9. Kapitel

Hallo liebe LeserIinnen, das lange warten hat sich gelohnt, hier ist endlich das 9. Kapitel! Ab jetzt wird auch wieder regelmäßig geupdatet :)
Ich schreibe jetzt das erste Mal aus Smaragdpfotes Sicht, schreibt doch gerne, ob mir dies gelungen ist^^
Viel Spaß!
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Die Pelze der TauClan Katzen vermischten sich und drängten Richtung Ginstertunnel. Alle waren nervös und angespannt, erpicht darauf zu erfahren, was die anderen Katzen der drei Clans zu erzählen hatten. Ob sie Anzeichen des mysteriösen Streuners entdeckt hatten? Und würde Lachsstreif, jetzt vermutlich Lachsstern, den TauClan immernoch beschuldigen, ihren alten Anführer ermordet zu haben? Oder sah er ein, dass der Streuner schuldig war?

All die Fragen schwirrten Smaragdpfote im Kopf herum, als sie sich ihren Clangefährten anschloss und zur Großen Versammlung aufbrach. Ihr Fell kribbelte und die weiße Kätzin stellte sich vor, dass tausende von Armeisen darauf herum krabbeln würden. Hastig schüttelte sie den Kopf, um diese lästigen Gedanken zu vertreiben. 

Aus dem Augenwinkel nahm sie einen, ihr allzu vertrauten, braun getigerten Pelz war. Als sie sich ihm zuwandte, sah sie direkt in zwei leuchtend gelbe Augen. Rindenpfote. Smaragdpfote verließ den Platz zwischen ihren Clangefährten und lief auf den Kater zu, der traurig am Rand des Geschehens saß. Sanft stupste ihn die Schülerin an. ,,Mach nicht so ein langes Gesicht", miaute sie, ,,ich erzähl dir alles, wenn wir zurück sind." Rindenpfote hob den Kopf und verzog das Gesicht. ,,Du hast gut reden, du darfst immerhin auf die Große Versammlung. Ich möchte unbedingt wissen, ob die anderen Clans den Streuner gesehen haben! Oder was ist, wenn sie Krautschweif gefunden haben?" Seufzend legte er den Kopf in den Nacken und sah zum Himmel hinauf. Keine Wolke hatte sich über den vollen Mond geschoben und auch das Silberflies, mit den vielen vielen leuchtenden Sternen konnte man sehen.

,,Meinst du, er ist schon da oben?", Rindenpfotes Stimme zitterte und unwillkürlich drückte sich Smaragdpfote an ihn, um ihn zu stärken und Kraft zu geben. ,,Denk sowas nicht! Er taucht bestimmt wieder auf", miaute sie überzeugt und hoffte inständig, dass sie recht behielt.Der Schüler nickte und man sah ihm an, wie sehr er sich an diesen Satz klammerte. ,,Danke", murmelte er, blickte jedoch weiter zum Silberflies hinauf. Smaragdpfote sah ihn schweigend an. ,,Es ist nicht deine Schuld", flüsterte sie nach einer Weile und wünschte, sie könnte ihm die große Last abnehmen, ihm sagen, dass alles gut werden würde, doch das konnte sie nicht. So viel gab es noch zu sagen, so viel hätte sie noch sagen können, aber nichts davon hätte irgendetwas gebracht.

,,Smaragdpfote, nun komm schon! Oder willst du uns alleine auf die Große Versammlung gehen lassen?", rief Schattenpfote in die unangenehme Stille hinein. Die gemeinte Kätzin zuckte zusammen, drehte sich dann um und rief: ,,ich komm gleich, geht schonmal vor!" Ihre beiden Freunde stimmten nur widerwillig zu und sprangen mit großen Sätzen aus dem Lager.Seufzend wandte sich die Schülerin wieder dem Getigerten zu. ,,Ich muss los, bis später." Schnell berührte sie seine Nase mit ihrer, dann wirbelte sie herum und sah zu, dass sie die anderen einholte.



Dunkel und verlassen lag der Wald vor ihr, das Zwitschern der Vögel war schon vor einer Weile verstummt und der Wind wisperte leise, lies die Blätter zu seiner Melodie flüstern. Unter anderen Umständen hätte Smaragdfote ewig hier stehen können und die Gerüche und Geräusche aufgesaugt, doch heute zuckte sie bei jedem Rascheln zusammen. Ob ich mir die Schatten nur einbilde, die ich hinter jedem Baum denke zu sehen? fragte sich die weiße Kätzin, dessen langes Fell gesträubt vor Anspannung war. Die Ohren nervös auf den Weg vor ihr gerichtet, tappte sie durch ihr doch so bekanntes Territorium und lauschte angestrengt, ob sie irgendwelche ungewöhnlichen Laute entdeckte. 

Eigentlich war sie jemand, der sich gerne nachts, wenn alle in ihren warmen Nestern schliefen, hinaus schlich, nur um dem Wald beim atmen zu zuhören. Sie fühlte sich geborgen unter den Kronen der Bäumen, die sich über ihr hin und her wiegten. Doch heute war ihr alles fremd, und sie fühle sich den Gefahren schutzlos ausgeliefert. Einige Herzschläge lang stand Smaragdpfote einfach nur da und versuchte den heutigen Tag zu verarbeiten, so viel war passiert, soviel ungewiss.

 Plötzlich ertönte ein Knacken direkt hinter ihr. Erschrocken sprang sie einen Satz nach vorne und wirbelte schon in der Luft herum. Doch beim Landen knickten ihre Hinterläufe weg und sie viel mit einem dumpfen Aufschlag zu Boden. Schnell rappelte sich Smaragdpfote hoch, ihre Gedanken rasten und das Blut rauschte in ihren Ohren. Doch als sie aufblickte sah sie direkt in zwei bernsteinfarbene Augen, die unheilvoll aufblitzten.

Sie riß entsetzt den Mund auf, doch ihr entwich kein Ton. Wie gelähmt stand sie da, es fühlte sich an, als würde die Zeit still stehen. Nach mehreren Herzschlägen, die sich wie Monde anfühlten, fügten sich ihre Gedanken zusammen und sie wich schnell mehrere Schritte zurück. ,,Du...Du", stammelte Smaragdpfote und konnte ihren Blick nicht von ihrem Gegenüber abwenden. Vor ihr stand ein großer, stämmiger Kater mit dunklem getigertem Fell, die funkelnden Augen amüsiert zu Schlitzen verzogen. ,,Ich liebe es kleine unschuldige Kätzchen wie dich zu erschrecken", miaute er mit tiefer Stimme.

Smaragdpfote zuckte zusammen und starrte ihn ungläubig an. Sie hatte das ungute Gefühl, dass dieser Kater derjenige war, über den der ganze Clan seit Dachssterns tot sprach. ,,Du bist der Streuner", flüsterte sie entsetzt und wünschte, dass ihre Stimme nicht so zittern würde. ,,Hmm, bin ich das?", miaute er unschuldig. ,,Sag du es mir!", forderte die Schülerin, die jetzt statt Angst, Wut verspürte. Der Streuner seufzte traurig und musterte Smaragdpfote, die sich wünschte, im Boden versinken zu können. ,,Immer dieselben fragen. Wer bist du? Was willst du? Warum tust du das...? Langsam verliere ich die Geduld."

,,Dann verschwinde doch einfach von hier! Lass uns einfach in Ruhe!", schrie Smaragdpfote ihn an und grub die Krallen in die Erde. ,,Ich mag es nicht, wenn man ich rum kommandiert", fauchte der Getigerte und trat einen Schritt vor. Unwillkürlich wich Smaragdpfote einen Schritt zurück, um den Abstand zwischen ihnen wieder herzustellen.  Sie reckte das Kinn vor und sah ihn herausfordernd an, sie wusste, dass sie nicht gewinnen konnte, wenn es zu einem Kampf kam, jedoch war sie kein kleines unschuldiges Kätzchen.

,,Was willst du damit erreichen?", miaute die Schülerin verwirrt, ,,du kennst uns noch nichtmal!" ,,Was weißt du schon", lachte der Streuner verbittert, ,,Es gibt einige Dinge, die du über deine Clankameraden nicht weißt..." Kälte breitete sich in Smaragdpfote aus, die Worte des Katers fraßen sich durch ihren Kopf und hinterließen nichts als nackte Panik. Es war, als würde jemand einen Schalter umlegen, denn im nächsten Moment war in ihrem Kopf nur noch eine gespenstische Leere und ohne nachzudenken wirbelte sie herum, und rannte zwischen den Bäumen hindurch, nur weg von diesem verrücktem Irren.


Tadaa, das war's! Tut mir leid, falls das Kapitel so plötzlich geendet haben sollte, ich musste nur irgendwo einen Cut machen, sonst würde ich noch ewig weiterschreiben.                              

Unnndd....Wir haben die 10.000 Wörter Grenze überschritten, wuhuu! Das Buch beträgt jetzt insgesamt (ohne solche Unterhaltungen wie diese) 10.291 Wörter!!!

Habt ihr irgendwelche Pov wünsche? Lasst es mich doch gerne in den Kommis wissen :D


Amy


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