3 - Immer währendes Eis

_______

And the cold which wrapped my heart, should enclose the world in everlasting ice. Nobody can escape from me. Close your eyes, and let the cold take you.

_______

Der Himmel hatte eine dunkle Färbung angenommen, keine Wolken waren mehr zu sehen und Welt wurde still. Leblose Gestalten lagen auf dem Boden, die Haare wie schmutzige Fächer unter ihren Köpfen ausgebreitet. Diese lebten noch, im Gegensatz zu den Bewohnern der Stadt. Eine Person, wohl ebenfalls ein Engel, stand noch und blickte zu ihm hinauf, die Augen folgten den Bewegungen seiner Flügel, einer strahlend weiß und mit Federn bestückt, der andere eiskalt und durchscheinend. Mit seinen dunklen Augen besah er sich den Mann am Boden. Er hatte rotes Haar und ebenfalls zwei Flügel, die aus seinem Rücken hervorbrachen. Etwas an diesem Mann kam ihm bekannt vor, doch selbst wenn er ihn kennen würde, leben lassen konnte er ihn nicht. Er hatte zu viel gesehen.

Mit einem Kampfschrei stürmten die Leute der Stadt auf die Angreifer zu, wurden jedoch ohne weiteres aus dem Weg geschleudert. Eine Welle aus dunkler Magie hatte die Ebene ergriffen und den Menschen das Leben geraubt, während eine Schicht aus Eis langsam über den Boden kroch und alles erfror, was in seinem Weg blieb. Die Verteidiger der Stadt standen keine Chance, sie konnten nicht überleben, aber es wäre auch überraschend gewesen, wenn diese Bauerntölpel etwas gegen ihn hätten ausrichten können.

»Wer seid ihr?«, rief der Engel vom Boden aus. Etwas Eis brach von seinem Flügel und fiel zu Boden, klirrend zerbrach er, nicht unweit eines jungen Mädchens, die das Bewusstsein verloren hatte. »Der Name lautet Rekai Atherion, werter Freund. Jetzt schuldet ihr mir euren Namen.« Rekai ließ sich etwas zu Boden gleiten, blieb jedoch in gewissen Abstand zu dem Fremden. Der Mann presste die Lippen zusammen, dann verengten sich seine Augen und die Federn an seinen Flügeln spreizten sich kurz. »Raphael Aarin.« Rekai deutete eine Verbeugung an, dann setzte er ein falsches Lächeln auf.

»Alle hier sind dem Tode geweiht, lasst niemanden am leben!«, rief er aus und seine Scharen fingen an laut zu jubeln. Die kleinen Goblins waren schnell auf seine Seite gewechselt und so lange er ihnen gab, was sie benötigten: Nahrung und das Abschlachten der Schwachen. Es waren solch einfache gestrickte Kreaturen, dass es schon beinahe zu einfach war. »Und nun lauft, lauft und hinterlasst eine Spur aus eurer Tobsucht und eine reiche Belohnung wird euch erwarten, wenn alles nach Plan läuft!« Die Goblins schwangen ihre Keulen, Kurzschwerter, Äxte und Hämmer und bevor er etwas sagen konnte, waren sie vorangestürmt und hatten den magischen Schutz durchbrochen, der sie vor den Augen der Menschen verborgen gehalten hatte.

Rekai wartete nicht darauf, dass der Engel mit dem Namen Raphael etwas tat, sondern schleuderte ihm eine Welle aus Eismagie entgegen, die jeden normal Sterblichen sofort erstarren lassen hätte. Mit flinken Bewegungen sprang Raphael aus dem Weg und breitete dann seine goldenen Schwingen aus, die ihn in die Luft trugen. Die rechte Hand des Engels leuchtete in einem hellen Licht, danach trug er eine goldbesetzte Klinge mit einem verzierten Griff zwischen den Fingern. Ohne irgendwelche Worte zu verlieren, stürmte er auf Rekai zu und versuchte ihn mit der Klinge zu erstechen. Mit emotionsloser Miene wich er dem Schlag jedoch aus und glitt dann auf den Boden, Raphael dicht hinter sich.

Die Klinge schnitt durch Rüstung, Haut und Fleisch und brach den Knochen, bevor sie wieder herausgezogen wurde. Reste des nun auf den Boden fallenden Körpers waren am Metall geblieben, doch darum kümmerte er sich nun recht wenig. Weitere fliehenden Menschen würden ihr Ende mit diesem Schwert finden, sowie dutzende vor ihnen. Die Goblins zu seiner linken Seite hatten, obwohl er es verboten hatte, einige kleinere Häuser angesteckt, die nun dichten, schwarzen Rauch in den Himmel stießen. Er versuchte ihn nicht einzuatmen und seinen Blick abzuwenden.

In seiner Hand erschien eine Klinge, so fein und dünn, als wäre sie aus einer Schicht Wasser. Er wehrte damit den Schlag ab, den Raphael auf ihn nieder fallen ließ, drückte das Schwert seines Gegners von sich und konzentrierte seine Magie auf den Boden. Eis begann sich langsam aus der toten Erde zu schälen. Es legte sich Schicht für Schicht neu auf den Boden und Raphael musste in die Luft fliehen, im nicht festzufrieren. Egal wo, Rekai wusste, er war seinem Gegner überlegen. Seine Hand schoss in den Himmel und ihr folgend ein massiver Speer aus Eis, tödlich und bereit, selbst die dickste Rüstung zu durchschlagen. Nur durch eine geschickte Rolle seitlich gelang es Raphael auszuweichen.

Schreiend versuchte die Frau sich zu retten, indem sie in einen nahen Hauseingang flüchtete. Jedoch konnte sie sich nicht vor der alles vernichtenden Welle an Eis retten, die unaufhaltsam über das Land zog. Auch wenn sie sofort Stühle und einen Tisch vor die Tür warf und weiter in das kleine Gebäude flüchtete. Ein leises Lachen entrang seiner Kehle, als er die flüchtig aufgeworfene Barriere beiseite schleuderte und den hastigen, panischen Schritten seines Opfers folgte. Sie hatte sich wohl in einem Raum eingeschlossen, denn hinter einer Tür konnte er lautes und keuchendes Atmen vernehmen. Mit einem gut gezielten Stoß an magischer Kraft wurde das dünne Stück Holz aus den Angeln gerissen und er sah seinem Opfer ins Gesicht.

Hasserfüllt blitzen Raphaels Augen auf, als er Rekais Magieangriff auswich und seine Hand mit der Klinge in ein strahlendes Licht tauchen ließ. Das Schwert war einen Moment später verschwunden und an ihrer Stelle war ein silberner Schild getreten, der mit einem Wolfsemblem verziert war. Rekai blinzelte überrascht, als er dieses seltene, magische Artefakt begutachtete, schickte jedoch ungehindert dessen weiterhin Eisspeere auf seinen Gegner los.

Flammen stoben aus dem Gebäude und stießen in den Himmel, die Schreie der Menschen darin verstarben, wie ihre Körper. Nur mit Mühe schaffte er es die Ruhe zu bewahren und sich nicht der Panik hinzugeben, die sich in seinem Herzen ansammelte. Seine Goblins hatten ganze Arbeit geleistet, beinahe die Hälfte der Außenmauer der Stadt war bereits eingerissen und zerbröckelt. Häuser lagen in Schutt und Asche, Leichen bedeckten den kalten Boden und Blut hatte die Erde getränkt. Die rauschgeschwängerte Luft brannte in der Lunge und ließ die Augen tränen. All das Leid rührte selbst gestandene Männer, doch nicht ihn. Ihn ließen diese erloschenen Schicksale kalt.

Der Schild fing einen Großteil des eiskalten Angriffes ab, doch auch nicht er konnte alles abwehren, was Rekai ihm entgegenschleuderte. Einige Splitter prallten an Raphaels Körper und Gesicht ab und hinterließen kleine und große Wunden. Magie hinterließ ihre Spuren und so konnte auch Rekai sehen, wie sich die Haut seines Gegenübers langsam weiß färbte. Die Kälte war ihm bis an die Knochen gedrungen, das war klar und nur wenige weitere Angriffe genügten und er hätte gesiegt. Mit einem überraschend schnellen Manöver gelangte Raphael hinter Rekai und bevor dieser reagieren konnte, hatte er einen starken Tritt in die Rippen kassiert, der ihn kurz zu Boden schickte.

Ein trockenes Lachen entwich seiner Kehler, der Rauch hatte seine Stimme angegriffen. Wimmernd griff das kleine Mädchen nach einem Stück Holz, welches neben ihr auf dem Boden lag. Rekai beugte sich über sie, die Augen auf das angstvolle Zittern in ihren Pupillen gerichtete, ehe er ihr beinahe zärtlich eine Hand auf die Wange legte. Das Licht erlosch und das Holz fiel zu Boden, leblos, wie ihr Körper. Um nicht die komplette Bevölkerung in Ohnmacht fallen zu lassen, hatte er seine Magie etwas zurückgedrängt, die in seinem Körper brodelte, wie ein kurz vor dem Ausbrechen stehender Vulkan. Doch eine einfache Berührung reichte aus, um den Willen der Schwachen zu brechen und ihrem Leben ein Ende zu bereiten.

»Wie kommt es, dass ein solch fähiger Magier nur ein einfacher Mentor an einer Schule ist und sein Potenzial verschenkt?«, erkundigte sich Rekai und stieg in die Luft. »Ein Mann eurer Größe könnte es zu viel mehr bringen, warum dieser einfache Lehrerposten?« Raphael blickte dem Eismagier hinterher, seine Augen verfolgten jede seiner Bewegungen. Dann antwortete er mit fester und überzeugter Stimme, als wäre es überhaupt eine Schande gewesen, so eine Frage zu stellen. »Ich verschwende durchaus nicht mein Potenzial. Wenn Magier an einem Ort versammelt werden, können wir uns zusammenschließen und die Ursprünge der Magie erkunden. Zusammenarbeit ist der Schlüssel zum wahren Wissen, nicht Macht allein. Und ich gebe mein Wissen der nächsten Generation, und diese werden ihr gesammeltes Wissen dann an ihre folgende Generation geben.« Rekai zog die Augenbraue in die Höhe. »Wissen soll mehr wert sein, als Macht?« Er stieß ein freudloses Lachen aus und stürzte sich dann auf Raphael.

Mit einer Hechtrolle wich er dem Angriff aus, doch ein Trümmerteil auf dem Boden ließ ihn ins Straucheln geraten und diesen Moment der Schwäche nutzte Rekai kaltblütig aus, um ihm einen Stachel aus eiskalter Magie in den Rücken zu rammen. Mit einem Röcheln bohrte sich das Eis durch den Körper des Mannes und trat dann an der Brust wieder aus. Scharlachrotes Blut spritzte auf und benetzte den Boden. Rekai zog den Eisstachel wieder aus dem Körper des Mannes, der nun mit einem letzten, qualvollen Keuchen auf den Boden sank und liegen blieb, während das Lebenslicht seine Augen verließ.

Raphael stieß einen wütenden Schrei aus, der Schild verschwand in einer gleißendes Explosion aus Gold und Gelb und der Engel war nun waffenlos. Dennoch stürmte er auf Rekai zu und wirbelte mit seinen Schwingen Erde und Staub auf. Seinen Sieg schon gewiss vor sich sehend, ließ er einen Hagel von Speeren auf den heranstürmenden Gegner niedergehen. Raphael jedoch hatte noch nicht aufgegeben. Eine schneidende Windrüstung hatte sich um seinen Körper gelegt und wehrte jedes der magischen Geschosse ab, die Rekai auf ihn abfeuerte, egal wie sehr er sie verstärkte. Raphael ließ eine Windsichel in seiner Hand entstehen, schwang sie über seinen Kopf und durchschnitt den Himmel selbst.

Es bedarf nur einer einzigen Bewegung, dann hatte er seinem Feind die Waffe entrungen und sie scheppernd auf den Boden geworfen, wo sie zwischen den Trümmerteilen verschwand. Angst machte sich in den Augen des Mannes breit, ein Zittern ergriff seinen Körper, doch noch bevor er an die Flucht denken konnte, war sein Leib zu Eis erstarrt. Der letzte Funken Hoffnung, der gerade in seinem Herzen am erlischen war, konnte noch in seinen Augen erkannt werden, bevor Rekai mit einem Schlag die neu geschaffene Statue zerstörte und das Leben des Mannes komplett auslöschte. Ein Schrei ertönte, als die ersten Stücke den Boden berührten und als er sich umsah, konnte er eine junge Frau ausmachen, die mit Tränen in den Augen auf die zertrümmerte Statue sah. Hass sammelte sich in ihrem Körper, dass konnte Rekai feststellen, als sie den Blick auf ihn richtete. Mit zittrigen Händen begann sie auf ihn zu zulaufen.

Er musste einen schützenden Schild aus Eis erschaffen, um sich vor Raphaels Angriffen zu verteidigen. Sie waren stärker geworden, präziser und tödlicher. Nur ein Schlag würde ausreichen, um seinen Körper entzwei zu reißen. Die Rüstung aus schneidender Luft war zu einem Orkan geworden und wirbelte alles um sich herum auf. Rekai spürte die Kraft hinter der Magie. Mit einer fließenden Handbewegung ließ er die Umgebung erstarren und selbst Raphaels Windrüstung verlangsamte etwas, blieb aber intakt. Eiskalte Luft wirbelte nun um die beiden Engel. »Das kann doch noch nicht alles gewesen sein, oder etwa doch?«, höhnte Rekai und setzte ein Grinsen auf. Raphael verengte die Augen und ließ seine Rüstung verschwinden. Mit einem Mal hatte sich eine ungeheure Stille über den Platz gelegt.

Leises Flüstern drang durch die Ritzen in der Tür. Es war voller Angst und Verzweiflung, doch Rekai konnte keine Präsenz eines Menschen feststellen. Er schlich sich heran und festigte ein Eisschwert in seiner Hand. Die Tür war nur angelehnt und er konnte sie einfach aufstoßen. Zwei Personen waren dahinter in eine Ecke gekauert und klammerten sich aneinander. Im ersten Moment sahen sie aus wie zwei Menschenfrauen, doch sobald er ihre Augen erblickt hatte, wurde Rekai klar, dass es sich um Feen handeln musste. Er schloss für einen Moment die Augen, ließ seine Magie fließen und den Raum mit einer Schicht kristallenen Eises überziehen. Die Feen erzitterten beim Anblick der mächtigen Magie und als Rekai ihnen das Gesicht zuwandte, erstarrten sie vor Angst. Er konnte die Furcht hinter ihren hellen Augen erkennen, konnte sehen, wie ihre Pupillen immer mehr begannen zu zittern und er sah, wie jegliche Hoffnung ihren Körper verließ.

Raphaels Schlag traf ihn zwischen die Rippen und ein Keuchen verließ seine Lippen, als er vornüberfiel und auf den harten Erdboden aufschlug. Der Engel mit den goldenen Flügeln baute sich bedrohlich über Rekai auf, seine rechte Hand begann wieder in einem Schimmer aus Licht zu verschwinden, doch noch bevor er einen Zauber wirken, oder eine Waffe beschwören konnte, hatte Rekai sein Bein weggetreten, welches den Mann zum straucheln brachte, und war in die Luft entschwunden. »Komm schon, Mentor! Streng dich etwas an!«, verhöhnte er den wütenden Engel noch mehr und ließ eine Salve aus Eis auf ihn niederregnen. Raphael konnte sich nicht rechtzeitig verteidigen und wurde auf den Boden gedrückt, während die kleinen Eisgeschossen auf seinen Körper donnerten.

Schwer atmend betrachtete Rekai die Leichen der Stadtbewohner, die die Goblins auf einander stapelten. Es waren Männer, Frauen und Kinder aller Altersklassen vertreten, und auch einige Feen und Zwerge waren unter den vielen Menschen. Ein See aus scharlachrotem Blut hatte sich unter den Toten gesammelt und spiegelte den dunklen Himmel wider. Ein paar gackernde Goblins stritten sich gerade um etwas Beute aus einem der Wirtshäuser; das Fleisch, welches dort gelagert wurde, konnte er ihnen nicht verwehren. Sie hatten die Hälfte der Stadt bereits geplündert und zerstört, die Hälfte der Stadtbewohner ermordet und auch die Hälfte ihrer Vorräte gesammelt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die erste Verstärkung hier ankommen würde. Bis dahin hatten sie jedoch noch genug Zeit, um ihrem Werk nachzugehen.

Mühsam rappelte Raphael sich wieder auf, seine Rüstung war eingedellt, die Kleidung zerfetzt und Wunden zierten seine freie Haut an Gesicht und Händen. Etwas Blut floss aus einer Schnittverletzung an seiner Stirn und er musste es mit der Hand wegwischen, damit es nicht seine Sicht behindern würde. Rekai flog eine enge Schlaufe um seinen Gegner und studierte seine Bewegungen, die langsamer geworden waren. Raphael badete sich in einem goldenen Schein, dann stieß er sich kraftvoll vom Boden ab und holte mit der Faust weit aus, doch Rekai wich diesem Schlag lässig aus. Er wollte schon den Mund öffnen, um sein Gegenüber wieder etwas anzustacheln, da erwischte ihn ein Schlag in die Magengegend und er musste aufkeuchen. Raphael war zu weit weg und der Faustschlag hatte auf keinen Fall getroffen. Der Engel stürmte wieder vor und Rekai konzentrierte sich dieses Mal auf seinen Gliedmaßen. Ein mächtiger Magieschild umgab seine Fäuste, für das bloße Auge nicht sichtbar und diente ihm somit als Verlängerung seiner Arme. Rekai wich dem Schlag nicht aus, sondern parierte ihn mit einem Schild aus massiven Eis. Der Schlag ging jedoch, nicht wie von Rekai angenommen, gegen das Eis, sondern durchdrang es und erwischte ihn unterhalb des Halses.

Rekai wurde zu Boden geschleudert, als ein Haus in seiner Nähe explodierte und seine brennenden Trümmer in den Himmel schoss, wie ein Vulkan. Ein paar Goblins jubelten beim Anblick des in Flammen stehenden Gebäudes, doch Rekai wandte sich mit einem verbissenen Gesichtsausdruck ab und rappelte sich wieder auf. Er hatte einige fliehende Kinder verfolgt, die die Chance genutzt hatten und nun außer Sicht gerannt waren. Er schnaubte wütend, dann breitete er die beiden ungleichen Flügel aus, der weiße verteilte Federn auf dem blutgetränkten Grunde, der andere glitzernden Eisstaub. In der Luft hatte er gleich eine bessere Übersicht über alles.

Raphael hatte seinen Körper erneut in glänzendes Licht getaucht, als er zu Boden gerast war und kurz bevor seine Füße den Boden berührten, brachen Stichflammen daraus hervor. Hitze wallte auf und schlug ihm wie eine Welle entgegen und der Schein des frisch entstehenden Feuers ließ sein Gesicht fahl wirken. Raphael blickte auf und Rekai hoffte, dass er sich den triumphierenden Gesichtsausdruck des Engels gerade nur eingebildet hatte. »Was ist los? Angst vor einem kleinen Lagerfeuer?«, fragte der rothaarige Mann und grinste verächtlich. Rekai schickte ihm eine Salve an Eisspeeren entgegen, doch noch bevor sie in die Nähe seines Gegners kommen konnten, waren sie in der Luft vergangen.

Rekai schluckte, dann wandte er sich um und fing an zu rennen. Als er um eine Häuserecke bog, krachte ein magischer Angriff in die Wand hinter ihn und hinterließ einen rauchenden Krater. »Lasst ihn nicht entkommen!«, rief eine Stimme und er sah mehrere Gestalten um die Ecke kommen. Er konnte seine Flügel noch nicht entfalten, denn die Trümmer hatten die Freiräume zwischen den Häusern versperrt. Und er war geradewegs in eine Sackgasse gelaufen, wie Rekai feststellen musste, als eine massive Steinwand vor ihm auftauchte. Er wandte sich um und konnte gerade noch einen Strahl mit weißer Magie abwehren, der ihm entgegengeschleudert wurde. »Los, Shane, ich halt dir den Rücken frei!«, rief eine weibliche Stimme und ein junger Mann stürmte auf Rekai zu.

Ein Schild aus Eis umgab Rekais ganzen Körper und schützte ihn vorläufig gegen Raphaels flammende Angriffe. Selbst durch die eiskalte Magie, konnte er die Hitze spüren. Panik, und ein Gefühl der Angst machten sich in ihm breit. Er wollte nicht, dass Raphael bemerkte, dass er verwundbar war. Er musste etwas unternehmen und zwar schnell. Mit einem Ausdehnen seiner Magie sprengte er den Eisschild um sich herum und der Engel mit den goldenen Flügeln musste eine Flammenwand vor sich aufbauen, um vor den Eisgeschossen geschützt zu sein. Raphaels eingeschränkte Sicht ausnutzend, drehte sich Rekai um die eigene Achse und flog in Richtung des Mondes, der gerade am Horizont erschien. »Hey!«, konnte er Raphael noch hören und ohne sich noch einmal umzudrehen, schickte er eine Welle aus Eis in Richtung der Stadt, die kein Problem für den Engel darstellen würde. Er würd wiederkommen, das war garantiert, doch fürs erste, war dies genug.

_______

Nun beehrt Roiben euch mit einem Kapitel und es gibt Äkschion! Wie immer: Lasst gerne eure Meinungen da! :)


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top