Kapitel 41 - Weihnachten mit süßen Neuigkeiten

Aurelia

2 Monate später

Ich hatte Henry bereits in diversen Klamotten gesehen. Im sexy Anzug. Im Witcher Kostüm. Im Rowan Kostüm. Ich kannte ihn ganz ohne Klamotten. Ich wusste, wie er mit seinen Sportsachen aussah. Und mit normaler Schlapperhose mit FlippFlopps. Ich kannte die Sommer-, Herbst- und Winterkollegtion und wusste, welcher seiner Pullover mir am besten stand.

Was mir allerdings neu war, war Henry im Rentnieranzug zu sehen. Oder eher Rentiertpyjama. Es war ein Einteiler. Mit großem Reißverschluss am Bauch und einer Kapuze mit Geweih und einem grinsenden Rentiertgesicht darauf.

Natürlich war selbst die XXL zu klein für ihn und ein Stück seiner Beine lugte immer noch heraus. Was allerdings nicht schlimm war, weil er dafür lange rot-weiß gestreifte Socken trug, die es zum Kostüm quasi dazugab.

Doch ich war fasziniert davon, wie gut dieser Kerl darin aussah. Selbst arbeitend an Familien-Esstisch.

Ganz im Gegenteil zum Rest meiner Familie und mir, die ebenfalls mit dem Rentierkostüm im Wohnzimmer saßen.

Alte Tradition im Hause Halle. Jedes Jahr besorgte meine Mutter uns allen passende Pjyamas. Für Dad, Mikel, sich selbst und mich. Sogar Leckermäulchen musste dran glauben und hatte ein kleines Geweih anbekommen.  

Henry war sofort dabei und hatte sich quasi aus seinem dicken Pullovern geworfen und in den kuscheligen Einteiler geworfen.

Etwas, was ich meinem Verlobten gar nicht wirklich zugetraut hätte.

Bei der Vorstellung, dass er gerade nur in Unterhosen und diesem Pyjama am Tisch meiner Eltern saß und E-Mails checkte, ließ mich kaum etwas vom alljährlichen Weihnachtsfilm mitbekommen.

Daher fiel es mir auch recht schnell auf, als sich auf Henrys Stirn eine tiefe nachdenkliche Falte bildete. Eine die länger blieb. Genau wie sein Finger auf dem Touchpad des Laptops.

Er sah wie gebannt auf den Monitor.

Nur kurz löste er den Blick und sah zu mir. Alarmierend.

Ich stand sofort auf und ging zu ihm. „Du schaust, als hätte dich Jesus persönlich gebeten, seine Rolle zu spielen."

Ich stellte mich hinter ihn. Legte eine Hand auf seine Schulter und die andere in sein schönes weiches Haar, bevor ich die E-Mail lass.

Meine Augen wurden groß. „Du kennst die Frau?"

Er nickte sofort. „Ja. Tante Leah. Meine persönliche Assistentin und auch ein wenig meine PR-Managerin. Sie kümmert sich um alle Angelegenheiten."

Ich legte den Kopf ein wenig schief. Dass seine Tante zugleich seine PR-Managerin war, wusste ich nicht. Daher schockierte mich die Mail noch mehr. „Woher weiß sie von ... du weißt schon was?" fragte ich vorsichtig nach. Unsere Verlobung war immer noch ein gut gehütetes Geheimnis, was wir spätestens Morgen Abend, wenn auch Henrys Familie zu meiner dazu stoßen würde, lüften wollten.

Henry sah mich für einen kurzen Moment an, ehe er sich wieder der Mail widmete. „Sie ist die Frau, die mich berät. Sie hat für solche Sachen ein Gespür. Da kann ich ihr nicht viel vormachen, Darling. Bisher waren ihre Vorschläge meistens immer gut. Ich kann nicht behaupten, dass sie mir jemals Unglück oder ein schlechtes Ansehen gebracht hat."

„Geht die Beziehung mit Big Bang Therory Penny auch auf ihre Kappe?" fragte ich, ohne vorher nochmal tiefsinnig über meine Worte nachgedacht zu haben.

Auch ohne Henry von vorne sehen zu können, wusste ich, dass er die Augen verdrehte. „Nein. Das war eine Idee unserer gemeinsamen Agentur. Wie ich ja sagte, ist sie nicht meine richtige PR-Managerin. Aber ich vertraue ihrem Urteilsvermögen. Andernfalls wäre ich heute nicht da, wo ich bin."

Damit musste er wohl auch Recht haben. Ich löste mich von Henry und setzte mich auf den freien Stuhl neben ihm.

Sein Blick verfolgte mich bei jeder Bewegung.

Ich riskierte nochmal einen kurzen Blick zu meinen Eltern. Doch die waren in die russische Märchenverfilmung von Väterchen Frost vertieft.

Trotzdem senkte ich meine Stimme. „Findest du das nicht selbst auch ein bisschen überzogen? Ein Spaziergang, bei dem ich den Ring groß präsentiere. Mit vorangekündigten Paparazzis?"

„Natürlich! Ich bin auch kein Fan davon und würde ihre Idee ablehnen. Aber es stellt mich wieder vor die Frage, ob wir es überhaupt veröffentlichen wollen und wir die ganze Sache einfach nur für uns behalten. Die Leute wissen von uns beiden. Wir gehen miteinander ziemlich offenen um. Damit dann auch?" Henry sah zum ersten Mal wirklich unentschlossen aus. „Ich habe keine Ahnung."

Ich auch nicht. Also fing ich die Sache ganz vorsichtig an. „Du warst aber schon mal ... du weißt schon was. Wie hast du's dann da gehandhabt?"

Ich sah ihm sofort an, dass ich damit alte Wunden getroffen hatte. Doch er blieb sachlich. „Gar nicht. Ich war länger mit ihr zusammen und irgendwann habe ich sie während eines Interviews halt nicht mehr meine Freundin genannt, sondern ... du weißt schon was."

Ich nickte langsam. „Was wäre dir denn lieber?"

Henry seufzte tief durch und ließ die Hand vom Mousepad los. „Ich weiß es nicht, Darling. Ich will dich niemandem verheimlichen. Ich will, genau wie du, dass die Welt sieht, wie glücklich ich mit dir bin. Aber die Sache ist halt komplizierter als nur ein paar Küsse im Flugzeug."

„Wenn du mich fragst", begann ich ganz leise und nahm seine Hand in meine, „Dann möchte ich dieses Glück für uns alleine haben. Ich werd den Ring nicht verstecken und wenn es einem von uns beiden mal bei einem Interview rausrutscht, dann ist es so. Aber ich würde lieber, dass nur wir wissen, wann und wo es passiert ist."

Henrys Miene wurde zärtlich. „Da haben wir, Gott sei Dank, alle Freiheiten dieser Welt für uns offen."

Ich lächelte ihn strahlend entgegen. „Danke."

„Ich habe dir zu danken, Auri."

„Na, ihr beiden! Was flüstert ihr denn da so rum? Wer flüstert, so sagt man, hat Geheimnisse." ertönte plötzlich Moms Stimme hinter uns. Wann zum Teufel war sie aufgestanden und in die Küche gegangen?

Während ich fast schon panisch Henrys Laptop zuschlagen wollte, lächelte mein liebster Verlobter nur müde und nahm meine beiden Hände so fest in seine, dass ich keine auffällige Bemerkungen oder Bewegungen machen konnte. „Nur ein paar Sachen für die nächsten Interviews, die bald kommen sollten. Absprache ist in solchen Sachen sehr wichtig. Vor allem, wenn man eine Beziehung hat."

Ich hätte schwören können, dass sich Moms Augen zu Herzen verwandelt hatten. Den Teller voller Kekse, den sie aus der Küche mitgebracht hatte, stellte sie sogleich neben den Laptop. „Verstehe." sagte sie in ihrem guten Englisch und klatschte verliebt die Hände zusammen. „Ihr beiden seht heute in euren Kostümen übrigens besonders niedlich aus. So richtig verliebt und süß. Ach, wir müssen dringend noch Fotos von uns allen machen, bevor der Rest der Truppe noch kommen wird. Samatha, Mikels und Aurelias Cousine, samt ihrer beiden Töchter dürfte ja auch bald hier eintreffen. Dann sollten wir alle mal uns für ein Foto schick machen."

Während ich rot anlief, schmunzelte Henry begeistert und streichelte mit seinem Daumen über meinen Handrücken. „Das klingt super, Gerlinde."

Begeistert lief Mom zu Dad und Mikel zurück zum Sofa.

„Ich hab dich vorgewarnt, was das angeht. Mom entpuppt sich jedes Weihnachten als Weihnachtsbesessene. Die Kostüme sind erst der Anfang."

Meine Verlobte lächelte verliebt auf und zog mich in eine Umarmung. „Es ist perfekt so, Darling."

*

Ich war immer wieder davon beeindruckt, wie groß das Anwesen meiner Eltern doch war. Sie besaßen nicht nur nur das große Haupthaus, in dem Mikel und ich groß geworden waren, sie hatten auch direkt neben dem modernen Stadthaus ein zweites, längliches Haus, in dem ihre vielen vielen Gäste ungebraucht werden konnten.

Viele viele Tennisgäste oder jetzt gerade Familie Cavill. Mit allen fünf Söhnen, deren Schwiegertöchter, Kinder und Hunde.

Gott sei Dank hielt sich mein Teil der Familie zurück. Tanten, Onkels, Opas und Omas kamen bei unserer beiden Familien erst viel später dran.

Gott sei Dank.

Denn der Lärm, der im großen Wohnzimmer meiner Eltern war, reichte mir an Menschen schon aus.

Ich war von Natur aus kein Freund von Menschenmassen, auch wenn ich kein Problem hatte, einige Zeit in ihnen zu leben.

Doch heute trieb es meine Toleranz ziemlich an die Spitze.

Überall waren Kinder, Hunde und Gespräche über die Weihnachtstage.

Dazu schienen Mom und Marinne ein eingeschweißtes Team geworden zu sein. Sie tauschten sich rege über ihre Erfahrungen mit Kinderpocken, Milben, Haarläuse und den Unfug den Henry und ich als Kinder gemacht hatten, aus.

Und alle im Rentierkostüm.

Ich verzweifelte ein wenig bei der Vorstellung, was mit all diesen Leuten passieren würde, wenn sie von unserer Verlobung wüssten.

„Du drehst gleich durch." erkannte mein Verlobter mit seinem Glas Whisky in der Hand, nachdem er mich Sekundenlang angestarrt hatte, als wäre ich ein Bild von Dali.

Zugleich hatte seine andere  Hand damit zu tun, den schlafenden Leckermäulchen auf seinem Schoß weiter in den Schlaf zu kraulen. Inzwischen waren die beiden kaum noch voneinander zu trennen, seit wir bei meinen Eltern in Madrid angekommen waren. 

Es war kurz nach der Bescherung gewesen. Alle im Raum redeten wild durcheinander und hatten mit ihren Geschenken zu tun.

Meine lagen ausgepackt auf dem Tisch. Von mom und Dad gab es einen neuen Tennisschläger. Den Daredevil Schläger in schalarch rot.

Von Mikel hatte ich, wie jedes Haar einen Gutschein für meinen Lieblingsfriseur bekommen, der nicht lange brauchte, um von mir eingelöst zu werden.

Henrys Brüder hatten mir Süßes, einen schönen warmen weichen hellgrünen Schal, neue Tennisbälle und eine niedliche kleine bunte Pflanze geschenkt. Von Charlie und seiner Frau gabs Sexspielzeug und ein Cocktail-Mix-Set. Ein Geschenk, das für Henry und mich zusammen war. Das allerdings behielt ich vorsichtshalber in der quietschpinken Tüte.

Kal hatte mir heute Morgen bereits ein einpackten Geschenk ans Bett gebracht. Wie mein Verlobter immer wieder betonte, kam die Idee und Umsetzung ganz alleine von Kal. Nur beim Einpacken musste er seinen besten Freund ein wenig unter die Pfoten greifen.

Es war ein Foto gewesen. Eingerahmt. Mit deutlichen Zahnabdrücken von Kal, wie ich am obersten Rand des schönen tiefblauen Rahmes erkannte.

Aber mir gefiel das Bild darin unheimlich gut. Es war im Sommer aufgenommen. Auf dem Tennisplatz. Kal, Henry, Leckermäulchen und ich. Zusammen. Unsere kleine pelzige Familie.

Dafür hatte mein pelziger Freund von mir ein neues Spielzeug bekommen. Superman hatte er bereits mit aller Freude zerkaut. Mal sehen wie lange das Schafsplüschtier mit den verschlafenen Blick bei Kal leben würde. Denn jetzt schon nahm er seinen neuen Freund überall mit hin. Genau wie das Tuch, das ich ihm vor seiner und Henrys Abreise zum Witcher Set geschenkt hatte und das ihm Henry jeden Morgen neu umbinden musste.

Meinen Verlobten hatte ich einen zweiten Schlüssel für meine Wohnung geschenkt. Als Zeichen, dass er quasi bei mir einziehen könnte. Und auch, weil er oft genug in der Vergangenheit nach seinem Joggingtouren mich aus dem Bett klingelte, weil er den Schlüssel vergessen hatte.

Außerdem war er der erste, der mein neues gerade fertig gewordenes Projekt sehen durfte. Ein Auftrag einer Unterwäschefirma, die mich für ihre neue Kollektion angefragt hatte.

Eine Firma, die bekannt dafür war, nicht die klassischen Unterwäschemodels zu buchen, sondern nach ganz normalen Frauen Ausschau hielt. Mit meiner Größe war ich bei ihnen sofort aufgefallen.

Ich hatte die ausgewählten Fotos in eine Mappe gepackt, die ich Henry geschenkt hatte.

Auch wenn ich mehrfach betonen musste, dass er nicht das Recht hätte, die Fotos nur für sich zu beanspruchen und die Werbebilder auch der Öffentlichkeit dienen sollten, freute er sich wohl ziemlich über die sechzehn Bilder, wie er mir nur kurze Zeit später zeigte.

Am Vorabend war auch ein kleines Paket zu mir zugestellt wurden. Von Chris. Über das Henry und ich und auch Kal uns riesig freuten. Neben Hundekeksen, die Chris für Kal eingepackt hatte, war auch hier ein Foto samt Rahmen drin. Eines vom Set. Mit Henry, Chris und mir. Mein Lieblingsfoto von uns dreien. Dazu gab es noch zwei Tickets für LA, damit wir ihn baldig besuchen konnten.

Ich hoffte, er würde sich über mein Paket genauso freuen, in dem ich ihn ein paar selbstgebackene Plätzchen, eine CD mit den besten Hits der 90er und für Dodger die kleine Version von Kals Schaf gelegt hatte.

Nur von Henry selbst hatte ich selbst noch nichts bekommen. Das wollte er sich aufgeben, bis wir alleine waren. Ich hoffte darauf, dass mein Präsent nackt war. Vielleicht mit einer süßen roten Schleife dran. Oh! Das würde mir gefallen!

Und ich hoffte, dass dieser Moment schnell kommen würde.

Ich atmete tief ein und aus. „Ich Dreh nicht durch. Ich hab nur Angst, von all den Menschen hier drin zertrampelt zu werden, wenn wir ihnen von der Verlobung erzählen."

Henry schnaufte erheitert und nahm einen weiteren Schluck der tief braunen Flüssigkeit. Dass er seinem Motto Alles-geht-zu-Weihnachten-Hauptsache-ungesund folgte, war kaum übersehbar.

In diesem Mann verschwand mehr Feststagsbraten, Salat und Kuchen als in einem schwarzem Loch.

Gerade war Moms Apfelkuchen dran. Das siebte Stück. Nur wenige Stunden nach dem festlichen Abendessen.

Ich hatte jetzt schon das Gefühl, dass mir ein zweites Doppelkinn wuchs. Henrys Magen dagegen schien noch dehnfähiger zu sein, als der von Kal. Es schien sich in ihm direkt in Luft zu verwandeln. Der Mann setzte kein Gramm an.

„Willst du es ihnen heute noch sagen?" fragte Henry mich mit gesenkter Stimme.

„Unbedingt. Morgen kommen wir beide nur zum Mittag her. Danach werde ich von der Menschenmasse hier Ruhe haben. Deine Mom hat meine auch schon gebeten, ihr und deinem Dad Madrid zu zeigen. Wir werden morgen also nicht vermisst werden."

Henry zog erheitert eine Braue an. „Dann sind Du, ich und dein Fotoalbum ja alleine."

Ich grinste genüsslich zurück. „Sieht so aus. Ich habe sogar die Modelle, die ich getragen habe, mitbekommen. Ich könnte dir welche vorführen."

Lüstern glänzten Henrys Augen auf. Die pure Lust zog sich durch sie, wie ein schwarzer Nebel. „Vielleicht sollten wir gleich gehen."

„Erst die Ankündigung, dann zu uns nach Hause."

Ich sah, wie sich ein breites volles Lächeln bei dem Wort uns auf seinen Lippen entfaltete. Zusammenzuziehen war bei uns nicht einfach. Und trotzdem gab es Wege. Kreative, aber mögliche Wege.

Henry schien das ziemlich zu gefallen, denn er lehnte sich zu mir herüber. Zärtlich küsste er meine Lippen. „Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?"

Beflügelt von seinen Worten lächelte ich an seinen Lippen auf. „Beim Aufwachen. Beim Duschen. Beim Zähneputzen. Als ich den ersten Versuch unternommen hatte, mich anzuziehen. Und auf dem Weg hierher. Mit deinen Liebeserklärungen hältst du heute nicht hinterm Berg, Chielo."

Henry löste seine Hand von seinem Whiskyglas, das er auf dem Tisch abgestellte und legte sie an meine Wange. Die Kühle des Glases, schenkte meiner erhitzen Wange angenehme Kälte. „Ich halte mich nie zurück. Du siehst heute auch besonders gut aus. Das Rentierkostüm steht dir heute besonders gut."

Kichernd schmiegte ich mich an seine Hand. „Wenn du so weiter machst, rutsche ich auf deiner Schleimspur noch aus."

Er schnaufte wieder und beugte seinen Kopf noch näher zu meinem. „Nimm es mir nicht übel, wenn ich meiner zukünftigen Frau allzu gern Komplimente mache. Ich hab sie immerhin erst vor vier Tagen wiedergesehen. Nach drei ewig langen Wochen. Nur einmal kurz zwischendurch als ich mit ihr ein Interview zusammen gegeben habe, ehe ich weiter für die Witcher-Premiere-Tour musste. Ich hab sie schrecklich vermisst."

Ich ihn auch. Es waren drei elendig lange Wochen gewesen. Als wir uns in LA kurz vor dem Interview bei The Graham Norton Shows wiedersahen, blieb niemand freiwillig mehr in unserem Umfeld.

Doch ich merkte auch, wie sehr Henry die Premiere belastet hatte. Ich wusste von dem Stress und der Sorge am Set. Er liebte die Bücher und die Spiele und mochte es gar nicht, dass die Autoren sich immer weiter vom Original entfernten. Es gab überall Anspannungen. Henry trug sie auf seinen breiten Schultern aus, ohne es sich anmerken zu lassen.

Doch jetzt fiel die Last allmählich von ihm ab und es war teilweise schwer für ihn völlig von der Arbeit abzuschalten und sich den Feierlichkeiten zu öffnen.

Ich lächelte ihn liebevoll an. „Ich hab meinen zukünftigen Mann auch ziemlich vermisst. Vor allem aber auch seinen Hund ohne dessen Schnarchgeräusche ich so furchtbar schlecht einschlafen kann."

Kichernd schenkte mir Henry einen Kuss, bevor er meine Hand in seine nahm. „Wollen wir es ihnen jetzt sagen?"

Mit einem gähnenden Geräusch sprang Leckermäulchen von Henrys Schoß und lief zu Kal. Inzwischen waren beide gute Freunde geworden und vertrugen sich bestens miteinander.

Daher schien der Rüde, der weit ab der Menschen um uns herum, in seinem mitgebrachten Korb lag und döste, nichts dagegen zu haben, als Leckermäulchen zu ihm kam, sich an ihn kuschelte und weiter schlief.

Ich ergriff Henrys Hand und stand mit ihm gemeinsam auf. „Aber nur, wenn wir es wie in meiner Schulzeit machen. Du redest und ich lächle einfach nur."

„Machen wir so." antwortete er grinsend und lief mit mir zusammen zurück zu den anderen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top