Kapitel 17 - Die Wahrheit
Henry
Dieses kleine Wiesel lachte mich doch tatsächlich aus. So laut und hell, dass es wohl der ganze Trailerpark hören musste.
Und würde sie dabei nicht so verdammt erregend aussehen, wie sie ihren Kopf in den Nacken hat fallen lassen und dabei aus vollem Herzen lachte, wäre ich bestimmt rot geworden.
Doch so genoss ich es, wie sie lachte und nicht mehr den Drang widerstand in ihre alte Rolle zurück zu finden. Und ich? Ich verlor mich wohl endgültig in dieses ehrliche schiefe Lachen. Was machte diese Frau nur mit mir?
Es dauerte sicherlich drei Minuten, bis sie sich endgültig wieder gefangen hatte. Sie kicherte immer noch, während sie sich die Tränen aus den Augenwinkel wischte. „Entschuldige." fing sie an und deutete dann auf mich, „aber vor mir sitzt ein Mann mit der Statur eines ausgewachsenen Braunbären und der hat Angst vor kleinen Katzen? Das Problem müssen wir schleunigst angehen."
„Ich bin allergisch auf Katzenhaare." versuchte ich mich aus der Schlinge zu ziehen, doch Aurelia zog nur vielsagend eine Braue an. „Unsinn. An meinen Sachen hängen mehr Haare von meinem Kater, als meine eigenen und bisher hast du darauf noch nicht darauf reagiert."
„Wunderheilung."
„Leckermäulchen ist der freundlichste Kater auf der Welt. Der wird dich schon vor deiner Katzenangst befreien. Du hast mir bei meiner Angst geholfen, ich helfe dir bei deiner. Fairer Deal!"
Wieder war da dieser Akzent, als sie den Namen ihres Katers nennt, den ich nur so selten in ihrer Stimme heraushörte. Dieses raue, harte. „Dein Akzent macht mich wahnsinnig, weil ich einfach nicht erkenne, woher er stammt. Manchmal habe ich das Gefühl, er ist spanisch. Manchmal, glaube ich, er ist deutsch. Und dann wiederum sprichst du in einem solchen fließend schönen Oxford English, dass ich glaube, mich komplett geirrt zu haben. Woher kommt das?"
Ihr Lächeln versiegelte. Stattdessen sah sie mich verwundert an. „Das hörst du raus?"
Ich nickte. „Ich spreche ein paar Sprachen und habe mir damals fast die Zunge dabei gebrochen, als ich den amerikanischen Akzent lernen musste."
„Welche Sprachen sprichst du?" fragte sie sofort nach.
Doch ich schüttelte grinsend den Kopf. „Erst meine Frage, meine Gute."
„Meine Mutter kommt aus Deutschland. Aus Baden-Württemberg. Mein Vater ist zur einen Hälfte Spanier und zur anderen Engländer. Mit Mom rede ich fast ausschließlich deutsch. Mit Papa spanisch. Wenn beide zusammen sind, englisch. Wir haben immer in Madrid gelebt, bis ich neben dem Tennistraining noch studieren wollte. Zweites Standbein schaffen uns so. Ich bin für vier Jahre nach England gezogen und habe dort Englisch und Philosophie studiert und mir möglichst gut versucht, dass Deutsch und Spanisch abzugewöhnen und nur noch Oxford English zu sprechen. Normalerweise bekomme ich das schnell hin, aber je länger ich eine der beiden anderen Sprachen gesprochen habe, desto schwerer fällt es mir, wieder ins Englisch zu kommen. Aber normalerweise kann ich so schnell zwischen den Sprachen wechseln, dass es bisher noch niemandem aufgefallen ist."
„Wahnsinn." sagte ich in meinem möglichst besten Deutsch und erntete damit sofort ein strahlendes Lächeln von ihr. Neben meiner Leidenschaft für klassische Geschichte, was vor allem die Ägyptologie und das antike Griechenland und Rom betrifft, liebte ich es, Sprachen zu lernen. Dass Aurelia diese Leidenschaft teilte, ließ sie noch hinreißender für mich werden.
"Du sprichst Deutsch?" fragte sie sofort hell auf begeistert in ihrer Muttersprache nach.
"Ein wenig. Ich habe es damals für eine Rolle gelernt und versuche mir das Erlernte zu behalten, aber wann redet man mal Deutsch? Spanisch, Französisch und Italienisch sind da einfach in der Wiederholung im Alltag anzuwenden." Wieder grinste ich sie an und wechselte in ihre andere Muttersprache. "Spanisch kann ich übrigens fließend sprechen und verstehen, corazón de melón."
Ihre Wangen färbten sich rot und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, in diesem Moment nicht stolz auf mich gewesen zu sein. Denn wenn ich etwas wollte, wenn ich jemanden für mich gewinnen wollte, legte ich alles an den Tag, um es zu bekommen. Und diese Frau vor mir, mit ihren smaradgrünen Augen, die mir bis auf den Grund meiner Seele sehen konnten, waren genau das, was ich permanent in meinem Leben haben wollte.
"Ich gebe zu, dass ich, wenn du mich nicht ohnehin schon für dich gewonnen hättest, dass es spätestens jetzt der Fall gewesen wäre." Ihre Stimme war so warm und weich wie Honig, als sie wieder auf englisch zu mir sprach und sich von ihrem Stuhl erhob.
Ich verfolgte ihren Blick, als sie sich die Krücken nahm und zu mir kam und meine stumme Einladung entgegen nahm, sich auf meinen Schoß zu setzen. Aurelia schlang die Arme um meinen Hals, während ich meine Hände an ihre Hüfte legte.
Ihre Nasenspitze berührte nun meine und ich merkte, dass sie nicht zu mir gekommen war, weil sie von meinen Spanischkenntnissen so gerührt war, zumindest lag da nicht der Hauptgrund darin, sondern weil sie wieder bei mir sein wollte. Und das alleine war wie ein Ritterschlag für mich.
Wie sie sich an mich kuschelte, das Gesicht an meines legte und wie sie sich entspannte, war ein besseres Geschenk, als jedes andere auf der Welt.
"Darf ich dich noch etwas fragen, Aurelia?" fragte ich und zog mein Gesicht ein Stück von ihrem weg, um ihr besser in die Augen sehen zu können.
Sie nickte rasch.
"Darf ich diese Nacht wieder mit dir verbringen? Einfach nur ... um bei dir zu sein?"
Ihre Augen leuchteten so hell auf wie die Sterne. "Wie wärs, wenn wir das mit dem gemeinsamen Übernachten einfach aufrecht erhalten und nur für absolute Notfälle eine Ausnahme machen?"
Ich schmunzelte und konnte nicht anders, als auf ihre vollen rosigen Lippen zu sehen, die ich nur noch küssen wollte. "Klingt machbar, corazón de melón."
Sie legte die Hände an meine glatt rasierten Wangen und lächelte in unseren Kuss hinein. "Hör nie wieder damit auf mich so zu nennen, Cielo."
Ihre Küsse waren so köstlich wie Honigmelonen und ließen mich danach süchtig werden, als wäre sie meine Luft zum Atmen.
Grinsend lösten wir uns voneinander und sahen uns an. "War eine sehr gute Idee gewesen mit den Frage-Antwort-Spiel. Vielleicht sollten wir das bei kommender Gelegenheit wiederholen."
Ich stupste ihre Nasenspitze mit meiner an und legte die Arme dabei um ihren Rücken. "Wenn meine Erfolge sich dabei vergrößern, bei dir noch besser zu landen, jederzeit wieder."
Sie lächelte charmant und sah von mir ab. "Ich wüsste da noch einen anderen Weg, wie du bei mir landen kannst."
Meine Hände fuhren ihren kleinen Körper hungrig auf und ab. „Ich habe schon wieder das Gefühl, dass es mit Sex tun hat."
Ihr Lächeln war meine Welt geworden und je häufiger ich sah, wie sich dieser perfekte Mund meinetwegen zu einem Lächeln verzog, umso schneller schlug mein Herz nach ihr. Sie bäumte sich etwas auf, umschloss mit ihren kleinen Händen mein Gesicht. „Mir wurde so etwas in der Art versprochen, wenn dieses Spiel hier vorbei ist, Cielo."
Mehr brauchte sie nicht sagen. Meine Arme legten sich fest um ihren Körper und zogen sie mit mir auf. „Und was versprochen ist, ist versprochen, nicht?"
„So sieht es aus."
Dann sollte sie das volle Paket bekommen. Küssend fielen wir in ihren Wohnwagen ein. Ich hörte noch flüchtig, wie Kal durch die Tür hüpfte und wohl ins Schlafzimmer verschwand. Gut. Was ich jetzt mit ihr machen wollte, brauchte keine Zuschauer. Und kein Schlafzimmer. Wenn ich etwas auf die schmerzhafte Tour lernen musste, dann das man den Hund nie beim Sex zusehen lassen sollte. Die meisten Frauen sah Kal unter seinem Rang an und da Hunde alles andere als dumm waren, wusste auch Kal, wann ich mit einer Frau intim wurde und störte dabei. Er wollte ja nicht, dass der Ranghöchste etwas mit einer niederen im Rudel tat. Bei Aurelia wollte ich das nicht unbedingt wieder testen, auch wenn er sie anders behandelte, als den Rest der Frauen, die er kennenlernen musste. Er schien sie nicht nur zu akzeptieren, sondern sie auch in unserem Rudel als ein höheres Tier anzusehen. Wobei ich hoffte, dass er mich immer noch als Alphatier ansah. Ansonsten würde das hier peinlich werden.
Ich setzte Aurelia küssend auf dem Esstisch ab und verwöhnte ihren Mund solange, bis sich ihre kleinen Hände an mein T-Shirt legten und es versuchten auszuziehen.
Ich grinste an ihren Lippen. „Jetzt wird erstmal nachgeholt, zu was ich vorhin nicht im Stande war. Habe Geduld, Darling."
Und so begann ich eine Reihe von Küssen von ihrem Mund zu ihrem Hals zu setzen. Ich konnte mich noch genauestens an das Vorsprechen erinnern und auch wie Aurelia darauf reagierte, als ich sie am Hals geküsst hatte.
Und auch dieses Mal, jetzt wo wir einander endlich offen und ehrlich gegenüber standen, gefiel ihr diese Stelle, auf der sich meine Lippen drückten.
Ihre kleinen Hände schlangen sich um meinen Hals und gruben sich in meine Haare ein, als ich meinen Mund öffnete und vorsichtig in ihren Hals biss.
Sie bebte unter mir und fluchte meinen Namen, was für mich wie Brennholz war und meine Leidenschaft zu ihr noch mehr anfeuerte.
Meine freie Hand, mit der ich mich nicht auf dem Tisch abstützte, streichelte ihren Körper. Er war so perfekt klein für mich. Sie war so perfekt klein.
Ich hatte nie wirklich eine kleine Freundin zuvor gehabt. Alle meine Ex-Freundinnen waren recht groß gewachsen und mir gefiel der Gedanke auch bislang nicht, so einen kleinen Menschen zu lieben. Es weckte in mir immer diesen Beschützerinstinkt, den Frauen inzwischen nicht wirklich mehr mochten und ich hätte mit mir kämpfen müssen, nicht doch in dieses Raster zu fallen.
Aber Aurelia hatte mich eines besseren belehrt. Sie hatte mir von Anfang an gezeigt, dass sie sich genauso bewährt hatte, wie eine große Frau. Sie wollte umsorgt werden, sie wollte jemanden, an dessen Schulter sie sich lehnen konnte. Aber sie war stark. Sie war mutig. Sie brauchte niemanden, der sie beschützen musste - und das symbolisierte sie für viele Menschen, die immerzu nur auf ihre Körpergröße reduziert wurden.
Alleine deshalb liebte ich ihre Größe. Weil sie für etwas stand. Weil sie mir zeigte, wie stolz ich auf sie sein konnte.
Ich löste beide Hände von ihr und vom Tisch und half ihr dabei, aus ihren Sachen zu kommen. Erst aus dem Tank Top, dann aus der Shorts. Ich nahm mir die Zeit, ihr den dünnen BH langsam abzustreifen und küsste dabei jeden Zentimeter ihrer Haut, den der Stoff mir offenbarte.
Erst als ich den letzten Zentimeter geküsst hatte, legten sich meine Lippen über ihre rosigen Knospen.
Aurelia stöhnte auf und ließ den Kopf in den Nacken fallen. Ihre Hände krallten sich in mein Haar.
Ich leckte, saugte und küsste sie, bis sich ihre beiden Knospen hart aufgestellt hatten.
Gott, war sie lecker. Ich konnte es kaum abwarten, sie auch wieder an anderen Stellen zu kosten.
Ihre Hände lösten sich aus meinem Haar und legten sich an meine Wangen. Ihre grünen Augen funkelten wild auf. Sie war in diesem Moment einfach alles für mich. Ihre Wärme. Ihr zartes Lächeln. Ihre Stimme. Ihr Duft. All das war wie für mich gemacht.
Wieder küssten wir uns. Nicht aus einem wilden Verlangen heraus, sondern das hier war mehr. Viel mehr. Es schmeckte nach Liebe.
Ihre Hände wanderten nur langsam von meinen Wangen hinunter zu meinem Hals, tiefer zu meiner Brust. Dann über meinen Bauch. Sie grinste an meinen Lippen. „Ich werde deinen Personal-Trainer ein Dankschreiben schicken."
„Werden wir sehen, ob du dich immer noch bedanken willst, wenn die Zeiten wieder vor der Tür stehen, bei denen ich gleich direkt nach dem Dreh ins Fitnessstudio darf und dort bis eins, zwei Uhr morgens bleiben darf. Genau dann, wenn ich jetzt schon weiß, dass ich lieber bei dir bleiben will. "
Ihre kleinen flinken Finger fanden den Saum meines T-Shirts und zogen ihn nach oben. Kaum war mein T-Shirt über den Kopf gezogen, flog es auch schon hinter mir auf den Boden.
Aurelia grinste zufrieden. „Du meinst in der Zeit, wenn ich auf den Tennisplatz stehe und daran denken werde, wie schön es mit dir zusammen im Bett wäre? Dann wenn wir beide vom Sport kommen und uns nacheinander sehnen?"
Gott, sie war wie geschaffen für mich. Wieso musste ich nur so lange auf sie warten?
Ihr Körper bewegte sich wieder auf mich zu. Kurz bevor ihre Lippen an meinen waren, hielt sie an und sah mich mit ihren smaragdgrünen Augen an. „Ich will das hier genauso wie du, Henry. Nicht nur den Sex. Ich will das ganze Paket mit dir. Zusammen aufwachen, kuscheln, streiten, sich triezen und ärgern und am Ende sich wieder versöhnen. Lass uns das hier zwischen uns nie als selbstverständlich sehen."
Mein Herz sprang vor Freude einen dreifachen Salto. Ich konnte nicht anders, als sie wieder zu küssen, als wäre sie das wertvollste in meinem Leben. Und das war sie auch. Für diesen Moment und ich glaubte fest daran, dass es nicht nur bei diesem Moment bleiben würde. Ich musste das hier zwischen uns schaffen. Auch wenn ich immer wieder damit in der Vergangenheit meine Schwierigkeiten hatte.
Aber Aurelia war so anders. Sie war so herrlich unperfekt perfekt, und für mich persönlich war sie die Maßanfertigung für mein Leben.
Wir schafften es irgendwie unter all den Küssen und Berührungen, uns die Sachen vom Leib zu bringen.
Komplett nackt, stand ich vor ihr und konnte wieder einmal nicht fassen, wie schön sie war.
Doch Aurelia hatte andere Pläne, als mich sie anstarren zu lassen, packte mich am Po und zog meine Mitte zwischen ihre geöffneten Beine. „Du kannst mich bestaunen, wenn ich schlafe."
Mit einem tiefen Lachen nahm ich ihre Hüfte, zog sie zu mir heran und drang in sie ein.
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