053.amnesia
Den eigenen Körper wieder kennenzulernen und zu benutzen nach dem er für Monate regungslos da lag, tat weh. Enzelne Bewegungen fühlten sich an, wie welche Avery zuvor noch nie gemacht hatte. Andere waren noch bekannt aber alles war eingerostet.
Sie fühlte sich kaum wohl. Immer wieder konnte man sie stöhnen hören, wann einer ihrer Gelenke mal wieder knacksen hören konnte. Die Ärzte sagten es wäre normal. Sie brauchte nur etwas Zeit und müsse in die Reha gehen sobald sie bereit war um ihre Schulter und ihren Arm zu trainieren und alle Muskeln wieder aufzubauen die sie mal hatte.
Noch stand sie noch nicht auf ihren eigenen Beinen. Sie wollte zwar aus dem Bett, doch die Ärzte rieten ihr dies ab. Sie solle sich erstmal daran gewöhnen zu sitzen, sie solle sich Zeit lassen. Ava hörte dies nicht gerne, doch sie befolgte die Worte der Ärzte.
Das Einzige was ihr etwas erleichterung gab waren ihre Brüder, welche genau so wie Peter sie kaum allein lassen konnten. Sie hatte kaum was gesagt, seit sie am Tag zuvor erwacht ist. Oft sass oder lag sie da und starrte entweder in den Fernseher hinein oder aus dem Fenster oder schaute den jungen Peter konzentiert an.
Peter fragte sich ob sie überhaupt ein Wort gesagt hatte seit sie wach war. Denn er hatte ihre Stimme bisher nicht hören können. Doch als er mit Nick darüber sprach der gerade aus dem Zimmer kam als Peter den Gang entlang lief, meinte dieser dass sie gerade mit ihm und Jeremy gesprochen hatte während Pete kurz für alle Tee und Kaffee holen gegangen war. "Aber sie ist gerade müde, ich glaube sie hat sich gerade wieder hingelegt."
Dazu nickte Peter nur, sagte nichts und ging an Nick vorbei in ihr Zimmer und setzte sich neben Jeremy auf den freien Stuhl und übergab ihm den Kaffee den er gerade besorgt hatte. Er blickte auf ihr Bett und da sah er sie. Nick hatte recht, sie hatte sich hingelegt. Ihre Augen waren geschlossen und sie hatte Ohrstöpsel in ihren Ohren, wahrscheinlich um alle Maschinen um herum zu übertönen.
"Über was habt ihr gesprochen?", wunderte sich Pete vorsichtig als er sich in den Stuhl zurück lehnte ohne seine Augen von Avery abzuwenden.
Jeremy blickte über seine Schulter ehe auch er sich in den Stuhl lehnte: "Wir haben sie gefragt ob sie sich an etwas erinnern konnte.", begann der 23-Jährige und nahm einen Schluck vom heissen Kaffee. "Und?", wollte Peter wissen und schaute den Älteren neugierig an.
"Sie mag sich an nicht wirklich viel erinnern. Sie sagte, dass sie nicht wusste wie sie sich verunfallt hatte, mehr hat sie nicht wirklich gesprochen. Sie sah sehr verwirrt und überfordert zu gleich aus. Ich glaube dieses schwarze Loch geht weiter raus als nur seit dem Unfall. Die Ärzte meinten, dass dies sehr gut Möglich ist und wie einfach zu Anfang mal abwarten sollen.", erzählte Jeremy und schaute Peter studierend an.
"Mit Glück erinnert sie sich von selbst.", fügte er noch hinzu, denn er konnte Peters Blick nicht ganz einschätzen aber er konnte sich vorstellen, was dem Jungen gerade durch den Kopf ging.
Was wenn sie sich soweit bis zu ihrem Umzug nach Queens nicht zurück erinnerte? Es wäre dann so als hätte sie Peter nie kennengelernt.
"Mach dir einen nicht zu grossen Kopf. Noch ist nichts klar, Peter.", versuchte es der junge Mann und legte den Teenager eine Hand auf seine Schulter und drückte diese aufmunternd. Der Junge nickte nur, doch wusste nicht was er drauf sagen konnte. Denn in seinem Kopf ging es wild umher. Was ist wenn sie sich nicht an ihn erinnern konnte. Was ist wenn dies der Grund ist weswegen sie ihn immer so konzentriert anschaute?
"Was ist los mit Pete?", hörte er plötzlich Nick fragen, der erst gerade zurück ins Zimmer gekommen war. "Ich habe ihm erzählt, dass Ava mit einer wahrscheinlichkeit eine grössere Gedächnislücke hat als nur bishin zu ihrem Unfall.", antwortete der blauäugige Mann knapp.
Nick nickte: "Sicher sehr beruhigend für Pete.", sagte er sarkastisch und leicht vorwurfsvoll zu Jeremy. Denn genau wie der ältere Bruder konnte er sich genau ausmalen an was Peter gerade dachte. "Schon mal vom Film 'Für immer Liebe' gehört Jer?", wunderte sich der jüngere Bruder wieder sarkastisch. Jeremy stöhnte: "Noch ist nichts sicher.", sagte er zu seinem Bruder und wandte sich dann ab zu Peter. "Ich meinte es wäre einfach besser wenn du es wüsstest, dass es passieren könnte. Aber wie schon gesagt, es kann auch ganz anders kommen, Peter."
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