5 - Bodenständig
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"Macht kommt aus Mitgefühl. Weisheit wächst aus dem Herzen."
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Die Sonne stand weit über ihnen und brannte unerbittlich auf sie hinab. Der Himmel strahlte in einem klaren blau und keine Wolke trübte diesen Anblick, nicht einmal ein kühler Wind verirrte sich zu der kleinen Gruppe auf die Faronebene.
Stöhnend richtete sich ein junger Feen auf, mit zitternden Knie hiefte er sich aus dem weißen Sand und stützte sich erschöpft auf seinen Knien ab. Ein schneidender Schmerz flammte mit jedem Atemzug in seiner Seite auf und drohte, ihn zu verschlingen. Die Sonne brannte in seinem Nacken, und Schweiß tropfte ihm von den spitzen seines weißen Haares, von seiner Stirn und eigentlich jeder freien Körperstelle.
Schnaubend richtete er seinen Oberkörper auf und wagte einen Blick zur Seite. Dabei musste er eine Hand heben, um zu verhindern, von der grellen Sonne geblendet zu werden. Erleichtert stellte er fest, dass er nicht der Einzige gewesen war, der zu Boden gegangen ist. Es hätte sein Selbstvertrauen und sein Selbstwertgefühl nur allzu sehr verletzt, wenn es anders gewesen wäre. Hustend klopfte er sich den feinen Sand von der einfachen Stoffhose und den Armen, ehe er sich über seine feuchte Stirn wisch.
Was gäbe er nicht dafür, den Trainingsplatz zu verlassen und eine Runde schwimmen zu gehen, seinen erschöpften Körper im kühlen Nass treiben zu lassen und die Natur zu genießen. Doch er kam nicht dazu, weiter über eine Pause nachzudenken, da spürte er schon wieder den Druck der Magie um sich.
Konzentriert streckte er seine Arme nach vorne, die Handgelenke aneinander gepresst und die Hände voneinander gestreckt. Dabei presste er die Fingerspitzen auf seine oberen Handballen und achtete darauf, den Druck gleichmäßig zu verteilen. Die Innenseite seiner Hände begannen zu jucken und zu brennen, angestrengt biss er die Zähne zusammen. Um mit seinen bloßen Füßen einen besseren Halt im Sand zu finden, ging er ein wenig in die Hocke und setzte den rechten Fuß nach vorne. Dort stellte er ihn etwas seitlich und vergrub die Zehen im heißen Sand.
»Verdammt!«, entfloh ihm ein leiser Fluch. Ihm war Schweiß von der Stirn ins Auge getropft, welches er nun zusammenkniff. Die Luft vor seinen Händen begann zu flimmern, das Brennen seiner Handflächen wurde stärker und langsam zwang der Druck auf seinen Schild ihn dazu, weiter zurückzuweichen.
Unerwartet blitzte es zu seiner rechten Seite auf, erschrocken riss er den Kopf herum, verlor seine Konzentration und wurde von einer Welle geballter Magie nach hinten geschleudert.
Alle Luft entwich seinen Lungen, als er mit einem dumpfen Knall auf dem Rücken aufkam, kurz wurde ihm schwarz vor Augen, dann drehte sich sein Magen um. In letzter Sekunde konnte er seinen schmächtigen Körper zur Seite drehen, um sich nicht selbst zu beschmutzen, während das wenige, was er ihm Magen gehabt hatte, sich mit dem weißen Sand vermischte.
Ein angewidertes Schnauben ertönte.
»Ist das dein Ernst, Orion?« Stöhnend richtet der junge Feen sich auf, der Schmerz hat nun vollends die Gewalt über seine Glieder erlangt, und hebt den Blick.
Ein Meer aus roten Haaren umrundet das rundliche Gesicht seiner Mitschülerin. Im Schein der Sonne wirkt es fast so, als würden ihre dicken Locken in Flammen stehen, die dem jungen Mädchen wirr vom Kopf stehen. Angewiedert hält sie sich die Nase zu und wirft Orion aus ihren gün-braunen Augen einen abschätzigen Blick zu. Eine Sekunde zu lange ist er erneut von der ungewöhnlichen Musterung um die Iris seiner Mitschülerin fasziniert. Ehe er reagieren kann, erntet er einen festen Tritt in die Seite.
»Idiot«, grummelt sie und wendet sich dann ab. Dabei fangen die kleinen Schuppen auf ihrem rechten Arm das Licht der Sonne ein und funkeln für einen Moment wie Diamanten.
»Warte, Rosalie!«, ruft Orion aus. Entnervt wirbelt die angesprochene wieder zu ihm herum. »Was?« Ihre Stimme klingt kalt und abweisend, die Halbdämon schnalzt mit der Zunge und verschränkt dann die Arme vor der Brust. Der Feen streicht sich einige Strähnen weißen Haares zurück und beißt sich auf die Unterlippe.
»Würdest du mir aufhelfen?«, fragt er etwas leidlich und reicht seine Hand dem jungen Mädchen. Diese verdreht die Augen, atmet geräuschvoll aus und umschließt seine Hand dann mit ihren relativ kleinen und kalten Fingern.
»Danke.« Er schenkt ihr ein ehrliches Lächeln, sie wirft daraufhin nur ihre Haare über die Schulter und nimmt dann wieder ihre Übungsposition ein.
»Jaja. Jetzt lass mich in Ruhe«, antwortet sie säuerlich und Orion weiß, dass er sie nicht weiter behelligen sollte. Er lässt noch einmal kurz seinen Blick über die relativ kleine Halbdämonin gleiten, ihre kräftigen Arme, ihren langen Hals, die mit Schuppen übersäten Schultern, die durch das relativ freizügige Trainingsoberteil seiner Mitschülerin kaum verdeckt waren. Der Stoff auf ihrem Rücken hatte sich dunkler gefärbt.
Orion runzelte die Stirn. Er wollte nicht wissen, was für einen erbärmlichen Anblick er hergeben mochte oder gar, was für einen Duft er verströmen mochte.
Plötzlich kam ihn sein Plan mit dem Bad nicht mehr so dumm vor. Erschöpft zog er an seinen anderen Mitschülern vorbei, ohne sie jedoch weiter zu betrachten. Sein Blickfeld verschwamm ohnehin schon vor Erschöpfung, da musste er nicht unnötig Energie oder Zeit verschwenden um sich die lieblichen Gesichter der anderen einzuprägen.
Schnaufend erreichte er den Rand der Sandfläche, um die sich ein einfacher Holzzaun zog. Er hatte keine weitere Funktionalität, als einfach den Trainingsbereich zu kennzeichnen und als Stütze für erschöpfte Schüler zu dienen.
Orion lehnte sich gegen einen Holzpfahl und atmete mehrmals tief durch. Seine Lungen brannten, seine Glieder schmerzten und die Hitze in seinem Kopf wollte nicht verschwinden. Er hatte nicht einmal mehr genug Kraft, um noch auf seine Magie zuzugreifen.
Mit zitternden Beinen kletterte er unter dem Holzzaun hindurch und begab sich zu der kleinen Ansammlung von Ständen und Hütten im Westen des Platzes. Ein paar Bauern huschten an ihm vorbei, doch keiner zeigte das Bestreben, zu ihm zu eilen. Mit hängenden Schultern schleppte Orion sich also alleine in die größte der Hütten. Kaum hatte er den Schatten des Gebäudes erreicht, kam auch schon eine junge Frau herausgeeilt. Sie trug eine weiße Robe, ihre nachtschwarzen Haare warnen zu einem Dutt gebunden und ihre azurblauen Augen musterten ihn besorgt.
»Ihr werdet viel zu hart rangenommen!«, empörte sie sich und ergriff seinen Arm, um ihn zu stützen. Orion lachte kurz auf, es wurde schnell zu einem Husten, da seine Kehle trocken und rau war. Dann schüttelte er den Kopf.
»Meine Kondition und Körperkraft sind einfach noch zu schwach. Ich hätte an der Akademie öfter trainieren sollen, dass ist wohl meine Strafe.« Fast schon gleichgültig hob er kurz die Schultern und ließ sich dann von der Heilerin auf eine Liege verfrachten. Kaum war sein Körper in einer waagerechten Position angekommen, stellte sich die Heilerin schon vor ihn und legte ihre Hände auf seine Schläfen.
Ein kühler Schauer floss über seine Haut, seine Muskeln begannen zu Kribbeln und das Brennen seines Rachens, seiner Lungen und seiner Handflächen verebbten langsam. Orion atmete tief ein und schloss entspannt die Augen. Langsam schaltete er alles ab und ließ sich von dem heilenden Strom der Magie mitziehen. Kühle Wellen von Energie brachen über seinem Körper zusammen, umschlossen seine Glieder und lösten Krämpfe, flickten kleine Risse in der Muskulatur und versorgten seine Zellen mit neuer Kraft.
»Schrecklich, was da in Eldamar passiert ist«, riss die Heilerin ihn aus seiner Ruhe. Orion schluckte einmal und versteifte sich dann unwillkürlich. Es war keine zwei Wochen her, dass man sie alle in den Rosengarten beordert hatte.
Wie ein Leuchtfeuer waren die Erzählungen durch die Schule gefegt. Die Mitglieder von Team Jael waren zu jederzeit von einer Traube neugiereiger Schüler umgeben gewesen, und es hatte erst dann geendet, als der einzige Überlebende des Eliteteams die Nerven verloren, und zwei Neulinge verletzt hatte.
Es war ein dunkler Tag für die Akademie gewesen. Orion wurde schlecht, als er an den Ausdruck in den Augen von Mentor Aarin zurückdachte. Er hatte noch nie so viel Schmerz gesehen, geschweige denn gewusst, dass es einem Lebewesen möglich war, solche einen Schmerz auszuhalten.
An diesem Tag hatten viele etwas verloren.
»Hm«, antwortete er der Heilerin und richtete sich langsam auf. Es war klar, dass die Frau etwas aus ihm herausquetschen wollte, also griff der Feen nach seinem Oberteil, streifte es sich über und sprang dann von der Liege. Natürlich protestierte die Heilerin, sie war immerhin noch nicht fertig gewesen, doch Orion kümmerte das herzlichst wenig. Der Rest seiner verbrauchten Kräfte würde in den nächsten Stunden so oder so zurückkehren und seine müden Glieder waren wieder energiegeladen.
Also verließ er die einfache Hütte und wandte sich nach rechts. Aus der Ferne konnte er sehen, dass außer einem, seine Mitschüler ebenfalls erschöpft im Sand saßen und sich unterhielten, von den Bauern versorgt wurden oder sich gegenseitig die Schultern massierten.
Erstaunt blieb Orion stehen und zog eine Augenbraue hoch.
Die Person die noch stand, war ein junger, stämmiger Mann mit kurzen braunen Haaren. Er hatte den Großteil seiner Rüstung abgelegt und stand nur noch in seinem Waffenrock da. Selbst aus dieser Entfernung konnte Orion die Runen erkennen, die dem jungen Mensch ins Gesicht tätowiert worden waren. Sie hoben sich mit ihrer dunklen Farbe deutlich von der hellen Haut des Mannes ab. Er hatte grobe, fast kantige Gesichtszüge, die ihm ein wildes aber gleichzeitig auch faszinierendes Aussehen gaben. Orion kam nicht umhin als zu bemerken, dass Memento für sich ein attraktiver Mann war.
Den kräftigen Körper stemmte er gegen einen hellen, bläulichen Schild. Dabei wich er keinen Zentimeter zurück, und es wirkte auch nicht so, als würde er sich sonderlich anstrengen. Es war faszinierend und erstaunlich sogleich und für einige Minuten beobachtete Orion das Schauspielt aufmerksam.
Der Mann, Memento Auqilone, war erst sehr kurz Teil seines Teams und eigentlich wusste man fast gar nichts über ihn. Gerüchten zufolge stammte Memento nicht einmal aus ihrer Welt, doch Orion konnte diesen Worten kaum Glauben schenken.
Jedoch war ihm das ein oder andere Mal aufgefallen, dass der Mann Alltagsgegenstände interessiert gemustert hatte und offensichtlich nichts über deren Funktion gewusst hatte. Dieses Verhalten musste jedoch nicht heißen, dass der Mann aus einer anderen Welt kam.
In Falinde lebten so einige Einsiedler und Nomaden, Wanderer und Einzelgänger. Es wäre also auch möglich, dass Memento abseits der Zivilisation gelebt und von einem der Mentoren angetroffen worden ist.
Orion streckte sich einmal und zwang sich dann, seinen Blick von seinem Mitschüler abzuwenden. Die Sonne stand immer noch hoch am Himmel, es konnte kaum die Mittagszeit vorbeigezogen sein. Der Weg, der von dem Trainingsplatz wegführte, war von Bäumen gesäumt, die in vollster Sommerblüte standen. Die langen, dünnen Äste und Zweige wippten zu einer stummen Melodie und Blüten schwebten langsam zu Boden. Der Kies unter seinen nackten Füßen knirschte leise und kleine Steine bohrten sich in die Haut seiner Sohlen, doch Orion spürte dies kaum. Gedankenverloren heftete er den Blick auf den Weg vor sich und zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen.
Nun, da das anstrengende Training vorbei war, flogen seine Gedanken zurück zu dem Thema, von welchem er sich vehement versuchte abzulenken. Doch es kämpfte sich immer wieder in seinem Geiste hoch, Fragen und Sorge quälten ihn und irgendwann hielt der junge Feen es einfach nicht mehr aus.
Er konnte nicht länger warten, also griff er sich zum Hals, zu einer silbernen Kette an der ein einfacher Smaragdring hing. Kurz hob er das Schmuckstück hoch und fing mit dem grünen Stein das Sonnenlicht ein, dann streifte er sich das kühle Metall über den Finger.
»Ich halte dieses Schweigen nicht mehr aus!«, rief er in Gedanken aus. Er wartete auf Antwort, doch nicht einmal eine kleinste Gefühlsregung war zu spüren.
»Ich weiß, dass du mich hören kannst. Bei Narelia und Hadriel, so sprich doch bitte wieder mit mir!« Er wusste, dass mit seinem Flehen eine Welle von Schmerz und Trauer mitschwang, doch er konnte seine Gefühle kaum noch zurückhalten. Tränen kamen ihm auf, während seine Füße ihn den Weg weiter trugen, der nun ein kleines Waldstück erreicht hatte. Die Stille, die um den Trainingsplatz geherrscht hatte wurde von einer regen Geräuschekulisse abgelöst, doch der weißhaarige Feen nahm diese Geräusche kaum war.
»Du verletzt mich, und das weißt du. Ich sorge mich, gib mir wenigstens ein Zeichen, dass du lebst! Bitte.. du musst am Leben sein...«, flüsterte Orion in die Dunkelheit seines Geistes. Eine eisige Klammer legte sich um ein Herz und schnürte ihm die Kehle zu. Das Schweigen ließ nun alle Dämme brechen und heiße, salzige Tränen benetzten seine trockenen, vor Sorge aufgekauten Lippen. Kraftlos sank er auf die Knie, mitten auf dem Waldweg. Er vergrub sein Gesicht in seinen schwieligen Händen, die Magie mochte den Schmerz nehmen, doch die Zeichen der Abnutzung nicht.
»Du bist schlimm.« Orion riss die Augen auf und keuchte laut auf.
»Du lebst!«, rief er sowohl laut, als auch in Gedanken auf. Eine Welle von Wärme und Zuneigung durchflutete seinen Geist. Er könnte spüren, wie seinem Gegenüber ein kurzes Lächeln über die Lippen huschte.
»Ja, ich lebe«, bestätigte er dann und Orion konnte den bitteren Unterton nicht überhören. Zitternd krallte er sich mit seinen Händen in die kühle Erde unter ihm. Der kalte Griff um sein Herz löste sich nur langsam. »Hast du gefunden, wonach du gesucht hast?«
»Vielleicht.«
»Du bist dir nicht sicher?«
»Man kann sich in diesem Bereich nie ganz sicher sein. Es ist... alles sehr kompliziert.«
»Meinst du damit auch uns?«
»Ich...«
»Also ja.« Es verletzte Orion und er zog sich weiter aus der Gedankenverbindung zurück, sodass sie nur noch des anderen Worte hören konnten.
»Es tut mir Leid«, kam es von der anderen Seite und der junge Feen zuckte zusammen. Er mochte den Verlauf nicht, den das Gespräch gerade annahm.
»Was tut dir Leid?«
»Ich wollte dich nicht verletzen. Jedoch wirst du verstehen müssen, in welcher Lage ich mich befinde. Es ist so oder so schon... gefährlich.«
»Am besten sprichst du jetzt nicht weiter«, riet Orion ihm und stand langsam wieder auf. Beschämt wischte er sich die Tränen fort und setzte sich wieder in Bewegung. Er konnte das rauschende Wasser bereits hören, der Fluss konnte nicht mehr weit sein.
»Ich bin erschöpft und muss meine Kräfte schonen.« Orion biss such auf die Lippe und griff nach dem Schmuckstück. »Wenigstens bist du am Leben.« Ohne ein weiteres Wort oder eine Antwort abzuwarten zog er sich das Schmuckstück vom Finger und legte sich die Kette wieder um den Hals.
Enttäuscht und verletzt versuchte er, den Kloß in seinem Hals runterzuschlucken. Es war nicht wunderlich, dass sich langsam aber sicher Kopfschmerzen bei ihm einschlichen. Die Sorge und die Fragen ihn ihm wuchsen nur noch weiter und vermischten sich mit Angst. Angst vor dem, was sein Gesprächspartner angedeutet hatte.
Der Fluss war an dieser Stelle breit und flach, das Ufer war überzogen von Moosen und Gräsern und die Bäume schirmten das Wasser großflächig vor der prallen Sonne. Erschöpft, eher psychisch als physisch, ließ Orion sich nieder und streckte die Füße aus. Dann streifte er sich sein Hemd über, faltete es zusammen und legte es neben sich. Die Leinen bildeten einen krassen Kontrast zu dem dunklen, saftigen Moos. Dann löste Orion den Zauber und entfaltete seine Flügel. Aus dem Augenwinkel konnte er die goldene Membran und die schwarzen Äderchen erkennen. Seine Flügel glichen in ihrer Form denen eines Feuerfalters und Orion zählte mit seinen Schwingen und seinem weißem Haar zu einem der schönsten Feenmänner Falindes.
Ein leises Plätschern ließ ihn aufschauen. Der Fluss schlängelte sich quer durch den Wald und Orion saß an einer Biegung, sodass er nicht einsehen konnte, was Flussaufwärts geschah.
Das Platschen wurde lauter und wurde zu einem wahren Klatschen des Wassers. Mit gerunzelter Stirn beugte er sich vor, versuchte einen Blick um das dichte Gebüsch zu erhaschen.
Bauch vorraus erschien ein Zwerg, der tollend wie ein Kind den Flusslauf hinabjagte. Seine Haare waren braun und zottelig, ebenso wie sein langer Bart, und von weißen Strähnen durchzogen. Er hatte einen stämmigen Körperbau und war nur geringfügig größer als Orion. Große Ohren standen dem Zwerg vom Kopf, eine breite Hakennase zierte das kantige Gesicht und einige Narben zogen sich über die kräftigen Oberarme des Mannes.
Hitze stieg Orion auf, als er den Zwerg als seinen Teamleiter und Mentor für Naturkunde, Mentor Forgeblade, erkannte. Normalerweise verdeckte eine Mütze den oberen, teilweise kahlen, Teil des Kopfes und ein grünes Wams, sowie eine braune Hose verhüllten den Körper des Mannes.
Nun aber hatte der Zwerg alles abgelegt und offenbar schien er den unfreiwilligen Zuschauer auch nicht bemerkt zu haben, da war er bereits hinter der nächsten Flussbiegung verschwunden.
Mit hochroten Ohren sprang Orion auf.
Er würde sicherlich etwas anderes finden, um wieder Leben in seine müden Knochen zu bringen.
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