6.1 - Das Empfangskomitee

präsentiert von: Rollenspieleblackxsis und dreams_in_wonderland

(Diese drei haben sich zusammen gesetzt und mit Hilfe ihrer Charaktere gezeigt, dass die Gefahr überall lauern kann, man ihr aber stets trotzen wird, wenn man als Gruppe zusammen arbeitet.)

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Vom Meer her wehte ein salziger Wind zum Hafen hinüber und verband sich mit dem Gestank der vielen Fisch- und Krabbenstände, die in dieser Gegend nur unschwer zu übersehen oder gar zu überriechen waren. Zu Ufer lagen mehrere Schiffe, von denen manche Giganten, andere lächerlich klein waren und durch ihre Flaggen und Figuren die Herkunft des Besitzers verrieten. Zur Mittagsstunde war immer am meisten los und ein ständiger Betrieb herrschte beim Auf - und Abladen der vielen Waren und Güter, die größtenteils aus Gewürzen und Stoffen bestanden. Gerade legte die Marry Ann, ein kleines, nicht allzu groß beachtetes Boot, am Ufer an. Es waren nicht allzu viele Personen an Bord. Ein paar kräftige Seemänner, fünf Mitreisende, davon zwei weiblich, drei männlich und ein kleiner, gedrungener Kapitän mit schwarzem, strubbeligen Vollbart. Evelyn, die jüngste und dazu noch kleinste der Passagiere, stritt sich zu diesem Zeitpunkt gerade angeregt mit einem der Seemänner. Dieser war ein Kopf größer als sie und verschränkte genervt seine Arme vor der Brust. „Red keinen Stuss, rothaarige Göre!", ermahnte er sie zischend und schaute ihr vorwurfsvoll in die Augen. „Unsere Verspätung ist doch allein deine Schuld, E-vel-ien. 'Rothaarige bringen Unglück', ich hatte es doch gleich gesagt, aber niemand hat ja auf mich gehört. Ein Wunder, dass wir überhaupt heil angekommen sind! Nimm dein Gepäck und scher dich zum Teufel damit." Mit Schwung drehte er sich von ihr weg, um sich an die anstehende Arbeit zu machen und seinen Frust daran herauslassen. Rot vor Zorn wandte sich auch Evelyn ab, zischte dem Mann aber noch leise „Alkoholiker" hinterher. Hätten die nicht so viel gesoffen, wären sie wahrscheinlich sogar zu früh angekommen. Pah!

Bei der ganzen Wut und dem Geschreie hatte sie fast das ganze Wasser - vor ihr, hinter ihr unter ihr, überall - vergessen und ihr wurde wieder mulmig zu mute. Sie hasste Gewässer. Ob Seen, Teiche, Flüsse oder Sümpfe - allen voran das Meer. Es glich schon einem Wunder, dass sie es überhaupt in Erwägung gezogen hatte, eine Seefahrt zu unternehmen. Zugegeben: Sonderlich angenehm und wirklich freiwillig war es nicht von statten gegangen. Und dann war da noch diese Sache mit der Verspätung. Sie hätte schon eine Stunde vorher ankommen sollen. Man wartete auf sie. Ja, verdammt und wie man schon auf sie warten musste! Evelyn beschleunigte ihre Schritte und eilte schnellstens an Land. Suchend schaute sie sich um und hielt Ausschau nach einem gewissen Jonathan und einer Zoey, die hier auf sie warten müssten, um sie abzuholen. Eigentlich. Doch sie konnte diese einfach nicht entdecken. Ob es an dem unübersichtlichen Gedränge hier lag, oder daran, dass ihr immer noch ein wenig übel war, wer weiß. Dabei war sie sogar zu spät...

Der Platz indes befüllte sich immer mehr mit Menschen und anderen Wesen und Evelyn wurde oftmals zur Seite gedrängt, weil sie im Weg stand. „Hey, mach Platz da", rief ihr plötzlich ein kleiner Junge entgegen, welcher einen mit Fischen beladenen Wagen hinter sich herzog. Argwöhnisch betrachte er sie, während sie beiseite trat. „Du willst hier doch nicht den ganzen Tag stehen, wa?", fragte er und ging an ihr vorüber. „Hmmm..." überlegte sie stirnrunzelnd. „Es kann nicht schaden, mich ein wenig umzusehen"... Mit diesen Worten schritt sie los.

Je weiter sie sich von der Menschenmenge entfernte, desto ruhiger wurde es. Die Häuser waren eng aneinandergereiht und viele kleine Gassen gingen von der Hauptstraße ab. Sonst aber war die Gegend hier schon schön. Die Wege waren hier sogar allesamt gepflastert, ausgenommen von den kleineren Gassen, und die Häuser an sich sahen schon nobel aus. Musste wohl ein reicheres Viertel sein. „Hilfe, Hilfe...Helft mir doch!", erscholl plötzlich ein schriller, eindeutig weiblicher Schrei aus einer der Gassen heraus und machte sie aufmerksam. Was war da nur los? Hilfsbereit gestimmt und all' ihre guten Vorsätze - nicht vom Weg abzukommen, sich nicht in Gefahren zu stürzen und so weiter - vergessend rannte Evelyn schnell in die Gasse, wo sie die nach Hilfe schreiende Frau vermutete. „Na wen haben wir denn da?", fragte sie jemand verächtlich und schritt aus dem Schatten heraus auf sie zu. Es war ein junger Mann, kräftiger Statur mit buschigen Augenbrauen, die einem sofort ins Auge stachen. Neben ihm waren ein paar andere Männer, wohl seine Begleiter, und in seinen Armen war eine Frau. Eine Frau, die lächelte - zynisch, schadenfreudig - und kein bisschen mehr schrie oder nach Hilfe rief. „Was?", erwiderte Evelyn sichtlich verwirrt und schaute zur Frau, zum Mann, dann wieder zur Frau; langsam verstand sie. „Du...!", fing sie an, doch die Frau unterbrach sie: „Ja ich, Schätzchen.", erwiderte diese mit süßlicher Stimme. „Ich brauche eigentlich gar keine Hilfe, wie du sicherlich schon erkannt hast... du dann wohl schon eher. Das hier ist eine Falle und du bist hineingetappt. Wolltest wohl den Helden spielen, was? Tztztz." Langsam kamen sie und die anderen näher und umkreisten Evelyn. Diese wurde wütend: "Da möchte man einmal helfen! Elendige Banditen", zischte sie und hob ihre Hände. Kleine, rötliche Feuerbälle sprühten hinaus und flogen in die Richtung der Bande,. Doch das nützte nichts. Sie prallten einfach ab, was Evelyn noch wütender machte. Und wütender und wütender und ... „Also wirklich. Muss das jetzt sein?" Waren die letzten Worte, die sie hörte, bevor sie sich in einen Drachen verwandelte.

Was sie nicht wusste war, dass sie schon etwas länger von Zoey beobachtet wurde, die gerade einschreiten wollte. Wie gebannt sah diese, wie der Drache sich leicht erhob und dabei seine Flügel majestätisch auf und ab bewegte. 'Wie wunderschön', dachte sie sich, doch der Anblick war dann nicht mehr ganz schön, als die Banditen anfingen magische Ketten über Evelyn zu werfen und sie damit zu fesseln. Eher mitleidig.

Evelyn wandte sich und probierte die Ketten von sich zu werfen... jedoch ohne Erfolg. Als Zoey bemerkte, dass Evelyn es nicht alleine schaffte, schritt sie sofort ein. Sie ließ drei ihrer vertrauten, magischen Wesen erscheinen, hetzte sie auf die Banditen, um sie abzulenken, zauberte sich mit sehr viel Mühe einen magischen Bogen, rannte auf Evelyn zu und schoss die Ketten auf. Befreit schüttelte Evelyn die Ketten ab und man konnte ihr ansehen, dass sie ziemlich sauer geworden war. Der rot gefärbte Drache machte sich groß und spie Feuer in jede Richtung. „Evelyn, beruhige dich und hör auf!", rief Zoey zur ihr hinauf, während die Wesen, die sie beschworen hatte, die Banditen ausschalteten und von ihr fern hielten. Evelyn jedoch machte sich nicht mal Anstalten aufzuhören und zielte mit ihrem Feuer direkt auf Zoey, die zum Glück ausweichen konnte. Verzweifelt probierte diese einen Lähmungszauber anzuwenden, der aber leider fehlschlug. „Verdammt nochmal Evelyn beru-", rief Zoey ärgerlich, aber der Rest ihres Satzes blieb in der Luft hängen, da jemand sie von hinten gepackt hatte und diesmal bei ihr einen Lähmungszauber anwendete, der dann natürlich auch funktionierte. Sie fiel zu Boden und sah, dass der Anführer der Banditen sie etwas weiter weg schleifte. „Nervtötende Göre, denkst du etwa, dass du MICH, den Anführer der Banditen, mit deinen Höllenhunden aufhalten könntest? HA!" Er lachte sarkastisch auf und trat ihr einmal in die Magengrube, was sie auf wimmern lies. Währenddessen hatte sich Evelyn zurück verwandelt und war erschöpft zusammen gebrochen. Der Bandit ging näher an Zoey heran und zog ihren Kopf von ihrem Haarschopf aus nach oben. „Du hättest dir das ganze Leid ersparen können hättest du der dummen Echse nicht geholfen, aber nun musst du für deinen Fehler gerade stehen", hauchte er ihr mit einem nach Alkohol stinkenden Mundgeruch ins Gesicht und trat dann brutal in dieses. Immer wieder- bei jedem tritt den er ihr gab - wimmerte sie auf, aber sie versuchte stark zu bleiben. „Hat die kleine Göre immer noch nicht genug?" fragte er boshaft grinsend und trat ihr abermals in den Bauch, was Zoey Blut spucken ließ. Schwarze Punkte tanzten schon vor ihren Augen. Das Letzte, was sie sah, war eine männliche Gestalt, die durch das Feuer kam. „Jonathan...", hauchte sie leise, bevor sie endgültig ins Schwarze gezogen wurde.

Jonathan sah noch, wie Zoeys Kopf zu Boden sank und ihr die Augen zu fielen. Hoffentlich war es nicht zu schlimm um sie bestellt. Doch ihre gekrümmte Haltung und der sichtbare blaue Fleck, der an ihrem Bauch zu sehen war, da, wo ihr T-Shirt etwas hochgerutscht war, als der Bandit sie getreten hatte, sprachen für sich. Evelyn hingegen schien es besser ergangen zu sein. Zwar waren ihre Augen geschlossen, doch war dies aus Erschöpfung und nicht aus Schmerzen. Die paar Sekunden die Jonathan die beiden Mädchen betrachtet hatte, wurden ihm aber auf der Stelle zum Verhängnis. Der Anführer hatte ihn seinerseits bemerkt und sich hinter ihn geschlichen, um ihm einen gekonnten Schlag auf den Hinterkopf zu verpassen. Glücklicherweise drehte sich der Junge in dem Moment zu dem Banditen, sodass dieser ihn knapp verfehlte. Nur Jonathans Ohr bekam etwas ab. Ein hohes Piepen setzte dort ein und für einen Moment kniff er die Augen zusammen, um das Geräusch ertragen zu können. Währenddessen machte er ein paar Schritte rückwärts, sodass er außer Reichweite war. Als er die Augen wieder öffnete, ließ der bullige Mann gerade eine aus Magie geformte Pfeilspitze auf ihn zufliegen. Immer näher kam sie Jonathans Herzen in einem rasanten Tempo. Nur wenige Zentimeter vor seiner Brust ließ er sie unter höchster Konzentration anhalten. Die Spitze drehte sich langsam aber sicher in der Luft, bis sie auf den Mann zeigte. Verwirrt starrte dieser Jonathan und seine Magiespielchen an, ehe er aus seiner Starre gerissen wurde, indem die Pfeilspitze nun auf ihn zuflog. Im letzten Moment konnte der Bandit sich wegducken und die Pfeilspitze bohrte sich hinter ihm in die Wand. Diesen Moment nutze Jo um einen unsichtbaren Zauber auf den Mann zu wirken, der verhindern sollte, dass sein Angreifer weiterhin auf Magie zugreifen konnte. Als ein unscheinbarer Löwenzahn, der an der Mauer wuchs und seine Blüte gen Himmel reckte, kurz aufleuchtete, wusste Jonathan, dass sein Zauber funktioniert hatte...Nun stürzte er sich auf den Banditen. Mit einer schnellen Fußbewegung trat er ihm die Beine weg, sodass dieser unsanft auf dem Boden landete. Ein Keuchen entwich dem überrumpelten Kriminellen. Der Mann richtete sich aber schnell wieder auf, jedenfalls versuchte er es, was aber misslang, da Jonathan schon über ihm war und mit einem gut gezielten Kinnhaken den Kopf des Mannes nach hinten fliegen ließ. Dieser ließ sich das aber nicht gefallen, schlug orientierungslos in die Luft und erwischte dabei Jonathans Schulter. Der Junge wurde von der Wucht zurückgeworfen, ließ sich aber nicht so leicht abschütteln. Denn schon im nächsten Moment schlug er dem Banditen in die Magengrube. Der Anführer krümmte sich zusammen. Dann versuchte er ein Messer aus Magie erscheinen zulassen, was aber nicht funktionierte, da zuvor seine magische Kraft in den kleinen, gelb strahlenden Löwenzahn gebannt wurde. Den Moment der Verwirrung nutze Jonathan um dem Banditen einen Schlag auf den Kopf zu verpassen, der diesen in das Land der Träume schickte.

Schwer atmend richtete sich Jonathan auf und schaute sich um. In der kleinen Gasse lagen zusammengesunken die Banditen herum, aber auch Zoey und Evelyn, die er aber zuvor noch nie gesehen hatte. Seine Vermutung, dass Zoey Evelyn helfen wollte, stimmte. Doch wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass Zoey und er das rothaarige Mädchen abholen sollten. Erst später.

Besorgt um die beiden, ging er dann zu ihnen, hockte sich neben sie und fühlte zuerst ihren Puls. Zoeys schlug schwach, aber war vorhanden. Evelyns hingegen war normal, was bedeutete, dass er sich wieder seiner Freundin zuwenden konnte. Am liebsten würde er beide aus der Gasse raus bringen, doch wie um Himmelswillen sollte er beide hier heraustragen? Das war einfach nicht möglich, er konnte nur hoffen, dass die Banditen nicht schon eher als die Mädchen wach wurden. Gerade als er sich darüber den Kopf zerbrach, schlug Evelyn die Augen auf. Etwas verwirrt schaute sie auf. Im ersten Moment konnte sie sich nicht entsinnen, weshalb sie auf dem Boden lag. Dann kamen aber die Erinnerung an die schreiende Frau, die Banditen und den Kampf mit anschließender Verwandlung zurück. Erschrocken sprang sie auf, bereit zum Kampf. Doch keiner griff sie an. Nur ein ihr fremder Junge schaute sie an. „Wer bist du?", fragte sie mit vom Rauch rauer Stimme. Ein Husten schüttelte sie für ein paar Sekunden, dann konnte sie wieder den Blick auf den Jungen richten. „Jonathan", stellte er sich knapp vor und stand auf. Er überragte sie um mehr als einen Kopf, sodass sie den Kopf in den Nacken legen musste, um ihm ins Gesicht zu sehen, da er genau vor ihr stand. Der Name kam ihr bekannt vor, war es doch einer derer, die sie abholen sollte. War dies jetzt nur ein Zufall oder war er es wirklich?. „Was...Was ist passiert?", krächzte sie dann und schaute auf die Banditen. Überrascht von ihrer eigenen Stimme zuckte sie etwas zusammen. Das hörte sich gar nicht gut an. „Ich weiß es nicht. Als ich kam, lagt ihr beide schon auf dem Boden", antwortete er mit einem Blick auf Zoey, die immer noch zusammengerollt da lag. „Aber solltest du mir nicht erst einmal deinen Namen verraten?" Er sah sie neugierig an. „Evelyn. Evelyn Fleer" , stellte sie sich nun höflich vor und hielt ihm ihre Hand hin, die er auch ergriff und schüttelte. „Ein wunderschöner Name für ein wunderschönes Mädchen", sagte er dann mit einem charmanten Lächeln, welches ihr die Röte ins Gesicht trieb. Anscheinend war sie noch nicht ganz bei Sinnen, stellte sie fest. Normalerweise wurde sie nicht so schnell rot.

Jetzt nachdem die Anspannung verflogen war, legte sich wieder sein typisches Grinsen auf sein Gesicht. „Wie es der Zufall will, sollten sie", er deutete auf Zoey, „ und ich dich abholen. Ich würde vorschlagen, dass wir hier schleunigst verschwinden. Am besten gleich heraus aus der Stadt und auf die Wiese."Mit diesen Worten nahm er Zoey auf den Arm, als wäre sie leicht wie eine Feder. Ein Arm unter ihre Kniekehlen, der andere um ihren Oberkörper geschlungen. Mit schnellen Schritten setzte er sich in Bewegung in der Annahme, dass Evelyn ihm schon folgen würde, was sie tatsächlich tat. So gingen die beiden heraus aus der Stadt bis zu einer Wiese außerhalb. Dort setzte Jonathan Zoey sanft in das Gras hinab. „Was nun?", fragte Evelyn, welche auf dem Weg hier her nachgedacht hatte und wieder zu Kräften gekommen war. „Zuerst einmal trinkst du was. Tschuldige, aber du klingst wie eine schlecht geölte Tür", meinte er belustigt und warf ihr eine Wasserflasche zu, die er zuvor aus seinem Rucksack geholt hatte. Schon wollte sie ihm eine saftige Erwiderung ins Gesicht schleudern, als ein undeutliches Geräusch aus Zoeys Richtung kam. Sofort war ihre Aufmerksamkeit auf das Mädchen gerichtet. Dieses richtete sich unter Stöhnen auf und blinzelte benommen gegen die Sonne. „Hey, hey. Immer ruhig mit den jungen Pferden", murmelte Jonathan und drückte sie sanft aber bestimmt zurück ins Gras. „Hier trink das", sagte er und hielt Zoey eine Glasflasche mit grünem Inhalt unter die Nase. „Das ist von Eona. Sie hat ihn mir letztens gegeben, nachdem ich ein nicht so geglücktes Training hatte", erklärte er, da Zoey keine Anstalten machte das Gebräu zu sich zunehmen. Da Eona aber eine Schülerin mit Heilungsmagie war und Zoey wusste, dass es Heilungstränke gab, kippte sie sich dann doch das Getränk in den geöffneten Mund. Bei dem bitteren Geschmack verzog sie angeekelt das Gesicht. „Bähh", machte sie und griff einfach nach der Flasche, die Evelyn in der Hand hatte um den seltsamen Geschmack loszuwerden. Überrascht ließ Evelyn die Flasche los ohne einen Schluck davon getrunken zu haben. „Na, na Zoey. Das geht ja gar nicht", er schüttelte amüsiert den Kopf. Dafür handelte er sich einen spielerischen Schlag gegen die Schulter von einer mürrisch drein blickenden Zoey ein. „Wäre ich nicht so unendlich müde, würdest du jetzt ein Donnerwetter erleben.", murmelte sie. Eine Welle der Müdigkeit überrollte sie. Kaum konnte sie noch die Augen offen halten. „Du solltest jetzt schlafen", schlug Evelyn vor und betrachtete das geschundene Mädchen vor sich. Dieses nickte nur und schloss die Augen. Wenige Sekunden später war sie schon eingeschlafen. „Du am besten auch. Du schienst vorhin recht fertig", sagte Jonathan darauf zu ihr. Sie rollte nur mit den Augen. „Nein. Alles im grünen Bereich.", entgegnete sie und strich sich eine ihrer Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Also ich finde ja, dass du trotzdem noch etwas Schönheitsschlaf benötigst. Nicht das du nicht außerordentlich hübsch bist, aber deine Augen sähen sicher noch schöner aus, wenn sie dieses gewisse Funkeln hätten. Du weißt doch sicher, was ich me...Autsch!" Seine nicht sehr geschickte Rede wurde von einer Kopfnuss unterbrochen, die sie ihm verpasst hatte. Mit diesem Killerblick, den nur wenige drauf haben, musterte sie ihn nun. „Halt die Klappe", zischte sie aufgebracht. Daraufhin hob er nur kapitulierenden die Hände. „Gut so", murmelte sie immer noch etwas beleidigt. „Ich geh jetzt schlafen. Aber nur, weil ich dich nicht ertragen kann", murmelte sie leise und drehte sich von ihm weg auf die Seite. In die Luft starrend ignorierte sie ihn nun. Jonathan konnte ein kleines Lachen nicht unterdrücken und ließ sich ins Gras fallen. Wenige Minuten später schlief nicht nur Zoey, sondern alle drei befanden sich im Land ihrer Träume.  

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