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Am nächsten Morgen traffen Hermine und Ginny in der großen Halle auf Ronald und Harry am Gryffindor Tisch. Sobald Hermine sich setzte hatte sie einen perfekten Ausblick auf den Slytherin Tisch und ungewollt hielt sie direkt Ausschau nach ihren neuen Bekanntschaften Blaise, Pansy und Draco. Keiner von ihnen war zu erkennen also widmete Hermine sich ihrem Frühstück.
"Wie fandet ihr den gestrigen Abend?" Fragte Harry in die Runde. "Fang bloß nicht mit gestern an." Bat Ginny flehend und hielt sich ihren dröhnenden Kopf während sie einen tiefen Schluck ihres Tees zu sich nahm. "Ich fand es irgendwie komisch. Erst recht wie Draco gewirkt hat." Meldete sich Ronald zu Wort. "Ich fand es ganz nett. Ich hätte nicht erwartet, dass man auch ganz normal mit ihnen reden kann. Es fiel keine Beleidigung, kein Schimpfwort und niemand hat sich gestritten. Aber ich glaube das lag besonders an Blaise. Er hat so eine lockere Art." Meinte Hermine und bestrich ihr Toast mit Butter und Marmelade ehe sie sich einen Bissen genehmigte. "Ich muss auch sagen, dass der Abend echt gut war. Was haltet ihr davon, wenn wir sie zu unserem Spieleabend dann einladen? Es wären ja noch mehr Leute mit dabei und Blaise könnte auch noch einige Slytherins fragen. So hätten wir endlich mal eine große Runde." Schlug Harry vor. "Ja genau, und danach halten wir alle Händchen und Voldemort ist vergessen oder was? Ihr wollt mit dem Feind feiern und Trinkspiele spielen? Was ist denn in euch gefahren?!" Ron war ganz rasend vor Wut. Er konnte sich kaum halten und schob sogar sein Rührei von sich weg. Es wurde also ernst. "Ich für meinen Teil bin es leid die Slytherins zu verabscheuen wegen dem ewigen Streit. Vielleicht bewirken wir ja einen kleinen Wandel. Dazu laden wir noch ein paar Ravenclaws und Hufflepuffs ein und die Hogwartshäuser wären alle vertreten." Daraufhin wurde, ob nun gewollt oder überstimmt, im Einklang bejahend genickt und alle frühstückten zu Ende.

Gegen Mittag versammelten sich Hermine und ihre Freunde um gemeinsam zum Qudditchspiel zu gehen. Wie verabredet hatte Hermine ihre magische kleine Tasche mit zwei SixPacks Butterbier befüllt und sie mit einem Spruch abgesichert, auf welchen sie nicht so sehr geschüttelt wurden. Die Gryffindor Gruppe steuerte den Slytherin Fanblock an und sie wurden bereits von Blaise und Pansy ebenso wie zwei weiteren Hermine unbekannten Slytherins begrüßt. Hermine öffnete ihre Tasche und Ginny verteilte das Bier noch vor dem Anpfiff zum Spiel. "Ah, ich hab da noch was für euch." Sagte Blaise als er einige Slytherinschaals herausholte und sie Hermine und Ginny umlegte. Harry erhielt ebenso einen doch Ron weigerte sich wie ein Kleinkind.

Das Spiel ging los und die Spieler der beiden Teams flogen auf das Feld. Hermine hielt Ausschau nach Draco, konnte ihn jedoch nicht auf der Position des Suchers entdecken. "Ich sollte dir das nicht sagen, aber er hat gewechselt." Flüsterte Blaise neben ihr. "Was meinst du?"
"Draco hat die Position gewechselt auf euer zureden. Mal sehen wie er sich macht." Nun schaute Hermine erneut nach Draco. Und tatsächlich, er reihte sich gerade als Treiber auf. Hermine spürte etwas Stolz in sich aufkommen. Ginny und sie konnten ihn überreden seine Chance zu nutzen und wenn sie heute auch noch gewinnen würden, würde Hermine es den Slytherins und erst Recht dem Malfoyerben gönnen. Das Spiel wurde angepfiffen, die Bälle frei gelassen und die Spieler rasten durch die Luft. Die ersten Punkte gingen an die Slytherins, doch die Hufflepuffs konnten schnell nachziehen. Plötzlich schwang das Wetter um. Es würde schwarz am Himmel und rasches Gewitter zog auf. Es stüttete wie aus Eimern, doch das Spiel wurde laut den Regeln nicht unterbrochen. Auf einmal ist ein Knall zu hören. Hermine sah noch wie Draco sich nach dem Geräusch umsah und Hermine anblickte, als plötzlich ein schwarzer Klatscher, aus purem Eisen, Draco an der Schläffe traf. Er fiel vom Besen und glitt viel zu schnell nach unten, dicht gefolgt von seinem Besen. Ohne zu zögern zückte Hermine ihren Stab und bremste Dracos Sturz in letzter Sekunde ab. Alle rannten die Tribüne herunter um nach Draco zu sehen, doch Hermine stand noch Stocksteif mit ihrem Stab in der Hand am Geländer. Wie von selbst bewegten sich ihre Beine und sie rannte die Treppe hinunter. Sie spürte die Luft in ihrer Lunge brenne und drängte sich durch den Kreis rund um Dracos Körper. Keiner unternahm etwas und kein Professor war weit und breit zu sehen. Ohne die Konsequenzen zu beachten lehnte Hermine sich über Dracos Körper und apperierte sie beide in den Krankenflügel. Madam Pomfrey, die sehr kompetente und engagierte Schulheilerin von Hogwarts, eilte sofort zur Hilfe und gemeinsam legten sie Draco auf eines der freien Betten. Sie verarztete seine Platzwunde und schmierte eine Salbe darauf. Nach wenigen Minuten war nichts mehr von dem elenden Hinterhalt zu sehen und Draco blinzelte langsam. "Wo bin ich und was ist passiert?" Fragte er sofort und hielt sich seinen vermutlich noch dröhnenden Kopf. "Mach dir darüber jetzt keine Gedanken." In diesem Moment betrat Blaise den Krankenflügel und Hermine verabschiedete sich rasch und wünschte Draco noch eine gute Genesung. Hoffentlich hatte das regelwidrige Apperieren keine Konsequenzen für unsere brave Hermine.

Dracos Sicht (P.o.V.)
Ich war völlig auf das Spiel konzentriert als wie aus dem nichts ein Knall ertönte. Rasch drehte ich mich zu dem Fanblock mit meinen Freunden und erblickte Hermine. Ihre Augen wurden groß und plötzlich schmerzte meine rechte Gesichtshälfte. Das letzte an das ich mich erinnern konnte ist die rauschende Luft und mein Fall. Ich wartete auf einen schmerzvollen Aufprall, doch es kam keiner. Dann fühlte ich das nasse Grass unter mir und direkt danach ein ziehen in meiner Magengegend.
Als ich aufwachte spürte ich eine weiche Decke unter mir und mein Gesicht schmerzte nicht mehr so höllisch. Ich hielt mir meinen dröhnenden Kopf und öffnete langsam meine Augen. Hermine stand gespannt neben meinem Bett und beantwortete mir meine Fragen bis Blaise dazu kam und sie ging.

Ich konnte Blaise nicht zu hören. Manchmal war er wie eine sorgende Mutter und tadelte mich für meine Liebe zum Qudditch. Doch plötzlich würde ich hellhörig: "... wäre Hermine nicht gewesen, wer weiß was dann passiert wäre."
"Wie meinst du das?" Fragte ich verwirrt nach. Was hatte die kleine Granger denn getan? "Hat sie es nicht erzählt? Sie hat schneller als jeder andere reagiert und deinen Sturz abgefangen. Dann als keiner sich getraut hat etwas zu tun, hatte sie euch beide hier her gebracht nehme ich mal an." Erklärt Blaise ausführlich und mit Bewunderung in seiner Stimme. "Aber wie-?" Doch weiter kam ich nicht. Blaise unterbrach mich harsch und drückte mich ins Kissen. "Du hast eine Gehirnerschütterung und solltest dich jetzt besser ausruhen." Und damit ließ er mich dann auch allein.

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