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Unser Plan war relativ einfach.

Wir würden mich als eine seiner heißgeliebten Kaji verkleiden, ich würde mich, sobald Yongguk abgelenkt und angetrunken war in sein Schlafzimmer schleichen und ihm vorher noch einen zusätzlichen Schlaftrunk verabreichen. Sobald der Oni dann berauscht genug war, würde ich mir sein Kanebo schnappen und das Weite suchen.

Es klang einfacher, als es war.

Deswegen bat ich auch Junhong um Hilfe, vertraute auf die illusionistischen Fähigkeiten des Kitsune, wenn es darum ging mich in Yongguks Nähe zu schmuggeln, ohne dass der Oni mich erkannte.

Allgemein schien der sich ziemlich darauf zu verlassen, dass schon nichts passierte, denn wenn ihn dann tatsächlich jemand angreifen sollte, wäre er immerhin nicht ernsthaft verletzlich.

Umso besser für mich.

Junhong wusste natürlich bestens, wie man selbst einen Oni lahm legte und listete mir binnen wenigen Sekunden mindestens zehn Arten auf dem Mann süße Träume zu bereiten, versicherte mir auch, dass ja, seine Illusionen waren auch mächtig genug, um Yongguk zu täuschen.

Scheinbar hing bei Yongguk alle Sicht von seinem dritten Auge ab, das bekanntlich immer geschlossen war, wenn er sich nicht bedroht fühlte und das sich auch nicht öffnete, bloß weil die Kaji erschienen.

Es war der perfekte Plan.

Auch wenn ich ja anfangs dafür gewesen war, dass Jongup sich als die Frau verkleidete, aber das hätte er dann wohl gemerkt.

Ich ersuchte also Junhongs Hilfe für alles, was unsere Tricks anging. Himchans Hilfe ersuchte ich im Schauspielern und Verständnis der Situation.

Himchan hatte mich resolut zu sich auf sein Bett gesetzt und die Situation so gut wie möglich erklärt.

"Er wird vermutlich bei Tisch sitzen und sämtliche Frauen um ihn herum. Sie drängeln nicht, sie teilen, aber er sucht sich oft genug nur ein, zwei Frauen aus, die er mit zu sich nimmt und überlässt die anderen entweder dem Feiern oder mir." Der Heerführer schaffte es tatsächlich etwas zu erröten, spielte es allerdings erfolgreich herunter.

Ich machte mir mentale Notizen.

"Du musst also vorsichtig sein mit dem, was du tust und sagst, aber interessant genug wirken, dass er dich zu sich einlädt. Ab dann ist es nicht mehr schwer. Du hältst ihn hin, bis er einschläft und nimmst das Kanebo, dann gehst du und fertig.", ließ auch er es so einfach klingen und setzte sich entspannt neben mich, lehnte sich auf seine Hände zurück.

"Die Kaji machen unterschiedliches, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Der liebste Trick ist es als erste in den Raum zu kommen und ihm immerzu den Sake einzuschenken, man verbringt dann viel Zeit in seiner Nähe. Andere versuchen sich sexuell als attraktiver erscheinen zu lassen."

Himchan sah kurz nachdenklich aus, wie ich mich anstellen sollte.

"Prinzipiell würde er dich bemerken, wenn du nicht so eifrig wärest wie die anderen. Aber das würde dich vermutlich auch verdächtiger erscheinen lassen." Er zog zweifelnd die Brauen zusammen.

"Wie gut bist du im Küssen?", fiel die Frage dann vom heiteren Himmel und ich starrte ihn bloß perplex an, hatte zwar durchaus schon derartige Missionen gehabt, auch Missionen gehabt, auf denen ich meine Opfer erst verführen musste, aber von ihm wirkte der Vorschlag eigenartig.

"Gut genug, um einen Menschen zu betäuben. Aber einen Oni...?"

Himchan sah wieder gedankenverloren in Ebenen, die meine Augen nicht erhaschten, dann ließ er seinen Blick auf den Teppich fallen.

"Ich bin auch im Raum, aber Yongguk würde nie jemanden wegnehmen, den ich mir schon für den Abend geschnappt habe... Vielleicht schaffe ich es ja ihn auf dich aufmerksam zu machen?"

Kokett beugte ich mich näher zu ihm, fixierte meine Augen auf seine.

"Und wie?", erkundigte ich mich dunkel, erhaschte seinen Blick, als er grinsend zu mir sah.

"Ich muss nur irgendwas machen, was unseren Helden in glänzender Rüstung dazu bringt dich beschützen zu wollen. Keine Sorge, ich werde dich nicht verletzen." Seine Hand kam behutsam zu meiner Wange herauf, streichelte mich sanft, während ich kurz zufrieden die Augen schloss.

"Das will ich doch sehr hoffen. Ich habe in diesem Raum schon mehr Gedärme verloren, als mir lieb ist." Unwillig öffnete ich die Augen wieder und sah Himchan eine Grimasse ziehen, bevor er mich wieder losließ, sich sorgte unangenehme Erinnerungen zu wecken.

"Alkohol wird fließen. Sie werden rauchen. Es könnte sogar passieren, dass Yongguk Frauen teilweise öffentlich entkleidet. Bist du dir sicher, dass ihr das machen wollt?"

Wirklich nichts, mit dem ich nicht leben konnte, nur war es normalerweise nicht Yongguk, der hierbei das Problem darstellte. Auf der anderen Seite war ich nun schon ein paar Mal mit einigen sehr angenehmen und menschlichen Seiten an dem Oni konfrontiert worden und würde es vielleicht sogar schaffen nicht schreiend vor ihm weg zu rennen, sobald er die Hände nach mir ausstreckte.

Was mich wahrscheinlich ebenfalls verraten würde.

"EIgentlich bin ich ja dafür Jongup da rein zu schicken, aber dann endet Yongguk vermutlich mit einer aufgeschnittenen Kehle und das ist schließlich nicht unser Ziel.", überdachte ich es scharf und Himchan lachte auf.

"Ich glaube er würde zuerst Finger verlieren, wenn er es versuchen würde Jongup auszuziehen. So gut er auch getarnt wäre...", sponn er den Gedanken weiter und ich sprang nun motiviert von seinem großen Bett auf, um zu seinem Schrank zu eilen, mir einen der weißen Kimonos mit roten Mustern, den ich an den Kaji gesehen hatte, vorzustellen.

Kurz später sah ich abschätzend auf das Kleidungsstück herab, war selten so froh gewesen mir meine Beine nicht mehr rasieren zu müssen.

Himchan gesellte sich zu mir, um den Stoff zwischen die Finger zu nehmen, dann zufrieden zu nicken.

"Das sollte genügen. Wenn du willst, bleibe ich dort oben, bis du mit der Waffe aus dem Zimmer kommst, aber meistens ziehe ich mich lang vor ihm zurück..."

Ich schüttelte resolut den Kopf, ließ meine Finger über die Seide unter ihnen gleiten. "Nicht nötig, wir machen nichts, um uns zu verraten. Du hilfst genug, indem du das ganze etwas aufmischst.", verwarf ich die Idee sofort wieder und Himchan nickte, sah dennoch wachsam aus.

"Ich werde auf jeden Fall ein Ohr darauf haben, was passiert. Wenn etwas nicht stimmt, bin ich sofort da.", versprach er mir stur und ich ließ gerührt den Stoff sinken, um einen winzigen Schritt auf ihn zu zu gehen, ihm einen vorsichtigen Kuss auf den Mundwinkel zu drücken.

"Danke. Ich weiß es zu schätzen, dass du jedes Mal auf mich aufpasst.", murmelte ich gegen seine Lippen, ohne mich zurück zu ziehen und ich blinzelte kaum, dann war ich bereits in seinen Armen, eng an ihn gepresst und er küsste mir alle Sorgen von den Lippen.

Die Seide glitt unbeachtet zu Boden, sank dort elegant zusammen und wartete auf ihren Moment.


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