Kapitel 2 - Vorsprechen mit unerwartenden Begebenheiten
Henry
Vorsprechen waren immer eine Sache für sich. Man meint sich im Laufe eines Lebens daran zu gewöhnen, aber eine gewisse Grundanspannung verfiel einfach nicht.
Auch wenn ich inzwischen in Hollywood einen gewissen Bekanntheitsgrad hatte und öfters zu Vorsprechen eingeladen wurde, anstelle mich um eine Rolle zu bewerben, ließ die Nervosität einfach nicht nach.
Die Rolle war die eines Elfen Prinzen. Rowan. Der zukünftige Mann der Protagonistin der Serie. Seine Rolle war nahe an die des Gerald von Riva gelehnt, weshalb ich wohl die Rolle überhaupt bekommen habe.
Die Fans mochten Gerald und ich auch. Deshalb war es umso schöner, wieder einen ähnlichen Charakter spielen zu können.
Auch wenn mich die Serie nervös machte.
Seit dem ersten Ausstrahlungstag brach die Serie einen nach dem anderen Rekord. Sie war wochenlang auf Platz eins des Netflix Rankings. Die Menschen vergötterten die Celena-Schauspielerin, weil sie der Frau aus dem Buch wirklich ähnelte und für so vieles wichtige stand. Mut, Hoffnung, Ehrgeiz, Freude. Aber auch, dass man Schwächen zulassen durfte. Auch beim Rest des Casts war es so. Man legte viel Wert auf die Bücher, die ich innerhalb weniger Wochen selbst gelesen hatte.
Ich mochte Rowan und Aelin. Ihre gemeinsame Chemie. Ihren Werdegang. Ich freute mich darauf, diesen Teil darzustellen.
Doch dieser Riesen Erfolg brachte für mich auch viel Druck mit. Würde ich den Rowan gerecht werden? Würden die Fans der Serien mich mögen? Ich musste mein bestes geben.
Im Prinzip hatte ich die Rolle so gut wie sicher. Alles, was noch fehlte, war ein kurzes Zusammenspiel mit der Protagonistin der Serie, die wohl jeden Moment kommen würde.
Aber immerhin war ich nicht alleine. Neben mir saß niemand geringeres als Captain America selbst, der die Rolle des Aedion Ashryver ergattert hatte.
Wir würden beide erst unsere Rollen bekommen, wenn das mit der Celena Darstellerin klappt.
Über sie wusste ich im Prinzip alles. Aber das gehörte dazu, wenn man sich auf eine Rolle bewarb.
Ihr richtige Name war Aurelia Halle. Vor kurzen 29 Jahre geworden.
Ihre Vita bestach vor allem mit einem: sie bekam immer die Rollen, die sie auch wollte. Nicht weil ihr Bekanntheitsgrad so hoch war oder sie viele Beziehungen hatte. Nein. Sie war einfach nur eine absolute Kämpferin mit Ehrgeiz. Genau wie ihre Rolle als Celena.
Sie war erst seit knappen acht Jahren im Show-Geschäft, war davor und auch während ihrer Filmdrehs immer noch ein Tennisprofi und hatte einige wichtige Siege geholt.
Sie hatte ein paar Mal den Manager gewechselt und die schienen es wirklich drauf zu haben. Ihr erster großer Erfolg war vor fünf Jahren an der Seite von Brad Pitt. Seit dem ging es für die bergauf.
Sie war talentiert. Konnte sowohl das Böse als auch das Gute verkörpern.
Sie war ein Diamant, den man kaum mehr schleifen musste.
Eine wirklich gute Schauspielerin - die dazu auch noch umwerfend aussah. Laut meinen eigenen kleinen Recherchen war sie inzwischen wieder Single. Hatte davor eine fünf-jährige Beziehung mit einem Tennisprofi gehabt. Benjamin Thomsson, der sie allerdings für eine andere Tennisspielerin sitzen gelassen hat. Laut der Klatschpresse aber alles im guten. Es war wohl für beide abzusehen, dass sich die Wege der beide trennen würden.
Hatte das schon Stalker-Qualitäten? Ich glaube nicht. Ich wollte nur informiert sein. Auch wenn mich ihre smaragdgrüne Augen auf jeden ihrer Bilder fesselten.
Ich war noch eine Weile in Gedanken, bis es an der Tür zu unserem Zimmer klopfte. Mein Herz begann sofort zu rasen.
Natürlich hatte ich mich heute besonders gut angezogen.
Jeans, weißes Hemd, die Ärmel nach oben gekrempelt. Ja. Ich wollte Eindruck machen. Dafür war mir diese Rolle hier zu wichtig gewesen. Und wenn ich diese Aurelia auch nur irgendwie von mir überzeugen konnte, hätte ich sie sogar auf ein Dinner eingeladen. ... Was mich vielleicht nicht mal allzu sehr geärgert hätte.
Chris dagegen hatte eine einfache graue Jacke an. Sein Cappi hatte erst vor ein paar Minuten abgenommen. Ich konnte ihn mir mit seinem braunen Bart und dem wuschelig braunen Haar gar nicht wirklich als Celenas Cousin vorstellen. Aber als Captain America mit seinen blonden Haaren und dem rasierten Kinn, dann doch schon eher. Die Maske konnte immer wieder wahre Wunder vollbringen. Sah ich selbst jedes Mal, wenn ich in die Rolle des Gerald schlüpfte.
Kenny, der Chef für die Besetzung des Cast, grinst sofort auf und sprang von seinem Stuhl auf. In den letzten zehn Minuten, in denen er Chris und mir am langen Tisch gegenübersaß, war er fast nur damit beschäftigt gewesen auf seinem Handy zu Datteln. Kaum hatte es geklopft, flog das kleine Teil vor Freude fast durch den halben Raum.
Er eilte zur Tür und öffnete sie.
„Meine Herren, darf ich vorstellen?", sagte er und ließ eine Dame eintreten, „Das ist Aurelia Halle. Ihre Cousine im Film!"
Fuck.
Fuck.
Fuck, dachte ich immer und immer wieder, als die Frau eingetreten war. Nein. Als Aurelia eingetreten war.
Jetzt wusste ich sofort, warum sie jede Rolle bekam, die sie wollte.
Sie war keine zehn Sekunden in diesem Raum und er war erfüllt mit Licht, Wärme und Freude. Ihr Lächeln war die einer Sonne.
Kein Bild, dass ich von ihr im Internet gesehen hatte, wurde dem gerecht, wie sie in echt aussah.
Sie war klein. Verdammt perfekt klein für mich. Vielleicht etwa einen Meter fünfzig groß. Ihr Haar war eindeutig blond gefärbt. Ihre wahre Haarfarbe musste wesentlich dunkler sein, was aber nicht hieß, dass ihr das Blond nicht stand. Sie waren leicht wellig und gingen ihr ein Stück weit über die Schultern. Ihr Körper zeigte ganz eindeutig, dass sie Sportlerin war und wohl immer noch ist. Er war schlank, trainiert und hatte aber immer noch deutliche weibliche Kurven. Ihre beiden Ohren, sah erkannte ich, waren mit allerlei Piercings versehen. Meist waren es kleine Stecker. Nur an der linken Ohrspitze erkannte ich einen kleinen dünnen Ring. Alles in Gold gehalten. Alles wirkte edel, elegant, aber durch die unterschiedlichen Arten von Steckern auch ein bisschen chaotisch. Was es aber noch schöner wirken ließ.
Moment mal? Seit wann mochte ich Piercings?
Aber das war High Light waren ihre Augen. Sie waren grün. So grün wie Smaragde.
Ja. Mein größtes Problem mit Frauen war wohl, dass ich mich einfach immer wieder zu schnell verliebte. Aber Aurelia Halle hatte gerade den Rekord dafür gebrochen.
Keine Minute in meinem Leben, schon ließ sie mein Herz schneller schlagen, obwohl ich nicht einmal ihre Stimme gehört hatte.
Kenny legte den Arm um Aurelia und brachte sie genau Mittig von uns zum Stehen. „Hi!" sagte sie ganz freundlich. Ihre Stimme klang tatsächlich so wie in den Filmen. Eine melodische Frauenstimme. Sie war weich und harmonisch und alleine in diesem kurzen Wort hörte ich ihren britischen Akzent durch. Eine Sache über die ich nicht wirklich fündig geworden war. Ihre Herkunft. Alles private um sie; Ausbildung, Familie, Herkunft waren privat für sie. Außer ihrem Ex-Freund fand ich nichts heraus.
„Aurelia, meine Liebe, darf ich dir deine neuen Serienpartner vorstellen? Chris Evans, als dein Serien Cousin und Henry Cavill als dein neuer Geliebter."
Plötzlich geschah etwas in ihrem Gesicht, kaum dass Kenny unsere Namen gesagt hatte. Aurelia riss ihre Augen geschockt auf, als sie unsere Namen hörte. Hatte sie Evans und mich beim Eintreten gar nicht richtig wahrgenommen?
Das war ein deutlicher Schock in ihrem Gesicht. Fast so als hätte sie zwei verstümmelte Leichenteile in ihrem Badezimmer gefunden.
Fuck.
Sie brauchte einige Versuche, bis die Worte endlich aus ihrem Mund kam. „Ich soll mit Captain America spielen?" Ihr Blick wurde beinahe schon panisch.
Doch Kenny lachte nur los und versuchte uns beide damit wohl zu beruhigen. „Ihr müsst wissen, Aurelia ist ein riesiger Marvel Fan. Ich hätte sie wohl doch darauf vorbereiten müssen. Jetzt steht sie wahrscheinlich unter Schock."
Marvel Fan. Ganz große Klasse.
Ich gehörte zur Konkurrenz. Das wusste ich. Wir Schauspieler untereinander mochten uns. Hatten absolut kein Problem miteinander. Ganz im Gegenteil. Chris und ich kannten uns schon von einer Preisverleihung.
Aber Marvel Fans, richtige hardcore Marvel Fans mochten kein DC - und mich damit inbegriffen. So war das nun mal.
Nur schien es mir gerade alles andere als egal zu sein, ob mich Aurelia mochte oder nicht.
Ich musste mich zusammenreißen, damit meine Hormone nicht komplett durchdrehten. Daher lächelte ich milde und sah zu Evans, der neben mir saß und dabei war, aufzustehen.
„Alles gut!" sagte er lachend und lief mit offenen Armen auf die blonde Frau zu. Er schloss sie in eine sachte Umarmung und ich meinte einen quietschenden Laut aus Aurelia zu hören.
Sie grinste wie ein Honigkuchenpferd, als Chris sie wieder los ließ - und ich spürte keine Eifersucht. Mein Magen war viel mehr damit beschäftigt, nicht komplette Saltos zu machen.
Ich würde heute wirklich eine eiskalte Dusche brauchen.
„Das ist für mich so eine Ehre, Mr. Evans! Sie endlich mal in Person zu treffen. Sie glauben nicht, wie oft ich mir die Avenger-Filme nur Ihretwegen angesehen habe. Ich habe mir sogar einen Captain Amercia Tennisschläger anfertigen lassen, für den ich heute noch Lob und Zuspruch bekomme.", wieder hielt sie inne und sah dann zu mir, „Und Sie auch, Mr. Cavill. Ich habe die Serie des Witchers in einem Zug durchgesehen. Sie war absolut bombastisch! Sie sind die absolute Idealbesetzung für Geralt."
Na immerhin!
Mein Grinsen wurde immer größer. Alleine schon durch ihre Nervosität, alles richtig machen zu wollen. Sie war wirklich niedlich - und langsam begann auch meine Nervosität nachzulassen.
„Aurelia, ich habe zwei Szenen aus der kommenden Staffel vorbereitet. Würdest du sie bitte mit Chris und Henry spielen?" erklärte Kenny und zeigte auf das Drehbuch, das sich vor ihr auf dem Tisch befand.
"Selbstverständlich!" sagte sie und nahm es in die Hand.
Kenny platzierte sich so im Raum, dass wir alle ihn gut sehen konnten. Er kratze sich kurz am Kopf mit seinen lockigen roten Haaren, das teilweise unter dem blauen alten Basecape hervorlugt. "Ich würde gerne mit der Rowan und Aeline Szene anfangen. Die Szene des vierten Bandes in der sich Rowan die Schuld daran gibt, dass Aelin um ein Haar durch Lorcan gestorben wäre."
Ich beobachtete Aurelia dabei, wie sie in windeseile die Zeilen der Szene durchlas. Immer wieder nickte sie und sprach einzelne Szenen leise vor sich hin.
Wieso wirkte das so faszinierend auf mich? Wieso wollte ich ihr dabei stundenlang zusehen?
Ich musste mich wirklich zusammenreißen. Es ging hier schließlich auch um meine Rolle in der Serie.
Ich stand von meinem Platz auf, umrundete den Tisch, schnappte mir das zweite Drehbuch und schlug es auf. Wobei ich jedes Wort drin auswendig konnte. Andernfalls wäre ich nicht hier gewesen.
Die Szene fing an, indem Rowan mit nichts weiter als mit einem Handtuch um die Hüften vom Badezimmer in Aelins Zimmer kam.
Ich stellte mich als möglichst weit weg von Aurelia, die sich gerade auf ein Tisch setzte und dann zu mir sah. Mit diesen Augen, die wie Smaragde aussahen.
"Können wir anfangen?" fragte ich ganz vorsichtig nach, woraufhin sie nickte und lächelte. Dann wurde ihre Miene neutraler, sie sah kurz von mir ab.
Okay. Jetzt musste alles sitzen.
Ich las nochmal rasch alle Zeilen durch und startete.
Ich öffnete die imagniäre Tür und schloss sie wieder hinter mir. Aurelia betrachtete meinen angezogenen Körper, der laut Szene natürlich eigentlich fast komplett nackt war. Sie betrachtete meinen Bauch, meine Schultern und kam dann bei meinen Augen an, die ich leer aussehen ließ.
Ihre Miene verzog sich mitleidig, dann jedoch wieder freundlicher. Sie klopfte auf den Tisch, der das Bett darstellen sollte. "Komm her."
Ich blieb stehen und betrachtete den imaginären Schorf an ihrem Hals. "Wir sind beide sehr gut darin, dichtzumachen. Aber lass uns nur dieses eine Mal miteinander reden wie zwei vernunftbegabte Wesen mit Selbstbeherrschung."
Ich sah sie nicht an, tappte aber zum Tisch und setzte mich neben sie auf den Tisch.
"Sieht aus, als wäre der Spaß vorbei." begann sie, stützte den Kopf auf eine Hand und zu mir. "Hexen, dunkle Herrscher, Fae-Königinnen ... wenn wir das heil überstehen, werde ich einen langen, schönen Urlaub brauchen."
Ich sah sie kalt an - auch wenn mir das alles andere als einfach fiel.
Aurelias Gesicht wurde traurig, dann flehender als sie mich wieder ansah. "Schließ mich nicht aus." bat sie leise.
"Nie" murmelte ich. "Das ist es nicht ..." Ich rieb mir mit Daumen und Zeigefinger über die Augen. "Ich habe heute Abend versagt." flüsterte ich kaum hörbar.
Ihre Stimme war ein Flehen, als sie meinen Rollennamen sagte.
"Er ist dir nahe genug gekommen, um dich zu töten. Wäre es ein anderer Feind gewesen, hätte er es vielleicht getan." ich seufzte tief und nahm die Hand von meinen Augen. Ich steckte alle Gefühle, alle Enttäuschung, die Angst meine Liebe zu verlieren in diesen einen Blick. "Ich habe versagt. Ich habe geschworen, dich zu beschützen, aber heute habe ich versagt."
"Rowan, es ist gut" wollte sie sagen, doch ich unterbrach sie sofort.
"Nichts ist gut!" Ich legte ihr eine Hand auf die zarten gebräunten Schultern, die durch das schwarze Tanktop schauten und ignorierte diese warme glatte Haut.
"Ich verdiene dein Vertrauen nicht."
Aurelias Gesicht wurde verständnisloser. "Was redest du da, Rowan? Du hast ihm klargemacht, dass du ihm nicht den Schlüssel geben wirst!"
Ich holte tief Lust und ließ meine Brust sich beim ausatmen dehnen. "Das hätte ich aber. Bei allen Göttern, Aelin, er hatte mich und er wusste es nicht einmal. Er hätte nur eine Minute warten brauchen, dann hätte ich es ihm gesagt, Ring hin oder her. Erawan, Hexen, der König und Maeve ... ich würde mich allen stellen. Aber dich zu verlieren ..." Ich rückte näher an sie heran, bis sich unsere Gesichter fast berührten.
Ich konnte sie riechen. Diese Kombination von floral-pudrigen Noten mit lebhaften Akzenten von Pfingstrosen, Lychee und frühlingsfrischen Freesien. Sie roch perfekt. Umso schwerer fiel es mir, weiter in meiner Rolle zu bleiben.
Ich schloss die Augen. "ich habe heute Nacht versagt." flüsterte ich mit rauer Stimme. "Es tut mir leid."
"Da gibt es nichts, was dir leid tun muss." flüsterte sie zurück. "Ich vertraue dir."
Ich nickte nur sehr langsam. Dann gab ich zu. "Ich habe dich vermisst." Mein Blick glitt von ihrem runden vollen Mund zu ihren wahnsinnig grünen Augen, die mich fast wieder meinen Text vergessen ließen. "In Wendlyn. Ich habe gelogen, als ich sagte, ich hätte dich nicht vermisst. Ich war froh, dass ich den Vorwand hatte, Lorcan hierher zu verfolgen, nur um dich sehen zu können. Und heute ... als er dir das Messer an die Kehle hielt ..." Ich ließ meinen Daumen über ihren Hals streichen. "Ich musste immer daran denken, dass du vielleicht nie erfährst, wie sehr ich dich vermisst habe, obwohl nur ein Ozean zwischen uns lag. Aber selbst wenn uns der Tod trennen würde ... Ich würde dich finden. Und wenn ich alle drei Schlüssel holen müsste, um ein Tor zu öffnen, würde ich dich finden. Immer."
Aurelias Augen wirkten glasig. Weinte sie wirklich? Gehörte sie zu den wenigen Schauspielerinnen, die auf Kommando weinen konnten?
Sie blinzelte mehrmals und legte dann eine warme Hand, an der ich deutliche Schwielen merkte, an meine Wange. Ihr Daumen streichelte meine Wange, während sich unsere Blicke ineinander verfingen.
Fuck.
Das war Schauspielerei. Nichts davon war echt. Aber mein Herz wollte es für diesen einen Moment einfach nur glauben und ich erlaubte es, diese Intensität dieses Momentes zu nutzen, um meine Rolle noch mehr zu füllen.
Es tut mir leid, sagte ich ein weiteres Mal mit meinem Blick.
Sie hielt meinem Blick stand, ließ dann die Hand von meiner Wange ab und drehte den Kopf so zu mir, dass sie mir deutlich ihre Kehle anbot.
Plötzlich wurde mir warm bei dem Gedanken, der nun kam. "Aelin." stieß ich leise heraus. Es sollte wie eine Bitte klingen.
Ich näherte mich ihrem Hals und stieß ein leises Stöhnen aus und strich mit meinen Zähnen über ihre Haut.
"Niemand sonst darf das." flüsterte sie. "Niemand sonst dürfte meiner Kehle je so nahe kommen."
Ich biss nur ganz zart und vorsichtig in ihren Hals. So, dass sie es kaum merken sollte und versuchte mir mit aller Kraft nicht vorzustellen, wie ich diese intime Geste privat bei ihr anwenden würde.
Aurelia schloss die Augen und gab einen leisen Laut von sich, der mein Rollennamen heißen sollte.
Ich zog mich zurück - und musste die aufkommende Wildheit, dieses Verlangen nach ihr nicht einmal spielen.
Ihr Atem ging stoßweise, als ich sie so ansah.
"Noch nicht." raunte ich leise. "Nicht jetzt."
Sie zog einen Schmollmund und sah mich vollkommen enttäuscht an. "Warum?"
"Ich möchte mir Zeit lassen und ... jeden Zentimeter von dir erforschen. Und diese Wohnung hat sehr, sehr dünne Wände. Ich will keine Publikum haben." fügte ich hinzu, als ich mich erneut zu ihrem Hals lehnte und ihn hauchzart küsste. "Wenn ich dich zum Stöhnen bringe, Aelin."
Ich spürte sie schwer atmen und irgendwie - klang das alles andere als gespielt. "Das ändert die Dinge." brachte sie deutlich mühevoll heraus.
"Die Dinge ändern sich sich schon seit geraumer Zeit." gab ich zurück und hätte diese Worte kaum ehrlicher meinen können.
Sie nickte zart. "Schlafen. Wir sollten schlafen."
Ich schluckte erneut und löste mich langsam von ihr, um vom Tisch zu springen. Sie sah mir hinterher und als ich für einen kurzen Moment ihren Blick sah ... Spielte sie das oder war da plötzlich Begier in ihrem Blick?
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