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Ich erwachte zu dem theoretisch angenehmen Gefühl von einem Körper über meinem, Händen, die in einem sanften Griff mit den meinen verschränkt waren und dem köstlichen Druck von einer herannahenden Ekstase in meinem Unterbauch.

Wie gesagt, keine schlechte Art geweckt zu werden, wenn es mir nicht sofort bewusst wäre, wen ich da über mir hatte.

Der einzige Grund, weswegen ich es schaffte ruhig zu bleiben, war, dass ich nicht wusste, wie sehr er mich verletzt hatte, seit ich von seiner groben Behandlung das Bewusstsein verloren hatte. Es konnte sein, dass ich momentan mit dem Leben nurnoch am letzten Faden hing, er sich in seiner Gier alles weitere genommen hatte.

Dennoch, als ich meinen Körper auf Schmerzen überprüfte, fand ich nichts. Ich konnte auch immernoch mit den Zehen wackeln und spürte Jongups starke Finger zwischen meinen.

Auch an denen Stellen, von denen ich wusste, dass er gestern noch die Haut von meinem Körper geschält oder tiefe Bissspuren hinterlassen hatte, war nichts zu spüren und ich bekam Angst, dass ich einfach bloß taub allem Schmerz gegenüber geworden war.

"Ich weiß, dass du wach bist.", raunte er im nächsten Moment leise gegen mein Ohr, wo sein Kopf über meine Schulter gebeugt war und ich zuckte unter ihm zusammen, entlockte ihm ein Stöhnen, dass sicherlich nicht beabsichtigt war, aber meinen Bauch nur noch mehr aufregte.

"Ich lebe noch?", fragte ich also kratzig zurück und Jongup setzte sich auf, fasste sich meine Hüften, um schneller zu Ende zu bringen was er gestartet hatte, meinen Körper mit Wärme zu füllen.

"Du warst schon tot, als wir hergekommen sind, meine Liebe. Aber ja, ich habe mein Versprechen gehalten."

Ich wandte mich zu ihm um, sobald der Kontakt mit seiner Haut verschwunden war und musterte ihn neugierig.

Es war eigenartig wie... gesättigt er schien. Wie als sei er von Tag eins an auf nichts anderes aus gewesen, als seine Gier übernehmen zu lassen und alles an Lust und Schmerz von mir zu nehmen, nur um jetzt absolut indifferent dem gegenüber zu sein.

Er wirkte fast normal.

Ich erschauderte bei dem Gedanken, schalt meinen eigenen Körper dafür noch positiv auf ihn zu sprechen zu sein, nach all dem, was er getan hatte.

"Ich habe Yien gebeten dich zu heilen, nachdem du gestern an deine Grenzen gekommen bist. Nichts weist auf mich hin."

Naja abgesehen von gewissen Flüssigkeiten zwischen meinen Beinen, aber okay, sicher.

Ich sah skeptisch an meinem makellosen Körper hinab, fand keinerlei Wunden, nicht einmal blaue Flecken.

"Mach dir keine Sorgen."

Jongup stützte eine Hand neben meiner Hüfte auf dem noch immer blutigen (aber jetzt eingetrockneten, hmm, lecker) Bett ab und presste mir einen behutsamen Kuss auf die Wange, hatte meine Lippen meines Wissens nach die ganze Nacht über nicht berührt.

"Ich habe, was ich wollte. Wenn du dich sicherer fühlst, verschwinde von jetzt an nachts in Yongguks Bett, er wird auf jeden Fall aufpassen, dass dir nichts passiert." Jongups Grinsen wirkte leerer als sonst, nicht so voller Hass und Leidenschaft zu zerstören, er war wie eine ausgebrannte Kerze.

Mein Kommentar rutschte mir heraus, bevor ich mich stoppen konnte.

"Bist du in Ordnung?"

Sofort schlug ich mir die Hände über den Mund und wartete mit großen Augen, wohin er mir dieses Mal sein Messer stechen würde, aber er seufzte nur.

"Ich habe Yien gesagt, dass ich dich heute nicht mehr verletzen werde, sonst hätte ich meinen Namen jetzt noch einmal in deinen Hals gezeichnet, auf dass alle wissen, dass ich mehr als nur ein kleiner Anfänger bin.", umging er geschickt die Frage, um dann aus dem Bett zu hüpfen und kurz in all seiner nackten Glorie im Raum zu stehen und sich gleich einem Gott durch das Haar zu fahren.

Er war eindeutig zu verrückt für sein gutes Aussehen, solch eine Verschwendung.

"Der Anschlag ist in drei Tagen. Bis dahin müssen wir so viel Angst und Schrecken wie möglich unter ihnen verbreiten.", sagte er ohne einen Hauch von Scham und ging dann zu seiner Tasche hinüber, die er zuvor in der Tat noch dabei gehabt hatte.

Er nahm sie hoch, um sie neben mir auf das Bett zu werfen, bevor er sich streckte und dann seine Nase nahe bei seinem Muttermal kratzte.

"Da ist Zeug von Yongguk für dich drinnen. Ich geh duschen."

Und weg war er und plötzlich war ich allein, ohne einen Irren im Raum und ich hatte mich selten so wohl gefühlt.

Ich war auf den Straßen aufgewachsen, also hatte ich nicht selten mit Verstümmelungen, Folter oder mörderischen Psychopathen zu tun gehabt. Nichts, was ich nicht kannte. Aber all diese waren normalerweise leicht in eine Schublade zu werfen, in die Jongup beim besten Willen nicht zu passen schien.

Apropos.

Warum hatte er mir eigentlich gesagt, dass ich zu Yongguk ind Bett kriechen sollte, statt zu Himchan?

Ich blinzelte kurz perplex, war verwirrt von dem was der Mann nun wusste oder auch nicht wusste und leerte dann den Inhalt der Tasche vor mir aus, machte mir nach all dem nicht die Mühe mich anzukleiden.

Als allererstes fiel mir ein Stück zusammengerolltes Pergament in die Hände, auf der zwei lateinische Formeln standen, eine um Yongguk zu rufen und eine für Junhong. Yongguk schrieb weiterhin in einer sehr klaren Handschrift, dass ich einen von ihnen beiden konsultieren sollte, bevor ich die Yokai freisetzte.

Weiterhin sollte ich Junhong rufen, wenn ich mir eine Maskerade zulegen wollte.

Ich fand dann noch eine kleine Büchse, in der die Yokai gefangen waren, eine Maske, die mit meinem Gesicht verschmolz und mich zur Kuchisake onna machte, einen kleinen Heiltrank, was sehr nett war und außerdem einen kleinen Block mit Runen darauf, die ich an meine Waffe kleben sollte, wenn ich irgendeine Art von übernatürlichem Wesen töten wollte oder musste.

Sehr aufmerksam von ihnen.

Ich legte mir einen Plan zurecht.

Ich würde nun zwei Tage lang die Yokai Angst und Schrecken verbreiten lassen und selbst nur mit Worten kämpfen, während Jongup seinen Job erledigte. Dann würde ich am letzten Tag, wenn die Leute verrückt geworden waren und sich auf mich verließen meine falsche Identität aufdecken und sie dazu zu zwingen sich in Horror an Yongguk zu wenden, der sie dann aß.

Schön, oder?

Mit diesem Entschluss erhob ich mich, um meine wild im Raum verstreuten Klamotten wieder zusammenzusuchen und mich anzuziehen. Ich würde also als erstes Yongguk her rufen und dann mal weiter sehen.


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