Ohr, was das Gesicht der dunklen Schönheit in einen absolut überraschten Blick verwandelte. „Girl!"
Ehe sie jedoch weiteres sagen konnte, schlug ihr Aurelia erneut gegen den Arm.
Doch ihre Freundin kicherte nur auf. „Da gebe ich dir einen Tipp, Girl." sagte sie und flüsterte ihr etwas zurück.
Etwas, was Auris Gesicht rot werden ließ und ihren Blick hungrig auf mich richten ließ.
Jetzt wurde mir endgültig warm.
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